Anekdoten zum »Endspiel« – Teil 1

In dieser Reihe wollen wir euch mit interessanten Hintergrundinfos zum »Endspiel« von Samuel Beckett versorgen, das bei uns gerade seine Wiederaufnahme in der Inszenierung unseres Intendanten Axel Vornam gefeiert hat.

»Endspiel« von Samuel Beckett am Theater Heilbronn. Foto: Candy Welz

Auch wenn er seine Stücke immer als »Seitenprodukt« seines künstlerischen Schaffens betrachtete und 1948 »Warten auf Godot« zwischen zwei Romanen angeblich zur »Erholung« geschrieben hatte, waren es die Theatertexte, die Samuel Beckett weltberühmt gemacht haben.
Erholsam war die Arbeit an seinem nächsten Stück, dem »Endspiel«, dann allerdings nicht. Beckett tat sich schwer mit dem Text: »Seit fünf Jahren leide ich daran, dass nur mit chronischem Unwillen etwas aus meiner Feder tropft. Vielleicht sollte ich endgültig Feierabend machen.«
Die Uraufführung von »Godot« 1953 am Théâtre de Babylone in Paris löste bei den Vorstellungen Tumulte und Schlägereien aus und wurde zum Stadtgespräch. Umso kurioser scheint es deshalb, dass Beckett und sein Regisseur Roger Blin nur drei Jahre später in der ganzen Stadt kein einziges Theater fanden, das das »Endspiel« uraufführen wollte.
Die beiden wichen schließlich nach London aus, wo das Stück am Royal Court Theatre herauskam – in französischer Sprache. Beckett war zwar bei den Proben dabei, reiste aber vor der Premiere ab.

In Heilbronn könnt ihr in dieser Spielzeit »Endspiel« im Großen Haus sehen.

»Endspiel« von Samuel Beckett am Theater Heilbronn. Foto: Candy Welz

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