Maskenköpfe begrüßen wieder die Zuschauer

In der Sommerpause wurden sie aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt: Sechs große Maskenköpfe aus Heilbronner Sandstein, die einst das Jugendstiltheater in Heilbronn zierten. Über 40 Jahre lagen sie verborgen im Lapidarium der Stadt. Stünde dieses Theater noch, würde es jetzt 100 Jahre alt werden. Ein guter Grund, mit der »Heimkehr der Köpfe« an diesen Bau, der einst zu den schönsten Gebäuden in Heilbronn gehörte, und an die gute Theatertradition in der Stadt zu erinnern.

1912 begannen die Bauarbeiten am Fischerbau. 1913 feierte das Theater Eröffnung. Nach dem Bombenangriff 1944 war das Jugendstilgebäude derart beschädigt, dass es nicht mehr genutzt wurde. Sein Wiederaufbau wurde lange und kontrovers diskutiert. Am 18. Juni 1970 erfolgte die Sprengung des prächtigen Gebäudes. Noch immer sind viele alteingesessene Heilbronner traurig wegen dieses Verlusts. Mitarbeiter des Stadtplanungsamtes und der Leiter des Museums brachten seinerzeit wenigstens die Köpfe in Sicherheit.

Der Heilbronner Bildhauer Karl Gimmi (1870-1955) hatte die grotesken Maskenköpfe nach dem Vorbild antiker griechischer Schauspielmasken geschaffen. Sie waren an der Brüstung der großen Terrasse an der Südfassade angebracht. Inhaltlich standen sie im Zusammenhang mit den Fresken an der Brüstung, die der Schweizer Maler Pellegrini zu den Themen Sinnlichkeit, Anbetung, Leidenschaft, Verzweiflung und Resignation geschaffen hat. Zwei der Maskenköpfe wurden bei dem Bombenangriff auf Heilbronn zerstört. Bildhauer Robert Grässle hat sie 1949 ersetzt. Jetzt hat Steinmetz Thomas Rücker sich der Köpfe angenommen und sie mit Feingefühl restauriert, ohne sie ihrer Patina und ihrer Würde zu berauben. Sie wurden außerdem so präpariert, dass sie Wind und Wetter trotzen können. Dieser Tage werden sie auf der Terrasse oberhalb des Haupteingangs des Theaters installiert und in Szene gesetzt. Möglich wurde dies dank der Initiative des Theatervereins. Er knüpft damit an die Tradition des Bürgerengagements für das Heilbronner Theater an. Alle drei Theaterbauten, die in Heilbronn errichtet wurden, 1844, 1913 und 1982, sind dank der Hartnäckigkeit und des finanziellen Engagements der Heilbronnerinnen und Heilbronner zustande gekommen.

Vielen Dank allen Spendern, auch jenen, die ungenannt bleiben wollten:

A.und G. Berroth; Heidemann-Kunert; Dr. Schneider; B. Kruck; I. Aspacher; Ledderbogen; O. Hackel; B. Riegel; Ch. Schubert; P. Nestle; G. Ritter; H.und U. Jacobi; I. Jäger; H. Gierke; W. Link; U. Frenz; P. Eggert; W. Arnold; W. Gonser; O. Carnowski; C. Megerle; E. Beker; E. Spohn; H-J. Brecht; M. Janke; K. Fuchs; G. Harsch; J. Cyran; D. Krauss; H. Hambücher, Dr. U. Leube; L. Büchler und W. Knohl (Volksbank Heilbronn); H. Thomas; C. Buchsteiner; A. Oppermann; D. Schwarz; H. Rammel; O.Pfahls; R. Brodbeck; Dr. K. Weisser; M. Wies; Dr. B. Salzer; A. Michels; B. Michel; Wenzel & Partner; H. Mainx; Esenwein Fegert; A. Krauss; H. Jacobi-Madsen; A. Ritter; F. Distelbarth; C. Fotiadis; L. Brüggemann; L. Krause; Dr. G. Lohbeck; R. Weipert

 

Die Spendenaktion läuft noch weiter. Die Namen der neuen Spender werden im nächsten Theatermagazin Nov/Dez veröffentlicht.
Spendenkonto für die

Heimkehr der Köpfe
Kreissparkasse Heilbronn
Kontonummer: 27 48 43
Bankleitzahl: 620 500 00
Kennwort: Köpfe

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