Stephanie Paschke, Regieassistentin am Theater Heilbronn, hat in der ersten Runde des Internationalen Festivals für Theaterregie „Versionale“ am 6. November in Freiburg den Preis der Jury gewonnen und sich damit für das Finale in Berlin am 2. und 3. Dezember qualifiziert. 60 junge Regisseurinnen und Regisseure haben bei diesem Festival an einem Thema gearbeitet. Vorgabe war es, Schillers „Wilhelm Tell“ zu inszenieren – in einer maximal 18- minütigen Variante und unter einem bestimmten Schwerpunkt. Stephanie Paschke hat mit Jannis Hain aus Heilbronn eine Szene entwickelt, in der sie den Konflikt von Tell schildert: Soll er den tyrannischen Gessler, der von Tell verlangt hat, auf den eigenen Sohn zu schießen, gleich töten oder soll er sich der Forderung der Gemeinschaft anschließen, die Gessler zu einem späteren Zeitpunkt stürzen will? Stephanie Paschkes Kunstgriff war es, die beiden Pfeile, die Tell bei sich trägt, zum „Sprechen“ zu bringen und den Konflikt zwischen Eigeninteresse und Gemeinwohl auszutragen. Sie hat sich dabei zu 100 Prozent an den Schillerschen Originaltext gehalten, von dem sie Versatzstücke zu einer neuen Fassung komponiert hat. Damit hat sie die Jury in Freiburg überzeugt, die an ihrer Arbeit besonders den Umgang mit dem Text und die Figurenzeichnung würdigte. Am Finale in Berlin nehmen insgesamt 10 Regisseurinnen und Regisseure aus ganz Deutschland teil. Den Erstplatzierten winkt die Teilnahme am Internationalen Finale im italienischen Trient. Neben ihrer Tätigkeit als Regieassistentin hat Stephanie Paschke auch am Heilbronner Theater schon mit eigenen Regiearbeiten überzeugt. So inszenierte sie „Ein anderer K.“, ein Stück, das sich mit dem Leben von Heinrich von Kleist auseinandersetzt (Wiederaufnahme am 21. November, 20 Uhr, Kammerspiele). Sie entwickelte und inszenierte außerdem die Oper „Käthchen!“ in Kooperation mit der Musikschule Heilbronn.
Silke Zschäckel, Pressereferentin