Von der Suche nach einem Rezept für Reichtum und Glück

Kai Tietje und Thomas Winter haben die legendäre Kabarett-Revue »Wie werde ich reich und glücklich?« aus dem Jahr 1930 für Heilbronn wiederentdeckt

von Sophie Püschel

Lennart Olafsson, Eve Rades; Foto: Rebekka Gogl

Wer wäre nicht gern reich und glücklich? Das denkt sich auch der mittellose Kibis, der im Zentrum von Felix Joachimsons und Mischa Spolianskys Kabarett-Revue »Wie werde ich reich und glücklich?« steht, die 1930 zum Publikumsschlager avancierte und ein Jahr später fürs Kino verfilmt wurde. Denn neben einer turbulent-heiteren Geschichte mit allerhand unerwarteten Wendungen und einem Reigen an liebenswert-skurrilen Figuren, bietet die Revue auch Lieder mit Ohrwurmgarantie, die der musikalische Leiter Kai Tietje eigens für die Heilbronner Inszenierung arrangiert hat. Neben dem siebenköpfigen Ensemble werden insgesamt 13 Musikerinnen und Musiker das Publikum in die (musikalische) Welt der späten 20er-Jahre entführen. Für das optische Flair sorgt der Bühnen- und Kostümbildner Toto mit aufwendigen Kostümen im Stil der Zeit sowie einer verblüffenden Bühnenlösung, die den Blick freigibt auf das schwindelerregende Berliner Großstadt-Labyrinth.

Berlin 1930: Der arbeitslose Kibis (Lennart Olafsson) lebt auf Pump und schlägt sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Gerade als ihm sein Vermieter wegen Zahlungsversäumnissen mit der fristlosen Kündigung droht, erreicht ihn der Ratgeber von Dr. C. M. Pausback mit dem verheißungsvollen Titel »Wie werde ich reich und glücklich?«, der die Lösung all seiner Probleme in nur wenigen Schritten verspricht. Auch im Briefkasten der wohlhabenden Marie (Eve Rades) landet der besagte Ratgeber, den sie aufmerksam studiert. Während sich Kibis nichts dringlicher wünscht, als mit Hilfe der Pausback’schen Leitsätze dem sozialen Elend zu entfliehen und endlich frei von finanziellen Sorgen zu sein, sehnt sich die vom Luxus gelangweilte Marie nach dem Glück. Im unbekümmerten Leben der jungen Frau dreht sich alles um Mode, Beauty und Lifestyle. Doch sie spürt, da muss es noch mehr geben! Die akribische Befolgung der Leitsätze führt Kibis und Marie schließlich zusammen. Beide erkennen, dass sie einander für den erfolgreichen Abschluss des Ratgeber-Kurses benötigen, weshalb sie Hals über Kopf heiraten. Kibis ist reich und Marie ist glücklich, oder? Anders als man erwarten könnte, endet die Handlung an dieser Stelle nicht, sondern nimmt erst richtig an Fahrt auf. Oder um ein Lied der Revue beim Wort zu nehmen: »Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt … «
Denn Maries Vater, der pragmatische Automobil-Warenhaus-Besitzer Regen (Stefan Eichberg), hat in dieser Geschichte ebenso ein Wörtchen mitzureden wie auch Kibis’ patente Jugendfreundin Lis (Sarah Finkel) und Regens dauergestresster Branchenfreund F. D. Lohrenz (Arlen Konietz). Durch die turbulentüberraschende Handlung führen in der Inszenierung von Thomas Winter die beiden Conférenciers Oliver Firit und Juliane Schwabe, die an diesem Abend in insgesamt 14 Rollen
schlüpfen werden.

Mitten in der Weltwirtschaftskrise, die die Weimarer Republik im Mark erschütterte, treiben Felix Joachimson und Mischa Spoliansky mit ihrer Kabarett-Revue das Credo, dass jeder selbst seines Glückes Schmied und sozialer Aufstieg für jeden möglich ist, satirisch auf die Spitze. Ihr augenzwinkerndes Rezept für Reichtum und Glück ist ganz im Sinne der modernen Konsumgesellschaft nicht in der Bibel, sondern in einer Reklamebroschüre zu finden. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher und politischer Krisen erfreut sich die Ratgeber-Literatur, die einfache Antworten auf komplexe Fragen bietet, besonderer Beliebtheit – damals wie heute.

Ob die Leitsätze von Dr. Pausback tatsächlich zu Reichtum und Glück verhelfen, erfahren Sie ab dem 9. März 2024 im Großen Haus.

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Zwei Blicke ins Apartment

Wie unsere PraktikantInnen die Proben zum Musical erleben

gabrielkemmether_Apartment

Iris Simon, Praktikantin in der Dramaturgie

Der Donner grollt, die Blitze zucken. Ein Abend um sich gleich nach der Arbeit in sein Bett zu verkriechen. Das hatte auch Chuck Baxter so geplant; doch nun steht er bei diesem Wetter auf Manhattans Straßen und singt davon, was er nicht alles für ein bisschen Erfolg im Beruf auf sich nimmt.

Am Ende des Songs plötzlich laut die Stimme des musikalischen Leiters Heiko Lippmann: „Gut gemacht, Gabriel, aber bitte noch einmal von vorne! Und könnte ich bitte den Regen dazu haben!“ Carsten Bänfer, der tontechnische Leiter, gibt via Funk seinen Tontechnikern in der Tonloge Bescheid.

Kurz vorher war man noch im New York der Sechziger und verfolgte das Leben eines einfachen Buchhalters, da holt einen die Realität der Theaterwelt wieder zurück in die Gegenwart.

Es ist 10:30 Uhr an einem Dienstagvormittag. Im Großen Haus findet die sogenannte Bühnen- und Orchesterprobe (BO-Probe) für das Stück„Das Apartment“ statt.

Für die Musicalfassung des Billy-Wilder-Films wird noch ohne Make-up und Kostüme geprobt. Heute stehen vor allem die Lieder der Darsteller im Mittelpunkt. So können noch nach und nach die technischen Feinheiten wie das Licht, die Soundeffekte und der Ton optimal abgestimmt werden.

Gabriel Kemmether beginnt von Neuem. Leise besprechen sich die Regisseurin Katja Wolff, der musikalische Leiter Heiko Lippmann und der Bühnenbildner Jan Freese am Regiepult.

Um die Zeitreise in das Leben von Baxter und seiner heimlichen Flamme Fran (Luise Schubert) perfekt zu machen, muss noch so manches eingestellt, umgestellt und verändert werden.

Doch es bleibt einem gar nicht viel Zeit darüber nachzudenken, wie viel Arbeit in jedem noch so winzigen Detail steckt; denn schon hat einen die Atmosphäre des Bühnenbilds und die Musik wieder voll in den Bann gezogen: „Raindrops keep falling on my head“.

 

Julia Heyer und Johannes Pfeffer, Praktikanten der Abteilung Marketing

Musik setzt ein. Auftritt Oliver Firit im roten Kostüm. Stop. Nochmal.
Musik setzt ein. Auftritt Oliver Firit im roten Kostüm. Etwas schneller. Stop. Nochmal.
Musik setzt ein. Auftritt Oliver Firit im roten Kostüm. Wieder langsamer. Diesmal unterbricht niemand.

Die Regisseurin Katja Wolff und der musikalische Leiter Heiko Lippmann fordern von den Schauspielern unseres Ensembles für das Musical „Das Apartment“ höchste Perfektion. Die Abstimmung zwischen der Musik und der Handlung auf der Bühne ist unerlässlich. Dazu gehört der exakte Start und das Tempo einer Bewegung. Auch wohin die Schauspieler sich bewegen, wird genau besprochen und geprobt, damit in Tanzszenen mit bis zu zwölf Schauspielern keiner dem anderen auf die Füße tritt.

Dem Regieteam entgeht nichts, was auf der Bühne stattfindet, gerade die kleinen Details, die der Besucher kaum wahrnimmt, machen nachher die perfekte Bühnenchoreografie aus. Viele Fragen werden wieder und wieder diskutiert und geklärt, bis alle Beteiligten zufrieden sind.

  • Wer stellt welches Requisit wohin?
  • Wie überrascht sieht Fran aus, wenn sie die Wahrheit erfährt?
  • Und wann geht welches Licht an?

Noch ist die Bühne in kaltes Probenlicht getaucht. Doch der Dramaturg Andreas Frane verspricht: „Durch die Lichtchoreografie wird das Bühnenbild in den Aufführungen zum lebendigen Spielort“. Dazu wird das Licht in diesen Tagen nach und nach in den Spielablauf mit einbezogen.

Noch drei Hauptproben und die Generalprobe stehen dem Ensemble, den Musikern und den Technikern zur Verfügung, bis jede Kleinigkeit sitzt, und am Samstag das Licht über der Skyline von New York erstrahlt zur Premiere von „Das Apartment“

Aufführungstermine:

  • 16.03.2013 Premiere
  • 17.03.2013
  • 20.03.2013
  • 23.03.2013
  • 26.03.2013

 

»Pure Sechziger. Von Anfang bis Ende«

Das Musical »Das Apartment« schwelgt im Sound und Look der Sixties

Apartment
Fotocollage
Foto Gabriel Kemmether von Fotostudio M42

Bap Bap Dara Ba Bap Bap – bappt, Verzeihung: singt Tobias D. Weber. Mit dem ganzen Ensemble steht er um das schwarze Klavier herum. Es ist Dienstagabend auf der Probebühne Alte Kelter. An den Tasten sitzt ganz leger ein Mann mit Bartstoppeln, in Jeans und grauem Pulli. Plötzlich rückt er sich die Brille zurecht und spannt den Oberkörper. Der Arm schnellt mit ausgestrecktem Zeigefinger in Richtung Gabriel Kemmether: »Gabriel, gibst du mir auch mal die Mittelstimme? Okay, dann gehen wir alle in den Anfang, ich gebe fünf Takte vor.« Kemmether singt, Julia Apfelthaler wiegt sich im Takt, Johannes Bahr sieht konzentriert in seine Noten. Ist da nicht eine kleine Pause nach Ziffer 9?
Heiko Lippmann, musikalischer Leiter bei »Das Apartment«, arbeitet zum ersten Mal am Theater Heilbronn. Nach zwei Probenwochen kommt es einem aber schon so vor, als kennen er und das Ensemble sich seit zwei Spielzeiten. Es wird konzentriert gearbeitet, aber ruhig und unaufgeregt. Der gebürtige Chemnitzer und Wahl-Hamburger hat sich schon bei seinem ersten Engagement in Gera dem Musical verschrieben – und ist dem Genre bis heute mit spürbarer Begeisterung treu geblieben. Bei großen Stella/Stage Entertainment-Produktionen wie »Das Phantom der Oper«, »Der Glöckner von Notre Dame«, »Cats« und »AIDA« war er Dirigent und musikalischer Leiter, hat von Open Air bis zu internationalen Tourneen alles mitgemacht und schreibt gerade die Musik zur Uraufführung des Musicals »Maria, ihm schmeckt’s nicht!«, das im Sommer bei den Gandersheimer Domfestspielen herauskommen soll.
Für »Das Apartment« sind die Berliner Regisseurin Katja Wolff und er nun nach Heilbronn gekommen und werfen sich mit Begeisterung in die Arbeit mit den Schauspielern und Musikern. Die Musicalfassung von Billy Wilders Oscar-preisgekröntem Filmhit dreht sich – nah am Drehbuch – um C.C. Baxter (Gabriel Kemmether), einen kleinen Angestellten in einem großen Unternehmen, der seinen Apartment-Schlüssel an seine Chefs verleiht. Für außereheliche Schäferstündchen und gegen Beförderungs-Versprechungen. Bis er feststellt, dass die von ihm angebetete Fran Kubelik (Luise Schubert) eines der Schäferstündchen ist. »Das Apartment« ist das einzige Musical des Hit-Komponisten Burt Bacharach, der mit seinen Songs für Dionne Warwick, Dusty Springfield und Aretha Franklin (u. a. »Don’t Make Me Over«, »That’s What Friends Are For«, »Raindrops Keep Falling On My Head«) Popgeschichte geschrieben hat.
Wie ist denn die Musik im »Apartment«? »Ich höre sofort die Sechziger«, schwärmt Heiko Lippmann. »Schöne Big-Band-Geschichten, bei denen man sofort an der Instrumentierung merkt, man ist genau in der Zeit. Pure Sechziger. Von Anfang bis Ende.« Der Look und vor allem die Mode der Sechziger, wie sie unter anderem durch die amerikanische TV-Serie »Mad Men« wieder populär geworden sind, werden auch das Bühnenbild (Jan Freese) und die Kostüme (Heike Seidler) bestimmen. Letztere lassen sich auf der Probebühne schon erahnen: Die Herren des Ensembles tragen Anzug, manche Schlips.
In der Alten Kelter geht die Probe weiter. »Die Musik macht einfach Spaß«, freut sich Regieassistentin Katrin Minkley. »Pst!« kommt es vom Klavier. »Können wir Ruhe haben? Gut. Eins zwo drei vier, zwo zwo drei vier.« Gabriel Kemmether legt los: »Null Prozent von Rockefeller …« Und diesmal wippt nicht nur Julia Apfelthaler mit. Ja, Musical macht einfach Spaß!

Andreas Frane, Dramaturg

Vorhang auf für den „Käfig voller Narren“ – TOI TOI TOI

Am Samstagabend ist es so weit. Dann öffnet sich endlich der Vorhang für das Musical „Ein Käfig voller Narren“. Einen Song aus diesem Musical kennt wohl jeder: „I am what I am“. Und genau darum, dass man so sein darf wie man ist, dreht sich das Musical, das im berühmtesten Transvestitenclub an der Riviera spielt. Georges (gespielt von Stefan Eichberg) leitet diesen Club und sein geliebter Albin (gespielt von Nils Brück, der im Frauenkostüm eine wirklich gute Figur macht) ist als Drag-Queen Zaza jeden Abend die große Attraktion. Seit 20 Jahren sind die beiden ein Paar mit allen Höhen und Tiefen. Bei einem einmaligen „heterosexuellen Fehltritt“ hat Georges ein Kind gezeugt – Jean Pierre, mittlerweile 24 Jahre alt. Albin hat sich wie ein Mutter um ihn gekümmert. Der Junge hat sich ausgerechnet in Anne, die Tochter des Abgeordneten Dindon von der Partei für „Tradition, Familie und Moral“ verliebt, der für die Schließung aller Transvestitenclubs in St. Tropez plädiert. Um vor seinen zukünftigen Schwiegereltern bestehen zu können, braucht Jean-Michel ein untadeliges Familienleben. Schließlich kann man Dindon keine Drag-Queen in der angeheirateten Verwandtschaft zumuten. Die „Elternpaare“ sollen sich zur Verlobung kennen lernen und Jean-Michel braucht ganz schnell eine „normale“ Familie. Es ist ganz klar, dass der Abend des Anstandsbesuches in urkomischen Verwirrungen und turbulentem Chaos endet, wenn die schrille Zaza die treu sorgende Mutter von Jean-Michel spielen muss.
Ein Käfig voller Narren“ ist eine vor Situationskomik und flotten Dialogen strotzende musikalische Komödie mit mitreißenden Musik-, Tanz- und Gesangsnummern, die das Inszenierungsteam opulent auf die Bühne bringt.
Eine besondere Augenweide sind die sieben Cagelles, allesamt ausgebildete Musical-Darsteller, die sonst in großen Musical-Produktionen wie „Cats“, „Starlight-Express“ oder „Ich war noch niemals in New York“ auf der Bühne stehen und sich wunderbar in ihren atemberaubend hohen High Heels bewegen können, die sie als Transvestiten in dem Club „La Cage Aux Folles“ tragen müssen.

Wir hoffen, Sie haben viel Spaß in unserem verrückten „Käfig voller Narren“. Für die Premiere gibt es noch ein paar Karten.
Die nächsten Vorstellungen sind am 13. März, am 15. und 16. März jeweils um 19.30 Uhr im Großen Haus

Karten unter 07131/563001 oder 563050 oder direkt im Online-Shop unter www.theater-heilbronn.de

Ein Käfig voller Narren

Drag Queens und schmissige Songs

 Bei »La Cage Aux Folles« verwandeln sich Männer in Frauen

Das ist ein Stück, da müssen wir auf den Putz hauen, grinst Chefmaskenbildner Sasha Heider-Friebel. Er meint das Musical »Ein Käfig voller Narren«, das Regisseur Jens Schmidl gerade am Theater Heilbronn inszeniert.

Schauspieler und Hauptdarsteller Nils Brück wirft einen besorgten Blick in den Spiegel. Noch weiß er nicht, was ihm am Ende dieser »Probe« entgegenschauen wird. Denn innerhalb der nächsten dreißig Minuten soll er sich von einem gestandenen Mann in Zaza verwandeln, eine »Drag Queen«, Star und Attraktion des Travestie-Clubs »La Cage Aux Folles« im mondänen Saint-Tropez. Ein Testlauf für insgesamt sechzehn Vorstellungen, bei denen die Verwandlung während der Nummer »Mascara« live auf der Bühne des Großen Hauses passieren wird. Neugierig beobachtet Kostümbildnerin Ilka Kops wie Brück mit Hilfe von Mastix, Puder, Rouge, Lippenstift, Perücke und künstlichen Wimpern zu einer betörend attraktiven Frau mutiert. Und er ist nicht der Einzige, der sich im »Käfig voller Narren« verwandelt: Für die großen Shownummern im Club »La Cage Aux Folles« sind neben Brück noch acht »Cagelles«, extra engagierte Musicaltänzer und -sänger, verantwortlich, die mit der Berliner Choreografin Andrea Heil, dem musikalischen Leiter Hans Kaul und dem Großteil des Schauspielensembles seit Ende Januar in Heilbronn proben. Sasha Heider-Friebel seufzt: »Das sind für uns ungefähr fünfzig Kopfbedeckungen, Perücken und Paillettenhauben«. »Und über hundert Kostüme«, ergänzt Ilka Kops. Die Seufzer sind schnell von einem erneuten Grinsen weggewischt. »Aber gerade so ein Ausstattungsstück macht auch Riesenspaß.«

Trotz aller Lust an der Verwandlung, der schmissigen Musik und den turbulenten Verwicklungen ist bei dem Musical, das auf einer erfolgreichen französischen Boulevard-Komödie und ihrer mehrfach preisgekrönten Verfilmung basiert, nicht alles nur Jux und Tollerei: Seit mehr als zwanzig Jahren sind Clubbesitzer Georges und sein Star Albin alias Zaza ein Paar. Zwei Welten prallen aufeinander, als Jean-Michel die Tochter eines erzkonservativen Politikers heiraten und dafür seine »Herkunft« verleugnen will. Er ist das Ergebnis eines »heterosexuellen Fehltritts« von Georges und wird von Albin liebevoll »bemuttert«. Wie weit sollen, wie weit können Albin und Georges für das Glück ihres Sohnes verstecken, was und wie sie sind? Autor Harvey Fierstein und Komponist Jerry Herman schufen mit ihrer Version vom »Käfig voller Narren« 1983 ein charmantes, aber auch mitreißendes Plädoyer für Toleranz und Selbstachtung, Freiheit und Individualität, das in einem Song gipfelt, der zur Hymne wurde: »Ich bin, was ich bin.« (Andreas F.)

Fotos: Maskenprobe für Nils Brück, der Albin alias Zaza im »Käfig voller Narren« spielt. Rund 30 Minuten dauert die Verwandlung des Mannes in eine schillernde Drag Queen. Kostümbildnerin Ilka Kops und Maskenchef Sasha Heider-Friebel probieren das optimale Make-Up und Geschmeide für ZaZa.

Ein Käfig voller Narren
Musical von Jerry Herman und Harvey Fierstein nach Jean Poiret
Premiere am 10. März 2012, 19.30 Uhr, im Großen Haus

Musikalische Leitung: Hans Kaul
Regie: Jens Schmidl
Bühnenbild: Marcel Keller
Kostüme: Ilka Kops
Choreografie: Andrea Heil
Gesangstraining: Andrea Voit-Erlewein
Dramaturgie: Andreas Frane
Mit:
Julia Apfelthaler
Johannes Bahr
Sylvia Bretschneider
Nils Brück
Stefan Eichberg
Angelika Hart
Gabriel Kemmether
Philipp Lind
Rolf-Rudolf Lütgens
Till Schmidt
und als Cagelles:
Hakan T. Aslan
Stratos Goutsidis
Kevyn Haile
Claus Opitz
Timo Radünz
Eric Rentmeister
Patrick Stauf
Robert Zapatka
Statisterie