Mit roten Stiefeln auf Rebhuhnjagd

»Der gestiefelte Kater« – ein tierisches Märchen zur Weihnachtszeit (Premiere 13.11.2011)

Es war einmal ein Großvater, der hatte einen Enkelsohn, der in einem weit entfernten Land wohnte. Eines Tages sagte der erfahrene Mann zu seinem Enkel, dass er in Heilbronn am Theater das Märchen »Der Gestiefelte Kater« auf die Bühne bringen wird. Da rief der Enkel ganz aufgeregt: »Opa, das traust Du Dich?« Der Großvater schmunzelte. »Ja und es wird toll werden! Ich verspreche es Dir.« Da sprach der Enkelsohn mit fester Stimme: »Ich werde gucken kommen. Versprechen muss man halten!« Der Großvater nickte und freute sich schon jetzt auf den Tag, an dem sein kleiner Enkel mit großen Augen im Zuschauerraum des Theaters sitzt.  Der Großvater aus dieser Geschichte ist Alejandro Quintana. Er inszeniert in diesem Jahr das Weihnachtsmärchen und freut sich wie ein Kind über diese Aufgabe. Denn Weihnachtsmärchen haben nicht nur für die kleinen Zuschauer einen ganz eigenen Zauber, sondern auch für alle Beteiligten.
Freundschaft, Vertrauen und das Suchen und Finden des großen Glücks – darum geht es im »Gestiefelten Kater« der Brüder Grimm. Müllersohn Hans wird von seinen Brüdern zusammen mit der Hauskatze auf die Straße gesetzt und seinem Schicksal überlassen. Voll des Selbstmitleids sieht Hans alle seine Felle davonschwimmen, als sich plötzlich die Katze als sprechender Zeitgenosse entpuppt. Und nicht nur das! Der Kater hat einen Plan, wie Hans zu jeder Menge Geld und Besitz kommt. Also Hut auf, Stiefel an und losgeflitzt. Nur vom Rumsitzen ist schließlich noch niemand ein Graf geworden!
In der Theaterfassung des Dramatikers Thomas Freyer gibt es noch einen zweiten Spielort: das königliche Schloss. Hier gibt es gerade großen Ärger. Der König ist pleite und muss alle Angestellten entlassen. Nur Gustav, der königliche Berater, bleibt in Lohn und Brot, muss dafür aber sämtliche Arbeiten, vom Jäger über Gärtner und Koch, übernehmen. Doch im ganzen Königreich sind keine Rebhühner, des Königs Lieblingsspeise, aufzutreiben. Der arme Kerl weiß schon bald nicht mehr, wo ihm der Kopf steht. Zudem muss Gustav auch noch für die Bespaßung des königlichen Nachwuchses sorgen, denn die Prinzessin langweilt sich, weil der Vater sie immer dann zum Spielen schickt, wenn es spannend wird und überhaupt findet, dass die Prinzessin noch ein Kind ist. Durch eine List des Katers trifft sich die ganze Entourage am Badesee und der Plan des Katers scheint zu funktionieren. Mit einer spektakulären List gelingt es ihm sogar noch, das Land von einem bösen Zauberer zu befreien.
Am Ende geht märchengemäß alles gut aus und für Hans und die Prinzessin ist sogar eine klitzekleine Liebesgeschichte in diesem wunderbaren Märchen mit Musik eingeschrieben. Ein wahres Fest für Augen und Ohren aller Altersklassen. Versprochen!

Stefanie Symmank, Dramaturgin

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