»Acht und zwanzig Jahre und nichts – nichts für die Unsterblichkeit gethan!«

Zerrissen zwischen Utopie und Wirklichkeit – Friedrich Schillers »Don Karlos« im Großen Haus

Foto: Thomas Braun
Foto: Thomas Braun

Es kommt in den besten Familien vor: ein Streit zwischen Vater und Sohn. Häufig geht es dabei um Unabhängigkeit, Selbstbehauptung, Lebensentwürfe, Frauen. Meistens wird eine Lösung des Konflikts gefunden – manchmal durch den Richterspruch der Mutter bzw. Ehefrau − und der Familienfrieden ist wieder hergestellt. Wenn der Vater jedoch der König von Spanien und der Sohn der Kronprinz, die Frau des Hauses gleichzeitig Königin, Stiefmutter und Ex-Verlobte ihres Stiefsohnes ist, verweben sich Familienstreit mit politischen Intrigen und Machtspielen. So auch beim Freiheitsdichter und Geschichtsskeptiker Friedrich Schiller in seinem »Don Karlos«.
Im Palast des spanischen Königs hängt der Haussegen schief. Don Karlos, der Infant von Spanien, liebt seine Stiefmutter Elisabeth. Früher war sie mit ihm verlobt, wurde aber aus politischen Interessen von Philipp, dem König von Spanien und Vater von Karlos, geheiratet. Nur dem Marquis von Posa, der soeben aus den aufständischen flandrischen Provinzen nach Madrid zurückgekehrt ist, wagt Karlos sich zu offenbaren. In einem von Posa arrangierten Treffen zwischen Karlos und Elisabeth weist diese den Infanten entschieden zurück. Posa drängt den Prinzen, sich für den Freiheitskampf der Niederlande zu verwenden. Tatsächlich bittet Karlos seinen Vater um das Kommando über die nach Flandern zu entsendenden spanischen Truppen, doch der König lehnt ab. Der Sohn ist politisch zu unerfahren. Der gewiefte Machtpolitiker Herzog Alba wird an seiner statt ins Krisengebiet geschickt. Don Karlos bleibt in Madrid und wird zum Spielball zahlreicher Intrigen und Interessenkämpfe, in die auch Posa verstrickt zu sein scheint. Aufgerieben zwischen privaten Konflikten und realpolitischen Notwendigkeiten geraten Vater und Sohn, König und Prinz, in eine aussichtslose Lage, in der es um Leben und Tod und um den Fortbestand Spaniens als Weltmacht geht.
Intendant und Regisseur Axel Vornam inszeniert »Don Karlos« in der Rigaer Fassung von 1787. In dieser verzichtet Schiller sowohl auf die Versform, als auch auf die klerikale Ebene. Das Changieren zwischen politischem Drama und Familientragödie, zwischen Utopie und Wirklichkeit, das Ringen um eine neue gesellschaftliche und politische Ordnung des Landes in Spanien um 1568 und im absolutistischen Deutschland nur wenige Jahre vor Ausbruch der Französischen Revolution, bringt Idealist Schiller in dieser Fassung auf den Punkt.

Von Stefanie Symmank

Spät gefreit hat sehr gereut

Donizettis komische Oper »Don Pasquale« kommt als Gastspiel des Münchner Staatstheaters am Gärtnerplatz nach Heilbronn

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Hervorragend inszeniert, noch besser gesungen und bis in die kleinsten Rollen großartig besetzt − so kann man die einhellig positiven Kritikermeinungen zur Komischen Oper »Don Pasquale« am Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz zusammenfassen. Jetzt kommt die erfolgreiche Inszenierung von Sängerinnen-Legende Brigitte Fassbaender nach Heilbronn. Einst startete sie ihre Weltkarriere in München und setzte diese später als erfolgreiche Regisseurin und bis 2012 als Intendantin in Innsbruck fort.
Besonders der delikate, lebensweise Humor ihrer Interpretation stieß auf Begeisterung. Im Interview mit der Münchner Abendzeitung sagte die Regisseurin 2012 im Vorfeld der Premiere: »Ich versuche, die Emotionen zu durchleuchten, mich mit den Personen glaubwürdig zu identifizieren. Man kann dieser Oper nicht mit Buffo-Polterei beikommen.«
Schon zur Uraufführung 1843 in Paris hatte das Publikum seinen Spaß an dem Hagestolz Don Pasquale, der sich auf seine alten Tage eine junge, knackige Frau nehmen will. Seinen Neffen Ernesto hingegen, der die arme aber hübsche Norina liebt, will er mit einer vermögenden Dame verheiraten: Entweder Hochzeit mit der Reichen oder Enterbung.
Das kann allerdings Don Pasquales Arzt Dr. Malatesta, der gleichzeitig der beste Freund von Ernesto ist, nicht mit ansehen. Er spinnt eine kleine Intrige zusammen, um Ernesto zum Glück zu verhelfen und dem alten Geizhals eine Lehre zu erteilen. Dr. Malatesta schlägt Don Pasquale seine Schwester Sofronia als Braut vor, bescheiden, sittsam, in einem Kloster erzogen und auch noch jung und schön. Hinter der angeblichen Schwester verbirgt sich jedoch niemand anders als Norina, die sofort ganz nach dem Geschmack des Alten ist. Schnell wird geheiratet. Doch kaum ist der – fingierte – Kontrakt geschlossen, verwandelt sie sich in eine Furie, die den Alten durch maßlose Geldausgaben ebenso ärgert, wie durch ihren Eigensinn … Wie Don Pasquale diese Heirat bereut, kann man sich denken und in 11 Vorstellungen zwischen Januar und März im Heilbronner Theater erleben.

Tanzgruppe trainiert ab Januar regelmäßig am Theater

GP_parken_25Aus dem Tanzprojekt „Parken“, das im Rahmen des Festivals Tanz! Heilbronn 2014 auf dem „Alten Friedhof“ gezeigt wurde, ist eine Gruppe von begeisterten TänzerInnen hervorgegangen, die unter der Leitung von Lisa Thomas auch zukünftig trainieren und aufführen möchten. Sie treffen sich immer dienstags um 19 Uhr in der Theaterwerkstatt (Wollhaus). Die Gruppe ist offen für neue TeilnehmerInnen. Sie schreibt:

Im Mai 2014 tanzten wir im Rahmen des Tanztheaterfestivals des Heilbronner Theaters im „Alten Friedhof“ unter dem Thema „Park/Parken“. Ohne tänzerische Vorkenntnisse der Teilnehmer entstand unter der Choreografie von Lisa Thomas eine beeindruckende Darbietung mit viel Spirit, innerer Haltung und Freude, in Nähe und Distanz, in Tanz und Ruhe, im Wir und im Ich. Diese Gruppe macht mit neuen Tänzern ab Dienstag 13.1.2015 um 19.00 Uhr in Heilbronn weiter.
Supertoll ist, dass das Heilbronner Theater unsere Gruppe weiterhin unterstützt.  Das ist etwas sehr Besonderes.
Wir suchen noch Mittänzer. Geschlecht, Alter, Vorkenntnisse? – wir freuen uns auf eine bunte Mischung von Allem.
Information und Anmeldung: heidi.lie@gmx.de

Ein wunderbar seltsames Paar

»Oscar und Felix«  mit den Fernsehstars Leonard Lansink und Heinrich Schafmeister im Komödienhaus

Foto: Dietrich Dettmann
Foto: Dietrich Dettmann

Wer an gute Kriminalkomödien im Fernsehen denkt, der kommt an »Wilsberg« nicht vorbei. Regelmäßig Samstagabend zur besten Sendezeit schickt uns das ZDF nach Münster, in das gemütlich unaufgeräumte Antiquariat von Georg Wilsberg, der wegen seiner notorischen Geldknappheit auch als Privatdetektiv tätig ist und die bizarren Verbrechen in der beschaulichen westfälischen Stadt schneller löst als die Polizei (es erlaubt). Spaß machen diese Filme vor allem wegen ihrer Darsteller, allen voran Leonard Lansink, der den chaotischen, supercoolen und eher unfreiwillig charmanten Wilsberg seit 1999 verkörpert. Einer seiner Mitstreiter der ersten Stunde war Heinrich Schafmeister als Wilsbergs bester Freund Manni, Mitarbeiter des städtischen Bauamtes, und in seiner Pedanterie und Ängstlichkeit ganz das Gegenteil des draufgängerischen Privatdetektivs. Ein ähnlich wunderbar gegensätzliches Paar spielen Leonard Lansink und Heinrich Schafmeister seit 2011 im Theater in der Neuauflage von Neil Simons Komödie »Ein seltsames Paar«. Sie touren damit durch Deutschland. Vor allem durch die Verfilmung mit Jack Lemmon und Walter Matthau ist diese Komödie unsterblich geworden. Nun hat Neil Simon seinen Komödienklassiker noch einmal überarbeitet, nennt ihn »Oscar und Felix – das seltsame Paar im 21. Jahrhundert« und lässt seine Protagonisten mit den technischen Tücken unserer hochtechnisierten Welt kämpfen. Und versprochen: Leonard Lansink und Heinrich Schafmeister sind auch in den Rollen des schlampigen Oscar und des peniblen Ordnungsfanatikers Felix ein absolutes Traumpaar.
Oscar ist glücklich geschieden. Seit der Trennung von seiner Frau genießt der Sportreporter das Leben in vollen Zügen mit Poker, Alkohol und Zigaretten. Dass er ein großer Chaot ist, stört nun niemanden mehr. Als sein bester Freund Felix von seiner Frau vor die Tür gesetzt wird, bietet Oscar ihm gutmütig Asyl. Felix nimmt die Trennung gar nicht leicht und er leidet laut und ausdauernd. Aber das wäre alles noch zu ertragen, wenn er nicht so ein Putzteufel und Pfennigfuchser wäre. Denn was am Anfang aussieht wie eine ganz normale Männer-WG, entpuppt sich bald als eheähnliches Panoptikum, mit dem einzigen Unterschied, dass das ewig wischende und putzende Heimchen am Herd eben keine Frau, sondern ein Mann ist…

Von Silke Zschäckel

Zwischen Dingenskirchen und der Walachei

Wolfgang Herrndorfs »Tschick« kommt auf die Bühne der BOXX

Tschick

Kennen Sie den Wunsch beim Lesen eines Buches, es möge niemals aufhören? Kennen Sie das Gefühl, so sehr in das Leben der Romanfiguren eingetaucht zu sein, dass Sie gar nicht mehr in den eigenen Alltag zurück möchten? Sich zu verlieren in Buchstaben und Seiten, die im Kopf wundervolle Welten entstehen lassen? Man nimmt einfach Platz am Ufer des Mississippi oder eben auf dem Rücksitz eines alten Lada und beginnt eine unvergessliche Reise. So eine Reise ist  Wolfgang Herrndorfs Roman »Tschick«. Es ist die Geschichte zweier ungleicher 14-jähriger Jungen: Maik Klingenberg lebt mit seinen Eltern, die sich kaum für ihren Sohn interessieren, in einer Villa mit Pool. Er  hatte keine Freunde, sein Leben war öde, bis Tschick in seine Klasse kam. Tschick heißt eigentlich Andrej Tschichatschow, ist Russlanddeutscher, lebt in der Hochhaussiedlung, hat es von der Förderschule aufs Gymnasium geschafft und ist trotzdem alles andere als ein Musterbeispiel an Integration. Als die Sommerferien beginnen, fährt Maiks Mutter in die als »Beautyfarm« getarnte Entzugsklinik und sein Vater mit der jungen Assistentin auf »Geschäftsreise«. Da steht Tschick mit einem »geborgten« Lada vor Maiks Tür und will mit ihm in den Urlaub fahren. Ihr grobes Ziel lautet: Walachei.

Ob es die Walachei überhaupt gibt und, wenn ja, wo sie sich befindet, ist eigentlich vollkommen egal. Denn nie stimmte die Floskel vom Weg, der angeblich das Ziel sei, so sehr wie in »Tschick«. Auch wenn die beiden auf ihrer chaotischen Fahrt niemals an einem Ziel ankommen werden, so erfahren sie doch viel mehr über das Leben als alle, die ihre Reise von A nach B mit dem Lineal planen. Die zwei Jungs irren mit ihrem Lada durch die deutsche Provinz wie zwei Flipperkugeln, die von einer Begegnung zur nächsten geschossen werden. Sie treffen auf einzigartige Menschen und lernen sie kennen und schätzen. Da ist zum Beispiel Isa, das kluge Mädchen von der Müllkippe, oder die liebenswerte, aber etwas überregulierte Familie, bei der man sich den größten Nachtisch durch ein wettkampfartiges Harry-Potter-Quiz sichern muss, oder die übergewichtige Sprach-​​therapeutin mit dem tarnfarbenen BMW, die Tschick versehentlich den Fuss bricht und von Maik liebevoll »Flusspferd« genannt wird. Die beiden erleben die besten Wochen ihres Lebens. Dabei wird die Geschichte in einem so ungeheuren Tempo, in einer so unverwechselbaren Sprache und mit so viel Witz und jugendlicher Alltags-Philosophie erzählt, dass man sich tatsächlich ständig wünscht, die Reise möge niemals enden.
Doch »Tschick« ist nicht nur als Roman eine Sensation. Auch als Theaterstück verliert Herrndorfs Text nichts von seiner Sogkraft. Im Gegenteil. Der Theaterfassung gelingt es sogar an vielen Stellen, den wunderbaren Wortwitz des Autors noch lebendiger zu machen und dem Publikum einen noch direkteren Zugang zu ermöglichen. Das Stück feiert die abenteuerliche Reise der sonderbaren Helden als ein Fest des Erzählens. Und so wundert es kaum, dass »Tschick« mittlerweile das meistgespielte Stück auf deutschen Bühnen ist.
Gemeinsam mit Ausstatterin Gesine Kuhn zeigt Regisseur Jens Kerbel die liebenswerten Außenseiter, die Herrndorfs Text bevölkern, als Kaleidoskop deplatziert wirkender Menschen irgendwo zwischen der Walachei, der Pampa, Dingenskirchen oder ganz einfach »Jottwehdeh«.

Von Stefan Schletter

»Applaus ist doof!«

Wie ein Dramaturg in acht Wochen zu 45 Kindern kam

Foto: Thomas Braun

Foto: Thomas Braun

»45!« rufe ich durch die offene Tür, »ich habe 45 Kinder bekommen.« Angelika Illenseer, eine der Damen in unserer Verwaltung, kann sich ein breites Grinsen nicht verkneifen: »Respekt! Wie haben Sie denn das geschafft?« Seit Wochen werden die Zahlen der Kinder durch die Büros der Leitungsetage angesagt wie Börsenkurse. Von Null auf Zwanzig, zurück auf Zwölf, dann hoch auf Dreißig. Der Höchststand mit Sechzig war – glücklicherweise – nur kurz zu halten.
Was ist da los? Das Badische Staatstheater Karlsruhe »borgt« dem Theater Heilbronn in diesem Winter seine Inszenierung von Humperdincks Operndauerbrenner »Hänsel und Gretel«, die dort seit mehr als zehn Jahren alle Jahre wieder vor vollem Haus läuft. Doch für das dort tanzende Kinderballett (14 Engel!) und den singenden Kinderchor waren die acht Fahrten vom Rhein an den Neckar nicht machbar. Zu spät wären sie zurück nach Hause gekommen – und das während der Schulzeit und meist unter der Woche. Schnell einigten sich beide Häuser schon im letzten Winter auf eine Lösung: Heilbronner Ballettelevinnen und Chöre sollen übernehmen und mit Hilfe des Originalchoreografen, Andrej Golescu, und des Originalregisseurs, Achim Thorwald, in den Opernabend »eingearbeitet« werden. Auf dem Papier alles gut und schön. Mit Edith Tilman und der Ballett- und Stepschule Münch war für die Tanzeinlage ein enthusiastischer, wunderbarer Partner gefunden.
Dann kam das Chor-Problem: Ich machte mich im Frühjahr auf die Suche. Zuerst mit sehr positiven Reaktionen der angefragten Chorleiter. Aber sehr schnell bekam ich zu hören: »Tut mir leid, das schaffen wir nicht«, oder »So viele Auftritte können wir nicht gewährleisten«. Schließlich zunehmend »Das ist jetzt leider zu knapp«. Und die Zeit lief weiter – und davon. Da gab’s am Ende nur eins: Einen eigenen Chor gründen. Geboren war der 45köpfige »Hänsel-und-Gretel-Projektchor«, zusammengestellt mit Rat und Hilfe einiger Musiklehrer aus Heilbronn und der Region. Für die Einstudierung ließ sich Andrea Voit-Erlewein gewinnen, die das Ensemble des Theaters Heilbronn seit Jahren stimmlich und gesanglich betreut und schult. Continue reading „»Applaus ist doof!«“

Silvester mit der Killerpflanze

Foto: Thomas Braun
Foto: Thomas Braun

Noch keine Pläne für Silvester? Lust auf ein Date mit einer fiesen, grünen Killerpflanze aus dem Weltall? Für einen Besuch im „kleinen Horrladen“ haben wir noch Plätze frei. Und keine Sorge: „Audrey Two“ will dafür keinen Tropfen Blut, sondern nur Ihren Applaus. Machen Sie sich einen vergnügten Abend mit unserem Kult-Musical, einer – wie die Zeitschrift „musicals“ jubelt – „rundum gelungenen Produktion“!

Hurra, das Theater bekommt neue Probebühnen

Erste Fahrstunden auf der Probebühne
Probefahrt der Baumaschinen für die Probebühnen

Große Freude am Theater Heilbronn – der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich beschlossen, neue Probebühnen für 5.2 Millionen Euro für das Theater zu bauen. Wenn alles gut läuft, können die Proben ab Beginn der Spielzeit 2016/17 auf den neuen Probebühnen stattfinden.

Viele fragen sich jetzt sicher, was es mit den Probebühnen auf sich hat: Jedes Theater in Deutschland mit einem festen Ensemble hat Probebühnen, um parallel zum laufenden Vorstellungsbetrieb (in Heilbronn sind das über 500 Vorstellungen im Jahr) die neuen Inszenierungen erarbeiten zu können. Parallel werden zwischen 3-5 Inszenierungen geprobt. An den Vormittagen wird generell auf den Probebühnen geprobt. Dort sind Kulissen und Requisiten für die neuen Inszenierungen eingerichtet, während auf den drei Bühnen des Theaters die Stücke aufgebaut werden, die am jeweiligen Abend Vorstellung haben. Wer abends nicht auf der Bühne steht, hat Probe –  natürlich auf einer der Probebühnen. Die Theater müssen über mindestens so viele Probebühnen verfügen, wie sie Bühnen haben – bei uns sind es also drei.

Da das Theater in Heilbronn bei seiner Planung als „Bespieltheater“ ohne eigenes Ensemble konzipiert war, wurden vor 30 Jahren auch keine Probebühnen eingeplant. Deshalb laufen die Proben schon immer in Provisorien unter zunehmend unhaltbaren Bedingungen. Bis zu acht Stunden täglich verbringen die Schauspielerinnen und Schauspieler und alle an einer Inszenierung beteiligten Mitarbeiter in Räumen, die im Winter viel zu kalt und im Sommer viel zu heiß sind, in denen es keine Umkleidemöglichkeiten, keinen Schallschutz und nur unzureichende sanitäre Anlagen gibt und die auch den  technischen Anforderungen keinesfalls genügen. Seit 2011 kämpft das Theater gemeinsam mit der Stadtverwaltung um neue, bessere Probebedingungen. Und jetzt ist endlich die Lösung nah! Wir freuen uns. Und mit der Aussicht auf Verbesserung der Zustände sind der kalte Winter und auch der nächste heiße Sommer für alle Beteiligten etwas besser auszuhalten.

Weihnachten ist eine schöne Zeit

Foto: Jule Fuchs
Foto: Jule Fuchs

Bei unserer alljährlichen Weihnachtsmatinee kann man es sich nicht nur bei leckeren Plätzchen und Lebkuchen gut gehen lassen, nein, man kann nebenher noch lustigen Weihnachtsgeschichten lauschen, das ein oder andere Weihnachtsliedchen mitsingen und es sich bei netter und amüsanter Gesellschaft gemütlich machen.

In Weihnachtsstimmung versetzen Sie unsere Schauspieler Oliver Firit, Sylvia Bretschneider und Sabine Unger.

Na wenn das mal kein guter Start in eine besinnliche Weihnachtszeit ist, dann kommt der Weihnachtsmann immer noch durch den Schornstein…oder so…

Für die Weihnachtsmatinée am 14. Dezember um 11 Uhr gibt es noch wenige Karten.

 

Nachtfee aus dem Märchen übergab Theaterkarten zum Nikolaus

Theaterverein und Theater verschenken traditionell Karten an Bedürftige

Foto: Jule Fuchs
Foto: Jule Fuchs

Weil es viele Menschen gibt, für die ein Theaterbesuch unerschwinglich ist, kauft der Theaterverein seit mehr als 30 Jahren Karten und verschenkt diese zum Nikolaustag an soziale Einrichtungen der Region. Die Karten werden an Bedürftige verteilt, die sich einen Theaterbesuch sonst nicht leisten könnten. In diesem Jahr sind es 213 Karten im Wert von 3000 Euro – eine Hälfte trägt der Theaterverein, die andere das Theater. Gemeinsam mit der Nachtfee aus dem Märchen „Peterchens Mondfahrt“, Schauspielerin Sylvia Bretschneider, hat die Theatervereinsvorsitzende Hanne Jacobi die Karten übergeben. Folgende Einrichtungen kommen in den Genuss: die Beschützenden Werkstätten, die Fachklinik für Drogenabhängige Friedrichshof, die Diakonie, die Caritas, die Jugendwerkstätten, die Arbeiterwohlfahrt, der Paritätische Wohlfahrtsverband, das Sozialamt der Stadt Heilbronn und das Sozialamt des Landkreises Heilbronn.

Von Silke Zschäckel