Wenn das der Willi wüsste …

… würde er sich wahrscheinlich auch nicht im Grabe umdrehen. Schließlich sagt man William Shakespeare ja auch nach, er habe in seinen Stücken hier und da „abgekupfert“, überhaupt  seien sie ohnehin alle nach dem gleichen Schema F geschrieben und sowie nicht von Shakespeare selbst, sondern von einem Mann gleichen Namens.

38 Werke sollen auf Shakespeares schriftstellerisches Konto gehen. Erst Ende der 90er Jahre wurde das Drama „Edward III.“ offiziell in das Oeuvre des Briten aufgenommen – aber „nur“ in Ko-Autorenschaft verfasst. 37 davon haben sich drei Amerikaner bereits 1987 „zu eigen“ gemacht. Das bedeutet in Zahlen: 884647 Worte auf 118405 Zeilen für insgesamt 31959 Sprechrollen haben Adam Long, Daniel Singer und Jess Winfield auf eine rasante und spritzig-witzige Komödie „verkleinert“, die nicht etwa 5 Tage und 5 Nächte dauert (so die reine Spielzeit aller Werke), sondern knappe 2 Stunden. „Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt)“ eben! Aus allen Werken Shakespeares haben die drei Autoren und Schauspieler nur die wichtigsten Inhalte und nötigsten Figuren herausdestilliert (selbstverständlich auch die Frauenfiguren, auf die kann natürlich nicht verzichtet werden!) und kompakt verpackt z. B. in ein königliches Fußballspiel, einen mörderischen Rapgesang, eine zerhacktstückte Küchenschlacht. Der Wahnsinn für jeden einzelnen Lachmuskel und für den Geist! Denn: Theater bildet. Einmal mehr, könnte man noch hinzufügen. Denn wer kann schon von sich behaupten, an einem Abend alle Werke des großen englischen Meisters mit soviel Lust und Freude gesehen zu haben?

Am Samstag, den 21. Januar 2012 um 20.00 Uhr ist die Komödie zum ersten Mal live und in Farbe im Komödienhaus zu sehen. Regisseur Nils Brück ist bereits vor einer Woche mit den drei Schauspielern Oliver Firit, Gabriel Kemmether und Tobias D. Weber und einer großen Anzahl Federhüten, Strumpfhosen, Degen, Mäntel und Totenköpfen (auch Hamlet wird dargeboten!) von der Probebühne ins Komödienhaus gezogen. Das Globe Theatre steht bereits fix und fertig aufgebaut und lässt die Spielstätte in völlig neuem Glanz erstrahlen. Aber nicht nur das ist ein wahrer Hingucker! Männer in Strumpfhosen haben immer ihren „gewissen Reiz“ und die Sehnsucht zwischen Romeo (Gabriel Kemmether) und Julia (Oliver Firit) scheint Funken zu sprühen, wenn sie von Tobias D. Weber am Klavier begleitet wird …
„Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt)“? Nichts wie hin! Premiere ist am 21. Januar!   (Stefanie S.)

Übrigens: Auf Shakespeares Grabstein steht die Inschrift zu lesen:
Du guter Freund, tu’s Jesus zu Gefallen
und wühle nicht im Staub der hier verschlossen.
Gesegnet sei der Mann, der schonet diese Steine.
Und jeder sei verflucht, der stört meine Gebeine.

 

Das Komödienhaus verwandelt sich in ein Globe Theatre:

Shakespeares gelungene Zähmung

Sämtliche Werke des englischen Genies ab dem 21. Januar 2012 leicht gekürzt im Komödienhaus

Vergessen Sie alles, was Sie bisher über Shakespeare wussten! Jetzt kommen Oliver Firit, Gabriel Kemmether und Tobias D. Weber alias Chris, Peter und Jon und präsentieren Ihnen den unvergleichlichen William Shakespeare von einer ganz anderen, ganz humorvollen, ganz »reduzierten« Seite.

Es ist ein Abend der künstlerischen Superlative! Getreu dem Motto »Wenn schon, denn schon« zeigen die drei begnadeten Komödianten nicht etwa nur eine Tragödie des wohl berühmtesten Engländers nach der Queen und Mr. Bean, sondern sage und schreibe alle 37 Werke Shakespeares – und damit das dramatische Gesamtwerk – an einem Abend! Aber keine Angst, niemand muss dafür 120 Stunden (so lange würde eine Original-Aufführung aller abendfüllenden Stücke dauern) im Theater verbringen. Und wir haben auch nicht 1834 Schauspieler (so viele Figuren umfasst das Gesamtwerk) zur Verfügung. Wir präsentieren Ihnen das gesamte Œuvre des englischen Genies in zwei Stunden mit nur drei Schauspielern. Dabei bleiben wir dicht an der elisabethanischen Schauspieltradition und werden die Frauenrollen von einem Mann spielen lassen. Die Bühne im Stile von Shakespeares Globe Theatre bietet eine wunderbare Spielarena für Jon, Peter und Chris. Die Kostüme der Schauspieler, selbstverständlich u. a. Strumpfhosen und Pluderhöschen, sind dabei genauso originalgetreu wie sämtliche Textpassagen, die so (in etwa) und nicht anders bei Shakespeare zu finden sind. Dass bei diesem hohen Anspruch an geistiger (Weiter-)Bildung, gepaart mit Zeitdruck und Schauspielerbefindlichkeiten, nicht immer alles ganz glatt läuft, liegt auf der Hand. Aber genau das macht den Charme und Witz dieses Abends aus und beschert dem Publikum ein einzigartiges Amüsement.

Vorreiter dieser epochalen schriftstellerischen Reduktion sind drei Amerikaner. Bereits 1987 brachten Daniel Singer, Adam Long und Jess Winfield als Autoren- und Schauspieltrio die Komödie »Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt)« auf dem inzwischen legendären Kulturfestival Edinburgh Festival Fringe in Schottland auf die Bühne.
Begonnen hatte alles 1981 in San Francisco. Hier brachte die Autorencombo eine gekürzte Version von »Romeo und Julia« auf die Straße, bald darauf folgte »Hamlet«. Da sich die vorgesehene Schauspielerin den Fuß brach, musste kurzerhand Adam Long alle weiblichen Rollen übernehmen – ein Glücksfall, besonders für den Spaßfaktor dieser Komödie. Um einen ganzen Theaterabend an einer feststehenden Schaubühne zu präsentieren, wurden kurzerhand auch noch die 35 anderen Werke Shakespeares weise eingekürzt und geschickt zusammengefasst. Herausgekommen ist ein zackiges Bühnenstück, bei dem es Schlag auf Schlag geht. Auf »Sein oder Nichtsein« folgt »Ist’s eine Natter, die ich vor mir sehe?«, bevor klar ist: »Es war die Nachtigall und nicht die Lerche«. »Ein Königreich für siebenunddreißig Mal Shakespeare leicht gekürzt«! Erleben Sie den mitreißenden Rausch einer shakespearischen Theaternacht mit ungekürztem Genuss! (Stefanie S.)

Regie
Nils Brück
Ausstattung
Martin Fischer
Musik
Peter Schneider
Mit
Oliver Firit
Gabriel Kemmether
Tobias D. Weber

Shakespeare wie im Rausch kann man nur im Komödienhaus erleben.

Rätselfrage und Chance auf Freikarten für den „Goldenen Drachen“

Auch bei den Beteiligten der Inszenierung „Der Goldene Drache“ steigt die Aufregung. Heute haben sie ihre Generalprobe und dann heißt es morgen im Großen Haus Premierenvorhang auf für das „Stück des Jahres“ 2010 von Roland Schimmelpfennig. Johanna Schall hat es für das Theater Heilbronn in Szene gesetzt. Wir verlosen Freikarten für die zweite Vorstellung der hochtourigen, bitterbösen Komödie, die am Mittwoch, dem 18. Januar, um 19.30 Uhr im Großen Haus stattfindet, wenn Sie die Antwort auf folgende Frage wissen: Wie viele Schauspieler schlüpfen in die 20 Rollen im Stück? Die Antwort schicken Sie bitte bis Dienstag, den 17. Januar 10 Uhr per Mail an schroeder@theater-hn.de. Bis 12 Uhr am 17. Januar erfahren Sie, ob Sie Freikarten für den Mittwoch gewonnen haben.

Wahnsinnsritt durch „Shakespeares sämtliche Werke“ beginnt

Kaum ist ein Stück zur Premiere gebracht, beginnt auch schon der Probenzyklus für ein Neues. Für das Komödienhaus wird gerade der Wahnsinnsritt durch „Shakespeares sämtliche Werke“ geprobt. Leicht gekürzt, denn statt rund 150 Stunden, die eine Aufführung von Shakespeares 37 Tragödien, Komödien und Königsdramen dauern würde, braucht es für diesen Abend nur zwei Stunden.
Drei gut aufgelegte Schauspieler: Gabriel Kemmether, Oliver Firit und Tobias Weber spielen alle großen Herren- und Damenrollen des Großmeisters der englischen Dramatik und stellen sie in die aberwitzigsten Zusammenhänge. Nils Brück führt Regie und will das Publikum zur einer Achterbahnfahrt durch Shakespeares Werk und gleichzeitig durch 400 Jahre Theatergeschichte einladen. Bühnen- und Kostümbildner Martin Fischer will nicht nur die Schauspieler in Renaissance-Kostüme stecken, sondern er hat auch eine überraschende Lösung für die Bühne gefunden. Welche das ist, kann man spätestens zur Premiere am 21. Januar um 20 Uhr im Komödienhaus sehen.

Silke Zschäckel, Pressereferentin