Dramaturg Andreas Frane im Gespräch mit Michael Böttcher, dem Leiter des Heilbronner Heinrich-Schütz-Chors
Dass bei einem Stück über die belebende und befreiende Kraft des Chorgesangs ein echter Chor mitwirkt und seine authentischen Erfahrungen einbringt, ist der Offenheit und Begeisterung von Alejandro Quintana, dem Chefregisseur des Theaters Heilbronn, und Michael Böttcher, dem künstlerischen Leiter des Heilbronner Heinrich-Schütz-Chors, zu verdanken. Zum Finale jeder Vorstellung von »Wie im Himmel« werden 30 Mitglieder des Chors, der insgesamt aus ca. 90 Mitgliedern besteht, mit dem Schauspielensemble für »himmlischen« Gesang sorgen. Dramaturg Andreas Frane sprach mit Chorleiter Michael Böttcher.
Seit wann gibt es den Heinrich-Schütz-Chor und wie sind Sie dazu gekommen?
Den Heinrich-Schütz-Chor hat Professor Fritz Werner schon 1947 gegründet. Ich habe die Position des künstlerischen Leiters seit 1995 inne.
Aus welchen Menschen setzt sich der Chor zusammen?
Das sind Menschen aus ganz verschiedenen Berufen. Alle eint die große Freude am Singen und alle sind bereit, dafür viel zu investieren, sowohl ideell als auch materiell.
Hat der Chor auch eine Art eigenes Profil?
Der Schützchor singt vorwiegend geistliche Chormusik sowohl a cappella als auch oratorisch. Ab und zu begeben wir uns aber auch auf weltliche Wege – wie bei »Wie im Himmel«. (lacht)
Wenn wir schon bei »Wie im Himmel« sind: Spiegelt das Stück Ihre Erfahrungen beim gemeinsamen Singen wider?
Zu einem großen Teil JA!
Auch im Verhalten der Chormitglieder untereinander?
Ob sich wie im Stück wirklich Paare beim Singen gefunden haben, weiß ich nicht. Jedenfalls haben wir schon auf sehr vielen »Chormitgliederhochzeiten«, aber auch an Krankenbetten und bei Beerdigungen gesungen. Das Singen begleitet also wirklich unser ganzes Leben. Bemerkenswert ist der herzliche Umgang der Chormitglieder untereinander auch über Generationen hinweg.
Was sind Ihre Erwartungen an die Arbeit bei »Wie im Himmel«?
Mit dem Theater neue Erfahrungen machen, eine andere Welt kennenlernen …
Können Sie schon etwas über das Finale verraten, das Sie speziell für uns komponieren?
(grinst) Wenn beim Hören der Eindruck entsteht, dass es immer weitergeht und nicht aufhören kann und trotzdem immer etwas Neues dazukommt, dann habe ich mein Ziel erreicht.