Die Wunderkammer des Zeitreisenden

Als 1895 H.G. Wells‘ »Die Zeitmaschine« erschien, herrschte in England das viktorianische Zeitalter, die industrielle Revolution ließ Großbritanniens Wirtschaft aufblühen, das Land galt als Vorreiter in Sachen Technologie. Die Fortschrittsgedanken prägten natürlich die Geschichte und die Idee, in der Zeit zu reisen. Heute gilt der Science-Fiction-Klassiker als ein Schlüsselwerk zur Entstehung des Steampunk, der in seiner Ästhetik das Viktorianische England aufgreift.
Das findet sich auch im Bühnenbild von Ausstatter Daniel Unger in der Inszenierung von Brian Bell wieder.

Hier steht die Sammlung des Zeitreisenden noch im Malersaal.

Der Raum, in den der Zeitreisende sein Publikum einlädt, ist von dieser Epoche geprägt. Ausstatter Daniel Unger hat ihm ein Laboratorium im Stil einer Wunderkammer gegeben. Der Zeitreisende ist ein Suchender und Forschender, den die Neugier antreibt, zu wissen, wohin sich die Menschheit entwickelt und wie sie entstanden ist. Eingerahmt wird der Raum von Regalen, in denen zahlreiche wundersame Objekte stehen, die auf seinen Forschungsdrang hindeuten, seinen Willen, die Menschheit zu verstehen, widerspiegeln. Er ist umgeben von einer Sammlung, die Biologie, Evolution, Anthropologie und andere Kulturen abbildet, mit denen der Zeitreisende die Entwicklung der Menschheit erforscht – kombiniert mit Maschinen, mechanischen Konstruktionen, die auf seinen Erfindergeist verweisen. Viele dieser Objekte konnte die Requisitenabteilung aus dem Fundus beisteuern. Was Requisiteurin Silke Bertsch dort nicht finden konnte, hat sie eigens in liebevoller Handarbeit hergestellt. So sind eigentümliche Maschinen und Objekte entstanden, deren Funktion geheimnisvoll bleibt. Für Freunde des Steampunk ist es eine Freude, die Objekte zu betrachten, die der Zeitreisende um sich versammelt. Eine schöne Reminiszenz an dieses Kunstgenre.

Die Sammlungsobjekte des Zeitreisenden.

Doch Daniel Unger hat mit der Wunderkammer nicht nur ein wundersames Sammlungskabinett geschaffen, sondern sie auch mit ihrer Wandlungsfähigkeit zu einer solchen gemacht. Denn hinter den Regalen befindet sich eine andere Realität, die an dieser Stelle noch nicht verraten werden soll.

Was sich hinter den Regalen verbirgt und wie das Ensemble in der Zeit vor- und zurückreisen wird, dass seht ihr ab dem 19. März bis 16. April 2022 im Komödienhaus.

Karten gibts es unter Die Zeitmaschine (UA) | Theater Heilbronn (theater-heilbronn.de)

Die Theaterclubs treffen sich wieder

Unsere Theaterclubs haben mit ihren Proben begonnen. Ich war dabei und gebe heute einen Einblick in die ersten Treffen, die endlich wieder hier vor Ort im Theater stattfinden können. Nach fast 2 Jahren wurde das aber auch Zeit! In der letzten Spielzeit fanden die Clubs zum ersten Mal online statt. Das hat auch gut funktioniert, und gemeinsam konnten die Theaterpädagoginnen und die Clubmitglieder tolle Stücke erarbeiten, aber letztlich ist es für alle nicht das gleiche, wie live und in Farbe miteinander zu spielen. „Vor Ort hat man einfach andere Möglichkeiten. Mehr Möglichkeiten auch, mit Körperlichkeit und Raum zu arbeiten. Man ist sich insgesamt näher, hat einen anderen Austausch und das Spielen ist noch dynamischer“, erzählt Schulreferentin Anna-Lena Weckesser, die den Club der 13- bis 16-Jährigen betreut.

Die Mitglieder des Theaterclubs für 9-12-Jährige machen sich Gedanken zum Spielzeitmotto »Wi(e)dersprechen« – gemeinsam mit Schauspielerin Nora Rebecca Wolff.

Wie wichtig diese Dynamik untereinander und das Einnehmen von Raum für die Arbeit der Clubs sind, erlebe ich bei meinem Besuch in den Theaterclubs hautnah. Theaterpädagogin Christine Appelbaum leitet gemeinsam mit der Schauspielerin Nora Rebecca Wolff den Club der 9- bis 12-Jährigen. An diesem Tag steht das Thema Emotionen auf dem Plan. Alle Kinder laufen kreuz und quer durch den Probenraum und nehmen dabei verschiedene Emotionen an. Mal sind sie fröhlich und hüpfen munter durch die Gegend, mal schlurfen sie traurig über’s Parkett, um dann wieder selbstbewusst-mutig mit erhobener Brust zu stolzieren.
Im Club der 16- bis 27-jährigen, den die Theaterpädagogin Natascha Mundt und der Schauspieler Andreas Schlegel betreuen, gestaltet sich dieser Raumlauf etwas anders, denn hier steht heute der Körper im Fokus. So sollen sie in unterschiedlichen Geschwindigkeiten den Raum durchqueren, aber alle so synchron wie möglich. Nach einer kleinen Übungsrunde wird wild zwischen verschiedenen Tempi hin und her geswitcht – vom Rennen geht es prompt ins Schneckentempo und dann wieder ins hastige Eilen oder gemächliche Schlendern. Anschließend macht sich die Gruppe auf die Reise und läuft über den Mond, durch Treibsand und über Scherben. Besonders unterhaltsam wird es für mich als Beobachterin, als sich die jungen Erwachsenen in Paaren durch den Raum bewegen und die hintere Person die vordere imitiert. Da wird zwischen den Säulen entlang getänzelt, sich plötzlich geduckt, um gleich darauf hoch in die Luft zu springen, oder der Raum wird kurzerhand zum Catwalk.

Wer traut sich als nächstes ins Rampenlicht?

Nach diesen Übungen zum Ankommen folgt ein weiterer, ganz wichtiger Aspekt der Theaterclubs, der bei den Online-Treffen ganz eindeutig zu kurz kam: Das Erlebnis, auf einer echten Theaterbühne zu stehen. Heute probieren die Jugendlichen sich zum ersten Mal aus und trauen sich, jeweils einzeln eine Weile einfach stumm auf der Bühne zu stehen. Im Rampenlicht, vor den restlichen Clubmitgliedern, ganz alleine und im Mittelpunkt. Das kostet noch einige Überwindung und Frederik gibt zu, „dass die Zeit dort auf der Bühne plötzlich viel langsamer vergeht und auch ein kleiner Erwartungsdruck entsteht, wenn alle Augen auf dich gerichtet sind.“ Und auch im Club der 9-12-Jährigen geht es heute das erste Mal auf die Bühne: einen Zungenbrecher vorlesen. Und als wenn das noch nicht schwer genug ist, sollen die Kinder ihn noch mit einer der zuvor erprobten Emotionen vortragen. Und das machen sie bereits sehr überzeugend. In diesem Punkt profitieren die Mitglieder ganz klar von den Live-Treffen, denn hier wird auch ihr Selbstbewusstsein geschult und sie bewegen sich vielleicht auch ein wenig aus ihrer Komfortzone heraus. Die 10-jährige Uljana freut sich ganz besonders, denn sie macht beim Theaterclub mit, weil sie Theater so gerne mag und auch mal selbst auf der Bühne stehen möchte.

Zum Abschluss der Clubtreffen geht es jeweils nochmal in Kleingruppen auf die Bühne. Die Kinder spielen kleine Szenen vor, die sie sich zu gemeinsam bestimmten Szenarien in kürzester Zeit selbst ausgedacht und einstudiert haben. Im Club von Natascha Mundt dürfen die jungen Erwachsenen lebende Power-Point-Präsentationen halten. Hierbei erklärt immer eine Person, was auf dem Bild zu sehen ist, und die übrigen stellen das Präsentierte als Standbild dar. Alle setzen das wirklich gut um und bringen viel Humor und Witz ein.

Die Jugendlichen spielen eine selbstausgedachte Szene zum Thema »den Eltern widersprechen«.

Nachdem bei diesen ersten Treffen erstmal die Grundlagen in Sprechen, Körperarbeit, Improvisation und Schauspiel von den Teilnehmenden ausprobiert werden konnten, werden sie nach der Weihnachtspause langsam beginnen, inhaltlich in die Stückentwicklung einzusteigen für ihre Aufführungen im Mai. Hier dreht sich dann thematisch alles um unser Spielzeitmotto, das »Wi(e)dersprechen«, das die einzelnen Clubs auf ihre eigene Art und Weise auf der Bühne umsetzen werden. »Der Theaterclub ist mein kleines Highlight der Woche geworden«, freut sich Anna-Lena Weckesser. Und hofft, dass alle Clubs sich auch im neuen Jahr weiterhin vor Ort treffen können und letztlich auch ihr entwickeltes Stück auf der Bühne der BOXX präsentieren können. Und auch ich werde mir das sicher nicht entgehen lassen.

Anekdoten zum »Endspiel« – Teil 2

Noch einmal wollen wir euch mit interessanten Hintergrundinfos zu Samuel Becketts »Endspiel« versorgen, das in der Inszenierung unseres Intendanten Axel Vornam am 26. Novemer 21 die letzte Vorstellung hat.

Das »Endspiel« provozierte – wie alle Texte Becketts – eine ganze Flut von Interpretationsansätzen. Auch an den Namen der beiden Figuren »Hamm« und »Clov« arbeiteten sich ganze Generationen von Theatermenschen und Literaturwissenschaftlern ab. Ernst Schröder, der Hamm in Becketts eigener Inszenierung in der Werkstatt des Berliner Schiller Theaters 1967, erklärte sich die Namensgebung damit, dass seine Figur wie ein Hammer auf drei Nägel (seine Interpretation der Namen Clov, Nagg und Nell) einschlägt.

»Endspiel« von Samuel Beckett, Foto: Candy Welz

Etwas peinlich wurde es für den legendären Philosophen Theodor W. Adorno: In seinem Aufsatz »Versuch, das Endspiel zu verstehen« von 1961 leitete er Hamm von Hamlet her, Clov sein ein »verkrüppelter Clown«. Bei einer Feierstunde des Suhrkamp Verlag zu Ehren Becketts bestand er auf seiner Interpretation, obwohl der Autor ihm schon vorher beim Mittagessen heftig widersprochen hatte. Darauf hin flüsterte Samuel Beckett seinem Verleger Siegfried Unseld ins Ohr: »Das ist der Fortschritt der Wissenschaft, dass die Professoren mit ihren Irrtümern weitermachen können!«

Wofür stehen für Sie Hamm und Clov? Spannen Sie Ihre interpretatorischen Muskeln bei der letzten Vorstellung unseres »Endspiels« am 26. November!

»Endspiel« von Samuel Beckett, Foto: Candy Welz

Gemeinsam in die Zukunft spielen – experimenta und Theater Heilbronn richten gemeinsam ein Festival aus

Was haben Wissenschaft und Theater gemeinsam? Wie können sie sich gegenseitig befruchten? Das sind die Fragen, aus denen sich das Heilbronner Festival »Science & Theatre« entwickelt hat. Zum zweiten Mal laden experimenta und Theater Heilbronn vom 17. bis zum 21. November zum Forschen, Entdecken und Staunen ein.

Sechs ganz unterschiedliche Inszenierungen zeigen, was die Bühnenkunst aus und mit Wissenschaft alles anstellen kann: Ein bekannter Autor lässt von sich selbst ein Roboter-Double anfertigen, das in einem Stück auftritt. Zwei Schwestern sehen in Künstlicher Intelligenz die Lösung ihrer persönlichen Pflegeprobleme. Kuriose Maschinen machen in der lustvollen Performance einer niederländischen Gruppe Musik »auf Kollisionskurs«. Oder bei einer spannenden Mitmachaktion erfahren Kinder, was Zucker in ihrem Körper so alles auslösen kann. Und ein knallbunter Bühnencomic wirft einen ebenso skurrilen wie gruseligen Blick in die Zukunft.

»Schwarze Schwäne« von Christina Kettering ist das Gewinnerstück des ersten Autorenwettbewerbs »­Science & Theatre« des Jahres 2019, den das Theater Heilbronn ausgelobt hatte und wird nun im Science Dome der experimenta uraufgeführt.

In die Zukunft richtet sich auch der Dramenwettbewerb, der Teil des Festivals ist: Am 21. November kann das Publikum bei den Szenischen Lesungen der drei Gewinnerstücke mitentscheiden, welches 2022 auf den Spielplan kommt. Im Augenblick laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, einen Vorgeschmack auf das Festival liefern aber schon die Trailer auf unserer Homepage. Freuen Sie sich auf fünf prall gefüllte Tage, die Kopf, Herz und Bauch – das Team der experimenta hat auch Science Häppchen vorbereitet – zugleich ansprechen werden!

Hier gibt’s weitere Infos zu den einzelnen Programmpunkten:

»Schwarze Schwäne« (UA) von Christina Kettering
»Uncanny Valley / Unheimliches Tal« von Rimini Protokoll
»Ramkoers« von der Muziektheatergroep BOT
»Auf Zucker – ein Selbstversuch in sieben Süßigkeiten« vom Fundus Theater – Theatre of Research
»Die Mondmaschine« von Mass & Fieber OST
»The Last Mortal« von half past selber schuld
Dramenwettbewerb »Science & Theatre«
Podiumsdiskussion »Künstliche Intelligenz und Theater«

Anekdoten zum »Endspiel« – Teil 1

In dieser Reihe wollen wir euch mit interessanten Hintergrundinfos zum »Endspiel« von Samuel Beckett versorgen, das bei uns gerade seine Wiederaufnahme in der Inszenierung unseres Intendanten Axel Vornam gefeiert hat.

»Endspiel« von Samuel Beckett am Theater Heilbronn. Foto: Candy Welz

Auch wenn er seine Stücke immer als »Seitenprodukt« seines künstlerischen Schaffens betrachtete und 1948 »Warten auf Godot« zwischen zwei Romanen angeblich zur »Erholung« geschrieben hatte, waren es die Theatertexte, die Samuel Beckett weltberühmt gemacht haben.
Erholsam war die Arbeit an seinem nächsten Stück, dem »Endspiel«, dann allerdings nicht. Beckett tat sich schwer mit dem Text: »Seit fünf Jahren leide ich daran, dass nur mit chronischem Unwillen etwas aus meiner Feder tropft. Vielleicht sollte ich endgültig Feierabend machen.«
Die Uraufführung von »Godot« 1953 am Théâtre de Babylone in Paris löste bei den Vorstellungen Tumulte und Schlägereien aus und wurde zum Stadtgespräch. Umso kurioser scheint es deshalb, dass Beckett und sein Regisseur Roger Blin nur drei Jahre später in der ganzen Stadt kein einziges Theater fanden, das das »Endspiel« uraufführen wollte.
Die beiden wichen schließlich nach London aus, wo das Stück am Royal Court Theatre herauskam – in französischer Sprache. Beckett war zwar bei den Proben dabei, reiste aber vor der Premiere ab.

In Heilbronn könnt ihr in dieser Spielzeit »Endspiel« im Großen Haus sehen.

»Endspiel« von Samuel Beckett am Theater Heilbronn. Foto: Candy Welz

Unsere Neuen: Rouven Klischies

Mit Rouven Klischies endet heute die Vorstellungsreihe unserer neuen Schauspieler. Auch Rouven kam in dieser Spielzeit neu ins Ensemble des Jungen Theaters Heilbronn. Ihr konntet ihn bereits in mehreren Rollen erleben. So begeistert er als Tiger in »Komm, wir finden einen Schatz« unser junges Publikum und geht als Oskar, mit seinem Freund Rico in »Rico, Oskar und die Tieferschatten« auf Verbrecherjagd.

Rouven Klischies in: »Komm, wir finden einen Schatz«; Foto: Thomas Braun

Rouven wurde 1992 in Osterholz-Scharmbeck in der Nähe von Bremen geboren. Seine Ausbildung absolvierte der Wahl-Hamburger von 2014 bis 2017 am Schauspielstudio Frese in der Hansestadt. Anschließend arbeitete er als Sprecher und freier Schauspieler in Hamburg u. a. am Ernst Deutsch Theater, am Krimi Theater, am Theater Das Zimmer sowie der Freilichtbühne Lübeck. Bei uns seht ihr Rouven hoffentlich bald wieder in der BOXX als Romain in »Die Zertrennlichen«, als Tiger in »Komm, wir finden einen Schatz« und als Vierter bzw. Mufflon in »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute«. Neben der Schauspielerei ist die Musik seine zweite große Leidenschaft. So hat er sich autodidaktisch das Mundharmonikaspielen beigebracht und träumt von einer eigenen Blues-Band. In seiner Freizeit interessiert sich Rouven außerdem für Eishockey und erkundet häufiger zu Fuß Heilbronn und Umgebung, um Abstand vom Alltag zu gewinnen.

• Lieblingslied: Ich bin im Musikstil Blues zu Hause. Von alten Legenden wie Little Walter und Sonny Boy Williamson bis zu modernen Künstlern wie Rick Estrin oder Billy Branch. Ein spezielles Lieblingslied habe ich aber nicht.

• Lieblingsbuch: Da lege ich mich nicht fest. Ich lese gerne verschiedene Genres. Von Superheldencomics über Satire bis zu Romanen.

• Lieblingsfarbe: Grün

• Lieblingsessen: Habe ich nicht. Ich bin ein Allesesser. Außer Ananas.

• Lieblingsfilm: »Big Fish« – Tim Burton

• Lieblingsstück auf der Bühne: »Der Pelikan« – August Strindberg

• Deine besten Eigenschaften: Verlässlich, humorvoll

• Deine größten Laster: Für einen Wahl-Hamburger rede ich zu viel. Ich ertrage Temperaturen über 25 °C nicht. Marabou Schokolade.

• Welchen Beruf hättest du, wenn du nicht Schauspieler geworden wärst? Tierpfleger

• Stell dir vor, du hast drei Wünsche frei, welche wären das? Eine eigene Blues-Band, ein kleines Haus am See in Schweden, die letzte Woche eines Monats ist immer bezahlter Urlaub.

• Was würdest du tun, wenn du König von Deutschland wärst? Mit Blick auf die aktuelle Corona-Situation würde ich die finanziellen Mittel für Kultur & Bildung erhöhen, damit Schulen vernünftig restauriert, saniert und digitalisiert werden. Ebenso würde ich die Tarifverträge im Gesundheitswesen anpassen.

Rouven Klischies als Oskar in »Rico, Oskar und die Tieferschatten«; Foto: Jochen Klenk

Unsere Neuen: Lion Leuker

Zum Ende dieser Spielzeit konntet ihr unsere neuen Ensemblemitglieder endlich auf der Bühne erleben, bis auf Lion Leuker. Er wird erst in der nächsten Spielzeit vor Publikum in Heilbronn auf der Bühne stehen. Dafür seht ihr ihn dann gleich in der Eröffnungspremieren, der Uraufführung von Cihan Acars »Hawaii«.

Lion Leuker in »Weinprobe für Anfänger«; Foto Jochen Klenk

Lion wurde 1995 in München geboren. Von 2002 bis 2008 gehörte er dem Tölzer Knabenchor an und erhielt dort auch eine Gesangsausbildung. Noch während seiner Schulzeit war er am Staatstheater am Gärtnerplatz in München zu sehen, wo er in einer Jugendgruppe in Musicals mitwirkte. Obwohl Lion längere Zeit mit einem Musical-Studium liebäugelte, entschied er sich schließlich doch für die Schauspielerei. Von 2016 bis 2020 studierte er Schauspiel an der Otto-Falckenberg Schule in München. Parallel gastierte er an den Münchner Kammerspielen. Darüber hinaus dreht er regelmäßig für Film und Fernsehen, u. a. für den Tatort sowie die Serie »Das Boot«. Bei uns seht ihr Lion hoffentlich bald im Komödienhaus als Steve in der Deutschsprachigen Erstaufführung von »Weinprobe für Anfänger«. In seiner Freizeit ist Lion spielt Lion Basketball und Fußball und ist im Winter mit dem Snowboard unterwegs.

• Lieblingslied: »Tannhäuser Ouvertüre« – Richard Wagner

• Lieblingsbuch: »Rumo & Die Wunder im Dunkeln« – Wolfgang Moers

• Lieblingsfarbe: Rot

• Lieblingsessen: Griechischer Joghurt mit Nüssen und frischen Feigen

• Lieblingsfilm: »HER« – Spike Jonze

• Lieblingsstück auf der Bühne: »Der Räuber Hotzenplotz« – Otfried Preußler

• Lebensmotto: Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.

• Deine besten Eigenschaften: Mein Optimismus

• Deine größten Laster: Zucker und Koffein

• Welchen Beruf hättest du, wenn du nicht Schauspieler geworden wärst? Diplomat

• Stell dir vor, du hast drei Wünsche frei, welche wären das? Eine Welt ohne fossile Brennstoffe, Abriss sämtlicher Nachkriegsarchitektur und Neubau im Gründerzeitstil, eine Kaffeemühle die Musik spielt, wenn ich damit mahle.

• Was würdest du tun, wenn du König von Deutschland wärst? Die Monarchie abschaffen.

Lion Leuker als Kasperl in »Der Räuber Hotzenplotz«; Foto: Jochen Klenk

Unsere Neuen: Andreas Schlegel

In dieser Spielzeit ist Andreas Schlegel zum BOXX-Ensemble dazugekommen. Jetzt könnt ihr ihn auch endlich wieder auf der Bühne erleben. In »Komm, wir finden einen Schatz« bezaubert er unsere kleinsten Zuschauer als kleiner Bär, der sich mit seinem Freund, dem Tiger, auf die Suche nach dem größten Glück der Erde begibt. Während er in dem Kinderkrimi »Rico, Oskar und die Tieferschatten« mit Hilfe seines Freundes Oskar den fiesen Kidnapper Mister 2000 zur Strecke bringt. Mehr zu Andreas Schlegel erfahrt ihr hier.

Andreas Schlegel in »Rico, Oskar und die Tieferschatten«; Foto: Jochen Klenk

Andreas wurde 1994 in Taschkent in Usbekistan geboren. Als er sieben Jahre alt war zog er mit seiner Familie nach Deutschland. Erste Theatererfahrungen sammelte er im Jugendclub des Landestheaters Niederbayern. Von 2016 bis 2020 studierte er Schauspiel an der Athanor Akademie für Darstellende Kunst in Passau. Bei uns könnt ihr Andreas hoffentlich bald wieder in der BOXX als Bär in »Komm, wir finden einen Schatz« und als Dritter bzw. Bär in »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute« sehen. In seiner Freizeit spielt Andreas Gitarre und Klavier. Außerdem geht er leidenschaftlich gern in den Weinbergen spazieren, liest Klassiker der deutschen und russischen Literatur (z.B. die Werke des russischen Dichters Sergej Jessenin) und schreibt selbst Gedichte.

• Lieblingslied: Ändert sich beinahe täglich. Zurzeit »Dostochka« von DakhaBrakha.

• Lieblingsbuch: Fast alles von Stephen King

• Lieblingsfarbe: Bleurange

• Lieblingsessen: Alles, was mit Liebe zubereitet wurde

• Lieblingsfilm: »Hard Candy« – David Slade

• Lieblingsstück auf der Bühne: »Die Zofen« – Jean Genet

• Lebensmotto: »Leb! Leb, eh deine Sehnsucht stirbt, eh durch den Hauch des Zeitlosen Kraft und Fluss versiegen. Gib! Gib all deine Lebenskraft den Träumen deines Herzens, deines freien Geists Vision.« (Schandmaul) oder: Zuhause ist da, wo das Leitungswasser nicht komisch schmeckt.

• Deine besten Eigenschaften: Ich bin ein guter Zuhörer.

• Deine größten Laster: bacco, tabacco e venere

• Welchen Beruf hättest du, wenn du nicht Schauspieler geworden wärst? Narr

• Stell dir vor, du hast drei Wünsche frei, welche wären das? Love, Hugs and Rock’n’Roll!

• Was würdest du tun, wenn du König von Deutschland wärst? Das alles und noch viel mehr!

Andreas Schlegel in »Komm, wir finden einen Schatz«; Foto: Thomas Braun

Unsere Neuen: Regina Speiseder

Endlich durften sich unsere Neuen dem Heilbronner Publikum live präsentieren. Darunter Regina Speiseder, die als Myrtle Mae, ihren ersten Auftritt in »Mein Freund Harvey« hatte. Mehr über die junge neue Schauspielerin, die ihr in der nächsten Spielzeit bestimmt des öfteren sehen werdet, erfahrt ihr hier.

Regina Speiseder in »Mein Freund Harvey«; Foto: Jochen Quast

Regina wurde im niederbayerischen Straubing geboren. Von 2009 bis 2013 studierte sie Schauspiel an der Otto-Falckenberg-Schule in München und gastierte während dieser Zeit an den Münchner Kammerspielen. Anschließend trat sie ihr erstes Festengagement an der Schauburg, dem Kinder- und Jugendtheater der Stadt München, an. Seit 2017 ist sie freiberuflich tätig, u. a. am Stadttheater Landsberg, am Vorstadttheater in Basel, beim Sommertheater Winterthur sowie an der Theaterakademie »August Everding«. Darüber hinaus steht sie auch häufig vor der Kamera, z.B. für »Die Rosenheim Cops«. Am Theater Heilbronn seht ihr Regina hoffentlich bald im Großen Haus als Myrtle Mae in »Mein Freund Harvey« und in der experimenta als Ältere in der Uraufführung von Christina Ketterings Schauspiel »Schwarze Schwäne«. In ihrer Freizeit geht Regina, die sehr naturverbunden ist, gerne wandern oder schaut ihre Lieblingsserien »Bridgerton« und »Suits«. Außerdem verwirklicht sie eigene künstlerische Projekte, z.B. einen Kurzfilm, den sie während des Lockdowns gedreht hat.

• Lieblingslied: »Vivaldi Recomposed« – Max Richter

• Lieblingsbuch: Aktuell »1913« von Florian Illies, sonst lese ich gerne Stefan Zweig oder Franz Kafka

• Lieblingsfarbe: Das Blau, was man im Schwimmbecken findet und schwarz

• Lieblingsessen: Reiberdatschi mit Apfelkompott und Blaukraut, aber nur wenn das meine Mutti macht. Rotes Linsen Dal mit Reis ist meine Spezialität.

• Lieblingsfilm: Alle Filme der Regisseure Roy Anderson, Wes Anderson, Christopher Nolan und Alejandro González Iñárritu

• Lieblingsstück auf der Bühne: Gesehen: Shakespeares »Hamlet« in der Inszenierung von Christopher Rüping (Münchner Kammerspiele), Gespielt: »Werthers Lotte« – Bejamin Troung (Vorstadttheater Basel) und »Liebeslichterloh« – Peer Boysen (Schauburg München)

• Lebensmotto: Realität ist für diejenigen, die ihr Träume nicht aushalten.

• Deine besten Eigenschaften: Ich bin schnell begeisterungsfähig und lache sehr gern.

• Deine größten Laster: Perfektionismus

• Welchen Beruf hättest du, wenn du nicht Schauspielerin geworden wärst? Opernsängerin

• Stell dir vor, du hast drei Wünsche frei, welche wären das? Ich hätte gerne ein kleines Häuschen mit Garten am Meer. Quasi vor mir der Sandstrand und die Weite und zugleich befinden sich hinter mir im Rücken massive Gebirgsketten.

• Was würdest du tun, wenn du Königin von Deutschland wärst? Als Königin würde ich die allgemeine Theaterpflicht einführen.

Regina Speiseder in »Schwarze Schwäne«; Foto: Jochen Klenk

Unsere Neuen: Arlen Konietz

Nach fast acht Monaten Lockdown starten wir am Donnerstag, den 17. Juni 2021, wieder in den Spielbetrieb. Endlich dürfen unsere neuen Ensemblemitglieder auf die Bühne. Hier in unserem Blog könnt ihr sie etwas besser kennenlernen. Arlen Konietz seht ihr ab Freitag, 18. Juni 2021 im Großen Haus in »Mein Freund Harvey«.

Arlen Konietz in »Mein Freund Harvey«; Foto: Jochen Quast

Arlen wurde 1988 in Hilden geboren und wuchs in Düsseldorf auf. Dort sammelte er erste Bühnenerfahrung am Jungen Schauspiel Düsseldorf und am Globe Theater Neuss. Von 2010 bis 2014 studierte er Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Während dieser Zeit spielte er u. a. am Theater Freiburg und war als Studio-Ensemblemitglied am Schauspiel Stuttgart engagiert. Von 2014 bis 2020 gehörte er zum Ensemble des Theaters Konstanz. Darüber hinaus ist er als Sprecher tätig. Bei uns seht ihr Arlen hoffentlich bald im Großen Haus als Marvin Wilson in »Mein Freund Harvey« und im Komödienhaus als Guillaume in der Deutschsprachigen Erstaufführung von »Weinprobe für Anfänger«. In seiner Freizeit spielt Arlen u.a. Basketball und Schlagzeug. Und wenn ihm alles zu viel wird, setzt er sich ins Auto und fährt los. Nach Norwegen oder Schweden zum Angeln, Zelten und allein sein.

• Lieblingslied: »O Tannenbaum«

• Lieblingsbuch: »Was ist Was? Deutschland. Land und Leute entdecken«

• Lieblingsfarbe: Magenta

• Lieblingsessen: Toast mit Mortadella

• Lieblingsfilm: »Ronaldo« – Anthony Wonke

• Lieblingsstück auf der Bühne: »Bitchfresse – Ich rappe also bin ich« – Robert Teufel

• Lebensmotto: Ich rappe also bin ich.

• Deine besten Eigenschaften: Rappen

• Deine größten Laster: Mercedes Atego 12 Tonner, MAN 7,5 Tonner

• Welchen Beruf hättest du, wenn du nicht Schauspieler geworden wärst? Schauspielcoach

• Stell dir vor, du hast drei Wünsche frei, welche wären das? Mercedes 35 Tonner, einen Fußball, eine Katze

• Was würdest du tun, wenn du König von Deutschland wärst? Mir eine Katze kaufen.

Arlen Konietz in »Weinprobe für Anfänger«; Foto: Jochen Klenk