Das Vorschaubuch geht wieder auf die Reise

_DSC0002Die beliebte Aktion “Vorschaubuch auf Reisen” wird es auf in diesem Jahr geben. Nehmen Sie unser Vorschaubuch mit in den Urlaub, zeigen Sie ihm die Welt und schicken Sie uns ein Foto. Unter allen Einsendungen verlosen wir wieder attraktive Preise. Eine Auswahl der Fotos werden wir wieder im Blog und auf unseren Social Media Kanälen präsentieren.

Das Vorschaubuch gibt es kostenlos, es liegt an allen drei Spielstätten des Theaters aus. Ihr Foto senden Sie bis zum 17. September 2015 an marketing@theater-hn.de.

Eindrücke aus den vergangenen Jahren gibt es hier

Wir wünschen dem Vorschaubuch und unseren Theaterfans einen schönen Sommerurlaub.


 

Teilnahmebedingungen und rechtliche Hinweise:
Die Preise werden unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern verlost, die bis zum 15. September 2015 ein Bild mit dem Vorschaubuch 2014/15 an marketing@theater-hn.de einsenden. Die Preise werden bis zum 17. September 2015 unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern verlost. Die  Gewinner(innen) erklären sich damit einverstanden, dass ihr Foto und Teilnehmername veröffentlicht wird. Die Gewinner(innen) werden per E-Mail benachrichtigt. Die Preise dürfen nicht getauscht oder verkauft
werden, insbesondere findet keine Barauszahlung statt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

BITTE STÖREN! Tag der offenen Tür am Theater Heilbronn

 

Die Mitarbeiter des Theaters Heilbronn Foto: Jule Fuchs
Foto und Text: Jule Fuchs

Am letzten Wochenende, und zwar genau der 11. Juli 2015 um 13:00 Uhr, öffnete das Theater Heilbronn seine Pforten für den diesjährigen Tag der offenen Tür. Alle Mitarbeiter des Theaters versammelten sich auf dem Balkon des Großen Hauses und begrüßten unsere Gäste, die schon neugierig vor dem Eingang standen, mit tosendem Lärm. Der Startschuss war ein riesiger Knall worauf danach die Bänder durchgeschnitten wurden, um Eintritt ins Theater zu gewähren. Über einen roten Teppich gelangten unsere Gäste in das Innere. Jeder Einzelne wurde mit jeder Menge Applaus empfangen. Und dann? Ja und dann wurde das Theater richtig voll und es wurde kräftig GESTÖRT.

„Bitte stören“ lautete das Motto an diesem Tag und das ließen sich unsere Mitarbeiter und Besucher natürlich nicht zweimal sagen. Von der einen Ecke hörte man das Rattern des Glücksrades, von oben hallten schöne Klänge von den Sekretärinnen nach unten und tief unten, in den Tiefen der Katakomben, hörte man noch Schreie von den Gruselrundgängen. Doch das war längst nicht alles, was das Theater an diesem Tag bot. Auch die Kleinsten kamen nicht zu kurz. Von Theater-Rallye und Kugellauf-Workshop bis hin zum Workshop der Kampfchoreografie und die Entwicklung eines animalischen Kleintierorchesters. Ein Kinderprogramm wie es im Buche steht. Die Kinder beschenkten uns danach mit einem großen Lächeln im Gesicht. Als wir sie fragten, was sie denn heute störe, antworteten die meisten:“ Stören? Heute? NÖÖÖÖÖ!“

Doch neben den Kids hatten auch alle 12+ großen Spaß an den verschiedenen Möglichkeiten und Aktionen die wir boten. Bei einem Synchron- oder Schauspiel-Workshop, konnten die Besucher in den Beruf des Schauspielers schnuppern und ihre Grenzen überschreiten. Die Highlights des Tages waren die Vorstellungen der Bühnenshow und ein Stück von zwei Schauspielerinnen unseres Schauspielensembles Katharina Leonore Goebel und Anastasija Bräuniger „YOLO oder ich will keinen oktopus über die bühne robben sehen“. Alle gespielten Vorstellungen wurden laut umjubelt. Der letzte Programmpunkt war die berühmte Theaterauktion. Dort konnte man Requisiten aus den Stücken der letzten Spielzeiten erwerben. Intendant Axel Vornam und sein störmischer Assistent (Schauspieler Gabriel Kemmether) versteigerten mit viel Charme und Geschick die Schmuckstücke an das Publikum. Zum Ersten… Zum Zweiten… Und Zum Dritten!
Alle Einnahmen der Versteigerung fließen in das Bündnis: „Heilbronn sagt nein!“. Mit dem Geld werden Plätze für Kinderfreizeiten finanziert, die dem Stadt- und Landkreis Heilbronn anteilig zur Vermittlung an Asylbewerberkinder angeboten werden.
Es war mal wieder ein überaus als gelungener Tag.
Und denkt daran, für die nächste Spielzeit heißt es: BITTE STÖREN!

Imagetrailer für das Theater Heilbronn

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Schon seit einigen Jahren kooperieren das Theater Heilbronn und die Foto- und Medienklasse der Schule für Gestaltung beim Kolping Bildungswerk Heilbronn. Mindestens eine Inszenierung pro Spielzeit wird von den angehenden Foto- und Medientechnikern fotografiert. In diesem Jahr hat das Theater einen Projektauftrag vergeben: einen Werbetrailer für das Theater Heilbronn zu erstellen, der die Künste auf der Bühne und hinter den Kulissen gleichermaßen vorstellt. Joy Lauter und Laurine Widmer stellten sich der Herausforderung und produzierten den Trailer als Abschlussprojekt ihrer Ausbildung. Bei den Filmaufnahmen und den Fotos hat ihnen mit Patricia Koeberl noch eine dritte Klassenkameradin geholfen. Es ist fast nicht zu zählen, wie oft die Mädchen im Theater waren, um hier zu filmen und zu fotografieren. Ob in den Proben der unterschiedlichsten Stücke, bei Rundgängen durch die verschiedenen Abteilungen oder bei Besichtigungen des Bühnenturms und der Untermaschinerie. Sogar aufs Dach sind sie geklettert und haben die Arbeit des Theaters mit viel Liebe zum Detail festgehalten. Dann galt es, eine Dramaturgie zu entwickeln und in unzähligen Stunden im Schnittraum ihrer Schule aus den vielen Stunden Material einen knackigen Trailer zu erstellen. Jetzt ist er fertig und wird am Tag der offenen Tür, dem 11. Juli, zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. Künftig ist er auch auf unserer Homepage zu sehen und macht hoffentlich schön neugierig auf Drama, Liebe, Wahnsinn auf der Bühne und die vielen Könner hinter den Kulissen.

Schon vor der Sommerpause wird am Bühnenbild fürs Weihnachtsmärchen gearbeitet

Trotz der hochsommerlichen Temperaturen denken einige Kollegen des Theaters Heilbronn schon intensiv an Weihnachten. Denn gerade wird am Bühnenbild für das diesjährige Weihnachtsmärchen „Der Lebkuchenmann“ gearbeitet. Dieses spielt in einem Küchenregal, in dem um Mitternacht die Bewohner wie Herr Salz und Frau Pfeffer, der Teebeutel und der Kuckuck aus der Kuckucksuhr lebendig werden. Der neue Küchenbewohner, ein frischgebackener Lebkuchenmann, hat in dieser Nacht eine gefährliche Mission zu erledigen. In diesem Küchenregal stehen natürlich auch bunte Tassen, Teller, Eierbecher, Zahnstocher und sogar ein altes Küchenradio – die derzeit im Malersaal gebaut und bunt bemalt werden. Weil sie größenmäßig das richtige Verhältnis zu den Schauspielern brauchen – nämlich genauso groß sein müssen, werden sie überdimensional und wunderschön, wie wir finden. Das Märchen wird übrigens vom Erfolgs-Team des letzten Jahres auf die Bühne des großen Hauses gebracht: die Regie hat Michael Blumenthal und für die Ausstattung ist Toto verantwortlich. Malersaalazubine Ekaterina Kolesova ist für das Küchengeschirr verantwortlich.  

YOLO oder ich will keinen oktopus über die bühne robben sehen

Anastasija Bräuniger und Katharina Leonore Goebel entwickeln ein kurzes Schauspiel über die Lage ihrer Generation

Katharina_GoebelStammt der Text von Heiner Müller oder Elfriede Jelinek? Beim ersten Hinhören könnte man dies fast vermuten. Aber nein! Dieser Text stammt von den zwei jüngsten Schauspielerinnen des Heilbronner Ensembles, Anastasija Bräuniger und Katharina Leonore Goebel, den sie zusammen mit dem Berliner Philosopiestudenten David Heering  geschrieben haben: „YOLO oder ich will keinen oktopus über die bühne robben sehen“, lautet der Titel ihrer 20- minütigen, sehr intensiven und kritischen Auseinandersetzung mit der Lage ihrer Generation. Am Tag der offenen Tür des Theaters Heilbronn, dem 11. Juli, werden sie ihr kleines Schauspiel in drei Vorstellungen dem Publikum präsentieren – um 14.15 Uhr, um 15 Uhr und um 16.15 Uhr in der Montagehalle.
Ihr Denken, ihr Schreiben ist geschult an diesen beiden Großen der deutschsprachigen Dramatik. Was sie umtreibt? „Alles ist möglich, alles ist denkbar, alles ist legitim und man tut am Ende nichts“, sagt Katharina Leonore Goebel. „Es gibt nichts mehr, wozu man eine Haltung beziehen muss, wogegen man rebellieren kann“, ergänzt Anastasija Bräuniger. Und das macht die beiden wütend. „Wir wollen etwas leisten und nicht so eine verschwendete Generation sein, die sich nur um sich selber dreht.“ Das reicht den beiden nicht. Denn „YOLO!“, dieser Begriff wurde 2012 zum Jugendwort des Jahres gewählt und steht für – you only live once.Anastasija_Bräuniger
Anastasija Bräuniger und Katharina Leonore Goebel haben in ihrem Stück zwei Prinzipien gegenüber gestellt. Auf der einen Seite steht Ikarus, dieser fliegende Junge aus der griechischen Mythologie, der sich mit seinen durch Wachs zusammengehaltenen Flügeln zu nahe an die Sonne wagte und abstürzte. Er hat sein Streben nach immer Höherem mit dem Leben bezahlt. Auf der anderen Seite steht ein Partygirl von heute, dessen meistgebrauchte Wörter geil und krass sind, dem die ganze Welt offen steht und das sich vor lauter Möglichkeiten für keine einzige entscheidet. Sie ist immer online, liest die News und findet vieles ganz „schlimm“. Und ihr Ich ist so satt und müde, dass in ihr eine unerklärliche Zerstörungswut reift, um aus diesem Stillstand ausbrechen zu können.
Wie dieser Kampf dieser beiden Prinzipien ausgeht und was es mit dem über die Bühne robbenden Oktopus auf sich hat, kann man sich am Tag der offenen Tür ansehen. „Wir können zwar nicht auf die Barrikaden gehen, aber wir können Kunst machen“, sagen Anastasija Bräuniger und Katharina Leonore Goebel und hoffen, dass sie viele Menschen damit erreichen.