Gänsehaut und Gruselschauer im Komödienhaus

Misery_66Liebt Ihr Thriller? Gänsehaut und Gruselschauer? Dann lasst Euch unseren ersten Thriller im Komödienhaus nicht entgehen: Am Samstag, 15. November, um 20 Uhr hat “Misery” von Gruselkönig Stephen King Premiere. Darin seht Ihr Angelika Hart als psychopathische Krankenschwester Anni Wilkes und Raik Singer als Paul Sheldon, Bestseller-Autor von Liebes-Schnulzen – zwei Paraderollen für diese beiden beliebten Schauspieler. SIE ist sein allergrößter Fan und ER liegt mit gebrochenen Beinen nach einem Autounfall in ihrer einsamen Hütte – wenn das nicht bedrohlich klingt.

Für die Premiere gibt es noch Karten unter 07131/563001 oder 563050 oder im Online Ticket- Shop unter www.theater-heilbronn.de.

»Was ist in unserem Herzen die Welt ohne Liebe?«

Werther_szene

»Wie froh bin ich, dass ich weg bin!« So beginnen »Die Leiden des jungen Werther« und sofort merkt man die Wut und die Unruhe, die in diesem jungen Mann stecken. Weggehen, ausbrechen, frei sein. Getrieben von einer unbändigen Sehnsucht nach Freiheit und nach dem Leben im Hier und Jetzt, macht er sich auf den Weg, Grenzen zu überschreiten und Neuland zu betreten. Jeder Baum und jeder Strauch erscheinen im Lichte seiner Freiheit wie ein kleines Wunder. Und als er dann auch noch Lotte begegnet, ist es um ihn geschehen. Die Welt scheint sich einzig um ihn zu drehen. Und obwohl er bald erfährt, dass Lotte schon vergeben ist, begehrt er sie weiter mit kindlichem Trotz, einem fast hilflosen: ICH WILL, ICH WILL, ICH WILL! Werther ist vollkommen erfüllt von einem Gefühl jugendlichen Totaloptimismus’, das ihm ständig suggeriert: Alles ist möglich!
Dieses Grundgefühl hat er gemeinsam mit Generationen junger Menschen, die aus der Geborgenheit ihrer Jugend aufbrechen und hin- und hergerissen sind zwischen dem Wunsch, Kind zu bleiben und der Notwendigkeit, erwachsen zu werden.
An diesem Punkt setzt auch die BOXX-Inszenierung des Werthers an und nicht etwa am allseits bekannten tragischen Ende. Regisseur Michael Götz stellt die Lebensentwürfe der drei Protagonisten gleichberechtigt nebeneinander. Da ist zum einen der ungestüme Stürmer und Dränger Werther, der für den Moment lebt und zum anderen der besonnene Albert, der sein Leben in einem ordentlichen Rahmen plant – zwischen diesen beiden Polen pendelt verunsichert die liebenswerte Lotte.

Goethes »Die Leiden des jungen Werther« erschien 1774 und war einer der ersten Bestseller der Literaturgeschichte. Der Briefroman entfachte ein regelrechtes Wertherfieber. Teile der bürgerlichen Jugend begannen Werthertracht (blauer Frack, gelbe Weste, Kniehose aus gelbem Leder und grauer Filzhut) zu tragen. Einige identifizierten sich so sehr mit dem liebeskranken Werther, dass sie sogar sein Ende teilten und sich umbrachten. Noch heute spricht man von einem »Werther-Effekt«, wenn Selbstmorde, über die in den Medien berichtet wird, Nachahmungstaten auslösen.
Doch der Grund für die weltweite Wirkung des Briefromans liegt sicher nicht nur am Suizid des unglücklichen Helden, sondern vielmehr am sprachlichen Geschick des Autors und an der Beschränkung auf die inneren Zustände Werthers, die den Leser von Goethes Text so emotional packen. Diese Energie der Liebe ist es auch, die den 240 Jahre alten Text heute noch so lebendig erscheinen lassen, und die Theaterbühne ist der ideale Ort, um am »himmelhoch jauchzen und zu Tode betrübt sein« der jungen Menschen Lotte, Albert und Werther unmittelbar teilzuhaben.

Von Stefan Schletter

Geschichte, Macht, Politik und Antigone

John von Düffel schreibt für das Theater Heilbronn eine neue Bearbeitung von »Antigone«

John von Düffel, Foto: Katja von Düffel
John von Düffel, Foto: Katja von Düffel

»Wie verhält man sich in Geschichte, ohne sich in sie zu verstricken und sich die Hände blutig zu machen?« fragt Johanna Schall. »Kann man politisch handeln, ohne schuldig zu werden?« Das sind Fragen, die in der letzten Spielzeit auch ihre Shakespeare-Inszenierungen in Bremen, in Heilbronn und in Schwäbisch Hall aufgeworfen haben. Und die sie nun an und mit »Antigone« stellt, die 2.500 Jahre alte Tragödie, die nichts von ihrer Kraft und Relevanz verloren hat. In ihren beiden lebendigen Klassikerinszenierungen in Heilbronn, »Cyrano de Bergerac« und »König Lear«, hat Schall die sehr unterschiedlichen Stoffe mit all ihren virulenten politischen Fragestellungen für heute erzählt, ohne sie krampfhaft ins Heute zu zerren.
So wird es auch bei »Antigone« sein. Und doch ein bisschen anders. Denn die Berliner Regisseurin hat sich in diesem Fall nicht für eine der bekannten Bearbeitungen entschieden, die von Friedrich Hölderlin über Jean Anouilh und Bertolt Brecht bis zu Walter Jens reichen. Sie hat stattdessen den Autor und Dramaturgen John von Düffel gebeten, eine eigene Fassung zu erarbeiten. Von Düffel gilt als ein genauer Beobachter und Beschreiber von Familienbeziehungen. Seine Bearbeitungen von »Buddenbrooks« und »Der dressierte Mann« waren bereits in Heilbronn zu sehen. 2012 schrieb er für das Deutsche Theater in Berlin eine hoch gelobte, sehr klare Dramatisierung der gesamten Sage um das fluchbeladene thebanische Geschlecht der Labdakiden, die mit der Geschichte des König Ödipus beginnt und mit dem Tod von Antigone endet. Für die Heilbronner Inseznierung hat er nun den »Antigone«-Teil abendfüllend ausgeweitet und um die Geschiochte von Eteokles und Polyneikes ergänzt. Drei Werke der drei großen griechischen Tragödienautoren hat von Düffel für seine Fassung herangezogen und kombiniert: Aischylos’ »Sieben gegen Theben«, Sophokles’ »Antigone« und Euripides’ »Die Phönizierinnen«. Er erzählt vom tödlichen Zwist der Ödipus-Söhne Eteokles und Polyneikes, vom Versuch des alten und neuen Herrschers Kreon,  nach Krieg und Untergang der Brüder die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse in Theben durch klare Regeln zu ordnen, und von der Ödipus-Tochter Antigone, die sich genau in diesem prekären Moment seinem Verbot, den zum Staatsfeind deklarierten Polyneikes zu bestatten, widersetzt und damit seine Macht herausfordert. Hegel hat in seiner berühmten Interpretation in diesem Konflikt von Staats- und Familieninteresse das Aufeinanderprallen von zwei gleichberechtigten Positionen gesehen. Doch mehr noch steht im Mittelpunkt – auch in von Düffels Fassung – eine Krise von Macht und Politik, ein Politiker, der als Ratgeber den Staat gerettet hat und nun als Machthaber scheitert, weil er beratungsresistent das Recht in die eigenen Hände nimmt. »Und das«, meint Johanna Schall, »ist eminent aktuell und politisch«.

Von Andreas Frane

„Peterchens Mondfahrt“ ist das diesjährige Märchen zur Weihnachtszeit

Fotolia: Kirsty Pargeter
Fotolia: Kirsty Pargeter

In diesem Jahr lädt das Theater Heilbronn alle kleinen und großen Märchenfreunde zu einer abenteuerlichen Reise auf den Mond ein. „Peterchens Mondfahrt“, ein Kinderklassiker aus dem Jahre 1912, kommt in einer neuen, frischen Bearbeitung von Holger Teschke auf die Bühne des Großen Hauses. Premiere der Inszenierung von Michael Blumenthal ist am 9. November um 15 Uhr. Der Regisseur arbeitet zum ersten Mal am Theater Heilbronn. Sein Credo: „Mich interessiert nur ein Kinderstück, das ich auch als Erwachsener spannend finden würde.“ Für zauberhafte Kostüme und ein fantasiebeflügelndes Bühnenbild sorgt Toto. Der Komponist Thomas Bloch Bohnhoff schreibt extra für die Heilbronner Inszenierung eine eigene Musik.
Eines schönen Abends landet Maikäfer Sumsemann, gespielt von Oliver Firit, im Kinderzimmer von Peter (Ferdinand Seebacher) und Anneliese (Katharina Leonore Goebel). Der Käfer stammt aus einer alten Musikerfamilie und er hat sehr feine Manieren. An diesem Abend jedoch hat ein Tröpfchen zu viel von seinem Vergissmeinnichtschnaps getrunken und stimmt das traurige Lied von seinem verlorenen sechsten Beinchen an. Sein Urgroßvater Sumsemann hatte es vor vielen, vielen Jahren eingebüßt. Ein Dieb hatte es ihm ausgerissen, als er Holz aus dem Wald stehlen wollte. Zur Strafe verbannte die Nachtfee den Dieb mitsamt dem Käferbeinchen auf den Mond, wo er jetzt einsam als Mann im Mond leben muss. Was für ein Jammer für die Maikäferfamilie, denn von nun an kamen alle Nachfahren von Sumsemann mit nur fünf Beinchen statt mit sechsen auf die Welt. Der Nachtfee tat das sehr leid und sie sagte: Sie könne zwar die Strafe für den bösen Mann nicht aufheben. Aber wenn ein Sumsemann zwei nette Kinder finden würde, die niemals ein Tier gequält haben, dann dürften sie mit ihm auf den Mond, um das Beinchen wiederzuholen.
Auch wenn Peter und Anneliese nicht die artigsten Kinder sind und sich hin und wieder streiten, wie das bei Geschwistern so üblich ist, sind sie sehr tierlieb und abenteuerlustig und  Sumsemann bittet sie um Hilfe. Die drei erleben ein unglaubliches Abenteuer. Sie treffen den Sandmann (Johannes Bahr), den Meister aller Traumsände, der wie ein Himmelsgeneral regiert. Er gibt den Kindern seinen treuen Begleiter, den kleinen Bären, mit auf die Reise und weiter geht’s zur Nachtfee (Sylvia Bretschneider), wo sich ihnen zunächst der wichtigtuerische Milchstraßenmann (Tobias D. Weber) in den Weg stellt. Aber schließlich reiten die drei auf Planeten zum Mond und mit Hilfe von Donner, Blitz, Schnee und Eis können sie den Mondmann besiegen und das sechste Käferbein wiederholen.

Peterchens Mondfahrt
Märchen nach Gerdt von Bassewitz in einer Bearbeitung von Holger Teschke
Inszenierung: Michael Blumenthal
Ausstattung: Toto
Musik: Thomas Bloch Bohnhoff
Dramaturgie: Stefan Schletter

Mit: Johannes Bahr (Sandmann), Sylvia Bretschneider (Nachtfee), Oliver Firit (Sumsemann), Katharina Leonore Goebel (Anne), Ferdinand Seebacher (Peter), Tobias D. Weber (Milchstraßenmann / Mann im Mond)

Familienvorstellungen: 9. November 15 Uhr, 23. November 15 Uhr, 21. November 15 Uhr, 26. November 11 Uhr, 04. Januar 15 Uhr 

Kleider machen Leute – das rote Kleid der „Madame Bovary“

Juliane Götz als Madame Bovary, Foto: Thomas Braun
Juliane Götz als Madame Bovary, Foto: Thomas Braun

„Das sieht toll aus, darin siehst du aus wie eine kleine Pariserin“, sagt Rodolphe (Sebastian Weiss), als er seine spätere Geliebte, Emma Bovary (Juliane Götz) in ihrem roten Kleid sieht. Schon beim ersten Theaterfrühstück dieser Spielzeit ging ein Raunen durchs Publikum, als die Schneiderpuppe enthüllt wurde. Noch vor der Premiere von „Madame Bovary“ im Großen Haus hatte Bühnen- und Kostümbildner Tom Musch erlaubt, das rote Kleid der Madame Bovary mit seinem pechschwarzen „Unterteil“ den Zuschauern auf der Matinee zu zeigen.
Und da dieses Kostüm nicht nur unser Publikum zum Staunen bringt, sondern auch wir davon total begeistert sind, haben wir nochmal näher hingeschaut und bei der Leiterin unserer Schneiderei, Roswitha Egger, nachgehakt. „Die vielen schwarzen Tüll-Rüschen machen dieses Kleid und somit auch die Frau, die es trägt, zu etwas ganz Besonderem. Man könnte es als ‚Prinzessinnenkleid‘ bezeichnen, und das hat auch seinen Preis! An die 80 Stunden haben wir für daran gearbeitet, “ erklärt sie. Die Kostümabteilung des Theaters Heilbronn hat Gewaltiges geleistet.

Wie es so schön heißt: Kleider machen Leute. Also was will uns dieses ‚Prinzessinnenkleid‘, das seine wahre Raffinesse enthüllt, wenn Schauspielerin Juliane Götz darin über die Bühne schwingt, über Madame Bovary erzählen? Roswitha Egger versucht es so zu erklären: „Emma Bovary probt verschiedene Rollen, um ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Der kräftige schwarze Tüll versucht, ihre Träume eines luxuriösen Lebens zu vermitteln, und das dunkle, warme Rot die Leidenschaft, auf die sie bis zum Schluss hofft.“

Auf jeden Fall lässt das rote Kleid – wie auch andere Kostüme in der Inszenierung – viele Frauenherzen höher schlagen. Vielleicht auch Ihres: Nächste Vorstellungen am 17., 24. und 29. Oktober.

Die Proben haben wieder begonnen

Mit drei Inszenierungen und der Eröffnung der BOXX starten wir in die Saison 2014/15

Die drei Auftaktpremieren
Die drei Auftaktpremieren

Seit dem 9. September ist das Ensemble des Theaters Heilbronn aus der Sommerpause zurück und hat den Probenbetrieb wieder aufgenommen. Nicht einmal mehr zwei Wochen verbleiben bis zur ersten Premiere: Die Spielzeit 2014/15 eröffnet am 19. September im Großen Haus mit „Madame Bovary“ von Tine Rahel Völcker nach Gustave Flaubert in der Inszenierung von Intendant Axel Vornam. Im Anschluss an die Eröffnungspremiere wird der Kilianpreis für die beste schauspielerische Leistung der vergangenen Saison verliehen. Am 26. September steht mit „Außer Kontrolle“ von Ray Cooney die erste Premiere im Komödienhaus auf dem Plan. Alejandro Quintana führt Regie. Und am 4. Oktober heißt es im Großen Haus Vorhang auf für das Musical „Der kleine Horrorladen“ von Howard Ashman und Alan Menken in der Inszenierung von Jasper Brandis und unter musikalischer Leitung von Ulli Forster. Für alle drei Inszenierungen haben die Proben bereits vor der Sommerpause begonnen. Bereits am kommenden Sonntag, dem 14. September, lädt das Theater Heilbronn zum Theaterfrühstück ins Foyer des Großen Hauses ein, um die drei Stücke vorzustellen.

Am Wochenende vom 10.-12. Oktober wird die Spielstätte für das Junge Theater „Die BOXX“ eröffnet. Die ehemaligen Kammerspiele wurden in der Sommerpause zur neuen Heimstatt für das Junge Theater Heilbronn umgebaut. Am Eröffnungswochenende steht neben Party, Theater und vielen Aktionen für Kinder und Jugendliche auch die Premiere des ersten Kinderstückes der neuen Saison „Die Kuh Rosmarie“ von Andri Beyeler am 11. Oktober um 15 Uhr auf dem Programm.

Im Sound-Laboratorium des Mr. Hannemann

Auf der Probebühne des Theaters Heilbronn entsteht das Live-Hörspiel »Jekyll & Hyde«

Ein Blecheimer mit Glasscherben wird geschüttelt, ein gefüllter Sack geworfen, ein altes Koffergrammophon wiederbelebt. »Nein,« unterbricht Eike Hannemann, »das klingt für eine Pubschlägerei noch nicht richtig. Vielleicht sollten wir doch den Wirsingkopf nehmen.«
Wir befinden uns im Laboratorium der Sounds und des Horrors. Auf der Probebühne im zweiten Untergeschoss des Theaters Heilbronn, wo sonst vor dem großen Spiegel an der Längsseite des Raumes choreografiert, eingetanzt und eingesungen wird. Und was auf drei T-förmig angeordneten Tischen aussieht wie ein sehr chaotischer Flohmarkt, ist der Probenaufbau für »Jekyll & Hyde«, das neue Live-Hörspiel, das ab dem 3. Mai in den Kammerspielen das schaurige Erbe von »Dracula« antreten wird.
Regisseur Eike Hannemann, der hier mit den Schauspielern Oliver Firit und Raik Singer begeistert drauflos experimentiert, gilt in der deutschen Theaterlandschaft längst als Experte für dieses Format, bei dem das Erzeugen der Klänge und Geräusche ebenso spannend und amüsant ist wie die dabei erzählte Geschichte. Und je umständlicher und fantasievoller der Weg zum Sound ist, desto größer der Spaß. Wie ist Hannemann auf die Idee gekommen, legendäre Film- und Romanstoffe in Live-Hörspiele für die Bühne zu verwandeln? »Mein erstes Live-Hörspiel war ‚Dark Star’, nach dem Science-Fiction-Film von John Carpenter. Das war damals am Deutschen Theater in Berlin. Und drauf gekommen bin ich über einen ehemaligen Kommilitonen von mir, Stefan Kaminski, der sehr viel Hörspiel gemacht hat und damals am Deutschen Theater war. Wir haben das dort als Serie konzipiert, zuerst mit ihm und einem Musiker, und später habe ich das dann für zwei oder drei Schauspieler erweitert.« Bei der Frage, das wievielte Live-Hörspiel »Jekyll & Hyde« für ihn ist, kommt Hannemann ins Stocken: »Da müsste ich jetzt ganz genau nachzählen. Es ist mindestens das Fünfzehnte.«
An Robert Louis Stevensons Horror-Klassiker »Jekyll & Hyde«, angeblich entstanden 1885 nach einem furchtbaren Alptraum des schottischen Schriftstellers, interessiert Eike Hannemann vor allem das Doppelgänger-Motiv: »Es gibt wahnsinnig viele Vorlagen, an die 130 Verfilmungen, an denen man sich abarbeiten kann. Wir überlegen gerade, wie sehr spielt man mit diesem Klischee, dass Hyde das ultimative Böse ist, und wie löst man die Doppelgesichtigkeit der Figur rein akustisch auf, wenn dem Schauspieler der Körper oder die Mimik genommen ist. Das ist die Herausforderung der ersten Proben.«
Inzwischen hat Raik Singer, sonst Dr. Jekyll und Mr. Hyde in stimmlicher Personalunion, jetzt gerade Pubschläger Nummer 1, eine Idee: Klingen die Erbsen, die er auf eine Untertasse spuckt, nicht genauso wie das Ausspucken ausgeschlagener Zähne? Und klingt es nicht eigentlich ganz anders, wenn man jemand in die Magengrube schlägt als ins Gesicht? Brauchen wir doch den Wirsing? Die Experimente im Sound-Laboratorium des Mr. Hannemann gehen weiter …

Andreas Frane, Dramaturg

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