Manuela Vieira singt und spielt »Arminda« in »La finta giardiniera«
»Die Oper könnte nicht besser auf die BUGA passen«, freut sich Manuela Vieira. Die junge Sopranistin, die wie ihr Kollege Ewandro Stenzowski aus Brasilien stammt und ihren Master in Stuttgart gemacht hat, ist dem Heilbronner Publikum schon aus »Così fan tutte«, der ersten Kooperation zwischen dem Theater Heilbronn, dem WKO und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, bekannt. Damals sang sie die Fiordiligi, in unserer Oper auf der Bundesgartenschau nun die Partie der Arminda, beide starke, leidenschaftliche Frauen. »Mozart war 18 Jahre alt, als er »La finta« komponiert hat, und 16 Jahre später fand die Uraufführung von »Così« statt. Sein jeweiliger Reifegrad spiegelt sich in seiner Musik und in der Konzeption der Rollen«, erklärt Manuela. »Beide sind junge und reiche Frauen, beide singen sehr dramatische Bravourarien (»Vorrei punirti indegno« und »Come scoglio«), aber was sie verbindet ist viel geringer, als das, was sie unterscheidet: Arminda, die Nichte des Podestà, hat ein klares Ziel vor Augen, von Anfang bis Ende. Sie ist entschlossen, dreist und direkt, fast übertrieben wie eine lustige Karikatur. Dagegen hat Fiordiligi so viele Nuancen, Gedanken und Gefühle, dass es mir manchmal schwer gefallen ist, sie als Opernrolle und nicht als echte Person zu sehen.«
Ist Arminda also im Kontrast dazu eine komische Figur? Manuela Vieira lacht: »Sie weiß auf jeden Fall ganz genau, was sie will. Noch mehr Luxus, als sie bisher gewohnt ist. Sie ist es auch gewohnt, immer alles zu bekommen, aber plötzlich laufen ihre Pläne nicht so, wie sie es sich vorgestellt hat. Und sie will den Grafen haben und Gräfin werden, egal was sie dafür tun muss!«
Und wie ist es, eine Gartenoper im Garten zu spielen? »Case Scaglione und Axel Vornam haben zusammen ein großartiges Spektakel geschaffen. Und wir als junges Team auf der Bühne freuen uns über die wunderschönen Kostüme und brennen für die Musik! Wir haben schon durch die vielen Zuschauer während der Proben gemerkt, dass es eine tolle Gelegenheit für die Menschen ist, die (noch) keine großen Opernfans sind, diese Art von Theater kennen zu lernen. Und wir hoffen, dass das Publikum minimum so viel Spaß hat wie wir auf der Bühne!«