In der Sommerpause des Heilbronner Ensembles müssen die Theaterfreunde nicht auf einen amüsanten Abend im Komödienhaus verzichten. »Auf und davon« steht als Gastspiel der Stuttgarter Komödie im Marquardt auf dem Spielplan. Mit dabei sind die Film- und Fernsehstars Natalie O’Hara, unter anderem bekannt aus der Erfolgsserie »Der Bergdoktor«, und Max Tidof, bekannt aus Filmen wie »Vergesst Mozart«, »Abgeschminkt!« oder »Die Comedian Harmonists«.
»Auf und davon« ist eine überaus witzige Gaunerkomödie, mit doppeltem, ja dreifachem Boden, die den Zuschauer bis zur letzten Minute in Atem und bei guter Laune hält.
Natalie O’Hara spielt darin zusammen mit Martine Schrey das ausgebuffte Betrügerinnenpaar Josephine und Elizabeth. Sie sind jung, hübsch und ganz schön durchtrieben. Denn die beiden reisen rund um die Welt und verdienen sich ihren Lebensunterhalt damit, reiche Herren auf nicht ganz legale Weise um ihr Geld zu erleichtern. Ihre Methode ist eine kleine Schmierenkomödie, die sie den Männern vorspielen: Eine attraktive französische Gräfin (Erkennungszeichen Nerzmantel) sitzt ohne Geld im fremden Land und lässt ein paar falsche Tränen kullern. Garantiert findet sich ein Galan, der sie tröstet und ihr mit einem großzügigen Scheck aus der Klemme hilft. Wenn der Mann aber den dafür erhofften Lohn haben und mit ihr ins Bett will, gibt sie sich empört und zerreißt einen falschen Scheck. Mit dem echten ist ihre Freundin (die in diesem Gaunerstück die Zofe spielt) längst unterwegs zur Bank. Und sobald der eingelöst ist, sitzen die beiden im Flieger in die nächste Metropole. Mal spielt die eine die Gräfin, mal die andere. Es funktioniert großartig, bis sie eines Tages auf Charlie (Max Tidof), einen attraktiven New Yorker Banker, treffen und vor einem Problem stehen. Denn Charlie ist mindestens ebenso raffiniert wie die Schönen und lässt sich nicht so leicht für dumm verkaufen. Es kommt zu einer Partnerschaft, die sich allerdings nur anfangs auf das Geschäftliche beschränkt, denn sowohl Josephine als auch Elizabeth finden rasch Gefallen an ihm. Doch wie teilt man sich einen Mann? Und wer macht sich schließlich mit wem »auf und davon«? Die drei spielen sich gegenseitig die krudesten Geschichten vor und man kann sich als Zuschauer nie ganz sicher sein, wer gerade wen hinters Licht führt. Und wer ist Charlie eigentlich wirklich: Ein Gangster? Ein Banker? Ein Kommissar?
Laut Auskunft des Autors Peter Yeldham war ein Nerzmantel schuld an der Entstehung dieser Komödie. Er saß mit seiner Frau, der er so ein gutes Stück gekauft hatte, und einer befreundeten Schauspielerin im Londoner Ritz. Dabei war es sehr auffällig, dass der Oberkellner zur pelzbemantelten Frau viel netter war als zur Freundin. Sie gingen noch in ein weiteres Restaurant und die beiden Frauen tauschten ihre Mäntel. Und siehe da, hier wurde die Schauspielerin im Nerzmantel viel aufmerksamer bedient. Amüsiert, wie leicht Menschen durch solche Statussymbole beeinflusst werden können, malten sich die drei eine Szenerie aus, nach der zwei Frauen mit einem Nerzmantel um die Welt reisen und damit abwechselnd Herrin und Zofe spielen. Die Idee zum Stück war geboren.