„Ich bin nichts Besonderes – aber das, was ich mache, ist sehr besonders!“

Schauspieler Sebastian Weiss im Gespräch mit der Premierenklasse von „Dantons Tod“

Schülerinnen und Schüler haben im Theater Heilbronn die Möglichkeit als Premierenklasse für ausgewählte Inszenierungen die Patenschaft zu übernehmen. Sie begleiten den Probenprozess und geben durch ihr unmittelbares Feedback wichtige Impulse für den Probenverlauf.
Die Premierenklasse für „Dantons Tod“ war in dieser Spielzeit der Literatur- und Theaterkurs des Mönchsee-Gymnasiums unter der Leitung von Herrn Leibensperger. Nach einem Vorgespräch mit dem Dramaturgen Andreas Frane und der Theaterpädagogin Antjé Femfert besuchten sie eine Arbeitsprobe auf der Probebühne und waren erstaunt, unter welchen Bedingungen die Schauspieler dort arbeiten. Das Probenbühnenbild bestand aus zusammengewürfelten Brettern und besaß nur eines von drei Stockwerken des Original-Bühnenbildes. Die Schauspieler mussten improvisieren. Und das taten sie sehr beeindruckend.

Drei Wochen später wurde die Premierenklasse erneut zu einer Probe eingeladen. Diesmal auf der Großen Bühne im Theater. Vor der Probe trafen sie Schauspieler Sebastian Weiss, der als Danton in „Dantons Tod“ zu sehen ist, und bekamen die Möglichkeit, sich mit ihm über den Beruf des Schauspielers zu unterhalten.

Die Schülerinnen und Schüler fragten Sebastian Weiss nach seiner Arbeit, danach, wie man soviel Text auswendig lernen könne und wie man sich auf ein Stück vorbereitet. Auf die Frage, wie er mit Nervosität umgehe, antwortete Sebastian: „Nervosität vor der Vorstellung ist eigentlich ganz gut. Es beunruhigt mich eher, wenn ich nicht nervös bin.“ Ein Schüler fragte, ob es Sebastian in der Schule leicht fiel klassische Literatur zu lesen und zu verstehen. „Ja“, antwortete er, aber er konnte die Schüler beruhigen:„Effi Briest war für mich wie GZSZ – nur schlimmer.“

Dank Sebastians ehrlichen und oft humorvollen Antworten kam schnell eine lockere Stimmung auf, die die Schüler verleitete auch privatere Fragen zu stellen, z.B nach Sebastians Lieblingsrolle, seinen Plänen für die Zukunft oder danach, wie man mit Kollegen auf der Bühne arbeitet, mit denen man sich privat vielleicht nicht ganz so gut versteht.
Schnell wurde allen klar, wie sehr er seinen Beruf und die Theaterarbeit liebt.
Sebastian über sich selbst:„Ich bin nichts Besonderes – aber das, was ich mache, ist sehr besonders! Es ist ein Privileg zu machen, worauf man Lust hat. Man muss es solange genießen, wie man es machen darf!“.
Wie sehr er es genießt, durften die Schüler der Premierenklasse direkt nach dem Gespräch bei einer Probe im Großen Haus miterleben. Dort gab es schon vor der Premiere einen exklusiven Blick auf das Bühnenbild, die Kostüme und die anspruchsvolle Inszenierung von  Regisseur Axel Vornam.

Als Premierenklasse besuchten die Schülerinnen und Schüler auch die Premiere am 17. November 2012 und trafen Sebastian Weiss bei der anschließenden Premierenfeier wieder.
Das große Interesse und die Begeisterung der Schüler werden nicht nur ihnen, sondern auch Sebastian Weiss in guter Erinnerung bleiben.

Anna Weyrosta, Praktikantin im Theater Heilbronn

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