Interview mit Peter Volksdorf

Interview mit Peter Volksdorf

1.    Jeder ist wohl in seiner Kindheit mit Märchen in Berührung gekommen, zum Beispiel im Kindergarten oder bei den Großeltern- wann bist du dem „Gestiefelten Kater“ das erste Mal begegnet und was für einen Eindruck hat er damals bei dir hinterlassen?

Ich habe ihn mal in einem amerikanischen Musical im Fernsehen gesehen. Der Kater war total schlau und mutig, aber da ich als Kind schon immer die Bösewichte viel cooler fand, konnte der Kater gegen den Zauberer natürlich nicht auftrumpfen und war eher Beiwerk.

2.    Welche Gedanken gingen dir durch den Kopf, als du erfahren hast, dass du im Weihnachtsmärchen „Der Gestiefelte Kater“ tatsächlich den Kater spielst?

Aufgekratzte Kinder und viel Fell.

3.    Wie hast du dich auf diese Rolle vorbereitet? Musstest du tagelang üben, wie eine Katze zu miauen und auf die Jagd zu gehen oder fällt dir das eher leicht?

Es ging mir darum, herauszufinden, wie ich mich als Katze sehen würde, welche verhaltenstypischen Muster sie besitzen und wie man sie als Schauspieler am besten charakterisieren kann. Also habe ich als erstes Katzen beobachtet, das Musical Cats gesehen und mich mit Leuten unterhalten, die Katzen haben. Es ist ein laufender Prozess, wir (der Regisseur und ich) arbeiten jetzt immer noch daran, Sachen zu verfeinern, auszuloten, wegzulassen.

4.    Was reizt dich besonders an der Rolle des Katers und was liegt dir so gar nicht?

Der „Gestiefelte Kater“ reizt mich unter anderem, weil es nicht das eigentliche Sprech- bzw. Stehtheater ist. Ich muss vor allem körperlich aus mir rauskommen und in die Rolle eines Tieres schlüpfen. Aber gleichzeitig die Menschlichkeit mit dem Körperlichen einer Katze verbinden. Das ist sehr spannend. Und verdammt anstrengend. Ich rase von einem Bühnenrand zum anderen, bin immer in Bewegung. Bei den ersten Proben kam kein Text aus mir raus, weil es nur ein einziges Geschnaufe war. Mit der Zeit gewöhnt sich der Körper an die Belastung und jetzt schaffe ich auch beides, Sprechen und Rennen. Da bin ich sehr stolz auf mich!

5.    Welche Szene des Märchens spielst du am liebsten und wieso?

Im Moment ist es die Szene, in der ich Hans ins Wasser werfe und er von dem König, der Prinzessin und Gustav gerettet werden muss. Sie ist rasant, humorvoll, spektakulär und romantisch. Das Bühnenbild ist wunderschön und lebendig. Hier ist das Stück wie ein kleines Feuerwerk.

6.     Du hast den „Gestiefelten Kater“ jetzt näher kennen gelernt. Ist er dir sympathisch? Würdest du mit ihm was unternehmen wollen oder eher auf Abstand gehen?

Den Kater wünsch ich mir für jeden als Freund.
Kater und Hans sind eigentlich eine Person. Heutzutage gibt es viele Menschen, die hauptsächlich den Hans leben. Das heißt sie leben in der Vergangenheit und geben der Angst zu häufig einen zu großen Raum. Ich bin der Meinung, es sollte mehr der Kater gelebt werde. Er hat ein Ziel vor Augen und geht Risiken ein. Er sieht Probleme als Chancen, nimmt also das Leben in die Hand.
Ich glaube, dass es erst dadurch bunt und lebenswert wird.

Peter Volksdorf
Foto: Fotostudio M42

Einmal den Kater, bitte

Einen ersten Einblick in die Verwandlung von Peter Volksdorf in den „Gestiefelten Kater“ gab es dieser Tage. Um den „Kater“ schon einmal bühnenreif in Erscheinung zu setzen, trafen sich Schauspieler Peter Volksdorf, Kostümbildner Matthias Werner und Maskenbildner Andreas Franz. Dokumentiert wurde das Ganze von der Heilbronner Stimme.

Das aufwändige Katzenkostüm kann Peter Volksdorf nicht alleine anziehen. Heute hatte er Hilfe vom Kostümbildner selbst. Matthias Werner hilft ihm dabei, das Fellkostüm überzuziehen und schnallt ihm den sehr lebendig wirkenden Katzenschwanz um.

Damit die Kinder auf der Bühne später aber wirklich eine Katze und keinen Menschen sehen, geht es weiter in die Maske. Andreas Franz hat 2010 die erste Deutsche Meisterschaft für Maskenbildner in Ausbildung im Rahmen der make-up artist design show Düsseldorf gewonnen und ist seit dieser Spielzeit am Theater Heilbronn. Er widmet sich der Maske des Katers.

Etwa eine halbe Stunde braucht er, um Peter Volksdorf ein Katzengesicht zu geben. Dafür wird eine vorgegossene, aus Silikon bestehende Katzenschnauze mit Barthaaren mit Acrylkleber auf Peter Volksdorfs Nase befestigt. Mit Fettschminke in verschiedenen Grautönen lässt Andreas Franz die Übergänge zwischen Maske und Gesicht verschwinden und modelliert Höhen und Tiefen in das Katzengesicht.

Am Schluss ist der Kater fürs Märchen perfekt: mit seinem grau-schwarzen Fell steht er in den roten Stiefeln, trägt einen grünen Umhang und hat den Hut auf den Ohren. Und sprechen kann er auch.

Rebecca G., Praktikantin

Die Stiefel sind geputzt!

Die Proben zu unserem Weihnachtsmärchen „Der gestiefelte Kater“ gehen in die letzte Runde. Am Dienstagabend fand die erste Probe (im Theaterjargon ,Komplettprobe’ genannt) mit Ton, Licht und vor allem mit den Original-Kostümen und der Maske statt. Für alle Beteiligten die vielleicht spannendste Probe überhaupt im ganzen Probenprozess. Und wie schön sie aussieht, die Prinzessin in ihrem funkelnden Kleid, wie königlich der König daherkommt in seinem blau-goldenen Kostüm, wie schnell die Umzüge des königlichen Beraters Gustav auf Jäger, Koch und Narr funktionieren und wie … pscht … wie der Kater aussieht wird noch nicht verraten. Nur so viel: Die Grenze zwischen Tier und Mensch muss neu gezogen werden!
Eine aufregende Zeit, die das ganze Haus gerade erlebt. Die Tage werden merklich kürzer, die Nächte herbstlich kühler, man hört schon den ein oder anderen Kollegen ein Weihnachtslied summen und der Countdown bis zur Premiere unseres Weihnachtsmärchens am jetzigen Sonntag läuft …

Stefanie Symmank, Dramaturgin

Ein Kater stiefelt los …

Der Countdown läuft! Seit Mittwoch laufen die Proben zu unserem diesjährigen Weihnachtsmärchen. Bis zur Premiere ist zwar noch ein bisschen Zeit, aber schon jetzt fängt das Team um Regisseur Alejandro Quintana nicht bei Null an. Einzelne Bühnenteile sind schon fertig gebaut (sehen super aus!), die Schauspieler haben schon erste Anproben für ihre Kostüme in der Schneiderei (die Figurinen, also die Entwürfe für die Kleidung jedes einzelnen Schauspielers, sehen auch richtig märchenhaft aus) und die erste Probe, im Theater-Jargon die Konzeptions- und Leseprobe genannt, war für alle Beteiligten ein Riesenspaß. Mit Lust und Leidenschaft Kinderaugen zum Strahlen zu bringen, Kinderherzen zu bewegen und Erwachsenenköpfe wieder in die Kindheit zu versetzen stiefeln Peter Volksdorf als Kater zusammen mit Philipp Lind als Hans, Rolf-Rudolf Lüdgens als König gemeinsam mit Julia Apfelthaler als seine Tochter, der Prinzessin, und Ivan Gallardo als der arme Alles-können-Müsser Gustav durch eine ganz bestimmt märchenhaft schöne Probenzeit und sind dann ab dem 13. November auf der Bühne des Großen Hauses zu sehen.

Stefanie Symmank, Dramaturgin

Foto: Nicole Florinski

Bühnenbild "Der gestiefelte Kater'"
Bühnenbild „Der gestiefelte Kater'“ – Der Palast