Ein wunderbar seltsames Paar

»Oscar und Felix«  mit den Fernsehstars Leonard Lansink und Heinrich Schafmeister im Komödienhaus

Foto: Dietrich Dettmann
Foto: Dietrich Dettmann

Wer an gute Kriminalkomödien im Fernsehen denkt, der kommt an »Wilsberg« nicht vorbei. Regelmäßig Samstagabend zur besten Sendezeit schickt uns das ZDF nach Münster, in das gemütlich unaufgeräumte Antiquariat von Georg Wilsberg, der wegen seiner notorischen Geldknappheit auch als Privatdetektiv tätig ist und die bizarren Verbrechen in der beschaulichen westfälischen Stadt schneller löst als die Polizei (es erlaubt). Spaß machen diese Filme vor allem wegen ihrer Darsteller, allen voran Leonard Lansink, der den chaotischen, supercoolen und eher unfreiwillig charmanten Wilsberg seit 1999 verkörpert. Einer seiner Mitstreiter der ersten Stunde war Heinrich Schafmeister als Wilsbergs bester Freund Manni, Mitarbeiter des städtischen Bauamtes, und in seiner Pedanterie und Ängstlichkeit ganz das Gegenteil des draufgängerischen Privatdetektivs. Ein ähnlich wunderbar gegensätzliches Paar spielen Leonard Lansink und Heinrich Schafmeister seit 2011 im Theater in der Neuauflage von Neil Simons Komödie »Ein seltsames Paar«. Sie touren damit durch Deutschland. Vor allem durch die Verfilmung mit Jack Lemmon und Walter Matthau ist diese Komödie unsterblich geworden. Nun hat Neil Simon seinen Komödienklassiker noch einmal überarbeitet, nennt ihn »Oscar und Felix – das seltsame Paar im 21. Jahrhundert« und lässt seine Protagonisten mit den technischen Tücken unserer hochtechnisierten Welt kämpfen. Und versprochen: Leonard Lansink und Heinrich Schafmeister sind auch in den Rollen des schlampigen Oscar und des peniblen Ordnungsfanatikers Felix ein absolutes Traumpaar.
Oscar ist glücklich geschieden. Seit der Trennung von seiner Frau genießt der Sportreporter das Leben in vollen Zügen mit Poker, Alkohol und Zigaretten. Dass er ein großer Chaot ist, stört nun niemanden mehr. Als sein bester Freund Felix von seiner Frau vor die Tür gesetzt wird, bietet Oscar ihm gutmütig Asyl. Felix nimmt die Trennung gar nicht leicht und er leidet laut und ausdauernd. Aber das wäre alles noch zu ertragen, wenn er nicht so ein Putzteufel und Pfennigfuchser wäre. Denn was am Anfang aussieht wie eine ganz normale Männer-WG, entpuppt sich bald als eheähnliches Panoptikum, mit dem einzigen Unterschied, dass das ewig wischende und putzende Heimchen am Herd eben keine Frau, sondern ein Mann ist…

Von Silke Zschäckel

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