Vom 09.-13. Mai 2012 wird »Der aufrechte Gang« getanzt

4. Auflage des Festival »Tanz! Heilbronn«
Vom 09.-13. Mai 2012 wird »Der aufrechte Gang« getanzt
Unter anderem zu Gast: Die Candoco Dance Company mit einer Deutschen Erstaufführung

Es ist mittlerweile aus der Vielfalt der Angebote am Theater Heilbronn nicht mehr wegzudenken: Das Festival »Tanz! Heilbronn«, das jedes Jahr im Mai für eine Woche Highlights des internationalen Tanztheaters auf den Bühnen des Stadttheaters präsentiert.

Eröffnet wird es am 09. Mai um 19.30 Uhr im Großen Haus mit einem rauschhaften Lauf durch die Evolution der Menschheit: »Sideways rain« ist eine Arbeit des brasilianischen Choreografen Guilherme Botelho und seiner Schweizer Compagnie Alias. Die 14 Tänzerinnen und Tänzer bilden für 60 Minuten einen unermüdlichen Menschenstrom voll visueller Kraft und hypnotischer Energie und spüren der Entwicklung der Menschheit vor dem Hintergrund einer sich stets verändernden Welt nach.

Am 10. Mai um 19.30 Uhr ist die britische Candoco Dance Company mit einer Deutschen Erstaufführung zu erleben. Behinderte und nichtbehinderte professionelle Tänzerinnen und Tänzer arbeiten seit 20 Jahren in dieser Gruppe zusammen. Aus Anlass ihres Jubiläums hat sich die Company einen Abend geschenkt, der eine aktuelle Choreografie »Looking back« des Franzosen Rachid Ouramdane mit einem Klassiker der jüngeren Tanzgeschichte »Set and Reset/Reset« von Trisha Brown vereint.

Am 11. Mai um 20.00 Uhr kommt Vanilton Lakka aus Brasilien mit seinem Stück »Is the body the media of dance? Other parts« in die Kammerspiele. Zusammen mit seinen beiden Mitstreitern gewinnt er dem Breakdance ganz neue Bewegungsformen ab. Er verbindet ihn mit Elementen des klassischen Tanzes und lässt die Choreografie im Wesentlichen von den Zuschauern mitgestalten. (Eine zweite Vorstellung ist am 12. Mai um 22 Uhr.)

Ebenfalls am 11. Mai gibt es um 22 Uhr ein großes Open-Air-Spektakel auf dem Theatervorplatz. Die Compagnie Retouramont aus Paris vollführt in der Choreografie von Fabrice Guillot »Danse des Cariatides« einen nächtlichen Tanz zwischen Himmel und Erde.

Am 12. Mai um 19.30 Uhr ist die Compagnie Marie Chouinard aus Montreal mit »bODY_rEMIX/gOLDBERG_vARIATIONS« im Großen Haus zu erleben, einem Stück von virtuoser, verstörender Schönheit. Marie Chouinard verfremdet die Formensprache des Balletts auf einzigartige Weise. Ihre virtuosen Tänzerinnen und Tänzer sind mit Spitzenschuhen an Händen und Füßen ausgestattet. Sie sind an Stangen gefesselt, staksen auf Krücken oder hängen an Seilen und verwandeln sich in Wesen zwischen Mensch, Maschine und Tier.

Am 13. Mai um 19.30 Uhr schlägt der afrikanische Choreograf Tchekpo Dan Agbetou in seiner Arbeit »Three levels« mit fünf herausragenden Tänzerpersönlichkeiten einen Lebensbogen von der Geburt bis zum Tod.
Er hinterfragt das europäische Stereotyp vom afrikanischen Körper und untersucht, wie der Körper von der Seele abhängig ist.

Der Kartenvorverkauf für das Festival hat begonnen.
Karten und Infos unter 07131/56 30 01 od. 56 30 50 oder im Online-Ticket-Shop unter www.theater-heilbronn.de

Silk Zschäckel, Pressereferentin

Am 11. Mai kommt Vanilton Lakka aus Brasilien

Am 11. Mai um 20.00 Uhr kommt Vanilton Lakka aus Brasilien mit seinem Stück »Is the body the media of dance? Other parts« in die Kammerspiele. Zusammen mit seinen beiden Mitstreitern gewinnt er dem Breakdance ganz neue Bewegungsformen ab. Er verbindet ihn mit Elementen des zeitgenössischen Tanzes und beteiligt die Zuschauer an der Gestaltung des Abends. (Eine zweite Vorstellung ist am 12. Mai um 22 Uhr.) Vanilton Lakka gibt am 12. und 13. Mai einen zweitägigen Hip-Hop-Workshop.

 

Vanilton Lakka Foto: agencia espetaculum


Ist der Körper das Medium des Tanzes?«, fragt der brasilianische Choreograf Vanilton Lakka und bringt auch Plastikpüppchen und Spielzeugautos zum Tanzen. In einer leichtfüßigen, spielerischen Versuchsanordnung setzen er und seine beiden Mitstreiter ihre Körper in höchster technischer Brillanz ein. Bewegungen des Breakdance werden bis an die Grenzen der Machbarkeit verlangsamt und mit klassischen und zeitgenössischen Elementen vermischt. Bewegungsfolgen werden zu HipHop, Tangomusik oder Radiorauschen getanzt, das Publikum darf »Stop and Go« kommandieren. Wie bei einem Breakdance-»Battle« sitzen die Zuschauer um die Teilnehmenden herum. Die drei Tänzer zeigen jedoch nicht konkurrierende Soli, sondern treten in Aktion zu- und miteinander und machen aus dem ursprünglichen Wettbewerb ein gemeinschaftliches Erlebnis, bei dem sie das Publikum als Mitschauende und Mitdenkende einbeziehen.
»Vanilton Lakkas Spiel mit den Codes des Breakdance ist so liebevoll, swingend und ganz einfach brasilianisch schön, dass diese Dekonstruktion selbst B-Boys große Freude macht. Normale Zuschauer amüsieren sich hier erst recht. HipHop aus Brasilien ist derzeit der überraschendste überhaupt, und »O corpo è o midia da dança – Outras partes« in diesem Sinn eine weitere bedeutende Entdeckung.« (kultiversum.de, April 2011)

Vanilton Lakka lebt und arbeitet im brasilianischen Uberlândia. Neben einem Master of Arts besitzt er einen Universitätsabschluss in Sozialwissenschaften. Zum Tanz kam er über den Streetdance, der in Brasilien viel stärker als in Europa Teil der Alltagskultur ist. Nach zahlreichen Auftritten in Süd- und Mittelamerika ist er seit 2011 zunehmend auch auf europäischen Bühnen zu Gast.

Vanilton Lakka Foto: Cristina Kochmann

Konzept, Choreografie:
Vanilton Lakka
Tanz:
Vanilton Lakka, Cloifson Costa, Fabio Costa
Musik:
»Maria Elena« (Xavier Cugat),
»Take a Look Around«
(Theme from M:I-2 Limp Bizkit),
»La Cumparsita«
(Matos Rodriguez),
»Se ela dança eu danço«
(MC Marcinho)

Das Projekt wurde mit Unterstützung des Programms Rumos Itaú Cultural Dança entwickelt.

Dauer: ca. 50 Min.