Komik aus dem Werkzeugkasten

Bauen Sie für uns eine Komödienfigur!

Beim Theaterfrühstück haben wir schon – zum Amüsement des Publikums – einen Testlauf gemacht, jetzt gehen wir mit unserem Komödienexperiment »online«: In seinem Buch »Handwerk Humor« behauptet der amerikanische Drehbuchautor und Script Consultant John Vorhaus, dass jede/r eine gelungene Komödienfigur bauen kann, wenn sie oder er ein paar einfache Werkzeuge verwendet. Das Wichtigste dabei ist eine starke komische Perspektive, d.h. eine Sicht auf die Welt, die von der »normalen« Wirklichkeit abweicht. Damit das wirklich komisch wird, so Vorhaus, muss man der komischen Figur sowohl Fehler geben, um einen emotionalen Abstand zwischen ihr und dem Publikum zu schaffen, aber genau so ein Stück Menschlichkeit, um Sympathie und Mitgefühl zu erzeugen. Auch wenn das paradox wirkt, zum Lachen brauchen wir Distanz und Nähe zugleich. Dass jemand auf der Bananenschale ausrutscht, ist nur komisch, wenn es nicht die eigene Großmutter ist. Dass jemand in der Öffentlichkeit die Hosen verliert, ist für uns komisch, weil es nicht uns selbst passiert, wir aber genau wissen, wie peinlich uns selbst das wäre. Als viertes und letztes Werkzeug kommt das Mittel der Übertreibung zum Einsatz, das die anderen drei – komische Perspektive, Fehler und Menschlichkeit – zusätzlich zuspitzt.
Nehmen wir Philipp Klapproth aus »Pension Schöller« als Beispiel: Seine komische Perspektive ist, dass die Gäste der Pension Schöller alles Verrückte sind. Klapproths Fehler ist seine schier unglaubliche Naivität, er glaubt einfach alles, was man ihm erzählt. Menschlich wird er dadurch, dass er sich über alles, was ihm neu, ungewöhnlich oder schräg vorkommt, freut, und das lautstark und wie ein Kind.

Haben Sie Lust, für uns eine Komödienfigur mit dem »Werkzeugkasten« zu bauen und sie uns zuzuschicken? Dann erfinden Sie Ihre komische Figur und senden sie uns per E-Mail (an online@theater-hn.de) bis zum 15. Januar 2019.
Die komischsten Figuren stellen wir hier in unserem Blog vor. Unter allen Einsendungen verlosen wir zwei Freikarten für »Pension Schöller« am Samstag, den 23. Februar 2019 um 19.30 Uhr im Großen Haus.

Sommererinnerungen: Vorschaubuch auf Reisen

Wenn die Tage kälter, dunkler und regnerisch werden, dann lohnt es umso mehr zurückzudenken an die Erlebnisse im Sommerurlaub. Auch in diesem Jahr haben wir unsere Zuschauer aufgefordert uns Bilder zu schicken, die zeigen, wohin sie unser Vorschaubuch begleitet hat. Im September haben wir bereits die Gewinner der Aktion ausgelost und informiert. Nun zeigen wir einige der Bilder.

Vorschaubuch ist im Sommer viel herumgekommen

Es war in diesem Sommer viel auf Reisen, das Vorschaubuch des Theaters Heilbronn. An der Nordsee, wo es als Strandkorblektüre im Nationalpark Wattenmeer diente, es fuhr mit der Bahn kreuz und quer durch die Republik und wurde dort von vorn bis hinten gelesen. Es lag zwischen duftenden Rosen in einem Prachtgarten in Künzelsau oder wurde in der Toskana zusammen mit Früchten, Wein und Ölen zu einem reizvollen Stillleben arrangiert. Es war genau auf der Grenze zwischen Polen und Deutschland in der wunderschönen Stadt Görlitz und begleitete seine Leser zum Krautrockfestival nach Finkenbach – hier musste es allerdings wegen Dauerregens fast die ganze Zeit im Auto bleiben. Es schaute vom Roten Turm auf das zauberhafte Bad Wimpfen herab, staunte über die eindrucksvolle Kathedrale in Birmingham und begegnete, man glaubt es kaum, in Salzburg dem Startenor Placido Domingo, der es sogar mit einem Autogramm adelte. Wenn das kein spannender Sommer war! Ob aus Nah oder Fern -unsere Zuschauer haben uns wunderbare Schnappschüsse geschickt – wir sagen Danke und benachrichtigen die Gewinner, die Fortuna unter den Einsendungen ausgesucht hat.

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