Im Dunkeln kommt so manches ans Licht

Peter Shaffers Klassiker »Komödie im Dunkeln«

Ein Klassiker des Genres steht derzeit im Komödienhaus auf dem Programm: Die »Komödie im Dunkeln« von Peter Shaffer, mit welcher 1967 der Ruhm des Autors in Deutschland begann. Hier tappen die Figuren im Dunkeln. Allerdings, und das ist die geniale Idee hinter dem Erfolg des Stückes, ist die Bühne hell erleuchtet, wenn behauptet wird, dass durch einen Kurzschluss tiefschwarze Dunkelheit herrscht.
Das Stück führt in die Wohnung des jungen Bildhauers Brindsley Miller. Dieser Abend ist sehr wichtig für ihn, denn ein reicher russischer Kunstsammler will sich seine Arbeiten anschauen und vielleicht kaufen. Zu dumm nur, dass seine Verlobte Carol ausgerechnet für diesen Abend ihren Vater, den zackigen Colonel Melkett eingeladen hat. Während Brindsley den russischen Millionär wahrscheinlich mit seiner armseligen Künstlerbude erweichen würde, hätte Colonel Melkett sicher etwas dagegen, dass so ein armer Schlucker sein »Pummelchen« heiraten will. Also gestaltet Brindsley schnell seine Wohnung um mit den wertvollen Möbeln und Antiquitäten seines Nachbarn Harold, der gerade verreist ist, und der von dem »Ausborgen« auf gar keinen Fall erfahren darf.
Natürlich verläuft dieser Abend ganz anders als geplant. Der Stromausfall treibt Brindsleys Nachbarin Miss Furnival, ein »spätes Mädchen«, in die Wohnung. Harold kommt viel zu früh aus dem Urlaub wieder zurück und zu allem Übel tauch auch noch Brindsleys Ex-Freundin Clea auf, die der Neuen nicht so einfach das Feld überlassen will…
Während die Darsteller auf der Bühne ihr Orientierungsvermögen verlieren und Dinge tun, für die sie sich bei Licht schämen würden, hat der Zuschauer den Überblick und amüsiert sich über die zahlreichen Fettnäpfchen, die in der Dunkelheit lauern und von denen kaum eines ausgelassen wird. Der Abend bringt schließlich so einiges ans Licht, weshalb er eine ganz andere Wendung nimmt, als es ursprünglich schien.

Karten unter 07131/563001 oder 563050 oder direkt im Online-Karten-Shop unter www.theater-heilbronn.de

Nächste Spieltermine:
Di. 10.07.2012 20.00 – 21.50 Uhr
So. 15.07.2012 15.00 – 16.50 Uhr
Mi. 18.07.2012 20.00 – 21.50 Uhr
Fr. 20.07.2012 20.00 – 21.50 Uhr
Do. 12.07.2012 20.00 – 21.50 Uhr

Zum letzten Mal – Susan Ihlenfeld spielt, singt und tanzt “Lola”

Am Anfang ist sie eine Geschäftsfrau, die ihr Leben unter Kontrolle hat,“ beschreibt Susan Ihlenfeld die Figur Lola aus dem gleichnamigen Stück. „Aber dann trifft sie auf den Herrn von Bohm und weiß selbst nicht mehr mit ihren Gefühlen umzugehen.“ Aljeandro Quintanas Inszenierung von „Lola“ nach Rainer Werner Fassbinders Film von 1981 ist am 13. Juli zum letzten Mal im Großen Haus des Theaters Heilbronn zu sehen.

Für Susan Ihlenfeld endet mit dieser Vorstellung eine anstrengende Arbeit voll ungewohnter Herausforderungen: Sie wechselt nicht nur wie ihre Figur ständig die Häute, die Kostüme und die Stimmungen, sondern singt, spielt Akkordeon und tanzt – auf High Heels und auf „ihrem“ Bus, den Bühnen- und Kostümbildnerin Marie-Luise Strandt auf die Bühne gestellt hat. „Das war sehr, sehr schwierig,“ gibt die 29jährige Schauspielerin zu. „Und ist es immer noch.“

Lola Foto: Fotostudio M42

Wie hat sie ihre kleine Pole Dance-Einlage für den Höhepunkt der Inszenierung geprobt? Susan Ihlenfeld lacht: „Wir haben uns auf der Probebühne eine Art Stangenkonstrukt gebaut und versucht, sexy zu sein, ich und Kevyn Haile, der das mit mir gearbeitet hat. Und dann sind wir auf die Bühne gegangen zu dem Bus, und haben zwischen den ganzen Technikern probiert, die da gerade für den Abend den ‘Käfig voller Narren’ aufgebaut haben. Das hat echt Überwindung gekostet. Und tut es auch noch jetzt.“
Als “Lola” spielt, singt und tanzt Susan Ihlenfeld nur noch einmal am Freitag, den 13. Juli. Nicht verpassen!

Andreas Frane, Dramaturg