Fach Theater startet in die nächste Runde

Schüler der Klasse 5b zeigen im Standbild  wie es ist verliebt zu sein.
Schüler der Klasse 5b zeigen im Standbild
wie es ist verliebt zu sein.

Schon im vergangenen Schuljahr erarbeiteten zwei Klassen der Wilhelm-Maier-Schule in Obereisesheim, zusammen mit den Theaterpädagoginnen des Theaters Heilbronn, Ramona Klumbach und Antjé Femfert, im Theaterunterricht zwei Theaterstücke »Pssst Lesenacht« und »Atomfurz vs. Beats«. Im Schuljahr 2014/2015 gehen gleich fünf Klassen, zwei fünfte, zwei sechste und eine siebte Klasse, zusammen mit der Theaterpädagogin Ruth Hengel und fünf Lehrerinnen, in die nächste Runde. Sie erarbeiten gemeinsam fünf Theaterstücke, jede Klasse eines, etwa 15-20 Minuten lang, die an einem Abend Ende Juni 2015 auf die Bühne der Schulaula gebracht werden. Durch den Abend, so war es der Vorschlag der siebten Klasse, führen zwei oder vier Figuren, die immer wieder auftauchen und die thematisch sehr unterschiedlichen Teile des Abends geschickt miteinander verbinden.
Theaterunterricht steht an der Wilhelm-Maier-Schule in Obereisesheim fest auf der Tagesordnung. Er ist seit dem Schuljahr 2012/2013 fester Bestandteil im Lehrplan, denn die Wilhelm-Maier-Schule ist »Schule mit Theaterprofil«. Dabei kooperiert und arbeitet sie eng mit dem Theater Heilbronn zusammen. Ziel des Theaterunterrichts, den die Schüler einmal wöchentlich für zwei Schulstunden besuchen, ist es aber nicht, in erster Linie ein glamouröses Stück auf die Bühne zu bringen. Hier geht es um viel mehr, nämlich um die Schüler selbst und deren persönliche Entwicklung. »Was muss man als Schauspieler auf der Bühne alles beherrschen?«, lautet die erste Frage. »Verschiedene Emotionen ausdrücken!«, »Gegen die Aufregung ankommen!«, »Laut und frei sprechen!«, »Sich fokussieren!«, »Im Team zusammen arbeiten!«, sprudelt es aus den Schülern hervor. »Und was von alledem könnt ihr auch für euren Alltag oder euer Arbeitsleben brauchen?« Schnell wird klar, dass im Theaterunterricht nicht für einen bevorstehenden Test oder eine Klausur gebüffelt wird. Hier werden Dinge gelernt, die für alle eine wichtige Rolle spielen. Jeder darf sich zwei Punkte aussuchen, die er gerne im Theaterunterricht lernen würde. Auch die Themen der Stücke suchen die Schüler selbst aus. Die Theaterpädagogin leitet lediglich den Arbeitsprozess an und steht als Theaterspezialistin sowie Mentorin beratend zur Seite.

Von Ruth Hengel

Sind die auch wirklich echt?

Kinder treffen auf Schauspieler nach der Vorstellung

3Erschöpft, aber glücklich sitzen Schauspielerin Angelika Hart und Schauspieler Raik Singer nach der Vorstellung „Die Kuh Rosmarie“ auf der Bühne. Das Stück ist gerade vorbei. Gerade noch applaudierten die jungen Zuschauer aus den Kindergärten „Unterm Regenbogen“ aus Talheim und „Zeppelin“ aus Schwaigern begeistert. Flirrende Nach- und Vorfreude liegt in der Luft. Als Theaterpädagogin Katrin Singer dann nach den Tieren fragt, die die Kinder im Stück sahen, ist es mit der Erstarrung vorbei. Dreißig Hände melden sich, winkende, hüpfende Kinder, Münder, die nicht stehen bleiben wollen. Alle wissen natürlich die Antwort. Als sich dann noch die Schauspieler ins Publikum setzen, begeben sich die Glücksgefühle der Kinder in unendlich Weiten. Es wird sich umarmt, die Schauspieler berührt („Sind die auch wirklich echt?“), über die Autogramme gestaunt und gepost für die Kameras.

Cheese! Muh! Wuff! … Welche Tiere haben noch gleich mitgespielt?

Antjé Femfert

Zwischen Dingenskirchen und der Walachei

Wolfgang Herrndorfs »Tschick« kommt auf die Bühne der BOXX

Tschick

Kennen Sie den Wunsch beim Lesen eines Buches, es möge niemals aufhören? Kennen Sie das Gefühl, so sehr in das Leben der Romanfiguren eingetaucht zu sein, dass Sie gar nicht mehr in den eigenen Alltag zurück möchten? Sich zu verlieren in Buchstaben und Seiten, die im Kopf wundervolle Welten entstehen lassen? Man nimmt einfach Platz am Ufer des Mississippi oder eben auf dem Rücksitz eines alten Lada und beginnt eine unvergessliche Reise. So eine Reise ist  Wolfgang Herrndorfs Roman »Tschick«. Es ist die Geschichte zweier ungleicher 14-jähriger Jungen: Maik Klingenberg lebt mit seinen Eltern, die sich kaum für ihren Sohn interessieren, in einer Villa mit Pool. Er  hatte keine Freunde, sein Leben war öde, bis Tschick in seine Klasse kam. Tschick heißt eigentlich Andrej Tschichatschow, ist Russlanddeutscher, lebt in der Hochhaussiedlung, hat es von der Förderschule aufs Gymnasium geschafft und ist trotzdem alles andere als ein Musterbeispiel an Integration. Als die Sommerferien beginnen, fährt Maiks Mutter in die als »Beautyfarm« getarnte Entzugsklinik und sein Vater mit der jungen Assistentin auf »Geschäftsreise«. Da steht Tschick mit einem »geborgten« Lada vor Maiks Tür und will mit ihm in den Urlaub fahren. Ihr grobes Ziel lautet: Walachei.

Ob es die Walachei überhaupt gibt und, wenn ja, wo sie sich befindet, ist eigentlich vollkommen egal. Denn nie stimmte die Floskel vom Weg, der angeblich das Ziel sei, so sehr wie in »Tschick«. Auch wenn die beiden auf ihrer chaotischen Fahrt niemals an einem Ziel ankommen werden, so erfahren sie doch viel mehr über das Leben als alle, die ihre Reise von A nach B mit dem Lineal planen. Die zwei Jungs irren mit ihrem Lada durch die deutsche Provinz wie zwei Flipperkugeln, die von einer Begegnung zur nächsten geschossen werden. Sie treffen auf einzigartige Menschen und lernen sie kennen und schätzen. Da ist zum Beispiel Isa, das kluge Mädchen von der Müllkippe, oder die liebenswerte, aber etwas überregulierte Familie, bei der man sich den größten Nachtisch durch ein wettkampfartiges Harry-Potter-Quiz sichern muss, oder die übergewichtige Sprach-​​therapeutin mit dem tarnfarbenen BMW, die Tschick versehentlich den Fuss bricht und von Maik liebevoll »Flusspferd« genannt wird. Die beiden erleben die besten Wochen ihres Lebens. Dabei wird die Geschichte in einem so ungeheuren Tempo, in einer so unverwechselbaren Sprache und mit so viel Witz und jugendlicher Alltags-Philosophie erzählt, dass man sich tatsächlich ständig wünscht, die Reise möge niemals enden.
Doch »Tschick« ist nicht nur als Roman eine Sensation. Auch als Theaterstück verliert Herrndorfs Text nichts von seiner Sogkraft. Im Gegenteil. Der Theaterfassung gelingt es sogar an vielen Stellen, den wunderbaren Wortwitz des Autors noch lebendiger zu machen und dem Publikum einen noch direkteren Zugang zu ermöglichen. Das Stück feiert die abenteuerliche Reise der sonderbaren Helden als ein Fest des Erzählens. Und so wundert es kaum, dass »Tschick« mittlerweile das meistgespielte Stück auf deutschen Bühnen ist.
Gemeinsam mit Ausstatterin Gesine Kuhn zeigt Regisseur Jens Kerbel die liebenswerten Außenseiter, die Herrndorfs Text bevölkern, als Kaleidoskop deplatziert wirkender Menschen irgendwo zwischen der Walachei, der Pampa, Dingenskirchen oder ganz einfach »Jottwehdeh«.

Von Stefan Schletter

Zwischen Käsestulle und Taschenrechner

Handyfreie Zone in der Theaterwerkstatt

 

Handy-BoardJugendliche sitzen entspannt auf Sofas. Sie reden miteinander. Sie sehen sich an. Sie lachen und diskutieren. Keine Funksignale durchkreuzen die Blickkontakte. Keine Klingeltöne unterbrechen die Gesprächsverläufe. Sie sind ganz und gar beieinander.

Wo gibt es denn sowas? Bei den Theaterclubs in der Theaterwerkstatt! Schauspieler Ferdinand Seebacher baute das „Handy-Board“. Als es vorgestellt wurde, staunten die Jugendlichen nicht schlecht: „Euer Ernst?“ Ja. Und wie schwer die Handyabgabe zu Beginn der Theaterzeit (2 Stunden) werden sollte, konnte keiner ahnen. Schnell wurde sich in diversen Foren abgemeldet: „Macht euch keine Sorgen. Ich spiele Theater. Mir geht es gut. Melde mich nachher wieder!“ Widerwillig wurden die Geräte in das Board gelegt, trauernde Blicke durch den Raum geworfen und selbst in der Pause schlichen sie um den Tresen herum, auf dem die Handys lagen. Aber den Handys ging es gut. Die waren nämlich auch mal ganz froh nicht einsam in der überfüllten Schultasche zwischen der Käsestulle und dem Taschenrechner zu liegen.

Mittlerweile genießen die jungen Schauspieler diese Zeit der Unerreichbarkeit. In diesen zwei Stunden sind sie 100 % bei der Sache. Und diese Sache lohnt sich: Theaterspielen, Denkprozesse, Diskussionen, Freude, Kreativität, Freunde, Spaß und vieles mehr.

Und ab und zu wird ein Handy sogar im Handy-Board vergessen. Dann hört man leise im Dunkeln: „Hallo? Ist dort jemand? Hallo?“

Von Antjé Femfert

Die BOXX lebt!

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Wenige Tage nach unserem Eröffnungswochenende stürmen schon die ersten Klassen in das Foyer der BOXX und stopfen das neue Taschen-Regal mit ihren Schulranzen, Turnbeuteln und VesperBOXXen zu. Einige nehmen die BOXX-Hocker in Beschuss, andere lesen gespannt die Briefe an der Magnetwand. Und während die einen mit dem Einlasspersonal Sackhüpfen spielen, hört man in der anderen Ecke lauter Gerumpel – Die BOXX-Hocker wurden zur Lokomotive umfunktioniert und es wird bis zum Beginn der Vorstellung ausgelassen getobt, gespielt und geTUT-TUUUUUTet.
Wir sagen: Volle Kraft voraus! Nächster Halt – THEATER / BOXX!!!

Jule Fuchs

Liebe ist wie backen

   »Ich habe gelebt, geliebt und sehr viel gelitten«
Johann Wolfgang von Goethe
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Liebe war nicht nur zu Goethes Zeiten ein Thema, welches alle und jeden auf die verrücktesten Weisen betraf. Nein, die Liebe ist für uns heute genauso wichtig, genauso präsent und spielt genauso wie damals eine große Rolle in aller Leben wie lange vor unserer Zeit.
Fragen wie „Was bedeutet Liebe für mich?“ und „Lohnt es sich um die Liebe meines Lebens zu kämpfen, obwohl er/sie schon vergeben ist?“ oder „Wieviel ist mir die Liebe wert?“ sind Themen, die uns in vielen Phasen unseres Lebens beschäftigen. Trotzdem haben sie in unserem Sein (oder auch Nichtsein) einen beträchtlich großen Stellenwert, denn was wäre die Welt ohne Liebe und die Liebe ohne die Menschen?
Vielleicht steckt ja in jedem von uns ein kleines bisschen Herzschmerz von Werther. Ich habe es zu meiner Mission gemacht, dies herauszufinden.
Die Jugendlichen aus dem Theaterclub 3, welcher von Theaterpädagogin Antjé Femfert und Schauspieler Ferdinand Seebacher geleitet wird, haben mir einen kleinen Einblick in ihre Gefühlswelt erlaubt und mir genau diese Fragen beantwortet.
„Liebe ist ein bisschen wie backen. Wenn ich backe, dann verblasst die Welt um mich herum“, erzählt mir Volkan mit großen Augen. Ein bisschen anders versucht mir Schauspieler Ferdinand Seebacher seine Definition von Liebe zu erklären: „Liebe bedeutet sehr viel. Liebe geht über den üblichen Begriff hinaus. Liebe kann für mich auch eine freundschaftliche Liebe sein, also besonders große Verbindungen zwischen zwei Menschen. Liebe ist für mich die Bereitschaft für Opfer.“ Die anderen Jugendlichen sind sich einig, was für sie Liebe bedeutet: Gemeinsamkeit. Sicherheit. Leidenschaft. Geborgenheit. Vertrauen und Ehrlichkeit. Humor und wenn man sich nicht verstellen muss. Liebe ist bedingungslos – Dies sind Begriffe und Sätze, die immer wieder fallen.
In Goethes Buch deutet Werther jeden Blick und jede Geste seiner Angebeteten Lotte. Seit er sie zum ersten Mal sah, ist er heftig verliebt in das schöne Mädchen. Das sind große Gefühle, die für Werther am Ende sogar zum Verhängnis werden, denn egal wie schön die Liebe manchmal ist, sie kann auch unendlich weh tun. Auch diese Frage habe ich den jungen Schauspielern gestellt, zusätzlich mit der Frage, ob sie für die Liebe schon mal „Berge versetzt“ haben. „Manchmal ist man so sehr verliebt, dass man gar nicht weiß, wohin mit sich. Sehnsucht führt zu Liebeskummer und manchmal ist man so sehr verliebt, dass man zu Dingen bewegt wird, die man sonst eigentlich nicht machen würde.“ Anders versucht mir Pia ihre Meinung zum Thema „Berge versetzen“ näher zu bringen: „ „Liebe versetzt Berge“ ist so groß! Auch in Romanen sagt man das ja oft, eben auch in „Die Leiden des jungen Werther“. Werther liebt Lotte so sehr, dass es ihn am Ende bis in den Tod treibt. Ich glaube die Realität sieht da meist anders aus.“ Trotz untröstlichem Schmerz und Leid und aussichtlosem Kampf von Werther erhört Lotte ihn nicht.
Man mag sich streiten, ob dies an der heutigen Zeit liegt oder an den jeweiligen Erfahrungen, welche jeder schon gemacht hat, aber die Jugendlichen sind da geteilter Meinung, was das Kämpfen um eine versprochene Frau oder einen versprochenen Mann angeht. Zwischen: „Auf gar keinen Fall aufgeben, auch wenn das wahnsinnig hart sein kann! Wahre Liebe ist das wert!“ und „ Grundsätzlich würde ich wahrscheinlich aufgeben. Erstens würde ich mich nicht trauen, meinem Schwarm die Freundin auszuspannen und Zweitens gehört sich das auch nicht!“ gibt es viele verschiedene mehr oder weniger gut durchdachte Meinungen. Viele finden jedenfalls, dass es sich für die wahre Liebe zu kämpfen lohnt. Selbst Goethe hat schon gesagt: „Es ist nicht genug zu wissen – man muss auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen – man muss auch tun.“
Trotzdem wiegt sich der Großteil in Sicherheit, ob vom Angebeteten ein Konterball zu erwarten ist oder ob die Liebe trotz Freund oder Freundin erhört wird.
 

„ Es müsste schlimm sein, wenn nicht jeder einmal in seinem Leben eine Epoche haben sollte, wo ihm der „Werther“ käme, als wäre er bloß für ihn geschrieben.“
J.P. Eckermann

 
 
Für mich ist jedoch klar: Liebe ist mehr als wir Menschen es uns vorstellen können. Sie umgibt uns in vielen schönen Momenten, die uns das Leben schenkt.
Liebe bedeutet Frieden finden, vielleicht auch ein bisschen zu sich selbst.
Liebe bedeutet Zuhause sein, da wo man den Bauch nicht einziehen muss.
Liebe ist da wo kitzeln erlaubt und verletzen verboten ist.
Liebe heißt Verzeihen.
Liebe heißt Alt werden.
Liebe heißt Vertrauen.
Liebe heißt Glück.
Liebe ist das Leuchten in den Augen.
Liebe ist Händchen halten.
Liebe ist das Lieblingsessen.
Liebe ist eine bequeme Unterhose.
Liebe ist Gesundheit.
Liebe ist ein warmer Mantel im kalten Winter.
Liebe ist der Fels in der Brandung.
Liebe sind frische Brötchen an einem Sonntagmorgen.
Liebe sind Stricksocken von Oma.
Liebe sind Liebesbriefe.
Liebe ist Versprechen.
Liebe ist Halt.
Liebe ist eine Gute-Nacht-SMS.
Liebe sind Luftküsse.
Liebe sind warme Worte.
Liebe ist Hilfsbereitschaft.
Liebe ist Zuneigung.
Liebe ist so unglaublich viel!
Und obwohl Liebe sehr oft schmerzen kann, ist Liebe doch das, was uns am meisten und stärksten verbindet. Ja.
 

Bist du schon geboxxt?

Die BOXX, die Spielstätte des Jungen Theater Heilbronn, ist eröffnet!

BOXXOpen_wertherSamstag. Ein BOXX-Hocker steht in der Fußgängerzone. An den Seiten des Hockers steht mit großen Buchstaben »Bitte setzen!«. Viele Menschen gehen vorbei. Einige schauen sich ängstlich um. Was könnte wohl passieren, wenn man der Aufforderung nachkommt? Andere lachen und bleiben in sicherer Entfernung stehen. Kinder klopfen auf den Hocker und schauen, ob jemand rauskommt. Dann endlich traut sich ein kleiner Junge. Auf einmal kommen von allen Seiten Jugendliche und sprechen Texte aus »Die Leiden des jungen Werther«. Der Kleine sieht fasziniert zu. Und so schnell die Flashmobber gekommen sind, sind sie auch schon wieder weg. Dieser Flashmob war nur eine von vielen Aktionen beim Eröffnungswochenende der BOXX.
Und wer den beeindruckenden Stelzenläufern zum Theater folgte, konnte viel erleben. Mit dem Bestehen verschiedener Prüfungen erhielten kleine und große Zuschauer ein Theaterdiplom. Sprayer gestalteten Wände thematisch zu allen BOXX-Premieren. Kindergesichter verwandelten sich in Mäuse und Schildkröten. Die Schauspieler Angelika Hart und Raik Singer begeisterten mit der Premiere von »Die Kuh Rosmarie«.
Und wenn jemand die Frage: »Bist du schon geboxxt?« verneinte, gab es einen BOXX-Aufkleber für die Kleidung. So entstanden oft die witzigsten Stil-Kreationen. Am Abend überzeugten die »Hip-Hopoeten« Markus Gläser, Wolfgang Zarnack und Michael von Bennigsen die jugendlichen Zuschauer, die dann auch gleich zum Abtanzen zum Partyformat Juke/BOXX blieben. Was für ein Wochenende! Was für eine Eröffnung! Was für eine BOXX! Wann kommt Ihr vorbei?

“Das Ding” von Philipp Löhle wird am 16. Oktober wieder aufgenommen

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Ab dem 16. Oktober, 20 Uhr,  steht die Globalisierungskomödie  "Das 
Ding" von Philipp Löhle wieder auf dem Spielplan der BOXX.
Dieses Stück erzählt auf witzige und  philosophische Weise die 
Geschichte von einer Baumwollflocke, die zunächst als Baumwollfädchen 
und dann als Trikot um die Welt reist und dabei die unterschiedlichsten 
Menschen kennenlernt, deren Geschicke auf wundersame Weise miteinander 
verbunden sind: Angebaut vom Afrikaner Siwa, in China von einem 
aufstrebenden Jungunternehmen in einem Trikot verarbeitet, nach 
Deutschland geflogen und dort Patrick, dem talentierten 
Nachwuchsfußballer mit der Nummer 10 ausgehändigt. Der trägt es als 
Glückstrikot bis der Fußballtraum ein jähes Ende findet und Patrickdas 
T-Shirt seiner Schwester Katrin schenkt. Warum Katrin Eheprobleme mit 
ihrem Mann Thomas, dem Chef einer Reststoffverwertungsfirma, hat? Und 
was das alles mit der schnellen Internetverbindung des Chinesen Li und 
gleichzeitig mit der rumänischen Schweinezucht zu tun hat? Auch das sind 
Fäden dieses wunderbaren Geschichtengespinstes um Liebe, Eifersucht, 
Lebensträume und die Weltwirtschaft.

“Scherbenpark” zur Eröffnung der BOXX am Freitag

scherbenpar
Foto: Lena Obst

‚Manchmal denke ich, ich bin die einzige in unserem Viertel, die noch vernünftige Träume hat. Ich habe zwei, und für keinen brauche ich mich zu schämen. Ich will Vadim töten. Und ich will ein Buch über meine Mutter schreiben.‘

Die 17-jährige Sascha wohnt in einer Hochhaussiedlung am Rande einer Großstadt auf. Scherbenpark heißt diese Siedlung, die von den meisten einfach nur ‚Russenghetto‘ genannt wird. Hier wohnen hauptsächlich russische Spätaussiedler, die häufig im Mikrokosmos ihrer Hochhäuser ein perspektivloses Leben am Rande der Gesellschaft fristen. Den meisten fehlen die Sprachkenntnisse, um in ihrer neuen Heimat Fuß zu fassen, und einige driften in die Kriminalität ab. Doch Sascha ist anders. Sie spricht fließend Deutsch, obwohl sie erst mit 12 Jahren aus Moskau nach Frankfurt gezogen ist, und sie ist klüger als die anderen. Und Sascha hat einen Traum: Sie möchte ein Buch über ihre Mutter schreiben und sie möchte einen gewissen Vadim töten. Nach und nach erfährt der Zuschauer, was mit der Mutter geschehen ist und wer dieser verhasste Vadim ist.

Mit ‚Scherbenpark‘ gelingt der jungen Autorin Alina Bronsky eine ausgezeichnete Milieustudie der Parallelgesellschaften in den Trabantenstädten unserer Metropolen. Der Roman wurde 2009 für den deutschen Jugendliteraturpreis sowie für den Aspekte-Literaturpreis nominiert.

Der Countdown läuft!

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Noch sind sie verschlossen, aber am Freitag öffnen sich die Türen zur BOXX

Nur noch wenige Tage bis zur Eröffnung der neuen Spielstätte des Theaters Heilbronn – die BOXX!

Nicht nur die Schauspieler proben für Ihren ersten Auftritt auf der neuen Bühne der BOXX, nein, das ganze Theater packt mit an.

Vom Malermeister bis zum Licht-Experten, vom Theaterpädagogen bis zur Maskenbildnerin – Schritt für Schritt kommen wir diesem großartigen Wochenende näher.
Am Freitag, den 10.11.2014 um 20:00 Uhr dürfen wir Euch mit Freude bekannt geben, dass wir das Junge Staatstheater Wiesbaden mit dem Gastspiel „Scherbenpark“ gewinnen konnten. Der Wiesbadener Kurier meint darüber: “Man darf es in aller Deutlichkeit sagen: Carolin Freund ist als „Sascha“ in der Bühnenadaption von Alina Bronskys Roman „Scherbenpark“, die als Produktion des Jungen Staatstheaters für Jugendliche ab 13 Jahren Premiere im Studio feierte, wahrhaft überragend. Innerhalb von 60 Minuten liefert sie eine beeindruckende Ein-Frau-Show ab, die für einen dicken Kloß im Hals, aber auch befreiende Lacher sorgt. Da gibt es hasserfüllte Tiraden gegen den Muttermörder, in der nächsten Sekunde wird liebevoll das Brüderchen (vertreten durch einen Teddy) gehätschelt, dann höhnisch eine Gleichaltrige durch den Kakao gezogen. Hochmütig ist sie, die Hochbegabte. Trotzig, zynisch, barsch. Und doch gelingt es Carolin Freund von Anfang an, immer wieder das verletzliche junge Mädchen, das durch eine grauenvolle Familientragödie seine Mama verloren hat, hinter dieser Maskerade hervorblitzen zu lassen. ”
Im Anschluss lassen wir den ersten Abend mit leckeren Cocktails, chilliger Lounge-Musik und tollen Gesprächen ausklingen.

Weil wir es uns natürlich nicht nehmen lassen, am zweiten Tag des Eröffnungswochenende, den Samstag 11.10.2014 um 15:00 Uhr, für euch den Premierenvorhang zu öffnen, dürft Ihr die Schauspieler Angelika Hart und Raik Singer im Stück „Die Kuh Rosmarie“ bewundern. Davor gibt es aber zuerst ein bunt-gemischtes Programm für Kinder und Jugendliche auf dem Berliner Platz mit Theaterrallye, Stelzentheater, Werther-Flashmob, Graffiti-Spray-Aktion und noch vielem mehr!
Um 19:00 Uhr gibt es eine Lesung der anderen Art, wie Ihr sie bestimmt noch nicht gesehen habt. Es geht um den literarischen Wert des Sprechgesangs, denn die wirklichen Fragen die uns doch beschäftigen sind: Funktioniert Thomas Ds „Liebesbrief“ als Gedicht? Und wie viel Flow hat Schillers „Bürgschaft“? Das klingt nicht nur nach Spaß, da ist auch ganz viel drin! Nach mehreren Gastspielen an anderen deutschen Theatern machen sich die drei Schauspieler auch in Heilbronn auf die Suche nach der Poesie im HipHop und dem HipHop in der Poesie. Die Lieblingslyrics aus der Plattenkiste werden auf die Bühne gebracht und dabei werden „Tracks“ zu Gedichten, Geschichten oder Sachtexten. Aber auch klassische Theatertexte zu Rap-Texten. Oder die Situation einfach zum Freestyle – „Hip Hopoesie“!
Ab 21:00 Uhr öffnet der Tanz-Floor mit der Juke/BOXX für euch. Das heißt für euch: Party mit einem exklusiven DJ-Battle aus ausgewählten DJs der Region. Also Let’s fetz und schwingt mal heftig das Tanzbein!

Am Sonntag, den 12.10.2014 beginnt um 15:00 Uhr unsere erste Clubszene für diese Spielzeit für alle, die in einem der Theaterclubs mitspielen wollen. Um 19:00 Uhr könnt ihr dann dem Theaterclub 5 „machtlos“ zuschauen, denn dieser zeigt „Alter Ego“. Was sich darunter verbirgt? Schaut doch selbst!

Wir erwarten euch in Scharen

 Jule Fuchs (Auszubildende)