Versteigerungsobjekte Tag der offenen Tür 2015

Er ist mittlerweile zum Tag der offenen Tür am Theater Heilbronn eine gute Tradition geworden, der Programmpunkt „Theaterauktion“. Requisite, Maske, Malersaal, Dekorationsabteilung und Schneiderei haben ihre Fundi geplündert und ein paar sehr schöne Schmuckstücke zur Versteigerung freigegeben. Viel Zeit und Arbeit, Liebe zum Detail und Herzblut liegt in diesen Exponaten. Damit Sie sich vorab überlegen können, was bei Ihnen gut in Haus, Kleiderschrank und Garten passen würde (und wie viel Sie bereit sind dafür zu zahlen), stellen wir Ihnen die angebotenen Dinge hier und heute schon einmal vor. Live und in Farbe gibt es dann alles am 11. Juli, um 17.00 Uhr im Großen Haus des Theaters zu ersteigern, wenn Intendant Axel Vornam und sein störmischer Assistent Gabriel Kemmether auf humorvolle und ganz unbürokratische Art und Weise den Hammer schwingen und „Zum Ersten, zum Zweiten und verkauft!“ rufen.

Wir freuen uns auf rege Beteiligung, natürlich auch finanzielle, denn die Einnahmen der „Theaterauktion“ gehen an das Bündnis „Heilbronn sagt nein“. Mit dem gespendeten Geld werden Plätze in den Kinderfreizeiten finanziert, die dem Stadt- und Landkreis Heilbronn anteilig zur Vermittlung an Asylbewerberkinder angeboten werden. So soll diesen Kindern schon frühzeitig das Angebot einer Integration zur Verfügung gestellt werden, das im Moment nicht anderweitig finanzierbar ist.

Bereits im Vorfeld der Auktion können per Mail Gebote für die Auktion eingereicht werden. Senden Sie diese unter Angabe Ihrer Kontaktdaten und dem gewünschten Objekt bis spätestens Freitag, 10.7.15 12 Uhr, an pressebuero@theater-hn.de

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Heidelberg, Himbeer-Sirup-Sprudel-Gemisch und wir

Auf den Ba-Wü Theatertagen in Heidelberg
Der Theaterclub 4 auf den Ba-Wü Theatertagen in Heidelberg

Gestern habe ich, Jule Fuchs gemeinsam mit meinem Theaterclub und drei Theaterpädagogen des Theaters Heilbronn den Tag der Jugendclubs, welcher zu den Baden-Württembergischen Theatertagen in Heidelberg gehört, besucht und waren nicht nur ganz nah dran, sondern hautnah dabei!

Doch mal alles ganz von vorne:
Sonntagmorgen startete unser Zug am Heilbronner Bahnhof Richtung Heidelberg. Dort angekommen, zogen wir los und kamen nicht viel später am sogenannten „Zwinger“ – oder für alle anderen: dem Jungen Theater Heidelberg – an. Die Location war kaum zu übersehen, denn schon am Eingang, der zum Hof führte, war alles in den Farben des Festivals geschmückt. Magenta. Da fühlten wir uns gleich wie Zuhause, denn das schöne Pink glänzt auch vor unserem Theater, der BOXX. Wir wurden sogar mit pinken Getränken (Sprudel mit Himbeersirup) begrüßt, das war vielleicht ein Highlight! Nicht viel später trafen dann auch die anderen Jugendclubs ein. Mit an Bord waren der BLB Jugendclub Bruchsal, der Jugendclub U22 aus dem Theater Baden-Baden, der Spielclub 14+ Junge von der Bürgerbühne Mannheim, der Theaterjugendclub vom Landestheater Tübingen, der Club Jugend 2 aus dem Theater Heidelberg und wir. Zwei junge Mädls, aus dem Theaterclub aus Heidelberg, begrüßten uns und dann ging es auch schon los. Unsere Aufgabe war es 10 Minuten aus unseren selbst erarbeiteten Stücken zu spielen. Es war egal, ob man danach wusste um was es geht oder nicht, es diente einzig und allein darum, dass wir Clubs einen kleinen Einblick in die Arbeit und die Produktion der Anderen haben durften. Der Jugendclub Bruchsal begann mit einem Stückausschnitt aus seiner Inszenierung „Vor und Zurück“. Weiter folgten Baden-Baden, Mannheim und Tübingen. Dann kamen wir. Unser Stück „Ich bin mein Himmel und meine Hölle“ hatte erst vor 5 Wochen Premiere und deshalb war es uns ein Leichtes ein paar Szenen auf die Bühne zu bringen. Berührte und ergriffene Gesichter starrten uns nach unserer Performance an, denn wir endeten mit einem ergreifenden, selbstgeschrieben Text von einem Mitspieler von uns, Abdulsamad Murad, der aus Syrien floh. Danach tosender Applaus. Das war ein großartiges Gefühl. Nach uns zeigte der Jugendclub aus Heidelberg ein Teil ihres Stückes und wir waren restlos begeistert. Danach tauschten wir uns bei einer leckeren Mahlzeit und noch mehr Himbeer-Sirup-Sprudel-Gemisch über unsere Stücke aus. Ab 14:30 Uhr ging dann der weitere Verlauf des Tages weiter – diesmal nicht am Zwinger, sondern wir trafen uns alle im sogenannten „Spiegelzelt“. Das war ein riesiges Zelt, worin sich innen eine große Fläche befand. Tische, Stühle und Spiegel gehört füllten das Zelt und wir verteilten uns auf den für uns freien Plätzen. Nachdem es eine kleine Einführung gab, hatten wir die Möglichkeit an 3 von 8 Gruppentischen an Tischgesprächen teilzunehmen. An jedem Tisch, gab es verschiedene Themen über die man mit den anderen Clubs sprechen konnte. Dort wurden dann Themen wie: „Verändert Theater die Welt?“ „Muss ein Stück immer eine Aussage haben?“ oder „Was ist gutes Theater?“ behandelt. Da gab es viel Gesprächsstoff, sodass wir mit den vorgegeben 20 Minuten pro Thema nie hinkamen. Danach wurden die Ergebnisse und Sammlungen der verschiedenen Ideen von den jeweiligen Tischen vom Theaterclub Heidelberg vorgestellt und dann war auch schon Schluss. Mit einer gemeinsamen Abschieds-Rakete verabschiedeten wir uns voneinander und traten unsere Reise Richtung Heimat an.

Es war für uns eine riesengroße Erfahrung und eine Ehre, Teil eines so tollen Projektes sein zu dürfen.
Ich sage Danke und verabschiede mich heute auch mit einer Abschiedsrakete: Tschüüühüüüüüüüüüssss!

Einmal Ruhestörer sein am 11. Juli!

Es liegt was Gelbes in der Luft …

… und damit meinen wir nicht den hartnäckigen Pollenstaub! In Vorbereitung auf ein großes Ereignis, sehen wir am Theater Heilbronn schon jetzt ziemlich viel gelb. Heute in genau 4 Wochen beginnt um Punkt 13.00 Uhr mit einem lauten Knall unser Tag der offenen Tür.
Getreu dem Motto der nächste Spielzeit „Querdenker und Störenfriede“ steht dieser Tag ganz im Zeichen von Stören und Stören lassen. Lassen Sie sich bei einer Gruselführung durch die Katakomben des Theaters nicht von schauerlichen Gestalten stören oder „stören“ Sie selbst beim „Rundgang für Selbststörer“ mit ihren Fragen die Mitarbeiter aus Maske, Schneiderei, Requisite, Malersaal und Tischlerei. Störfreien ist die Probebühne im Theater Heilbronn. Hier erlernen Sie mit Darstellern unseres Ensembles Grundlagen des Synchronsprechens und Schauspielens. Auch das Junge Theater rund um die Spielstätte BOXX hat an diesem Tag einige Störungen zu vermelden. Neben Kinderschminken, einer Theaterrallye und Graffiti-Kunst erlernen die kleinen „Ruhestörer“ das Kugellaufen und entwickeln mit Schauspielern des Ensembles eine tierische Laut-Performance. Genießen Sie ganz ungestört im Stör-Café musikalische Highlights dieser Spielzeit bei Kaffee und Kuchen, bevor die Bühnenshow im Großen Haus Einblicke in technische Tricks und Raffinessen der Theatermaschinerie bietet. Traditionell findet um 17.00 Uhr die Kostüm- und Requisitenversteigerung mit Auktionator und Intendant Axel Vornam und seinem störmisch-charmanten Assistenten statt. Aufmerksam machen wollen wir Sie auf unser buntes Programm mit der Farbe, die laut Farbenlehre die stimulierendste und kommunikativste Couleur ist, die es gibt: gelb. Dazu ein sattes schwarz kombiniert und fertig ist der Hingucker! Seitdem wir uns für dieses Outfit für unseren Tag der offenen Tür entschieden haben, sehen viele Mitarbeiter nur noch gelb. Gelbe Blumen, gelbe Autos, gelbes zerknülltes Papier … Die Fotos zeigen den ganzen gelben Wahnsinn. Vielleicht sind sie jetzt auch schon auf den gelben Geschmack gekommen? Wenn nicht, garantieren wir Ihnen, dass Sie spätesten am 11. Juli auch gelb sehen werden, wenn es Punkt 13.00 Uhr am Theater Heilbronn heißt: „Bitte stören Sie!”

Sommerkomödie »Auf und Davon« mit Natalie O´Hara und Max Tidof

Auf-davon Presse2In der Sommerpause des Heilbronner Ensembles müssen die Theaterfreunde nicht auf einen amüsanten Abend im Komödienhaus verzichten. »Auf und davon« steht als Gastspiel der Stuttgarter Komödie im Marquardt auf dem Spielplan. Mit dabei sind die Film- und Fernsehstars Natalie O’Hara, unter anderem bekannt aus der Erfolgsserie »Der Bergdoktor«, und Max Tidof, bekannt aus Filmen wie »Vergesst Mozart«, »Abgeschminkt!« oder »Die Comedian Harmonists«.
»Auf und davon« ist eine überaus witzige Gaunerkomödie, mit doppeltem, ja dreifachem Boden, die den Zuschauer bis zur letzten Minute in Atem und bei guter Laune hält.
Natalie O’Hara spielt darin zusammen mit Martine Schrey das ausgebuffte Betrügerinnenpaar Josephine und Elizabeth. Sie sind jung, hübsch und ganz schön durchtrieben. Denn die beiden reisen rund um die Welt und verdienen sich ihren Lebensunterhalt damit, reiche Herren auf nicht ganz legale Weise um ihr Geld zu erleichtern. Ihre Methode ist eine kleine Schmierenkomödie, die sie den Männern vorspielen: Eine attraktive französische Gräfin (Erkennungszeichen Nerzmantel) sitzt ohne Geld im fremden Land und lässt ein paar falsche Tränen kullern. Garantiert findet sich ein Galan, der sie tröstet und ihr mit einem großzügigen Scheck aus der Klemme hilft. Wenn der Mann aber den dafür erhofften Lohn haben und mit ihr ins Bett will, gibt sie sich empört und zerreißt einen falschen Scheck. Mit dem echten ist ihre Freundin (die in diesem Gaunerstück die Zofe spielt) längst unterwegs zur Bank. Und sobald der eingelöst ist, sitzen die beiden im Flieger in die nächste Metropole. Mal spielt die eine die Gräfin, mal die andere. Es funktioniert großartig, bis sie eines Tages auf Charlie (Max Tidof), einen attraktiven New Yorker Banker, treffen und vor einem Problem stehen. Denn Charlie ist mindestens ebenso raffiniert wie die Schönen und lässt sich nicht so leicht für dumm verkaufen. Es kommt zu einer Partnerschaft, die sich allerdings nur anfangs auf das Geschäftliche beschränkt, denn sowohl Josephine als auch Elizabeth finden rasch Gefallen an ihm. Doch wie teilt man sich einen Mann? Und wer macht sich schließlich mit wem »auf und davon«? Die drei spielen sich gegenseitig die krudesten Geschichten vor und man kann sich als Zuschauer nie ganz sicher sein, wer gerade wen hinters Licht führt. Und wer ist Charlie eigentlich wirklich: Ein Gangster? Ein Banker? Ein Kommissar?
Laut Auskunft des Autors Peter Yeldham war ein Nerzmantel schuld an der Entstehung dieser Komödie. Er saß mit seiner Frau, der er so ein gutes Stück gekauft hatte, und einer befreundeten Schauspielerin im Londoner Ritz. Dabei war es sehr auffällig, dass der Oberkellner zur pelzbemantelten Frau viel netter war als zur Freundin. Sie gingen noch in ein weiteres Restaurant und die beiden Frauen tauschten ihre Mäntel. Und siehe da, hier wurde die Schauspielerin im Nerzmantel viel aufmerksamer bedient. Amüsiert, wie leicht Menschen durch solche Statussymbole beeinflusst werden können, malten sich die drei eine Szenerie aus, nach der zwei Frauen mit einem Nerzmantel um die Welt reisen und damit abwechselnd Herrin und Zofe spielen. Die Idee zum Stück war geboren.

Der ganz normale Bürowahnsinn

Foto: jesadaphorn - Fotolia.comWer weiß heute noch wo ein Rückstelltastenregulatoren-Abstandseinstellrad eingebaut ist? Die »Office-Managerin« sicher nicht mehr, die »Sekretärin« aber schon, denn sie kann sie noch bedienen: die Schreibmaschinen dieser Welt mit den so vertraut klingenden und erfolgsversprechenden Namen wie Erika, Mignon, Triumph und Olympia.

Im Zeitalter von PC, Laptop und iPad stehen zwar keine Schreibmaschinen mehr in den Arbeitsstuben der »Fachkauffrauen für Büromanagement«, allerdings ist der alltägliche Wahnsinn, der sich hier zuweilen austobt, absolut zeitlos. Deshalb werfen wir, pünktlich zum Sommer, wenn fast ein jeder schon gedanklich im Urlaub ist, einen Blick in die Betriebsabläufe eines Großraumbüros und schauen keineswegs grauen »Büromäusen« beim Fingernägel lackieren, Kaffee kochen, Frauenzeitschriften lesen und privaten Telefonieren zu. Aber es werden nicht nur Klischees bedient, es wird auch gearbeitet! Sechs singende Sekretärinnen schreiben Steno (Versuchen Sie das fünf Mal hintereinander fehlerfrei zu sagen!), werden zum Diktat gerufen, nehmen Telefonate an, vertrösten Anrufer und klappern auf den Schreibmaschinen bis die Tastatur raucht und nicht nur die Farb- sondern auch die Stimmbänder glühen. Denn die Damen des Vorzimmers sind nicht nur virtuose Schreibmaschinistinnen, sondern auch leidenschaftliche musikalische Bürokräfte, die trotz ihrer unterschiedlichen Charaktere (vom Vamp über das schüchterne Hausmütterchen bis hin zur biederen Bürovorsteherin sind alle dabei), eins vereint: Die Sehnsucht nach »A little respect«. Und so singen sie von ihren Sorgen und Nöten, die der turbulente Sekretärinnenalltag mit sich bringt, aber auch von den verborgenen Sehnsüchten und geheimnisvollen Lastern, die mit ein bisschen Tipp-Ex nicht so einfach zu entfernen sind. Zickenkriege werden ebenso besungen wie Büroromanzen, wenn schon nicht mit dem Chef, dann mit dem blassen und unscheinbaren Büroboten, der eine Bürorevolte nur dadurch zu verhindern weiß, dass er den Eros (Ramazotti) in sich weckt und so seine wahre Identität zu erkennen gibt.

Franz Wittenbrink, dessen Liederabend »Männer« einer der Renner der letzten beiden Spielzeiten im Großen Haus war, hat neben dem testosterongestählten Abend mit »Sekretärinnen« auch einen echten Frauenquotenkracher mit Herz, Humor und Hits zu bieten. Dabei ist »Sekretärinnen« mehr als nur ein Liederabend. Es ist eine Musical-Revue, ein »Tippsical«, ist geballte Frauenpower, gepaart mit musikalischen Freudentänzen und poppigem Schreibmaschinengeklapper. Ein wahrhaft feminines Vergnügen, bei dem auch die Männer nicht zu kurz kommen …

Regisseur Philippe Besson stellt sich mit der flotten Mischung aus Schlager, Chanson und Pop erstmals dem Heilbronner Publikum vor. Mit dabei ist auch der Berliner Musiker und Sänger Andreas »Kulle« Dziuk, der u. a. seit 1996 Keyborder der deutschen Rockband Pankow ist.

Staatsballett Hannover tanzt Goethes Wahlverwandtschaften in der Choreografie von Jörg Mannes

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Mit Beifallsstürmen reagierte das begeisterte Heilbronner Publikum auf das erste Gastspiel des Staatsballetts Hannover in dieser Spielzeit: auf die Italo-Revue »Inferno« von Jörg Mannes. Jetzt sind die Tänzerinnen und Tänzer noch einmal in Heilbronn zu Gast. Diesmal mit einem vertanzten Stück Weltliteratur, Goethes »Wahlverwandtschaften«. Es gibt nur drei Vorstellungen an drei aufeinanderfolgenden Tagen, am 23., 24. und 25. Juni 2015, jeweils um 19.30 Uhr.

Literarische Vorlagen inspirieren Jörg Mannes immer wieder zu tänzerischen Auseinandersetzungen. Nach Choderlos de Laclos’ »Gefährliche Liebschaften«, die auch in Heilbronn zu sehen waren, sind es nun eben »Die Wahlverwandtschaften« von Johann Wolfgang von Goethe, die den Ballettdirektor des Staatsballetts Hannover zur choreografischen Auseinandersetzung angeregt haben. Diesmal hat er sich für Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy, Wolfgang Amadeus Mozart und Johann Sebastian Bach entschieden. Mannes folgt dem goetheschen Entwurf, die Konstellationen der vier Hauptfiguren unter dem Aspekt eines naturwissenschaftlichen Experiments von Anziehung und Abstoßung zu betrachten.

In ruhiger Zweisamkeit leben Eduard und Charlotte auf ihrem Landgut. Frei von materiellen Sorgen pflegen sie eine Harmonie, in die sie ihre ganze Umgebung einbeziehen wollen und verwirklichen ihr Ideal in der Anlage eines Landschaftsparks. Doch ihr Arkadien wird durch zwei Gäste gestört: Charlottes Nichte Ottilie und Eduards Freund Otto bringen neue Energien in das Kraftfeld. Während sich Charlotte zusehends von dem tatkräftigen Otto angezogen fühlt, nimmt die einfühlsame Ottilie Eduard für sich ein. Aus unverfänglicher Freundschaft wird bald emotionale Nähe und erotisches Begehren. Die Sehnsucht wandelt eine Liebesnacht zum Vexierspiel, in dem Charlotte sich mit Otto und Eduard sich mit Ottilie vereint fühlt. Doch während Charlotte aus moralischen Gründen ihrer Liebe zu Otto entsagen will, möchte Eduard sich seiner Leidenschaft hingeben. Charlotte aber wünscht seinen Verzicht. Um dem Dilemma zu entgehen, verlässt er den gemeinsamen Wohnsitz. Da auch Otto das Gut verlassen hat, bleiben die beiden Frauen allein zurück.

Als Charlotte entdeckt, dass sie von Eduard schwanger ist, erwartet sie seine Rückkehr. Ihr Mann fühlt sich der Situation jedoch nicht gewachsen und verpflichtet sich fürs Militär. Äußerlich ruhig versucht Ottilie, sich mit den Verhältnissen zu arrangieren. Sie macht sich überall nützlich und sorgt für Charlottes Sohn, der das gemeinsame Kind aller vier zu sein scheint. Doch weder die Zeit noch die räumliche Trennung vermögen die unterdrückten Leidenschaften abzukühlen und die Konstellation zu neutralisieren. Wie in einer chemischen Versuchsanordnung unterliegt das schwache dem starken Bindungsvermögen. Eduard bittet Otto, Charlotte zur Scheidung zu bewegen und macht Pläne für die Zukunft der verstrickten Liebenden: Charlotte soll mit Otto und dem Kind auf dem Gut leben, während er mit Ottilie umherreisen will. Gleich bei seiner Rückkehr begegnet Eduard Ottilie. Vom Wiedersehen überwältigt vernachlässigt die junge Frau die  Aufmerksamkeit für das Kind, das in ihre Obhut gegeben wurde. Der Junge ertrinkt. Charlotte und Ottilie fühlen sich beide schuldig am Tod des Kindes. Obwohl die Anziehung zwischen den Liebenden unvermindert stark ist, und obwohl sie ihr Schicksal wenden könnten, nimmt die Tragödie ihren Lauf: Während Charlotte der Entscheidung für Otto ausweicht, sucht Ottilie den Tod. Bald darauf stirbt auch Eduard. Charlotte sorgt dafür, dass ihr Mann und seine Geliebte im Grab vereint werden.