Große Arien – exotische Melodien

Puccinis Oper »Turandot« eröffnet Musiktheatersaison am 05.11.2011

Die chinesische Prinzessin Turandot stellt jedem, der um ihre Hand anhält, drei Rätsel. Wer die Rätsel nicht löst, verliert sein Leben. Viele haben sich schon daran versucht, aber niemand wusste bisher die Antworten. Schon wieder wird ein glückloser Freier an der Stadtmauer Pekings hingerichtet. Der Tatarenkönig findet unter den Schaulustigen seinen Sohn Kalaf wieder. Die Freude über das Wiedersehen dauert allerdings nicht lange. Kalaf will, geblendet von der Schönheit Turandots, ebenfalls sein Glück als Brautwerber versuchen.
Turandot legt Kalaf ihre drei Rätsel vor. Er löst sie alle. Nach den Regeln muß sie ihn nun heiraten. Sie will jedoch nicht und ist verzweifelt. Kalaf schlägt ihr vor: Wenn sie bis zum nächsten Morgen seinen Namen herausfindet, würder er sich selbst töten und sie wäre frei. Insgeheim hofft er, durch diese Geste ihr Herz zu gewinnen.Turandot befiehlt, dass keiner in dieser Nacht schlafen darf. Alle müssen ihr helfen, den Namen des Unbekannten herauszufinden.Puccinis letzte Oper nach der gleichnamigen Vorlage von Carlo Gozzi (1762) konnte er selbst nicht mehr vollenden. Franco Alfano vervollständigte die Oper um das Liebesduett von Turandot und Kalaf sowie das Finale. In dieser Fassung wurde »Turandot« posthum 1926 in Mailand unter der Leitung von Arturo Toscanini uraufgeführt.
Mit großen Chorszenen, exotisch gefärbten Melodien und einigen der beliebtesten Arien der Operngeschichte wie »Nessun dorma«, »Signore, ascolta« oder »In questa reggia« ist »Turandot« eine der faszinierendsten italienischen Opern des 20. Jahrhunderts.

 Silke Zschäckel, Pressereferentin

Neugierig auf „Oper der Superlative“

Szenenfoto aus Turandot
Foto: Staatsoper Saarbrücken

Mit zartem Schmelz und dennoch großer Kraft in der Stimme bezauberte Tenor Alexandru Badea die 130 Theaterfrühstücksgäste, die am Sonntag die Einführung in die Oper „Turandot“ verfolgten und andächtig seiner Arie „Nessun dorma“ lauschten. Diese Arie des Kalaf gehört zu den berühmtesten Opernarien der Welt und Alexandru Badea ist als Italiener quasi mit ihr aufgewachsen. Am 5. November ist Premiere dieser „Oper der Superlative“ von Giacomo Puccini im Großen Haus des Theaters Heilbronn. Das Ensemble der Staatsoper Saarbrücken ist „mit allem, was Beine hat“ zu Gast – mit hochkarätigen Solisten, die samt und sonders die Kritiker bereits zur Premiere in Saarbrücken überzeugt haben, mit einem großen Orchester, Chor, Extrachor und Kinderchor. „Wenn die alle loslegen, hebt die Decke ab“ scherzte Saarbrückens Operndirektor Berthold Schneider, der zusammen mit Operndramaturg Stephan Steinmetz auf unterhaltsame Weise über die Geschichte der Oper und über die Inszenierung plauderte. Kaum eine Oper enthält so viele Hits wie „Turandot“, kaum eine so schwierige Arien und so bombastische Chorszenen wie dieses musikalische Märchen um die chinesische Prinzessin Turandot. Die Prinzessin gilt als eiskalte Frau, die jedem ihrer Freier drei Rätsel stellt. Wer sie nicht lösen kann, bezahlt mit dem Leben. Auch Prinz Kalaf ist so von ihrer Schönheit verzaubert, dass er sein Glück als Brautwerber versuchen will.

Schneider, Steinmetz und Badea ließen in ihrem Gespräch anklingen, dass Regisseur Dominik Neuner ein sehr spannendes, aber unbedingt folgerichtiges Ende für die Inszenierung gefunden hat. Gern hätten die Theaterfrühstücksgäste gehört, wie es aussehen wird? Doch das wird man nur erfahren, wenn man sich die Oper anschaut.

Silke Zschäckel, Pressereferentin