Mit dem Theater fit fürs Abitur

Die AbiTour-Tage 2019

Das Abitur steht für viele Schülerinnen und Schüler in der Region vor der Tür. In bewährter Tradition hat das Theater Heilbronn auch in dieser Spielzeit wieder die AbiTour-Tage angeboten, an denen den Schülerinnen und Schülern nochmal ein ganz anderer Blick auf die Sternchenthemen geboten wurde.

Vernissage zur Eröffnung der AbiTour-Tage 2019

Vom 28.01. bis zum 01.02.2019 drehte sich im Großen Haus und in der BOXX alles um den »Steppenwolf« und um den »Goldnen Topf«.
Die Woche wurde mit der Vernissage »ZWISCHEN.WELTEN« eröffnet, für die Schülerinnen und Schüler des Robert-Mayer-Gymnasiums Kostüme passend zum »Goldnen Topf« entworfen und angefertigt hatten. Inspiriert wurden die ausgestellten Kostüme von Anselmus’ Zerrissenheit und dem Changieren zwischen zwei Welten, die in E. T. A. Hoffmanns »Der goldne Topf« thematisiert werden. In einer Performance, angeleitet von den Theaterpädagoginnen Lisa Spintig und Anja Bräutigam, wurden die Arbeiten live dem Publikum präsentiert. Außerdem konnte man sich die Kostüme auf ästhetisch gestalteten Fotografien bei einem Rundgang durch das BOXX-Foyer aus den verschiedensten Blickwinkeln betrachten. Einen exklusiven Einblick in die Arbeit und Vorgehensweise der Theatermacher erhielten die Besucher am Dienstag, den 29.01.2019 in einem Werkstattgespräch. Theaterpädagogin Natascha Mundt sprach mit den stückbegleitenden Dramaturginnen Sophie Püschel und Mirjam Meuser, die dem interessierten (Schüler-) Publikum rege Auskunft darüber erteilten, wie lange man an so einem Stück arbeitet, wie man eine Bühnentextfassung erarbeitet und was ein Dramaturg denn sonst noch so macht. Zudem erläuterten die beiden die künstlerischen Zugriffe der Regisseure auf die Abitur-Stoffe. Für Fragen aus dem Publikum war auch Zeit.
Die ganze Woche konnten interessierte Klassen in Workshops die Inhalte beider Inszenierungen praktisch erleben und auf sinnliche Weise begreifen. So setzten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler das gegenseitige Sich-Spiegeln in Szene. Sich gegenüberstehend nehmen Sie die Bewegungen des anderen auf, werden zu dessen Spiegelbild, lassen sich ein auf das gegenüber oder geben dem Spiegelbild Bewegungen, Haltungen vor und nähern sich so der »Steppenwolf«- Inszenierung. In dem Workshop zu »Der goldnen Topf« dagegen laufen und stürmen die Schülerinnen und Schüler durch den Raum, bis sie durch einen äußeren Impuls plötzlich das Tempo wechseln und Bewegungen suchen, die sie in mystische Wesen aus Atlantis verwandeln. Das Stolpern des Anselmus durch die zwei Welten, wie ihn E.T.A. Hoffmann beschreibt, wird für sie körperlich erfahrbar. Was macht es mit mir, wenn ich vom hektischen Spießbürger zu einem Fabelwesen einer verborgenen Welt werde? Für die Schülerinnen und Schüler boten sich in der Abitourwoche  verschiedene neue Ansätze sich mit den Sternchenthemen auseinanderzusetzen.

Jetzt wünschen wir den Abiturientinnen und Abiturienten Toi Toi Toi für die Prüfungen. Für uns gilt nach dem Abi ist vor dem Abi: wir freuen uns schon auf die AbiTour-Tage 2020 mit vielen wissensdurstigen Schülerinnen und Schülern bei uns im Theater Heilbronn!


ZWISCHEN.WELTEN

Es raschelt, ein Bauchtanz-Rock wird an eine schwarze Hose genäht, große Schuppen aus Zeitungspapier an einen Reifen gekleistert, denkende Köpfe, ein Flügel bekommt Stabilität. Wie stellt man eigentlich die Last der bürgerlichen Welt dar und wie sehen überhaupt die Wesen in Atlantis aus? Hoppla, wo sind wir denn jetzt reingestolpert? Wir sind mittendrin in einer Stunde des Grundkurs Kunst am Robert-Mayer-Gymnasium in Heilbronn. Diese Stunde ist Teil des Projektes ZWISCHEN.WELTEN, welches in Kooperation mit dem Theater Heilbronn stattfindet.

Skizze aus dem Projekt

Inspiriert ist das Projekt von der Inszenierung »Der goldne Topf«. In einem ersten Workshop im Theater haben die Schülerinnen und Schüler Anselmus’ Zerrissenheit zwischen den Aussichten auf ein geordnetes bürgerliches Leben und einer Welt voller Bücher, Mythen, Farben und dem Changieren zwischen zwei Welten körperlich für sich erfahren. Gemeinsam haben sie überlegt, wie sich die Bewohner in diesen Welten bewegen könnten. Wie lassen sich die Bewegungen der Figuren der bürgerlichen Welt von der magischen Atlantis-Welt abgrenzen? Wie schnell laufen sie, machen sie »runde« oder »eckige« Bewegungen, wie könnten sie mit anderen Passanten in Kontakt treten?
Den Kopf voller Ideen, setzen die Schülerinnen und Schüler nun die Inspirationen in Skizzen und anschließend in reale Kostüme um, passend zum Kursthema »Verkörperungen«. Hierbei werden unterschiedliche Ansätze verfolgt: Zum einen bauen sie Kostüme für Wesen, welche das mythische Atlantis bevölkern: Mondwesen mit Zepter und Krone, eine Kreatur mit einem raschelnden Schuppen-Rock oder ein Waldtier, welches einen tarnfarbenen Blätter-Umhang trägt. Denn darin sind sich die Schülerinnen und Schüler des Robert-Mayer-Gymnasium einig: Eine mythische Welt, wie Atlantis, ist bestimmt von allerlei Tieren und Fabelwesen bevölkert. Zum anderen erfinden sie Kostüme und Bühnenelemente, die die bürgerliche Welt zeigen: Einen überdimensionalen Hut oder ein Hamsterrad, in dem man in einer monotonen, langweiligen Welt voller Regeln gefangen ist. Offenbar reizt die junge Künstlerinnen und Künstler aber auch die Idee beide Welten zu vereinen. Wir sind sehr gespannt, wo die Reise hingeht und würden uns sehr freuen, wenn Sie uns dabei begleiten.

Die fertigen Kunstwerke werden anlässlich unserer AbiTour-Tage im BOXX-Foyer ausgestellt und am 28.01.2019 um 18:00 Uhr in einer Performance präsentiert.

Weitere Informationen zu den Abi-Tour-Tagen finden Sie unter: https://www.boxx-heilbronn.de/spielplan/tippsabitour-tage.html

Kostümentwurf des Projekts

Abschiedspicknick auf der BUGA

So schnell kann es gehen und schon treffen sich unsere kleinen Forscher zum letzten Mal auf dem BUGA-Gelände.

Die Pappeln werden immer größer, die Rosen blühen und es gibt grüne Hobbit-Hügel. Das Labyrinth, welches bei unserem ersten Besuch noch ganz karg war, ist jetzt schon bewachsen und die kleinen Forscher suchen ihren Weg durch den Irrgarten. Begeistert sind sie von der Rutsche an der Kletterwand und können es kaum erwarten, wenn diese endlich benutzt werden kann. Auf dem weichen, grünen Gras breitet Stefan Buck eine RIESIGE Picknickdecke aus, auf welcher alle Kinder Platz finden. Gemeinsam sammeln wir, was sich die Kinder auf der BUGA wünschen. Die Ideen sprudeln nur so heraus, dabei sind Vorschläge wie ein Wasserspielplatz mit Schleuse, ein schönes Restaurant oder ein Minigolfplatz in den Hobbit-Hügeln. Aber auch größere Ideen wie eine Seilbahn vom Wartberg über das BUGA-Gelände, Schienen auf denen eine Eisenbahn über das Gelände fährt, ein sich selbst aufrichtendes Riesendomino, ein Sandkasten, in welchem riesige Sandburgen gebaut werden können oder eine Mountainbike-Strecke sind dabei.

Auf dem frischen Gras und den gewachsenen Bäumen erinnern wir uns an unsere erste gemeinsame BUGA-Begehung und die Kids fühlen sich an die Toskana erinnert.

Wir freuen uns schon jetzt auf eine tolle BUGA-Saison!

Ohren auf! Stimmbänder geölt? Die BUGA-Entdecker werden zu Lautsprechern

Die Sonne scheint, 0% Regenrisiko und die BUGA-Entdecker sind wieder unterwegs auf dem BUGA-Gelände.

BUGA-Entdecker

Es gibt wieder viel Neues zu entdecken, das angepflanzt, gebaut, weitergewachsen ist und die Entdecker marschieren wieder mit ganz offenen Augen durchs Gelände.
Die Pappeln sind schon wieder ein ganz schönes Stück gewachsen, die Wohnhäuser nehmen langsam Gestalt an und überall blüht und brummt und summt es.
Das Thema dieses Treffens heißt »Lautsprecher«! Ein Lautsprecher kann ein Gerät sein, das Klänge erzeugt, aber ein Lautsprecher kann auch ein Mensch sein, der sich lautstark Gehör verschafft.Das wird an diesem Tag geübt. »Was ist denn das Wichtigste, um laut zu sprechen? « fragt Stefan Buck. Die Kinder sammeln Ideen:  »Die Zunge.« »Die Zähne.« »Die Stimmbänder.« »Man muss den Mut haben sich zu trauen.« Alles sehr wichtig zum laut Sprechen. Aber das Allerwichtigste ist die Luft!
Zunächst werden gemeinsam Atemübungen gemacht. Dann müssen die kleinen Entdecker zum einen sehr gut zuhören und zum anderen klar und deutlich sprechen: Einem Kind werden die Augen verbunden und der Partner muss dem Blinden nur mit der Stimme helfen, über ein Feld mit Tannenzapfen zu laufen, ohne auf diese zu treten. Eine ganz schön knifflige Aufgabe. Aber die BUGA-Entdecker stellen sich der Herausforderung. Nach dem erfolgreichen Bestehen dieser Prüfung gehen sie gewappnet mit ihren Lieblingswörtern zu der nächsten Aufgabe.
Die Lieblingswörter sind ganz unterschiedlich: von Möhre, Pusteblume, Ferien, Baum bis Grashalm sind einige spannende Wörter dabei. Die Kinder müssen verschiedene Aufgaben mit dem Lieblingswort bewältigen: das Wort muss gesungen werden, in einer Diskussion gegen ein anderes Lieblingswort bestehen, der Tomate wird eine Liebeserklärung gemacht, das Wort wird aus Körpern auf den Boden gelegt, das Wort soll dreimal anders betont werden und wir hören die Geschichte von der Banane, die so gerne Grimassen zieht.
Mitte findet das nächste Treffen der BUGA-Entdecker statt, diese wird auch unser letztes sein, bei welchem die BUGA-Entdecker zum »Blickfang« werden.

Adlerauge – schau aufmerksam!

Einmal im Monat setzt sich eine Gruppe kreativer Kinder mit Mitteln des Theaters mit der bevorstehenden BUGA auseinander. Sie nennen sich die „BUGA-Entdecker“. Gemeinsam mit den Theaterpädagoginnen Katrin Singer und Lisa Spintig und dem Zirkuspädagogen Stefan Bock erlernen sie besondere Fähigkeiten, um zu richtigen Entdeckern zu werden. Diesmal dreht sich alles um die Beobachtungsgabe. Zum dritten Mal treffen sich die BUGA-Entdecker und diesmal geht es direkt auf das BUGA-Gelände. Alle sind ziemlich erstaunt, dass sich seit unserem ersten Kennlern-Treffen auf dem Gelände schon so viel verändert hat. Fasziniert beobachten die kleinen Forscher das emsige Treiben der Bauarbeiter, die schweren Maschinen, Bagger und Krane und stellen fest, dass die Luft ganz schön staubig schmeckt.

Das Thema dieses Treffens ist „Adlerauge“, denn die Entdecker trainieren ihre Beobachtungsgabe.
Zunächst werden spielerisch die Augen geschärft. Die Entdecker schauen sich gegenseitig an und schauen: Was hat der andere an? Trägt jemand Schmuck? Welche Haarfarben haben die anderen? Welche Augenfarbe? Was für eine Jacke ist besonders auffällig? Dann wird das BUGA-Gelände nochmal genau in Augenschein genommen. Was sehen wir? Was ist rot und bewegt sich auf der BUGA? Was ist alles grün? Sind die Kräne rot oder gelb?
In Kleingruppen schwärmen die Entdecker auf dem Gelände aus auf der Suche nach einem besonderen Ort. Dieser Ort wird dann genau unter die Lupe genommen: Was seht ihr dort? Was hört ihr dort? Wie riecht es dort?
Mit einem Fundstück im Gepäck treffen sich die BUGA-Entdecker und berichten von den schönen Orten auf der BUGA.

Beim nächsten Treffen im April kommen die BUGA-Entdecker wieder auf dem BUGA-Gelände zusammen und erforschen und erkunden unter dem Thema „Frühlingskinder“ die BUGA mit allen Sinnen.

Mit der Achterbahn direkt zur Schule

Die BUGA-Entdecker bauen in der Theaterwerkstatt an der Zukunft

Wir befinden uns in der Zukunft, genauer gesagt im Jahr 2217. Schüler fahren mit der Achterbahn direkt in die Schule. Hausaufgaben müssen nicht mehr selbst erledigt werden, sondern dafür gibt es eine Maschine, die sich um die Deutsch- und Matheaufgaben kümmert. Schöne neue Welt! Eine Welt, wie sie sich Kinder wünschen und  im Handumdrehen selbst erschaffen. Als kleine Visionäre, die an der Zukunft ihrer Stadt bauen. Sie nennen sich die „BUGA-Entdecker“ und entwickeln gemeinsam mit der Abteilung  Theaterpädagogik des  Theaters Heilbronn spektakuläre Erfindungen, die sie sich gut für die Bundesgartenschau 2019 vorstellen könnten.

Aus Materialien wie Pfeifenputzern, Glitzerkleber, Federn und Aufklebern bauen sie die ersten Prototypen ihrer Ideen in der Theaterwerkstatt und präsentieren diese vor dem staunenden Publikum.  Neben der Achterbahn zur Schule und der Hausaufgabenmaschine wird auch an das leibliche Wohl gedacht: Eine Donut-Maschine, die sofort Energie für Kopf und Körper liefert und die Müdigkeit vertreibt, wäre doch was Feines. Mit einer beweglichen Antenne und einem Auge, welches in jedes Gehirn sehen kann und die Wünsche erkennt, ist die Wunschmaschine ausgestattet. Für schöne Töne sorgt eine Blumengitarre. Diese könnten die Besucher der BUGA sogar mit nach Hause nehmen. Nach dem Wunsch der jungen Erfinder gibt es noch eine zweite Achterbahn auf dem BUGA-Gelände, die auf einer sonnenhellen Metallscheibe stehen soll. Die letzte Erfindung knüpft an einen Ort auf der BUGA an: das Labyrinth. Die Idee ist ein Erlebnislabyrinth, das viele Hindernisse und Aufgaben beherbergt.

Die BUGA-Entdecker? Wer ist denn das eigentlich?

Die BUGA-Entdecker ist eine der AGs, die im Rahmen der Vorbereitungen zur Bundesgartenschau (BUGA) stattfinden und die on den Theaterpädagoginnen Katrin Singer und Lisa Spintig und dem Theater- und Zirkuspädagogen Stefan Buck geleitet wird. In monatlich stattfindenden Treffen schlüpfen die Kinder in die Entdeckerrolle und erlernen mit jedem Mal Kompetenzen, die sie als Entdecker gut gebrauchen können. So lernen die Kinder nicht nur das entstehende BUGA-Gelände kennen, sondern setzten sich mit diesem auch mit Mitteln des Theaters  auseinander.

Nach diesem 1. Tag ihres gemeinsamen kreativen Schaffens sind die Kinder begeistert und wollen am liebsten weiterbauen. Der Start einer wunderbaren, gemeinsamen Entdeckungsreise.
Der Samen wurde mit diesem ersten Termin gesät. Damit die jungen Ideen-Pflänzchen der Kinder noch weiter wachsen können, bekommen die BUGA-Entdecker ein persönliches Forscherbuch überreicht, welches sie nutzen können, um alle weiteren Inspirationen, Gedanken, Ideen und Geistesblitze zur BUGA festhalten zu können.
Wir sind gespannt wo die Reise noch hingeht. Wer weiß, welche Erfindungen uns im Jahr 2217 noch erhalten bleiben werden …