Sie sorgen für einen festen Untergrund – Metallbauer am Theater

Befragt wurden: Sven Sigle 18 1. Lehrjahr, Erkan Tekeli 21 Jahre 1. Lehrjahr, Marcel Hilcz 19 Jahre 3. Lehrjahr

Schlosserei

Schlosser1
v.l.n.r.: Sven Sigle, Marcel Hilcz und Erkan Tekeli

 

Wie bist du auf den Beruf des Metallbauers hier im Theater gekommen?

Sven: Ich wusste von einem Freund, dass sie hier den Beruf des Schlossers ausbilden. Ich wollte etwas handwerkliches machen und beim Schlosser finde ich die unterschiedlichen Aufgaben super. Man muss für jede Produktion komplett von vorne anfangen. Man kann keine alten Gerüsten wiederverwenden, da jede Kulisse genau abgestimmte Maße hat und keine der anderen gleicht.

Und gefällt es dir?

Sven: Ja klar, allerdings würde ich gerne mal in der Höhe arbeiten. Wir arbeiten vom Boden aus, es wäre bestimmt cool auch mal in zehn Metern Höhe zu arbeiten.

Marcel: Mir gefällt auch alles super, gerade die unterschiedlichen Aufgaben. Wir bekommen hier auch immer alles super erklärt, damit bin ich sehr zufrieden.

Wie waren deine Erwartungen, als du hierher kamst?

Erkan: Ich hab es mir ganz anders vorgestellt hier, ich wusste ehrlich gesagt nicht, dass es hier so eine große Werkstatt gibt. Ich dachte es wird direkt hinter oder auf der Bühne gearbeitet. Erst als ich ein zweitägiges Praktikum hier gemacht habe, habe ich gesehen, wie riesig hier doch alles ist. Ursprünglich wollte ich erst in Richtung Industriemechaniker gehen,  jetzt bin ich jedoch froh, dass ich hier bin.

Woran arbeitet ihr denn gerade?

Marcel (grinst): An der Kulisse für Madame Bovary. Bei uns ist es fast unmöglich zu erkennen, woran wir arbeiten, da wir immer ein Untergerüst bauen und es für „Laien“ eigentlich immer gleich aussieht.

Geht denn auch manchmal etwas schief?

Marcel: Nein, schief nicht, aber kurz vor der Premiere von “Apartment” mussten wir z.B. an dem Klappbett, das zur Kulisse gehört, immer wieder kleinere Änderungen vornehmen. Manchmal ist das eben so, das gehört dazu.

Erkan: Am Anfang hab ich beim Schweißen immer Löcher ins Metall gemacht…

INFO:

Willst du dich der Herausforderung des harten Stahls stellen? Ihn biegen und schneiden? Ihn mit dem Schweißgerät, der Feile oder dem Lötkolben bearbeiten? Dann werde Metallbauer/in – Fachrichtung Konstruktionstechnik.

Das Besondere bei der Fachrichtung Konstruktionstechnik ist, dass aus einzelnen Teilen (Gitter, Geländer, Tür- und Fensterrahmen) ein komplettes Bühnenbild gebaut wird.

Die Ausbildung dauert 3,5 Jahre.

Selina Rothenhöfer, Azubi

Drei Wochen vor der Premiere. “Der Stein” auf der Bühnenprobe

„Dieses Schweigen. Wie eine Ohrfeige“, sagt Mietze (Judith Raab) in die Stille hinein. Sie wendet sich zu Witha (Sabine Unger): „Glauben Sie, die da drin schweigen auch?“ Continue reading “Drei Wochen vor der Premiere. “Der Stein” auf der Bühnenprobe”