»Kein Schlussstrich!« im Film

Heute stellen wir euch einen weiteren Bestandteil des Heilbronner Programms für das bundesweite Theaterprojekt »Kein Schlussstrich!« vom 21. Oktober bis 7. November vor: Die Filmreihe mit Nachgespräch, die das Theater Heilbronn in Kooperation mit dem Kinostar Arthaus-Kino Heilbronn und dem Demokratiezentrum Heilbronn organisiert.

Auch die Filmreihe bildet einen wesentlichen Teil des Programms, da sie die Inhalte und damit die Auseinandersetzung mit dem NSU-Komplex durch das Medium Film noch auf weitere Art möglich macht. Und durch die unterschiedlichen Filmgenres mit Dokumentar- und Spielfilmen lassen sich unterschiedliche Perspektiven zur Annäherung an die Themen NSU und Rassismus einnehmen. Inhaltlich legt die Filmreihe den Schwerpunkt auf die Taten des NSU und deren Folgen, vor allem auch für die Betroffenen, sowie auf den geistigen Nährboden, aus dem heraus rechtes Denken und Radikalisierung entstehen können.

Filmstil »6 Jahre, 7 Monate und 16 Tage«; Foto: Partisan Filmverleih

Den Auftakt bildet am 25. Oktober der Dokumentarfilm »6 Jahre, 7 Monate und 16 Tage – die Morde des NSU« von Sobo Swobodnik, der eine Chronik der Taten des NSU liefert. Hierbei wird die Betroffenenperspektive gestärkt, was die Einseitigkeit der tendenziösen Ermittlungen hervorhebt und die doppelte Traumatisierung der Betroffenen verdeutlicht – traumatisiert zum einen durch den Verlust ihrer Angehörigen und zum anderen durch die Kriminalisierung und Stigmatisierung ihres Familienumfelds.

Mit dem Thema Erinnern und Verarbeiten beschäftigt sich am 5. November auch der Dokumentarfilm »Der Kuaför aus der Keupstraße« von Andreas Maus. Die Opfer des NSU-Nagelbombenanschlags in der Keupstraße kommen zu Wort und erzählen ihre Geschichte. Wie haben sie das Geschehene verarbeitet? Wie erging es ihnen während der Zeit der Ermittlungen und wie geht es ihnen heute, 17 Jahre nach dem Anschlag?

Am 26. Oktober wird der Spielfilm »Wir sind jung. Wir sind stark.« von Burhan Qurbani gezeigt, der die ausländerfeindlichen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen 1992 thematisiert. Gezeigt wird die Orientierungslosigkeit einer Generation, der auch Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe angehört haben, und die ihren Platz nach dem Zusammenbruch der DDR neu finden muss. Für das Nachgespräch wird die Augenzeugin der Anschläge in Rostock Mai-Phuong Kollath anwesend sein, die heute als interkulturelle Beraterin und Diversity-Trainerin tätig ist.

Weiter geht es am 2. November mit dem durchaus kontrovers diskutierten Doku-Spielfilm »Kleine Germanen« von Mohammad Farokhmanesh und Frank Geiger, der die Rolle von Erziehung und Familie für den Radikalisierungsprozess und im Kontext rechter Bewegungen beleuchtet. Auch das Nachgespräch, für das der Sozialpsychologe und Soziologe Dr. Sebastian Winter zu Gast sein wird, beschäftigt sich mit der Frage nach sozialen und psychischen Abhängigkeiten in Familienstrukturen und der transgenerationalen Weitergabe von rechtem Gedankengut.

Filmstil »Kleine Germanen«; Foto Little Dream Entertainment

Der investigative Dokumentarfilm »Blut muss fließen – Undercover unter Nazis« von Peter Ohlendorf, den wir am 4. November zeigen, beruht auf einer 15 Jahre langen Undercover-Recherche des Journalisten Thomas Kuban in der Neonaziszene. Es wird herausgearbeitet, welchen hohen Stellenwert Rechtsrock für die Vernetzung in der rechten Szene noch immer hat und wie so eine Art rechter Parallelgesellschaft etabliert wird. Für das Nachgespräch wird der Regisseur selbst vor Ort sein.

Anlässlich des 60. Jahrestages des Anwerbeabkommens zwischen Deutschland und der Türkei findet am 30.  Oktober im Rahmen von »Kein Schlussstrich!« ein besonderes themenspezifisches Programm statt. Teil davon ist der Spielfilm »Almanya – Willkommen in Deutschland« von Yasemin Şamdereli, der die Identitätsfrage von Migrantinnen und Migranten verhandelt und aufzeigt, dass sich diese selbst in der dritten Generation weiterhin stellt: »Wer oder was bin ich eigentlich – Deutscher oder Türke?» – das fragt sich im Film auch der sechsjährige Enkel des türkischen »Gastarbeiters« Hüseyin. Im Nachgespräch ist Nilgün Taşman zu Gast, die selbst »Gastarbeiterkind« ist und sich als interkulturelle »Brückenbauerin« engagiert.

Die Nachgespräche finden jeweils im Anschluss an die Filmvorführung statt und ermöglichen neben den im Film verhandelten Themen auch einen weiterführenden Austausch. Fragen des Publikums sind ausdrücklich erwünscht!

Wie die Podiumsdiskussionen richtet sich die Filmreihe auch explizit an Schulklassen, die herzlich ermutigt sind, die Vorstellungen und Nachgespräche zu besuchen.

Hier noch einmal alle Termine im Überblick:

  • »6 Jahre, 7 Monate und 16 Tage – die Morde des NSU« am 25. Oktober um 19:30 Uhr im Arthaus-Kino; Moderation: Heval Demirdöğen
  • »Wir sind jung. Wir sind stark.« am 26. Oktober um 19:30 Uhr im Arthaus-Kino; Nachgespräch mit Mai-Phuong Kollath, Moderation: Johanna Streit
  • »Almanya – Willkommen in Deutschland« am 30. Oktober um 19:30 Uhr im Arthaus-Kino; Nachgespräch mit Nilgün Taşman, Moderation: Roswitha Keicher
  • »Kleine Germanen« am 2. November um 19:30 Uhr im Arthaus-Kino; Nachgespräch mit Dr. Sebastian Winter, Moderation: Andreas Hässler
  • »Blut muss fließen – Undercover unter Nazis« am 4. November um 19:30 Uhr im Arthaus-Kino; Nachgespräch mit Peter Ohlendorf, Moderation: Dr. Mirjam Meuser
  • »Der Kuaför aus der Keupstraße« am 5. November um 19:30 Uhr im Arthaus-Kino; Nachgespräch mit Özge Pınar Sarp, Moderation: Arne Güttinger

Weitere Informationen zu den Filmen und Gästen sowie zu allen weiteren Programmpunkten sind auf unserer Website unter https://www.theater-heilbronn.de/programm/kein-schlussstrich/termine.php und in der »Kein Schlussstrich!«-Broschüre zu finden.

»Kein Schlussstrich!« in der Diskussion

Am 21. Oktober startet das bundesweite Theaterprojekt »Kein Schlussstrich!«, das sich mit dem NSU-Komplex beschäftigt. Beteiligt sind 15 Städte, die alle von den Taten des NSU betroffen sind – und sich bis zum 7. November in künstlerischen und zivilgesellschaftlichen Interventionen mit dem Thema auseinandersetzen, um es weiter im öffentlichen Bewusstsein zu platzieren und ein Gegennetzwerk zu bilden, das sich gegen rechte Tendenzen positioniert. Auch das Theater Heilbronn ist mit einem breiten Programm dabei. In den folgenden Blogbeiträgen stellen wir euch die einzelnen Bestandteile unseres Rahmenprogramms im Detail vor. Los geht’s heute mit den Podiumsdiskussionen.

Foto: Burschel

In Zusammenhang mit der Uraufführung von »Verschlusssache« und gleichzeitig mit Bezug zur Stadt Heilbronn wurden von Chefdramaturgin Dr. Mirjam Meuser drei Podiumsdiskussionen geplant, die das Theaterprogramm um wichtige diskursive Themen ergänzen. Sie alle beschäftigen sich mit rechten Strukturen in Staat und Institutionen, die unter anderem dazu führen, dass Betroffene und Opfer kriminalisiert werden und die rechte Szene heute anders agiert als noch vor 20 Jahren.

Den Auftakt bildet die Diskussion am 23. Oktober mit dem Titel »Der Staat als Sicherheitsrisiko? Rechte Szene und Verfassungsschutz«, bei der unter anderem Seda Başay-Yıldız, die als Anwältin im NSU-Prozess die Familie von Enver Şimşek als Nebenklägerin vertrat, auf dem Podium sitzt. Hier wird die Frage gestellt, ob die oberste Prämisse des Staatswohls nicht gleichzeitig destruktive Tendenzen mit sich bringt, da die Einwohnerinnen und Einwohner als Mitglieder des Staates nicht ernstgenommen und sogar abgewertet werden, und Staatsräson so zugleich Staat und Gesellschaft gefährdet.

Die zweite Podiumsdiskussion am 24. Oktober trägt den Titel »Unterm Radar? Strategien neurechter Bewegungen?« und nimmt die zunehmende Institutionalisierung rechtsradikalen Denkens und Agierens in den Blick. Zu Gast ist unter anderem der renommierte investigative Journalist Dirk Laabs, der kürzlich ein Buch zum Thema veröffentlicht hat.

Die dritte und letzte Veranstaltung »Generalverdacht? Die Betroffenen-Perspektive auf den NSU-Komplex« am 1. November rückt ein lange vernachlässigtes Thema in den Vordergrund: Die Perspektive der Opfer und der Hinterbliebenen, die Angehörige verloren haben und aus ihrem bisherigen Leben gerissen wurden – und die durch die Ermittlungsbehörden zudem noch lange Jahre kriminalisiert wurden. So entsteht die Frage, ob Migrantinnen und Migranten in polizeilichen Ermittlungen tatsächlich einem Generalverdacht unterliegen. Dieser widmen sich auf dem Podium unter anderem der Politikwissenschaftler und Wissenschaftliche Leiter des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma, Herbert Heuß, und der NSU-Opferanwalt Mehmet Gürcan Daimagüler.

Mit dem freien Journalisten Thomas Moser, dem Sprecher des Netzwerks gegen Rechts Heilbronn Stefan Reiner und der 2. Vorsitzenden des Türkischen Frauenvereins Heilbronn Sevinç Daş wird bei jeder Veranstaltung auch ein Gast aus Heilbronn und Umgebung vertreten sein, um die spezifische regionale Perspektive auf die genannten Themen einbringen zu können.

Die Podiumsdiskussionen bilden einen wichtigen Bestandteil des Heilbronner Projektprogramms, da sie einen Dialog mit dem Publikum ermöglichen und den Bogen zur Stadt Heilbronn spannen. So wird eine konkrete Auseinandersetzung mit rechten Themen angestoßen, denn rechte Strukturen sind nicht abstrakt und in weiter Ferne, nicht nur »irgendwo in Deutschland« etabliert, sondern auch hier vor unserer Haustür. Umso wichtiger ist es, hinzusehen und nachzudenken – und eben auch miteinander ins Gespräch zu kommen, um rechtem Terror und rechter Gewalt den Nährboden zu entziehen.

Hier noch einmal die Termine im Überblick:

  • »Der Staat als Sicherheitsrisiko? Rechte Szene und Verfassungsschutz« am 23. Oktober um 17 Uhr im Komödienhaus mit Hajo Funke, Seda Başay-Yıldız und Thomas Moser; Moderation Christiane Mudra
  • »Unterm Radar? Strategien neurechter Bewegungen?« am 24. Oktober um 19 Uhr im Komödienhaus mit Dirk Laabs, Stefan Reiner und Kurt Möller; Moderation Antonie Rietzschel
  • »Generalverdacht? Die Betroffenen-Perspektive auf den NSU-Komplex« am 1. November um 19 Uhr im Foyer des Großen Hauses mit Herbert Heuß, Mehmet Gürcan Daimagüler und Sevinç Daş; Moderation Sibylle Thelen

Weitere Informationen zu den Podiumsdiskussionen und Gästen sowie zu allen weiteren Programmpunkten sind auf unserer Website unter https://www.theater-heilbronn.de/programm/kein-schlussstrich/termine.php und in der »Kein Schlussstrich!«-Broschüre zu finden.

Anekdoten zum »Endspiel« – Teil 1

In dieser Reihe wollen wir euch mit interessanten Hintergrundinfos zum »Endspiel« von Samuel Beckett versorgen, das bei uns gerade seine Wiederaufnahme in der Inszenierung unseres Intendanten Axel Vornam gefeiert hat.

»Endspiel« von Samuel Beckett am Theater Heilbronn. Foto: Candy Welz

Auch wenn er seine Stücke immer als »Seitenprodukt« seines künstlerischen Schaffens betrachtete und 1948 »Warten auf Godot« zwischen zwei Romanen angeblich zur »Erholung« geschrieben hatte, waren es die Theatertexte, die Samuel Beckett weltberühmt gemacht haben.
Erholsam war die Arbeit an seinem nächsten Stück, dem »Endspiel«, dann allerdings nicht. Beckett tat sich schwer mit dem Text: »Seit fünf Jahren leide ich daran, dass nur mit chronischem Unwillen etwas aus meiner Feder tropft. Vielleicht sollte ich endgültig Feierabend machen.«
Die Uraufführung von »Godot« 1953 am Théâtre de Babylone in Paris löste bei den Vorstellungen Tumulte und Schlägereien aus und wurde zum Stadtgespräch. Umso kurioser scheint es deshalb, dass Beckett und sein Regisseur Roger Blin nur drei Jahre später in der ganzen Stadt kein einziges Theater fanden, das das »Endspiel« uraufführen wollte.
Die beiden wichen schließlich nach London aus, wo das Stück am Royal Court Theatre herauskam – in französischer Sprache. Beckett war zwar bei den Proben dabei, reiste aber vor der Premiere ab.

In Heilbronn könnt ihr in dieser Spielzeit »Endspiel« im Großen Haus sehen.

»Endspiel« von Samuel Beckett am Theater Heilbronn. Foto: Candy Welz

Neustart im Theater

Es herrscht wieder voller Betrieb in unserem Theater! Die neue Spielzeit hat begonnen und mit ihr dürfen wir viele neue Gesichter in unserem Team und auch in unserem Ensemble begrüßen.

Nach unserer Sommerpause sind wir gut erholt und voller Vorfreude in die neue Spielzeit gestartet. Dabei durften wir in unserem Team viele neue Gesichter begrüßen, darunter Auszubildende zum Beispiel in der Tischlerei und der Veranstaltungstechnik, Regie- und Dramaturgieassistentinnen und –assistenten und auch neue Mitglieder im Schauspielensemble.

Foto: Kea Leemhuis

Zur Begrüßung haben unsere Theaterpädagoginnen Natascha Mundt und Christine Appelbaum mit unserer Schulreferentin Anna-Lena Weckesser einen theaterpädagogischen Kennenlern-Workshop für alle Neuen vorbereitet. Dabei wurde das Lernen der Namen durch das Spiel „Zwei Wahrheiten und eine Lüge“ aufgelockert, bei dem jede Person zwei wahre Fakten und etwas Erfundenes über sich erzählt. Die Lüge muss dann von den anderen entlarvt werden. Das hat für einige Lacher gesorgt, denn es ist gar nicht so leicht, die drei Fakten auf Abruf korrekt wiederzugeben, ohne seine Lüge gleich selbst zu offenbaren. Und die Tatsache, dass eine Person tatsächlich noch nie in ihrem Leben einen Mückenstich bekommen hatte, rief in der Runde großes Erstaunen und auch ein paar neidische Blicke hervor.

Foto: Kea Leemhuis

Im Anschluss gab es noch eine Theaterführung mit Blick hinter die Kulissen. Anlaufstellen waren zum Beispiel das Bühnenbildlager und die Requisite- und Dekoabteilung. Etwas zu lernen gab es auch gleich, nämlich den Unterschied zwischen Requisite (alles, was im Stück bespielt wird) und Deko (alles, was zwar auch auf der Bühne steht, aber nicht bespielt wird). Im Kostümlager wurden die endlos langen Reihen an Kleidung und die Sammlung der Fatsuits bestaunt. Und auch im Malersaal gab es viel zu sehen.

Foto: Kea Leemhuis

Der Workshop und die anschließende Theaterführung wurden von Katja Schlonski begleitet, die darüber in der neuen Episode unserer Podcastreihe HörBühne berichtet. Hier gibt es außerdem noch ein paar spannende Interviews mit einigen unserer Neuzugänge –  reinhören lohnt sich! Die Episode erscheint heute, am 9. September 2021 um 17:30 Uhr und ist auf unserer Homepage oder bei den gängigen Podcastanbietern zu finden.

Unsere Neuen: Rouven Klischies

Mit Rouven Klischies endet heute die Vorstellungsreihe unserer neuen Schauspieler. Auch Rouven kam in dieser Spielzeit neu ins Ensemble des Jungen Theaters Heilbronn. Ihr konntet ihn bereits in mehreren Rollen erleben. So begeistert er als Tiger in »Komm, wir finden einen Schatz« unser junges Publikum und geht als Oskar, mit seinem Freund Rico in »Rico, Oskar und die Tieferschatten« auf Verbrecherjagd.

Rouven Klischies in: »Komm, wir finden einen Schatz«; Foto: Thomas Braun

Rouven wurde 1992 in Osterholz-Scharmbeck in der Nähe von Bremen geboren. Seine Ausbildung absolvierte der Wahl-Hamburger von 2014 bis 2017 am Schauspielstudio Frese in der Hansestadt. Anschließend arbeitete er als Sprecher und freier Schauspieler in Hamburg u. a. am Ernst Deutsch Theater, am Krimi Theater, am Theater Das Zimmer sowie der Freilichtbühne Lübeck. Bei uns seht ihr Rouven hoffentlich bald wieder in der BOXX als Romain in »Die Zertrennlichen«, als Tiger in »Komm, wir finden einen Schatz« und als Vierter bzw. Mufflon in »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute«. Neben der Schauspielerei ist die Musik seine zweite große Leidenschaft. So hat er sich autodidaktisch das Mundharmonikaspielen beigebracht und träumt von einer eigenen Blues-Band. In seiner Freizeit interessiert sich Rouven außerdem für Eishockey und erkundet häufiger zu Fuß Heilbronn und Umgebung, um Abstand vom Alltag zu gewinnen.

• Lieblingslied: Ich bin im Musikstil Blues zu Hause. Von alten Legenden wie Little Walter und Sonny Boy Williamson bis zu modernen Künstlern wie Rick Estrin oder Billy Branch. Ein spezielles Lieblingslied habe ich aber nicht.

• Lieblingsbuch: Da lege ich mich nicht fest. Ich lese gerne verschiedene Genres. Von Superheldencomics über Satire bis zu Romanen.

• Lieblingsfarbe: Grün

• Lieblingsessen: Habe ich nicht. Ich bin ein Allesesser. Außer Ananas.

• Lieblingsfilm: »Big Fish« – Tim Burton

• Lieblingsstück auf der Bühne: »Der Pelikan« – August Strindberg

• Deine besten Eigenschaften: Verlässlich, humorvoll

• Deine größten Laster: Für einen Wahl-Hamburger rede ich zu viel. Ich ertrage Temperaturen über 25 °C nicht. Marabou Schokolade.

• Welchen Beruf hättest du, wenn du nicht Schauspieler geworden wärst? Tierpfleger

• Stell dir vor, du hast drei Wünsche frei, welche wären das? Eine eigene Blues-Band, ein kleines Haus am See in Schweden, die letzte Woche eines Monats ist immer bezahlter Urlaub.

• Was würdest du tun, wenn du König von Deutschland wärst? Mit Blick auf die aktuelle Corona-Situation würde ich die finanziellen Mittel für Kultur & Bildung erhöhen, damit Schulen vernünftig restauriert, saniert und digitalisiert werden. Ebenso würde ich die Tarifverträge im Gesundheitswesen anpassen.

Rouven Klischies als Oskar in »Rico, Oskar und die Tieferschatten«; Foto: Jochen Klenk

Unsere Neuen: Lion Leuker

Zum Ende dieser Spielzeit konntet ihr unsere neuen Ensemblemitglieder endlich auf der Bühne erleben, bis auf Lion Leuker. Er wird erst in der nächsten Spielzeit vor Publikum in Heilbronn auf der Bühne stehen. Dafür seht ihr ihn dann gleich in der Eröffnungspremieren, der Uraufführung von Cihan Acars »Hawaii«.

Lion Leuker in »Weinprobe für Anfänger«; Foto Jochen Klenk

Lion wurde 1995 in München geboren. Von 2002 bis 2008 gehörte er dem Tölzer Knabenchor an und erhielt dort auch eine Gesangsausbildung. Noch während seiner Schulzeit war er am Staatstheater am Gärtnerplatz in München zu sehen, wo er in einer Jugendgruppe in Musicals mitwirkte. Obwohl Lion längere Zeit mit einem Musical-Studium liebäugelte, entschied er sich schließlich doch für die Schauspielerei. Von 2016 bis 2020 studierte er Schauspiel an der Otto-Falckenberg Schule in München. Parallel gastierte er an den Münchner Kammerspielen. Darüber hinaus dreht er regelmäßig für Film und Fernsehen, u. a. für den Tatort sowie die Serie »Das Boot«. Bei uns seht ihr Lion hoffentlich bald im Komödienhaus als Steve in der Deutschsprachigen Erstaufführung von »Weinprobe für Anfänger«. In seiner Freizeit ist Lion spielt Lion Basketball und Fußball und ist im Winter mit dem Snowboard unterwegs.

• Lieblingslied: »Tannhäuser Ouvertüre« – Richard Wagner

• Lieblingsbuch: »Rumo & Die Wunder im Dunkeln« – Wolfgang Moers

• Lieblingsfarbe: Rot

• Lieblingsessen: Griechischer Joghurt mit Nüssen und frischen Feigen

• Lieblingsfilm: »HER« – Spike Jonze

• Lieblingsstück auf der Bühne: »Der Räuber Hotzenplotz« – Otfried Preußler

• Lebensmotto: Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.

• Deine besten Eigenschaften: Mein Optimismus

• Deine größten Laster: Zucker und Koffein

• Welchen Beruf hättest du, wenn du nicht Schauspieler geworden wärst? Diplomat

• Stell dir vor, du hast drei Wünsche frei, welche wären das? Eine Welt ohne fossile Brennstoffe, Abriss sämtlicher Nachkriegsarchitektur und Neubau im Gründerzeitstil, eine Kaffeemühle die Musik spielt, wenn ich damit mahle.

• Was würdest du tun, wenn du König von Deutschland wärst? Die Monarchie abschaffen.

Lion Leuker als Kasperl in »Der Räuber Hotzenplotz«; Foto: Jochen Klenk

Unsere Neuen: Andreas Schlegel

In dieser Spielzeit ist Andreas Schlegel zum BOXX-Ensemble dazugekommen. Jetzt könnt ihr ihn auch endlich wieder auf der Bühne erleben. In »Komm, wir finden einen Schatz« bezaubert er unsere kleinsten Zuschauer als kleiner Bär, der sich mit seinem Freund, dem Tiger, auf die Suche nach dem größten Glück der Erde begibt. Während er in dem Kinderkrimi »Rico, Oskar und die Tieferschatten« mit Hilfe seines Freundes Oskar den fiesen Kidnapper Mister 2000 zur Strecke bringt. Mehr zu Andreas Schlegel erfahrt ihr hier.

Andreas Schlegel in »Rico, Oskar und die Tieferschatten«; Foto: Jochen Klenk

Andreas wurde 1994 in Taschkent in Usbekistan geboren. Als er sieben Jahre alt war zog er mit seiner Familie nach Deutschland. Erste Theatererfahrungen sammelte er im Jugendclub des Landestheaters Niederbayern. Von 2016 bis 2020 studierte er Schauspiel an der Athanor Akademie für Darstellende Kunst in Passau. Bei uns könnt ihr Andreas hoffentlich bald wieder in der BOXX als Bär in »Komm, wir finden einen Schatz« und als Dritter bzw. Bär in »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute« sehen. In seiner Freizeit spielt Andreas Gitarre und Klavier. Außerdem geht er leidenschaftlich gern in den Weinbergen spazieren, liest Klassiker der deutschen und russischen Literatur (z.B. die Werke des russischen Dichters Sergej Jessenin) und schreibt selbst Gedichte.

• Lieblingslied: Ändert sich beinahe täglich. Zurzeit »Dostochka« von DakhaBrakha.

• Lieblingsbuch: Fast alles von Stephen King

• Lieblingsfarbe: Bleurange

• Lieblingsessen: Alles, was mit Liebe zubereitet wurde

• Lieblingsfilm: »Hard Candy« – David Slade

• Lieblingsstück auf der Bühne: »Die Zofen« – Jean Genet

• Lebensmotto: »Leb! Leb, eh deine Sehnsucht stirbt, eh durch den Hauch des Zeitlosen Kraft und Fluss versiegen. Gib! Gib all deine Lebenskraft den Träumen deines Herzens, deines freien Geists Vision.« (Schandmaul) oder: Zuhause ist da, wo das Leitungswasser nicht komisch schmeckt.

• Deine besten Eigenschaften: Ich bin ein guter Zuhörer.

• Deine größten Laster: bacco, tabacco e venere

• Welchen Beruf hättest du, wenn du nicht Schauspieler geworden wärst? Narr

• Stell dir vor, du hast drei Wünsche frei, welche wären das? Love, Hugs and Rock’n’Roll!

• Was würdest du tun, wenn du König von Deutschland wärst? Das alles und noch viel mehr!

Andreas Schlegel in »Komm, wir finden einen Schatz«; Foto: Thomas Braun

Unsere Neuen: Regina Speiseder

Endlich durften sich unsere Neuen dem Heilbronner Publikum live präsentieren. Darunter Regina Speiseder, die als Myrtle Mae, ihren ersten Auftritt in »Mein Freund Harvey« hatte. Mehr über die junge neue Schauspielerin, die ihr in der nächsten Spielzeit bestimmt des öfteren sehen werdet, erfahrt ihr hier.

Regina Speiseder in »Mein Freund Harvey«; Foto: Jochen Quast

Regina wurde im niederbayerischen Straubing geboren. Von 2009 bis 2013 studierte sie Schauspiel an der Otto-Falckenberg-Schule in München und gastierte während dieser Zeit an den Münchner Kammerspielen. Anschließend trat sie ihr erstes Festengagement an der Schauburg, dem Kinder- und Jugendtheater der Stadt München, an. Seit 2017 ist sie freiberuflich tätig, u. a. am Stadttheater Landsberg, am Vorstadttheater in Basel, beim Sommertheater Winterthur sowie an der Theaterakademie »August Everding«. Darüber hinaus steht sie auch häufig vor der Kamera, z.B. für »Die Rosenheim Cops«. Am Theater Heilbronn seht ihr Regina hoffentlich bald im Großen Haus als Myrtle Mae in »Mein Freund Harvey« und in der experimenta als Ältere in der Uraufführung von Christina Ketterings Schauspiel »Schwarze Schwäne«. In ihrer Freizeit geht Regina, die sehr naturverbunden ist, gerne wandern oder schaut ihre Lieblingsserien »Bridgerton« und »Suits«. Außerdem verwirklicht sie eigene künstlerische Projekte, z.B. einen Kurzfilm, den sie während des Lockdowns gedreht hat.

• Lieblingslied: »Vivaldi Recomposed« – Max Richter

• Lieblingsbuch: Aktuell »1913« von Florian Illies, sonst lese ich gerne Stefan Zweig oder Franz Kafka

• Lieblingsfarbe: Das Blau, was man im Schwimmbecken findet und schwarz

• Lieblingsessen: Reiberdatschi mit Apfelkompott und Blaukraut, aber nur wenn das meine Mutti macht. Rotes Linsen Dal mit Reis ist meine Spezialität.

• Lieblingsfilm: Alle Filme der Regisseure Roy Anderson, Wes Anderson, Christopher Nolan und Alejandro González Iñárritu

• Lieblingsstück auf der Bühne: Gesehen: Shakespeares »Hamlet« in der Inszenierung von Christopher Rüping (Münchner Kammerspiele), Gespielt: »Werthers Lotte« – Bejamin Troung (Vorstadttheater Basel) und »Liebeslichterloh« – Peer Boysen (Schauburg München)

• Lebensmotto: Realität ist für diejenigen, die ihr Träume nicht aushalten.

• Deine besten Eigenschaften: Ich bin schnell begeisterungsfähig und lache sehr gern.

• Deine größten Laster: Perfektionismus

• Welchen Beruf hättest du, wenn du nicht Schauspielerin geworden wärst? Opernsängerin

• Stell dir vor, du hast drei Wünsche frei, welche wären das? Ich hätte gerne ein kleines Häuschen mit Garten am Meer. Quasi vor mir der Sandstrand und die Weite und zugleich befinden sich hinter mir im Rücken massive Gebirgsketten.

• Was würdest du tun, wenn du Königin von Deutschland wärst? Als Königin würde ich die allgemeine Theaterpflicht einführen.

Regina Speiseder in »Schwarze Schwäne«; Foto: Jochen Klenk

Unsere Neuen: Nora Rebecca Wolff

Auch in der BOXX hat sich einiges im Ensemble getan. Im September ist Nora Rebecca Wolff neu in die BOXX gekommen. Vor Publikum durfte sie bisher nur einmal spielen, in der Premiere von »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute«. Doch bald könnt ihr die energiegeladene junge Schauspielerin auf der Bühne der BOXX erleben, in der Premiere von »Rico, Oskar und die Tieferschatten« am 19. Juni 2021 um 15:00 Uhr.

Nora Rebecca Wolff in »Rico, Oskar und die Tieferschatten«; Foto: Jochen Klenk

Nora wurde 1996 in Hagen geboren. Bereits als Schülerin war sie von 2013 bis 2017 in verschiedenen Rollen am Kinder- und Jungendtheater des Theaters Hagen zu sehen. Von 2016 bis 2020 studierte sie Schauspiel an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Während ihres Studiums gastierte sie u.a. an der Bremer Shakespeare Company. Darüber hinaus stand sie 2018 für den Film »Ein Wochenende im August« sowie für weitere Kurzspielfilme vor der Kamera und ist auch als Sprecherin tätig. Bei uns seht ihr Nora hoffentlich bald wieder in der BOXX als Erster / Murmeltiermädchen in Jens Raschkes »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute«. In ihrer Freizeit zeichnet Nora, die aus einer Künstlerfamilie stammt, leidenschaftlich gern und spielt außerdem Klavier und Gitarre.

• * 1996 in Hagen

• Lieblingslied: »Tidal Wave« – Tom Misch

• Lieblingsbuch: »Außer sich« – Sasha Marianna Salzmann

• Lieblingsfarbe: Weinrot

• Lieblingsessen: Pfannkuchen und Schokokarl

• Lieblingsfilm: »The Imitation Game« – Morten Tyldum

• Lieblingsstück auf der Bühne: »Ein Volksfeind« – Henrik Ibsen

• Lebensmotto: Nimm’s nicht so krumm

• Deine besten Eigenschaften: Humor

• Deine größten Laster: Schusseligkeit

• Welchen Beruf hättest du, wenn du nicht Schauspielerin geworden wärst? Freischaffende Künstlerin in der Bildenden Kunst

• Stell dir vor, du hast drei Wünsche frei, welche wären das? Das Ende des Klimawandels, Weltfrieden, die Fähigkeit, mit Tieren zu sprechen.

• Was würdest du tun, wenn du Königin von Deutschland wärst? Die Monarchie abschaffen

Nora Rebecca Wolff in »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute«, Foto: Thomas Braun

Unsere Neuen: Zlatko Maltar

Acht neue Schauspielerinnen und Schauspieler sind in dieser ganz besonderen Spielzeit in unserem Ensemble dazugekommen. Bisher konntet ihr nur wenige von ihnen live auf der Bühne erleben. Doch es wird Zeit sie euch endlich kurz vorstellen. Heute lernt ihr Zlatko Maltar kennen und mit etwas glück auch bald live auf der Bühne.

Zlatko Maltar als Elwood P. Dowd in »Mein Freund Harvey«; Foto: Jochen Quast

Zlatko wurde 1973 in Berlin geboren. Er studierte zunächst Sportwissenschaften an der Humboldt-Universität Berlin, bevor er von 1999 bis 2003 ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart absolvierte. Bereits während dieser Zeit war er am Ernst Deutsch Theater Hamburg, am Wilhelma Theater Stuttgart und am Nationaltheater Mannheim zu sehen. Sein erstes Engagement trat er von 2003 bis 2005 am Staatsschauspiel Dresden an, anschließend wechselte er ans Staatstheater Mainz. Von 2016 bis 2019 gehörte er zum Ensemble des Theaters Magdeburg. Darüber hinaus steht er regelmäßig vor der Kamera. Bei uns seht ihr Zlatko hoffentlich bald im Großen Haus als Elwood P. Dowd in »Mein Freund Harvey« und im Komödienhaus als Dr. Milmont in der Deutschsprachigen Erstaufführung von »Weinprobe für Anfänger«.

• Lieblingslied: »Solarplexus Violation«

• Lieblingsbuch: »Dein Ego ist dein Feind« – Ryan Holiday

• Lieblingsfarbe: Rot

• Lieblingsessen: Filet Mignon

• Lieblingsfilm: »Body Snatchers« – Abel Ferrara

• Lieblingsstück auf der Bühne: Trumps Pressekonferenzen

• Lebensmotto: Es kommt nicht darauf an, dass du tun kannst, was du willst, sondern willst, was du tust.

• Deine besten Eigenschaften: Kann mich jetzt für keine entscheiden

• Deine größten Laster: Cola

• Welchen Beruf hättest du, wenn du nicht Schauspieler geworden wärst? Schafhirte

• Stell dir vor, du hast drei Wünsche frei, welche wären das? Eine ICE-Verbindung von meiner Bettkante nach Berlin wäre ein guter Anfang.

• Was würdest du tun, wenn du König von Deutschland wärst? Dann würde ich immer barfuß tanzen.

Zlatko Maltar (links) als Dr. Milmont in »Weinprobe für Anfänger«; Foto: Jochen Klenk