Neustart im Theater

Es herrscht wieder voller Betrieb in unserem Theater! Die neue Spielzeit hat begonnen und mit ihr dürfen wir viele neue Gesichter in unserem Team und auch in unserem Ensemble begrüßen.

Nach unserer Sommerpause sind wir gut erholt und voller Vorfreude in die neue Spielzeit gestartet. Dabei durften wir in unserem Team viele neue Gesichter begrüßen, darunter Auszubildende zum Beispiel in der Tischlerei und der Veranstaltungstechnik, Regie- und Dramaturgieassistentinnen und –assistenten und auch neue Mitglieder im Schauspielensemble.

Foto: Kea Leemhuis

Zur Begrüßung haben unsere Theaterpädagoginnen Natascha Mundt und Christine Appelbaum mit unserer Schulreferentin Anna-Lena Weckesser einen theaterpädagogischen Kennenlern-Workshop für alle Neuen vorbereitet. Dabei wurde das Lernen der Namen durch das Spiel „Zwei Wahrheiten und eine Lüge“ aufgelockert, bei dem jede Person zwei wahre Fakten und etwas Erfundenes über sich erzählt. Die Lüge muss dann von den anderen entlarvt werden. Das hat für einige Lacher gesorgt, denn es ist gar nicht so leicht, die drei Fakten auf Abruf korrekt wiederzugeben, ohne seine Lüge gleich selbst zu offenbaren. Und die Tatsache, dass eine Person tatsächlich noch nie in ihrem Leben einen Mückenstich bekommen hatte, rief in der Runde großes Erstaunen und auch ein paar neidische Blicke hervor.

Foto: Kea Leemhuis

Im Anschluss gab es noch eine Theaterführung mit Blick hinter die Kulissen. Anlaufstellen waren zum Beispiel das Bühnenbildlager und die Requisite- und Dekoabteilung. Etwas zu lernen gab es auch gleich, nämlich den Unterschied zwischen Requisite (alles, was im Stück bespielt wird) und Deko (alles, was zwar auch auf der Bühne steht, aber nicht bespielt wird). Im Kostümlager wurden die endlos langen Reihen an Kleidung und die Sammlung der Fatsuits bestaunt. Und auch im Malersaal gab es viel zu sehen.

Foto: Kea Leemhuis

Der Workshop und die anschließende Theaterführung wurden von Katja Schlonski begleitet, die darüber in der neuen Episode unserer Podcastreihe HörBühne berichtet. Hier gibt es außerdem noch ein paar spannende Interviews mit einigen unserer Neuzugänge –  reinhören lohnt sich! Die Episode erscheint heute, am 9. September 2021 um 17:30 Uhr und ist auf unserer Homepage oder bei den gängigen Podcastanbietern zu finden.

Unsere Neuen: Rouven Klischies

Mit Rouven Klischies endet heute die Vorstellungsreihe unserer neuen Schauspieler. Auch Rouven kam in dieser Spielzeit neu ins Ensemble des Jungen Theaters Heilbronn. Ihr konntet ihn bereits in mehreren Rollen erleben. So begeistert er als Tiger in »Komm, wir finden einen Schatz« unser junges Publikum und geht als Oskar, mit seinem Freund Rico in »Rico, Oskar und die Tieferschatten« auf Verbrecherjagd.

Rouven Klischies in: »Komm, wir finden einen Schatz«; Foto: Thomas Braun

Rouven wurde 1992 in Osterholz-Scharmbeck in der Nähe von Bremen geboren. Seine Ausbildung absolvierte der Wahl-Hamburger von 2014 bis 2017 am Schauspielstudio Frese in der Hansestadt. Anschließend arbeitete er als Sprecher und freier Schauspieler in Hamburg u. a. am Ernst Deutsch Theater, am Krimi Theater, am Theater Das Zimmer sowie der Freilichtbühne Lübeck. Bei uns seht ihr Rouven hoffentlich bald wieder in der BOXX als Romain in »Die Zertrennlichen«, als Tiger in »Komm, wir finden einen Schatz« und als Vierter bzw. Mufflon in »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute«. Neben der Schauspielerei ist die Musik seine zweite große Leidenschaft. So hat er sich autodidaktisch das Mundharmonikaspielen beigebracht und träumt von einer eigenen Blues-Band. In seiner Freizeit interessiert sich Rouven außerdem für Eishockey und erkundet häufiger zu Fuß Heilbronn und Umgebung, um Abstand vom Alltag zu gewinnen.

• Lieblingslied: Ich bin im Musikstil Blues zu Hause. Von alten Legenden wie Little Walter und Sonny Boy Williamson bis zu modernen Künstlern wie Rick Estrin oder Billy Branch. Ein spezielles Lieblingslied habe ich aber nicht.

• Lieblingsbuch: Da lege ich mich nicht fest. Ich lese gerne verschiedene Genres. Von Superheldencomics über Satire bis zu Romanen.

• Lieblingsfarbe: Grün

• Lieblingsessen: Habe ich nicht. Ich bin ein Allesesser. Außer Ananas.

• Lieblingsfilm: »Big Fish« – Tim Burton

• Lieblingsstück auf der Bühne: »Der Pelikan« – August Strindberg

• Deine besten Eigenschaften: Verlässlich, humorvoll

• Deine größten Laster: Für einen Wahl-Hamburger rede ich zu viel. Ich ertrage Temperaturen über 25 °C nicht. Marabou Schokolade.

• Welchen Beruf hättest du, wenn du nicht Schauspieler geworden wärst? Tierpfleger

• Stell dir vor, du hast drei Wünsche frei, welche wären das? Eine eigene Blues-Band, ein kleines Haus am See in Schweden, die letzte Woche eines Monats ist immer bezahlter Urlaub.

• Was würdest du tun, wenn du König von Deutschland wärst? Mit Blick auf die aktuelle Corona-Situation würde ich die finanziellen Mittel für Kultur & Bildung erhöhen, damit Schulen vernünftig restauriert, saniert und digitalisiert werden. Ebenso würde ich die Tarifverträge im Gesundheitswesen anpassen.

Rouven Klischies als Oskar in »Rico, Oskar und die Tieferschatten«; Foto: Jochen Klenk

Unsere Neuen: Lion Leuker

Zum Ende dieser Spielzeit konntet ihr unsere neuen Ensemblemitglieder endlich auf der Bühne erleben, bis auf Lion Leuker. Er wird erst in der nächsten Spielzeit vor Publikum in Heilbronn auf der Bühne stehen. Dafür seht ihr ihn dann gleich in der Eröffnungspremieren, der Uraufführung von Cihan Acars »Hawaii«.

Lion Leuker in »Weinprobe für Anfänger«; Foto Jochen Klenk

Lion wurde 1995 in München geboren. Von 2002 bis 2008 gehörte er dem Tölzer Knabenchor an und erhielt dort auch eine Gesangsausbildung. Noch während seiner Schulzeit war er am Staatstheater am Gärtnerplatz in München zu sehen, wo er in einer Jugendgruppe in Musicals mitwirkte. Obwohl Lion längere Zeit mit einem Musical-Studium liebäugelte, entschied er sich schließlich doch für die Schauspielerei. Von 2016 bis 2020 studierte er Schauspiel an der Otto-Falckenberg Schule in München. Parallel gastierte er an den Münchner Kammerspielen. Darüber hinaus dreht er regelmäßig für Film und Fernsehen, u. a. für den Tatort sowie die Serie »Das Boot«. Bei uns seht ihr Lion hoffentlich bald im Komödienhaus als Steve in der Deutschsprachigen Erstaufführung von »Weinprobe für Anfänger«. In seiner Freizeit ist Lion spielt Lion Basketball und Fußball und ist im Winter mit dem Snowboard unterwegs.

• Lieblingslied: »Tannhäuser Ouvertüre« – Richard Wagner

• Lieblingsbuch: »Rumo & Die Wunder im Dunkeln« – Wolfgang Moers

• Lieblingsfarbe: Rot

• Lieblingsessen: Griechischer Joghurt mit Nüssen und frischen Feigen

• Lieblingsfilm: »HER« – Spike Jonze

• Lieblingsstück auf der Bühne: »Der Räuber Hotzenplotz« – Otfried Preußler

• Lebensmotto: Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.

• Deine besten Eigenschaften: Mein Optimismus

• Deine größten Laster: Zucker und Koffein

• Welchen Beruf hättest du, wenn du nicht Schauspieler geworden wärst? Diplomat

• Stell dir vor, du hast drei Wünsche frei, welche wären das? Eine Welt ohne fossile Brennstoffe, Abriss sämtlicher Nachkriegsarchitektur und Neubau im Gründerzeitstil, eine Kaffeemühle die Musik spielt, wenn ich damit mahle.

• Was würdest du tun, wenn du König von Deutschland wärst? Die Monarchie abschaffen.

Lion Leuker als Kasperl in »Der Räuber Hotzenplotz«; Foto: Jochen Klenk

Unsere Neuen: Andreas Schlegel

In dieser Spielzeit ist Andreas Schlegel zum BOXX-Ensemble dazugekommen. Jetzt könnt ihr ihn auch endlich wieder auf der Bühne erleben. In »Komm, wir finden einen Schatz« bezaubert er unsere kleinsten Zuschauer als kleiner Bär, der sich mit seinem Freund, dem Tiger, auf die Suche nach dem größten Glück der Erde begibt. Während er in dem Kinderkrimi »Rico, Oskar und die Tieferschatten« mit Hilfe seines Freundes Oskar den fiesen Kidnapper Mister 2000 zur Strecke bringt. Mehr zu Andreas Schlegel erfahrt ihr hier.

Andreas Schlegel in »Rico, Oskar und die Tieferschatten«; Foto: Jochen Klenk

Andreas wurde 1994 in Taschkent in Usbekistan geboren. Als er sieben Jahre alt war zog er mit seiner Familie nach Deutschland. Erste Theatererfahrungen sammelte er im Jugendclub des Landestheaters Niederbayern. Von 2016 bis 2020 studierte er Schauspiel an der Athanor Akademie für Darstellende Kunst in Passau. Bei uns könnt ihr Andreas hoffentlich bald wieder in der BOXX als Bär in »Komm, wir finden einen Schatz« und als Dritter bzw. Bär in »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute« sehen. In seiner Freizeit spielt Andreas Gitarre und Klavier. Außerdem geht er leidenschaftlich gern in den Weinbergen spazieren, liest Klassiker der deutschen und russischen Literatur (z.B. die Werke des russischen Dichters Sergej Jessenin) und schreibt selbst Gedichte.

• Lieblingslied: Ändert sich beinahe täglich. Zurzeit »Dostochka« von DakhaBrakha.

• Lieblingsbuch: Fast alles von Stephen King

• Lieblingsfarbe: Bleurange

• Lieblingsessen: Alles, was mit Liebe zubereitet wurde

• Lieblingsfilm: »Hard Candy« – David Slade

• Lieblingsstück auf der Bühne: »Die Zofen« – Jean Genet

• Lebensmotto: »Leb! Leb, eh deine Sehnsucht stirbt, eh durch den Hauch des Zeitlosen Kraft und Fluss versiegen. Gib! Gib all deine Lebenskraft den Träumen deines Herzens, deines freien Geists Vision.« (Schandmaul) oder: Zuhause ist da, wo das Leitungswasser nicht komisch schmeckt.

• Deine besten Eigenschaften: Ich bin ein guter Zuhörer.

• Deine größten Laster: bacco, tabacco e venere

• Welchen Beruf hättest du, wenn du nicht Schauspieler geworden wärst? Narr

• Stell dir vor, du hast drei Wünsche frei, welche wären das? Love, Hugs and Rock’n’Roll!

• Was würdest du tun, wenn du König von Deutschland wärst? Das alles und noch viel mehr!

Andreas Schlegel in »Komm, wir finden einen Schatz«; Foto: Thomas Braun

Unsere Neuen: Arlen Konietz

Nach fast acht Monaten Lockdown starten wir am Donnerstag, den 17. Juni 2021, wieder in den Spielbetrieb. Endlich dürfen unsere neuen Ensemblemitglieder auf die Bühne. Hier in unserem Blog könnt ihr sie etwas besser kennenlernen. Arlen Konietz seht ihr ab Freitag, 18. Juni 2021 im Großen Haus in »Mein Freund Harvey«.

Arlen Konietz in »Mein Freund Harvey«; Foto: Jochen Quast

Arlen wurde 1988 in Hilden geboren und wuchs in Düsseldorf auf. Dort sammelte er erste Bühnenerfahrung am Jungen Schauspiel Düsseldorf und am Globe Theater Neuss. Von 2010 bis 2014 studierte er Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Während dieser Zeit spielte er u. a. am Theater Freiburg und war als Studio-Ensemblemitglied am Schauspiel Stuttgart engagiert. Von 2014 bis 2020 gehörte er zum Ensemble des Theaters Konstanz. Darüber hinaus ist er als Sprecher tätig. Bei uns seht ihr Arlen hoffentlich bald im Großen Haus als Marvin Wilson in »Mein Freund Harvey« und im Komödienhaus als Guillaume in der Deutschsprachigen Erstaufführung von »Weinprobe für Anfänger«. In seiner Freizeit spielt Arlen u.a. Basketball und Schlagzeug. Und wenn ihm alles zu viel wird, setzt er sich ins Auto und fährt los. Nach Norwegen oder Schweden zum Angeln, Zelten und allein sein.

• Lieblingslied: »O Tannenbaum«

• Lieblingsbuch: »Was ist Was? Deutschland. Land und Leute entdecken«

• Lieblingsfarbe: Magenta

• Lieblingsessen: Toast mit Mortadella

• Lieblingsfilm: »Ronaldo« – Anthony Wonke

• Lieblingsstück auf der Bühne: »Bitchfresse – Ich rappe also bin ich« – Robert Teufel

• Lebensmotto: Ich rappe also bin ich.

• Deine besten Eigenschaften: Rappen

• Deine größten Laster: Mercedes Atego 12 Tonner, MAN 7,5 Tonner

• Welchen Beruf hättest du, wenn du nicht Schauspieler geworden wärst? Schauspielcoach

• Stell dir vor, du hast drei Wünsche frei, welche wären das? Mercedes 35 Tonner, einen Fußball, eine Katze

• Was würdest du tun, wenn du König von Deutschland wärst? Mir eine Katze kaufen.

Arlen Konietz in »Weinprobe für Anfänger«; Foto: Jochen Klenk

Unsere Neuen: Nora Rebecca Wolff

Auch in der BOXX hat sich einiges im Ensemble getan. Im September ist Nora Rebecca Wolff neu in die BOXX gekommen. Vor Publikum durfte sie bisher nur einmal spielen, in der Premiere von »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute«. Doch bald könnt ihr die energiegeladene junge Schauspielerin auf der Bühne der BOXX erleben, in der Premiere von »Rico, Oskar und die Tieferschatten« am 19. Juni 2021 um 15:00 Uhr.

Nora Rebecca Wolff in »Rico, Oskar und die Tieferschatten«; Foto: Jochen Klenk

Nora wurde 1996 in Hagen geboren. Bereits als Schülerin war sie von 2013 bis 2017 in verschiedenen Rollen am Kinder- und Jungendtheater des Theaters Hagen zu sehen. Von 2016 bis 2020 studierte sie Schauspiel an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Während ihres Studiums gastierte sie u.a. an der Bremer Shakespeare Company. Darüber hinaus stand sie 2018 für den Film »Ein Wochenende im August« sowie für weitere Kurzspielfilme vor der Kamera und ist auch als Sprecherin tätig. Bei uns seht ihr Nora hoffentlich bald wieder in der BOXX als Erster / Murmeltiermädchen in Jens Raschkes »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute«. In ihrer Freizeit zeichnet Nora, die aus einer Künstlerfamilie stammt, leidenschaftlich gern und spielt außerdem Klavier und Gitarre.

• * 1996 in Hagen

• Lieblingslied: »Tidal Wave« – Tom Misch

• Lieblingsbuch: »Außer sich« – Sasha Marianna Salzmann

• Lieblingsfarbe: Weinrot

• Lieblingsessen: Pfannkuchen und Schokokarl

• Lieblingsfilm: »The Imitation Game« – Morten Tyldum

• Lieblingsstück auf der Bühne: »Ein Volksfeind« – Henrik Ibsen

• Lebensmotto: Nimm’s nicht so krumm

• Deine besten Eigenschaften: Humor

• Deine größten Laster: Schusseligkeit

• Welchen Beruf hättest du, wenn du nicht Schauspielerin geworden wärst? Freischaffende Künstlerin in der Bildenden Kunst

• Stell dir vor, du hast drei Wünsche frei, welche wären das? Das Ende des Klimawandels, Weltfrieden, die Fähigkeit, mit Tieren zu sprechen.

• Was würdest du tun, wenn du Königin von Deutschland wärst? Die Monarchie abschaffen

Nora Rebecca Wolff in »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute«, Foto: Thomas Braun

Unsere Neuen: Lisa Schwarzer

Insgesamt acht Schauspielerinnen und Schauspieler sind in dieser ganz besonderen Spielzeit neu in unserem Ensemble. Um euch die Wartezeit zu verkürzen bis ihr sie endlich live auf der Bühne erleben könnt, möchten wir euch unsere Neuen noch einmal kurz vorstellen.

Den Auftakt macht Lisa Schwarzer:

Lisa Schwarzer in »Schwarze Schwäne«. Foto: Jochen Klenk

Lisa wurde 1993 in Berlin geboren. Erste Theatererfahrungen sammelte sie im Jugendclub des Hans Otto Theaters Potsdam. 2012 nahm sie zunächst ein Studium der Deutschen Literatur und Anglistik an der Humboldt-Universität zu Berlin auf, bevor sie von 2016 bis 2020 Schauspiel an der Bayerischen Theaterakademie »August Everding« in München studiert. 2017 wurde sie mit dem Stipendium des Deutschen Bühnenvereins ausgezeichnet. Während ihres Studiums war sie u. a. am Residenztheater München, am Akademietheater München sowie an der Schauburg München zu sehen. Bei uns seht ihr Lisa hoffentlich bald im Großen Haus als Ruth Kelly, Oberschwester und Hausmädchen in »Mein Freund Harvey« und in der experimenta als Jüngere in der Uraufführung von »Schwarze Schwäne« in der Regie von Elias Perrig, bei dem sie 2014 in Potsdam eine Regiehospitanz absolviert hat. Abseits des Theaters findet Lisa Abstand vom Probenalltag vor allem beim Reiten, mit dem sie bereits im Alter von sechs Jahren begann.

• Lieblingslied: »Paint it Black« – The Rolling Stones

• Lieblingsbuch: »Mephisto« – Klaus Mann, »On the Road« – Jack Kerouac

• Lieblingsfarbe: Ich mag alle Farben. Gerne alle zusammen – ganz wild.

• Lieblingsessen: Äpfel?

• Lieblingsfilm: »Lady Bird« (Greta Gerwig), »Birdman« (Alejandro González Iñárritu), … irgendwas

mit Vögeln anscheinend.

• Lieblingsstück auf der Bühne: »Dionysos Stadt« – Christopher Rüping, »Indien« – Alfred Dorfer

und Josef Hader in der Regie von Simon Solberg

• Lebensmotto: Ich habe jetzt kein Motto im Kopf, wenn ich morgens aufwache, aber ich denke

mein Ziel ist es mir selbst treu zu bleiben, immer 100 Prozent zu geben und mich frei von den Meinungen anderer zu machen.

• Deine besten Eigenschaften: Sagt ihr es mir.

• Deine größten Laster: Kaffee. Aber ist es wirklich ein Laster, wenn es Liebe ist?

• Welchen Beruf hättest du, wenn du nicht Schauspielerin geworden wärst? Pferdewirtin,

Touristenguide oder Archäologin

• Stell dir vor, du hast drei Wünsche frei, welche wären das? Ich wünsche mir Unsterblichkeit,

ich wünsche mir, dass die Erde gesund wird in jeglicher Hinsicht und ich wünsche mir Liebe.

• Was würdest du tun, wenn du Königin von Deutschland wärst? Auf Malle singen natürlich.

Lisa Schwarzer in »Mein Freund Harvey«. Foto: Jochen Quast

Unsere Neuen: Pablo Guaneme Pinilla

Wenn er über sein Ideal vom Schauspielberuf spricht, hat Pablo Guaneme Pinilla ein bestimmtes Bild vor Augen: Von spielenden Kindern im Sandkasten. Mit großer Ernsthaftigkeit und Unbekümmertheit sind sie ganz versunken in das, was sie gerade tun und schaffen mit Phantasie und Gestaltungswillen ganz neue Welten. So wünscht sich der Schauspieler den Probenprozess am Theater – sich ausprobieren, den Text ausloten, tief in die Arbeit eintauchen, das Drumherum ausblenden ohne das, was draußen geschieht, als Impuls für die Arbeit aus den Augen zu verlieren.

Pablo Guaneme Pinilla als Jacques in »Drei Männer und ein Baby«. (Foto: Steffen Nödl)

Pablo Guaneme Pinilla, der seit September fest zum Heilbronner Schauspielensemble gehört, sieht das Theater als Ort des öffentlichen Nachdenkens und Entdeckens, der nichts Geringeres leisten soll, als die Dinge in ihrer Differenziertheit und Zerrissenheit zu zeigen. »Ich bin ein Freund des Widerspruchs«, sagt er. Einfache, plakative Antworten und Parolen von der Bühne herunter interessieren ihn nicht.

Vielleicht war, weil er die Welt immer in ihren Gegensätzen sieht, der Weg ans Theater zwar nicht stringent aber doch irgendwie zwangsläufig. Aufgewachsen ist der Sohn einer deutschen Mutter und eines kolumbianischen Vaters in Bonn. Während der Kindergarten- und Grundschulzeit war er in der Musikschule und spielte hier Theater. Dann kam erst mal eine ganze Weile nichts dergleichen. Erst in der 12. Klasse absolvierte er einen Theaterkurs und wurde Statist an der Oper in Bonn. »Das hat mir großen Spaß gemacht und war für mich wichtiger als das Abitur«, blickt Pablo Guaneme Pinilla augenzwinkernd zurück. Nach dem Abi ging er für ein freiwilliges soziales Jahr nach Lima in Peru. Hinterher wollte er unbedingt nach Berlin, und er schrieb sich an der Humboldt-Universität für die Fächer Geschichte, Kunstgeschichte und Kulturwissenschaft ein, hatte aber das Gefühl, da nicht wirklich hinzugehören. In seiner Freizeit schloss er sich freien Theatergruppen an und fasste schließlich den Mut, an Schauspielschulen vorzusprechen. Er bestand das strenge Auswahlverfahren an der Schauspielschule »Hans Otto« in Leipzig und stellte sich den Herausforderungen seines neuen Lebens. Nach zwei Jahren geschützter Arbeitsatmosphäre an der Schauspielschule ging es die letzten beiden Jahre ins Schauspielstudio des Theaters Halle. Hier spielte er unter anderem die Titelfigur in Wolfgang Herrndorfs »Tschick« – eine Rolle, die er in ihrer Mischung aus Humor, Ernsthaftigkeit und Abgründigkeit bis heute liebt. Sein erstes Engagement führt ihn für 6 Jahre nach Neuss, wo er in vielen großen und wichtigen Rollen zu sehen war u. a. als Sigfried in Friedrich Hebbels »Die Nibelungen«, als Orlando in Shakespeares »Wie es euch gefällt« sowie als Wurm in Schillers »Kabale und Liebe«. In diesem Jahr war er im Juni mit dem Monolog-Stück „Tāwle – am Kopf des Tisches“ beim Westwind-Festival in Oberhausen eingeladen. Das von Julia-Huda Nahas geschriebene und inszenierte Stück greift die Perspektive eines Deutschen mit syrischen Wurzeln auf, der versucht, seinen im Kriegsgebiet lebenden Verwandten zu helfen. Das war eine sehr schöne, fordernde und intensive Arbeit, die ihm immer als eine seiner liebsten im Gedächtnis bleiben wird.

Pablo Guaneme Pinilla in der Rolle des Prinzen in »Drei Haselnüsse für Aschenbrödel« mit Gabriel Kemmether als Lehrer. (Foto: Thomas Braun)

Jetzt, mit Mitte 30, hatte er Lust auf eine Veränderung  ̶  ein neues Haus, neue Kollegen, andere Regisseure, die Chance weiter zu reifen und eben nicht mehr der junge Schauspielabsolvent zu sein. »Ich freue mich darauf, neu gefordert und neu gesehen zu werden«, sagt er. Er ist gespannt auf die Rollen, die er spielen darf. Bestimmte Wünsche oder Träume hat er nicht: »Ich bin auf alles neugierig, was kommt.« 
Um zu seiner Wohnung zu gelangen, musste Pablo Guaneme Pinilla bis vor kurzem noch einen Ausweis vorzeigen. Denn der Schauspieler ist stolzer Bewohner von Deutschlands größtem Holzhochhaus auf dem BUGA-Gelände. Heilbronn habe ihn positiv überrascht, sagt er: »Die Stadt ist sehr lebendig, mitten in einem positiven Umbruch, das kann man überall spüren.« 

Pablo Guaneme Pinilla könnt Ihr aktuell in »Drei Männer und ein Baby« und »Drei Haselnüsse für Aschenbrödel« sehen.

Unsere Neuen: Winnie Ricarda Bistram

Dass das Leben mitunter dramatischer ist, als es sich Bühnenautoren in ihren kühnsten Phantasien ausdenken können, hat Winnie Ricarda schon früh erfahren. Noch während der Ausbildung am Wiener Max Reinhardt Seminar bekam sie eine Rolle am Akademietheater, der Kammerbühne des Burgtheaters (was für ein Traum!), in dem Schauspiel »Liebe und Information« von Caryl Churchill.  Am Nachmittag des Premierentages wollte sie noch schnell eine Überweisung bei der Bank erledigen. Da hielt ihr plötzlich jemand eine Pistole an den Kopf. Das war kein Theater, sondern ein Banküberfall  ̶  Todesangst statt Premierenfieber. Irgendwann richtete der Räuber die Waffe auf die Bankangestellte, die den Notknopf bestätigte. Winnie Ricarda Bistram und einigen anderen gelang die Flucht. Dann war auch schon die Polizei da, aber der Weg zu ihrem Auftritt war versperrt. Sie sollte als Zeugin vor Ort bleiben und kein Polizist wollte verstehen, dass sie unbedingt ins Theater musste, weil ohne sie diese Premiere nicht stattfinden würde. Erst als ihre Professorin, die verständigt wurde, an den Tatort kam und mit der Polizei verhandelte, durfte sie gehen.

Winnie Ricarda Bistram als Königin in »Drei Haselnüsse für Aschenbrödel« mit Hannes Rittig als König. (Foto: Thomas Braun)

Schon manchmal hatte ihr das Leben auf dem Weg zum Traumberuf ein Bein gestellt. Wie im ersten Vorsprechen an ihrer Lieblingsschauspielschule, dem Max Reinhardt Seminar. Sie war bereits in die zweite Runde gekommen und ignorierte ihre Bauchschmerzen, bis sie schließlich mit einem lebensgefährlichen Blinddarmdurchbruch ins Krankenhaus kam. Aber im drauffolgenden Jahr klappte es  sofort.
Dabei wollte sie als Jugendliche in ihrer Heimatstadt Hamburg alles, nur keine Schauspielerin werden. Ihr Vater arbeitete in diesem Beruf. Sie hatte die Unsicherheiten, die so ein Leben mit sich bringt am Rande mitbekommen. Ihr Vater, der in der DDR lebte, gehörte zum legendären Ensemble von Frank Castorf während dessen »Verbannung« an das winzige Theater Anklam in Vorpommern. Ganz Theater-Ostdeutschland pilgerte damals an diesen kultigen Ort, wo es im Schutz der Provinz aufregende Inszenierungen zu sehen gab. Umso erstaunter ist Winnie Ricarda Bistram, ausgerechnet in Heilbronn auf Kollegen zu treffen, die ihren Vater und den Großvater von der Bühne und von gemeinsamen Arbeiten  kannten.

Winnie Ricarda Bistram spielt in »Drei Männre und ein Baby« gleich mehrere Rollen. Eine davon ist Sylvia, die den drei Machos das Baby vor die Tür stellt. (Foto: Thomas Braun)

Nach dem Abitur studierte sie zunächst Psychologie und Kunstgeschichte in Heidelberg. Doch irgendwann hat sich offenbar das väterliche Erbe bei ihr durchgesetzt, denn der Wunsch, diesen unvorhersehbaren, aufregenden Weg zur Schauspielerei einzuschlagen, brach sich massiv Bahn. »Das Schauspielstudium fühlte sich richtig an. Auch das ganze Auf und Ab, die Selbstzweifel, die einen dabei ständig begleiten, das gehört mit dazu.«  Sie spielte in dieser Zeit auch am Volkstheater Wien und im Theater in der Josefstadt. Nach dem Studium gastierte sie in Berlin und Wilhelmshaven, stand in Kurzfilmen vor der Kamera und nahm an einem großen Kunstprojekt in Berlin teil. Zuletzt spielte sie 180 Vorstellungen der französischen Komödie »Die Lüge« von Florian Zeller im Zimmertheater Heidelberg. Ihr Partner war Peter Volksdorf, ehemaliges Ensemblemitglied in Heilbronn und gerade wieder als Gast am Neckar. Der machte Winnie Ricarda Bistram darauf aufmerksam, dass das Theater Heilbronn gerade junge Schauspielerinnen suchte. Weil der Norddeutschen gerade in Heidelberg die große Liebe über den Weg gelaufen war, wollte sie gern im Süden bleiben und bewarb sich. »Ein Festengagement ist auch mal ganz schön«, sagt sie und hofft darauf, dass sie hier waches, spannendes, politisches Theater machen darf.  So, wie es die Aufgabe von Theater seit der Antike ist. Nicht von ungefähr ist Antigone eine ihrer Lieblingsfiguren, eine 2500 Jahre alte Vorläuferin von Greta Thunberg.

Zusehen ist Winnie Ricarda Bistram aktuell in der Komödie »Drei Männer und ein Baby« und dem Weihnachtsmärchen »Drei Haselnüsse für Aschenbrödel«.

Unsere Neuen: Johanna Sembritzki

Sie weiß bis heute nicht warum, aber Johanna Sembritzki hat schon als kleines Kind behauptet, dass sie einmal Schauspielerin wird.

Johanna Sembritzki (Foto: M42)

»Da kann ich alles mal ausprobieren und muss mich nicht für einen Beruf entscheiden, war damals meine Begründung«, erinnert sich die dunkelblondgelockte Frau mit dem Schalk in den Augen.
So richtig Feuer fing sie bei einem Theaterbesuch in ihrer Heimatstadt Bochum. Da sah sie im Theater »Dantons Tod« in der Inszenierung von Leander Haußmann und dachte: Das will ich auch. Die Lucile aus Büchners Revolutionsdrama, die ihrem Mann letztlich bis in den Tod folgt, hat sie tief beeindruckt. Ohnehin war sie bereits als Jugendliche in der Welt der Dramen zu Hause. Noch lieber als Romane las sie Goethe, Schiller, Büchner und Shakespeare, aber auch moderne englische Dramatik wie z.B. Sarah Kane, deren Stücke sie bis ins Mark trafen. In jedem dieser Texte hatte sie eine Figur, die sie besonders liebte und mit der sie sich identifizierte. »Das Gretchen war es komischerweise nie«, sagt sie. Eher so starke und radikale, aber auch gleichermaßen brüchige Charaktere wie Maria Stuart oder Lucile.
Den Wunsch, Schauspielerin zu werden, setzte sie dann aber eher zögerlich um. Der Grund: Ihr Bruder Henning war gerade an der Schauspielschule angenommen worden. »Ich kann doch nicht das gleiche machen wie mein Bruder«, dachte sie.

Die Heilbronner werden sich noch an Henning Sembritzki erinnern, denn er gehörte einige Jahre zum Schauspielensemble des Heilbronner Theaters. Johanna studierte zunächst Polonistik und Afrikanistik in Berlin und bewarb sich schließlich doch heimlich an Schauspielschulen. Wieder war es Büchners Lucile, die sie bei den Vorsprechen begleitete. Von 2001 bis 2005 studierte sie dann in München an der Bayerischen Theaterakademie »August Everding« und stand schon ab dem ersten Studienjahr im Residenztheater München auf der Bühne in Inszenierungen von Dieter Dorn und Thomas Langhoff. Während dieser Zeit spielte sie auch in Doris Dörries Film »Der Fischer und seine Frau« mit. »Es war eine total aufwendige Szene im strömenden Regen auf einem Müllplatz mit einem Baby, die dann aber herausgeschnitten wurde, weil das Kind ununterbrochen schrie.« Heute kann sie darüber lachen.

»Faust. Der Tragödie erster Teil« Johnanna Sembritzki (mitte). Foto: Candy Welz

Nach dem Studium führte ihr erstes Festengagement sie wieder in ihre Heimatstadt ans Schauspielhaus Bochum. Ein Traum, auf der Bühne stehen zu dürfen, auf der sie früher die Darsteller bewundert hat. Als Tochter der Stadt wurde sie besonders vom Publikum und auch von vielen Kollegen ins Herz geschlossen. »Bis heute kennen mich die Leute, wenn ich dort zu Besuch bin und meine Mutter wird oft nach mir gefragt«, sagt sie. Die nächsten Jahre führten sie nach Lübeck, wo sie drei Jahre lang mit ihrem Bruder Henning zusammen auf der Bühne stand. »Wenn wir zusammen spielen, verbindet uns ein Urvertrauen, das nicht vieler Verabredungen bedarf«, sagt sie. In die Lübecker Jahre fiel auch die Geburt ihrer beiden Kinder – Johanna Sembritzki hat einen Sohn und eine Tochter. Fortan musste sie ihren Beruf mit dem Familienalltag unter einen Hut bringen. »Das geht mit viel Selbstdisziplin, einem straffen Tagesplan und einer guten Infrastruktur an Leuten, die einem helfen.« So sehr sie ihren Beruf auch liebt, die Kinder sind ihr größtes Glück. »Sie erden mich und machen mir immer wieder klar, dass es neben den Brettern, die die Welt bedeuten, noch viele andere wichtige Dinge gibt. « Ihr nächstes Engagement führte sie nach Neuss, wo sie die jungen weiblichen Hauptrollen hoch- und runterspielte. »Klar ist es schön, wenn man so jung besetzt wird«, sagt sie. Aber jetzt werde es Zeit für einen Fachwechsel, schließlich hat sie die Mitte 30 schon überschritten – auch wenn man es ihr überhaupt nicht ansieht. Nun also Heilbronn. »Ich liebe diese Bühne«, schwärmt sie. Eine ähnlich schöne Bühne hat sie zuletzt in Bochum erlebt. Sie mag die schiere Größe, aber auch das Gefühl, dass alle, die auf der Bühne und hinter den Kulissen arbeiten, unbedingt wollen, dass es gelingt.    

Sehen könnt Ihr Johanna Sembritzki aktuell in »Germania 3 Gespenster am Toten Mann« und ab dem 23. November 2019 in »Faust. Der Tragögdie erster Teil«.