Zwei wie Feuer und Wasser

Wochenpraktikantin Anna Gazarian war bei einer Durchlaufprobe der Komödie „Die Nervensäge“ dabei.

Foto: Thomas Braun
Foto: Thomas Braun

„Ich will nicht in die Anstalt“, schluchzt Pignon, der gerade einen Selbstmordversuch überlebt hat. Wenn der ihn bemitleidende Hotelpage Vincent und Ralph, sein zwielichtiger Zimmernachbar, nur wüssten, dass sich schon bald die Rollen tauschen werden und alles Kopf stehen wird – und alles nur wegen dem gerade noch so aus Liebeskummer winselnden Pignon…

Obwohl in der Bühnenprobe unter der Leitung von Hausregisseur Alejandro Quintana, die ich besucht habe, noch nicht alle Kostüme fertig waren und nur im Arbeitslicht geprobt und auch an den Sounds, den Effekte und an der Musik noch getüftelt wurde, konnte man schon feststellen, dass Nils Brück und Tobias Weber die beiden Hauptrollen, die so verschieden sind wie Feuer und Wasser, so überzeugend spielen, dass man meinen könnte, die Nervensäge und der Killer seien ihre zweiten Identitäten. Dass die Beiden vom Typ her unterschiedlicher nicht sein könnten, fiel mir schon auf, als sie ganz zu Beginn nacheinander von Joachim Förster, der die Rolle des immer wieder auftauchenden Hotelboy innehat, in ihre Räume geführt werden.

Pignon ist ein naiver, schusseliger aber dennoch liebenswerter Mensch, während Jean zielstrebig und genau wirkt und es gar nicht mag, wenn man ihn bei seiner Arbeit stört. Und dann gibt es da noch Louise (Sylvia Bretschneider), die Pignon zurückgewinnen will, ihren Freund Doktor Wolf, der die Nase von Pignon auch schon gehörig voll hat und mit seinem Auftritt das Chaos perfekt macht, und einen Polizisten (Andreas Eber), der sonst eigentlich viel über sich ergehen lassen muss. Bei dieser Probe kann er aber nicht dabei sein und wurde deswegen von der Souffleuse Elke Hodok eingelesen.

  • Aber … was hat überhaupt der Polizist im Hotel zu suchen?
  • Und was genau hatte Jean so dringend zu erledigen?
  • Und was bringt ihn dazu, am Schluss mit den Nerven am Ende zu sein und sich zu wünschen, dass Pignon bloß nie sein Zimmernachbar gewesen wäre?

Wenn Sie das erfahren wollen und Komödien mit kurzen Witzen und raffiniert eingesetzter Musik mögen, ist „Die Nervensäge“ perfekt für Sie.

Das Stück feiert am 12. März im Komödienhaus Premiere und ist eine absolute Empfehlung

Von Anna Gazarian

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