Boxx@Night Nr. 3: In stillen Nächten – Rammstein mal anders

Frank Lienert-Mondanelli präsentiert seine Lieblingsband
After-Show-Party mit Stella Goritzki

“Ich bin Rammstein-Fan der ersten Stunde”, bekennt Frank Lienert-Mondanelli. Wie bitte? Das Publikum kennt den Schauspieler als großen Liebhaber klassischer Texte, der unter anderem mit einem Balladen-Abend mit Meisterwerken von Schiller, Heine und Co. oder dem Solo “Reinecke-Fuchs” von Johann Wolfgang von Goethe das Publikum begeisterte. Auch auf der großen Bühne erleben ihn die Zuschauer  als eher die feine Klinge führenden Darsteller.

Dass Rammstein, die musikalischen Protagonisten der “Neuen deutschen Härte” seine Lieblingsband sind, von der er regelmäßig Konzerte besucht,  würde man deshalb nicht unbedingt vermuten. “Doch, doch – schon seit ihrem ersten Album ‘Herzeleid'”, sagt der Mime. Das schaffte es nach seinem Erscheinen im Jahre 1995 “nur” auf Platz 99 der Albumcharts und kletterte erst mit dem Erfolg des zweiten Albums “Sehnsucht” (1997) ebenfalls in die Top Ten, die danach jedes Album der Band erreichen sollte. In Theaterkreisen verbreitete sich Mitte der 90er Jahre eine fast professionell motivierte Begeisterung für diese Band. Weniger wegen des brachialen Musikstils, als vielmehr wegen der doppelbödigen Texte und der opulenten Bühneninszenierung, die ihresgleichen sucht. Heute gelten “Rammstein” als wesentlichster zeitgenössischer Kulturexport Deutschlands. Die Band ist mit Preisen überschüttet, spielt in riesigen Konzertarenen in aller Welt und hat, so heißt es immer wieder augenzwinkernd, mehr für die Verbreitung der deutschen Sprache getan als das Goethe-Institut. In Paris, Moskau, New York singen die Fans die  Texte mit, und in Skandinavien sind sie sogar Schulstoff.

Diese Texte stammen alle von Till Lindemann, dem charismatischen Sänger mit der tiefen Stimme und dem rollenden R. Dass er auch seit über 20 Jahren Gedichte schreibt, ist nicht ganz so bekannt, obwohl seine beiden Gedichtbände “Messer” (2005) und “In stillen Nächten” (2013) für Lyrik ganz außergewöhnliche Verkaufszahlen erreichen. “Hier lernen wir einen ganz anderen Till Lindemann kennen”, sagt Frank Lienert-Mondanelli. Einen sehr verletzlichen, der in  Zwiesprache mit dem Publikum tritt, mit Texten voller Wehmut und Sehnsucht, aber auch voller Abgründe. Der Sohn des DDR-Kinderbuchautors und Lyrikers Werner Lindemann bedient sich hier zum Teil einer aus der Zeit gefallenen Sprache, verschiedener Motive der Romantik sowie der Kunst der Andeutung. Damit trifft er den Liebhaber der klassischen Lyrik Frank Lienert-Mondanelli mitten ins Herz. Diese Gedichte werden einen wesentlichen Teil der Boxx@Night Nr. 3 ausmachen. Außerdem gibt es Ausschnitte aus dem druckfrischen Buch eines anderen Bandmitglieds, des Keyboarders Christian „Flake“ Lorenz: “Heute hat die Welt Geburtstag”. Darin blickt Flake zurück auf die Anfangszeit von Rammstein und die ersten Erfolge. Der Musiker erzählte in einem Interview: “Im Prinzip ist das Buch so, als würde man mich nachts in der Kneipe treffen und ich erzähle einfach die ganze Nacht durch.”
Nun, die ganze Nacht wird dieser Teil der Boxx@Night Nr. 3 nicht dauern, denn es gibt wie immer eine After-Show-Party – diesmal mit einem weiblichen DJ aus dem Ensemble: Stella Goritzki.

Lucy Scherer in „Zwei hoffnungslos verdorbene Schurken“ – Premiere am 17. März 2018

Unsere „Schurken“ werfen ihre Schatten voraus: Für die weibliche Hauptrolle im turbulenten Musical „Zwei hoffnungslos verdorbene Schurken“ ist es uns gelungen, Musical- und TV-Star Lucy Scherer zu gewinnen. Ab 17. März singt, spielt und tanzt sie auf der Bühne des Großen Hauses die Rolle der „Seifenkönigin“ Christine Colgate, auf deren Geld und Ehre es unsere beiden „Schurken“ Stefan Eichberg und Oliver Firit abgesehen haben. Neben Hauptrollen in den TV-Serien „Hand aufs Herz“ (SAT1) und „Sturm der Liebe“ (ARD) ist sie durch die großen Musicals im Palladium Theater Stuttgart bekannt, als Adrian in „Rocky“, in der Hauptrolle in „Rebecca“, als Sarah in „Tanz der Vampire“ und als Glinda in „Wicked – Die Hexen von Oz“. Mit „Rocky Horror“- und „Schurken“-Regisseur Thomas Winter hat Lucy Scherer im letzten Jahr für das Theater Bielefeld die Uraufführung des Musicals „Das Molekül“ auf die Bühne gebracht.