Poetry! – Dead or Alive?

SWR2 Kulturnacht am 18. Januar im Komödienhaus

Im Wettstreit der Worte geht’s um Leben und Tod – Gegenwartspoeten mit eigenen, unveröffentlichten Texten treten gegen zum Teil bereits verstorbene Berufskollegen an, verkörpert von Schauspielerinnen und Schauspielern des Heilbronner Theaters.
Dichter also gegen Dichter, das Publikum der Richter: Das spektakuläre Poesie-Theater-Format »Poetry! – Dead or Alive?« wurde 2003 von den beiden Slam-Aktivisten Rayl Patzak und Ko Bylanzky in den Münchner Kammerspielen begründet. Heute ist es in vielen namhaften Häusern wie etwa dem Hamburger Schauspielhaus, dem Schauspielhaus Zürich oder an der Berliner Schaubühne dank seiner originellen Ausdruckskraft, seiner interaktiven Dynamik und überraschenden Lebendigkeit ein Publikumsmagnet. Schauplatz von »Poetry – Dead or alive?« im Rahmen der SWR2 Kulturnacht  am 18. Januar ist das Komödienhaus des Theaters Heilbronn. Der Modus: Jedem der Teilnehmer stehen für seinen Auftritt sechs Minuten Zeit zur Verfügung. Und zur Verführung: Es gilt, das interessierte, kritische und scharfrichtende Publikum auf die eigene Seite zu ziehen, mit dem, was seit jeher die Qualität von Sprache ausmacht: Witz, Poesie, Imagination, Esprit, Drive, »Überredungskunst«, kurz all dem, was Wörter zu Worten macht. Die sich duellierenden Gruppen – Slammer hier, SchauspielerInnen dort – absolvieren ihre Wortduelle, vom Publikum jeweils mit Punkten bewertet. Abschließend treten die zwei Wortgewaltigsten als Finalisten gegeneinander an – dann hat das Publikum das letzte Wort.

Poetry
Zeichnung: SWR2

Abgesehen natürlich vom Moderator – in diesem Falle Bernd Lechler von SWR2. Seitens der Gegenwarts-PoetInnen werden aufgeboten: Anke Fuchs aus Köln, eine Meisterin der leiseren, lyrischen Töne, Ahne aus Berlin, der wohl prominenteste Vertreter der Lesebühnen-Fraktion, der seine Zungenfertigkeit mittlerweile auch zu Papier gebracht hat (»Wie ich einmal die Welt rettete«), das Doppel Hanz ‘N Roses, die beiden charmanten Live-Performer aus dem Großraum Stuttgart, Daniel Wagner,  Sprech-Entertainer und furioser Wortspieler, dabei Geschichts- und Lateinstudent mit Ziel Lehramt aus Heidelberg, und Sulaiman Masomi aus Paderborn, ein Chronist der Strapazen des Alltags und im Auftrag des Goethe-Instituts weltweit aktiv als Botschafter der deutschen Literatur.
Das die Größen der Literaturgeschichte personifizierende Team vom Theater Heilbronn geht mit fünf Akteuren seines in zahlreichen Aufführungen nervengestählten, sprach- und darstellungsgewandten, über den Heilbronner Bühnenrand hinaus bekannten und bewährten Ensembles ins Wortrennen. Das sind Luise Schubert, Oliver Firit, Peter Volksdorf, Sebastian Weiss und Frank Lienert-Mondanelli.  Man darf gespannt sein, wer letztlich überlebt – die lebenden oder die toten Dichter…

Für die musikalischen Akzente des Abends sorgt der Heidelberger Jo Bartmes (die Heilbronner kennen ihn als musikalischen Leiter und Komponisten der Kultinszenierung »Eine Sommernacht«). Seine Band: Fola Dada (vocals), Jo Bartmes (organ, whistling, voc), Frank Spaniol (bassclarinet, effects), Sebastian Merk (drums). Virtuos bringt  die Formation die unterschiedlichsten Stilrichtungen und  Arrangements mit-, in- und gegeneinander ins Schwingen, von Nu-Jazz, Neo-Soul, Progressive Pop, Drum&Bass bis zu Filmmusik und Indie-Beat.

Reinold Hermanns

Veranstaltung:
Komödienhaus
Theater Heilbronn,
18. Januar 2013,
20.00 – ca. 23.00 Uhr

Sendung:
26. Januar 2013,
20.03 – 22.00 Uhr
SWR2

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