From Minsk to Minsk is quite a journey

Der Weg zu einer Uraufführung

Sechs Wochen sind vergangen zwischen dem ersten Blogartikel über die Uraufführung der Oper „Minsk“ und der Premiere am 3. März im großen Haus. Sechs Wochen Zeit hatten die Werkstätten, das Regieteam, die Schauspieler und die Musiker des Württembergischen Kammerorchester Heilbronn seit der Konzeptionsprobe um die von Ian Wilson uminstrumentierte Kammeroper auf die Bühne zu bringen. Eigentlich für das Festival in Feldkirch mit traditionellen Instrumenten geplant, wurde sie in Heilbronn in einer Fassung für Streichorchester und Schlagzeug uraufgeführt. Die musikalische Leitung hatte Ruben Gazarian, Regie führte Christian Marten-Molnár, der bereits in Flensburg „Hamelin“, eine frühere Oper Wilsons inszenierte.

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Minsk or elsewhere*

Im Blog haben wir die Entwicklung der Oper intensiv begleitet. Dabei haben wir uns zuallererst dem Thema „Heimat und Heimatlosigkeit“ genähert. Wir haben erforscht, wie russische Migranten heute in London leben und in welchem Umfeld die Oper spielt. Das Württembergische Kammerorchester hat das Thema gemeinsam mit SchülerInnen der Wartbergschule in Heilbronn mit Filmarbeiten untersucht, die Orte der Heimat und des Fremdseins in Heilbronn dokumentieren.

Außergewöhnlich viele Details zur Inszenierung wurden bereits vor der Premiere im Blog verraten. Mit Beginn der Probenarbeiten haben wir bereits das Bühnenbild als Modell und im Werkzustand vorgestellt. Der Ausstatter Nikolaus Porz hat seine Idee im Videogespräch mit Dramaturg Johannes Frohnsdorf präsentiert. Wie die Anonymität Londons auf der Bühne entstehen soll, verraten bereits die grauen, gesichtlosen Masken, die die Statisten tragen. Kurz vor der Premiere haben wir mit der jungen Regieassistentin und Abendspielleiterin Lara Schüßler über die Wirkung der Oper auf eigene Zukunftsentscheidungen gesprochen.


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There is one way to be shure

Durch diese Offenheit wurde es erst möglich, dass wir am 16. Februar den ersten Tweetup eines Stadttheaters in Deutschland im Rahmen einer Probe zur Oper „Minsk“ veranstalteten. Rund 30 theaterbegeisterte Twitterer hatten die Möglichkeit zwei Wochen vor der Premiere Einblicke in das Zusammenspiel von Bühnenbild, Schauspiel und Musik zu bekommen und diese mit der Öffentlichkeit zu teilen.

Sechs Wochen Probenzeit gehen schnell vorbei. Mit Spannung wurde die Premiere am 3. März im vollbesetzten großen Haus erwartet. Zum ersten Mal war die von Wilson auf das Libretto von Lavinia Greenlaw komponierte Musik zu hören, die sich frei von Stilzwängen bewegt. Frieder Reininghaus beschreibt ihre Bestandteile im Deutschlandradio  „wie vom Neoklassizismus inspiriert, andere von locker eingewobener Minimal music (…)“. Des Weiteren berichteten die Neue Musikzeitung, die Heilbronner Stimme, die Ludwigsburger Kreiszeitung und die Fränkischen Nachrichten begeistert über die Uraufführung.

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I’m not a version, I am you

Die Kammeroper Minsk ist im großen Haus nochmals am 21. und 22. März zu erleben. Johanna Greulich spielt die energiegeladene 20-jährige Anna, von allen Anoushka genannt, Ksenija Lukic spielt die in London lebende Anna und Niklas Romer den Geliebten Fyodor.

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Johannes Pfeffer

*Zitate aus dem Libretto

-› Minsk wird gefördert vom British Council und Pro Helvetia ‹–