Ich arbeite fürs Team – Regieassistentin Lara Schüßler

Regieassistenten sind „Gedächtnis und guter Geist jeder Inszenierung“. Sie unterstützen den Regisseur bei seiner Arbeit und führen das Regiebuch, in welchem alle Anweisungen zum Stück festgehalten werden. Die 19-jährige Lara Schüßler ist Regieassistentin bei Christian Marten-Molnár für die Oper Minsk. Nach der ersten Bühnenprobe mit Orchester haben wir mit ihr gesprochen.

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Minsk ist die erste Produktion, bei der du am Theater Heilbronn assistierst. Wann hat dich die Lust am Theater gepackt?

Ich habe mit etwa zwölf Jahren angefangen selbst Theater zu spielen, erst in der Jugendtheatergruppe, später Improtheater, dann kam ich in einen Theaterverein, bei dem ich auch heute noch aktiv bin. Dort  hat sich herauskristallisiert, dass ich mich da wohlfühle. Dann war irgendwann klar, dass es in Richtung Regie geht.

Ich hatte in der Schule ein Fach, das hieß Literatur und Theater. Da hatte ich die Chance eigene Projekte zu realisieren und selbst zu spielen. Außerdem schreibe ich für eine Zeitung in der Kulturredaktion. Das gibt mir die Möglichkeit anders zu reflektieren. Ich habe mich nach dem Abitur zwar für Studienplätze beworben, aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass man gleich in einen Regiestudiengang reinkommt. Ich hab dann erst eine kleine Regieassistenz bei einem freien Theater in Stuttgart gemacht, und dann eine Hospitanz am Theater in der Josefstadt in Wien. Und jetzt bin ich hier.

Ich habe vor diesem Jahr allen Leuten, die ich kenne, die am Theater was machen gesagt, dass sie mir Bescheid geben sollen, wenn es irgendwo was Spannendes gibt. Dann hat mich Karin von Kries von hier aus der Technik angerufen und gesagt: „Lara, hier könnte es was geben, schreib’ doch eine Bewerbung“. Dann hab ich die Bewerbung geschrieben, mich mit Christian [Marten-Molnár] getroffen und er hat gesagt :„Ok, das machen wir“.

 

Wusstest du bei der Bewerbung schon, um welches Projekt es sich handelt?

Ich wusste es ungefähr. Dass es eine Oper ist, dass es modern wird – aber sonst wusste ich eigentlich ziemlich wenig darüber. Und das finde ich total spannend, weil ich davor mit Oper wenig am Hut hatte. Ich hatte Musik als Hauptfach in der Schule und kenn mich darum relativ gut aus mit Musik. Aber jetzt bei einer Operninszenierung dabei zu sein, das ist was ganz anderes und total spannend. Es ist eine tolle Möglichkeit für mich da reinzukommen, egal ob Schauspiel oder Oper. Das ist eine riesen Chance und für mich auf jeden Fall eine tolle Erfahrung.

 

Ist es dann ein Unterschied als Regieassistentin eine Uraufführung zu betreuen…?
Natürlich. Also gerade bei einer Oper mit moderner Musik. Normalerweise hat man zum Beispiel Aufnahmen, auf die man zurückgreifen kann. Man hat irgendwas, von dem man zehren kann. Man hat Referenzen, auf die man sich beziehen kann. Das ist natürlich eine Chance fürs Regieteam, die müssen sich mit niemandem vergleichen, aber sie sind völlig auf sich gestellt und müssen völlig neu alles erdenken.

 

Wie viel Einfluss hat man da als Regieassistentin auf die Inszenierung?

Keinen. Man hat in der Regel als Regieassistenz mit dem kreativen Prozess nichts zu tun.

 

Welche Fähigkeiten sollte man als Regieassistentin mitbringen?
Man muss auf jeden Fall wach sein, man muss einigermaßen gut organisieren können, man muss selbst organisiert und sortiert sein. Oder wenigstens vermitteln, dass man das ist. Und man muss mit Menschen umgehen können. Also man muss sich einfach trauen zu reden, auf Menschen zuzugehen. Gerade wenn man eine freie Assistenz macht und sich mit dem Haus gar nicht auskennt sind muss man sich eben durchfragen. Das muss man halt wollen und einfach machen. Einfach drauf los. Und man muss einfach Freude haben an diesem Prozess. Wenn ich jetzt keine Lust hätte an dem Probenprozess, in dem man Tag für Tag das gleiche Stück anschaut, dann wäre ich falsch am Platz.

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Was würdest du sagen, ist das Wichtigste, das man während der Assistenzzeit an Fähigkeiten lernt?

An Fähigkeiten? Also zum einen bekomme ich da ganz viel mit, was die unterschiedlichen Bereiche am Theater angeht. Und natürlich einen sehr tiefen Einblick in die Inszenierungsarbeit, in den Entstehungsprozess. Das kommt auch aufs Team an. Jeder Regisseur arbeitet anders, das ist spannend zu beobachten. Die Arbeit fordert einen Spagat zwischen Unterordnung und sich trotzdem einbringen und eigenständig sein. Ich wäre falsch am Platz, würde ich jetzt in den Proben sitzen und nur sagen „ Nein, ich finde das nicht gut so“.

 

Du hattest überlegt Schauspieler zu werden, dann war es Regie. Jetzt bist du hier. „Minsk“ ist eine Oper, in der Anna darüber nachdenkt, ob es richtig war als 20 Jährige ihre Heimat zu verlassen. Also diesen Schritt in die neue Welt hinterfragt. Du hast ein ähnliches Alter. Hat die Beschäftigung mit der Oper den Blickwinkel auf solche Lebensentscheidungen verändert?

Ich habe kürzlich mit Christian, also dem Regisseur, über das gleiche Thema gesprochen, weil ich wirklich vor einer Zukunftsentscheidung stehe: Will ich wirklich den Schritt machen in dieses unsichere Leben der Theaterwelt oder will ich auf Nummer sicher gehen und beispielsweise Lehramt studieren?

Ich habe genau das gesagt: „Ich wünschte mir, jetzt würde die ältere Lara kommen, 20 Jahre älter und sagen, so habe ich es gemacht und so war’s scheiße“. Und selbst wenn ich dann noch ins Theater gehen würde, dann hätte ich eine andere Argumentationsbasis. Das wäre was anderes als jetzt ins Blaue hinein. Aber ich glaube, dass es trotzdem nicht vergleichbar ist mit dem Stück. Anna, also Anoushka, gibt ja ihr ganzes Leben auf, ihre Familie, das was sie ist. Und ich gebe ja mich nicht auf. Ich sage ja nur, dieser Teil meines Charakters soll hervorgehoben werden in meinem Leben. Aber ich bleibe ja mir selbst treu.

 

Wünschst du dir manchmal nach einer Aufführung auch auf der Bühne zu stehen den Applaus genießen zu können und nicht nur im Dunkeln zu sitzen?

Nein, gar nicht so sehr. Ich brauch die Anerkennung des Publikums nicht, wenn ich die Anerkennung während des Probenprozesses habe. Wenn mir gesagt wird „Lara, das hast du gut gemacht“ das macht mich schon zufrieden. Ich bin ja quasi nicht die, die fürs Publikum arbeitet – ich arbeite fürs Team. Regie, Bühnenbild, Darsteller, die arbeiten fürs Publikum. Man muss sich den Dank immer da von denen holen, für die man arbeitet. Das Publikum bekommt ja nichts mit von meiner Arbeit. Und das ist ok so.

 

Die Oper „Minsk“ von Ian Wilson und Lavinia Greenlaw wird in Kooperation mit dem Württembergischen Kammerorchester am Theater Heilbronn am 03. März 2013 im großen Haus uraufgeführt. Weitere Informationen und Aufführungstermine auf der Theaterhomepage.

Das Interview führte Johannes Pfeffer

Alle Bilder: Lara Schüßler

Multitaskingtalente sind die ersten, die Teile aus Minsk sehen

„Es ist gut, dass die Szene in der Probe zweimal gespielt wurde“, stellt ein Teilnehmer des Kultup am 16. Februar im Theater Heilbronn fest. In der Tat bedarf es flinker Smartphonebedienung und etwas Multitaskingtalentes um im Twitterstrom mitzuhalten und gleichzeitig der Probe zu „Minsk“ zu folgen. Da war es gut, dass Regisseur Christian Marten-Molnár und Dramaturg Johannes Frohnsdorf die twitternden Kulturfans mit ihren Erläuterungen zur Inszenierung unterstützten.

Twitterstatisten bei Minsk
Twitterstatisten bei Minsk

Ein Kultup wie dieser zeigt, dass auch eifrige Twitterer die Gelegenheiten gerne nutzen sich offline zu treffen um gemeinsam eine Opernprobe zu sehen. Rund 30 theaterbegeisterte Twitterer nicht nur aus Heilbronn sind gekommen, um Einblicke in das Entstehen einer Uraufführung zu bekommen, von der weder Musik noch Bühnenbild bisher öffentlich zu hören und zu sehen waren. Dazu eine Oper, deren Thema der Heimatsuche in eine Stadt wie Heilbronn passt. Im begleitenden Videoprojekt „Dasein: Heilbronn“ filmen Schüler der Wartbergschule Orte der Heimat und des Fremdseins in Heilbronn. Mitglieder des Württembergischen Kammerorchesters, das bei den Aufführungen im Orchestergraben sitzt, spielen live dazu die gemeinsam ausgesuchte Filmmusik.

@bb_wortgewandt
@bb_wortgewandt

In der Kultup-Probe bekamen die Twitterer die erste Szene der Oper Minsk zu sehen, in der Anna in der sterilen Kulisse der Londoner U-Bahn einschläft und meint ihren ehemaligen Geliebten Fyodor dort wiederzusehen. Noch war das Licht nicht eingerichtet und die Kostüme nicht fertig, aber die Anonymität dieses Ortes bereits zu spüren. Diese Wirkung unterstreicht die Musik von Ian Wilson, die auch vom Klavier gespielt bereits eindrucksvoll Annas Gefühle nachfühlen lässt.

Aus der Probe twittern ist, als würde man gleichzeitig während der Probe in einer großen Runde diskutieren. Und so entwickelten sich über die Smartphones und Tablets sowohl Gespräche über die Wirkung des Stückes und des Bühnenbildes, als auch über Probenoutfits und die in der Probe anwesenden Kamerateams. Überhaupt spielte das Zusammentreffen klassischer Medien und der „Neuen Medien“ auch in den anschließenden Gesprächen eine große Rolle. Denn obwohl alle Twitterer öffentlich twittern, scheinen sie dennoch eher kamera- und radioscheu zu sein. In den rund 350 Tweets während der Probe war von der Zurückhaltung nichts zu lesen. Nach einiger Zeit schalteten sich auch die Twitterer außerhalb des Theaters ein, die den Kultup verfolgten; sie kommentieren die Eindrücke der Teilnehmer und wünschen sich einen Live-Stream um auch die Musik zu hören.

Marcus Kohlbach, Twitter @Insel42
Marcus Kohlbach, Twitter @Insel42

Trotz aller digitalen Information ist der analoge Austausch auch für Twitterer noch wichtig, und so endete der Kultup in der Theaterkantine, bei der Diskussion, welche Chancen ein solches Format bietet, und ob es denkbar ist, auch aus regulären Vorstellungen zu twittern. Trotz der spannenden und positiven Erfahrungen beim Kultup im Theater Heilbronn, wird in regulären Vorstellungen zugunsten der Aufmerksamkeit und den Schauspieler zuliebe vorerst das Smartphone ausgeschaltet bleiben.

Pressestimmen

Und hier die ersten Blogbeiträge zum Kultur Tweetup:

Wir danken Ulrike Schmid und Birgit Schmidt-Hurtienne von Kultup für die gute Zusammenarbeit

 Zum ersten Mal bei einem Kultup war auch der Autor Johannes Pfeffer, Praktikant in der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit

„Minsk“ – Cork – Heilbronn.

Ein Gespräch zwischen Christian Marten-Molnár und Ian Wilson, Regisseur und Komponist von „Minsk“

Es ist ein trüber Dezembermittag mit Schneeregen, einer der Tage, an denen die nasse Kälte unter die Mäntel der Fußgänger kriecht und sich die meisten Menschen lieber in gut geheizte Innenräume zurückziehen. Das Theater Heilbronn betritt heute ein Gast, der einen weiten Weg hinter sich hat. Ian Wilson, Komponist der Oper „Minsk“, die am 3. März im großen Haus uraufgeführt werden wird. Nur für einen Tag kommt der Komponist aus dem irischen Cork nach Deutschland. Heilbronn ist eine seiner Stationen in einer Reihe von Arbeitsgesprächen. Christian Marten-Molnár, Regisseur von Minsk, und Wilson wollen die Gelegenheit nutzen, um über das Werk und die Produktion zu sprechen. Die beiden sitzen an einem der dunklen Holztische der Theaterkantine. Das Gespräch meandert erst einmal um „Minsk“ herum. Organisatorische Fragen – Proben der Sänger und des Orchesters – Fragen zur Fassung, die Wilson für Heilbronn geschrieben hat, wechseln ab mit Erinnerungen an Arbeiten anderer Komponisten und Regisseure, die die beiden kennen. Und mehrmals kommt das Gespräch auf „Hamelin“, Wilsons erste Oper. Marten-Molnár war der Regisseur der deutschsprachigen Erstauffürung von „Hamelin“. Der Humor der Inszenierung ist Wilson noch gut in Erinnerung. Normalerweise kommunizieren die beiden über Emails, tauschen Informationen aus. Sie kennen und schätzen einander, doch im Raum der Kantine schwebt heute auch etwas vom Abtasten des Gegenübers. Wilson hat einen Vorteil auf seiner Seite, das Gespräch läuft auf Englisch – seine Muttersprache. Von ihm geht etwas Unterstützendes, Ermutigendes aus. Unaufgeregt, ganz bei der Sache wirkt Wilson, dabei freundlich und zugewandt. In Wilsons Oper „Minsk“, zu der die englische Lyrikerin Lavinia Greenlaw das Libretto dichtete, sehen wir Anna, eine Frau um die Vierzig, die in London lebt. Als junge Frau verließ Anna ihre Heimatstadt Minsk. Im Traum begegnet die Vierzigjährige Anna der jungen Anna (Anoushka), die kurz davor steht, Minsk zu verlassen, und Fyodor, Anoushkas Freund, der in Minsk zurückbleiben wird. Librettistin Lavinia Greenlaw beschreibt, was es mit den Begegnungen im Traum auf sich hat: „Wir werden von Orten verfolgt, die wir in dem Glauben verlassen haben, ein Stück von uns selbst dort verabschiedet zu haben. Wir können zu diesen Orten nicht zurückkehren, denn auch wenn sie noch existieren, so liegt unser Bild von ihnen doch in der Vergangenheit. Wenn wir auf der Suche nach uns selbst sind, machen wir uns auf den Weg dahin. […]“ Kraftvolle Bilder und sprachliche Spiele setzt Greenlaw in ihrem Libretto ein, das eine menschliche Grunderfahrung beschreibt: Ein Stoff für die große Bühne, da sind sich Wilson und Marten-Molnár einig. „Warum ist Fyodor ein Countertenor“, will Marten-Molnár von dem Komponisten wissen. „Was bedeutet das für dich?“ Wilson sucht zuerst nach der Erklärung. Ihm sei es darum gegangen, die Figur zu charakterisieren und letzten Endes um eine Differenz, um die Fremdheit, die dieses Stimmregister auch immer habe. Fyodor sei nicht erwachsen geworden, nicht gereift. Dann geht es um die Fassung der Partitur. Voraussetzung für die Uraufführung von „Minsk“ mit dem Württembergischen Kammerorchester war eine Fassung für Streichorchester und Schlagzeug. Die ursprüngliche Partitur war für eine andere Besetzung gedacht. Jedes Instrument hat unterschiedliche akustische Eigenschaften. Klänge sind plastische, dreidimensionale Gebilde. Eine andere Besetzung bedeutet, dass sich das gesamte Klangebilde verschiebt. Wilson und Marten-Molnár kommen auf die Partitur zu sprechen und sind sich einig, dass eine Bearbeitung vorliegt, mit der man „happy“ sein kann. Es geht auf 14.30 Uhr zu. Der nächste Termin rückt näher. Ruben Gazarian, Chefdirigent des Württembergischen Kammerorchesters erwartet Wilson und Marten-Molnár. Danach geht es für Wilson weiter nach Karlsruhe, wo er eine Freundin trifft, die er seit fünf Jahren nicht gesehen hat, und von dort zum Flughafen. Es ist ein Dienstag. Kein Zufall, dass Wilson heute nach Heilbronn kam. Dienstags gibt es einen Flug, mit dem er noch spät abends nach Cork zurückkommt. In weniger als sieben Stunden wird Wilson wieder zu Hause bei seiner Familie sein.

(Johannes Frohnsdorf, Dramaturg)

v.l.n.r.: Christian Marten-Molnár, Ian Wilson, Ruben Gazarian

 

Heimliche Stars auf High Heels

In unserem „Käfig voller Narren“ sind sie die halbe Show: Die „berüchtigten und gefährlichen“ Cagelles, die unser Schauspielensemble in dieser Musical-Inszenierung stimmgewaltig und akrobatisch auf High Heels verstärken. Die Sänger und Tänzer sind aus Berlin, Hamburg oder Köln nach Heilbronn gekommen, um mit Regisseur Jens Schmidl und Choreografin Andrea Heil am „Käfig“ zu arbeiten. Wer die großen Shows aus den Musical-Theatern kennt, hat manch einen von ihnen vielleicht schon einmal auf der Bühne erlebt: Hakan T. Aslan  zum Beispiel, der sich in London zum Musicaldarsteller ausbilden ließ, gehörte bereits zu den Ensembles von „Ich war noch niemals in New York“ in Hamburg und „Der Schuh des Manitu“ in Berlin.  Eric Rentmeister, als Choreograf von „White“ am Theater Heilbronn schon bekannt, spielte und sang über 400 Mal den Conférencier in der legendären „Cabaret“-Inszenierung in der Berliner Bar jeder Vernunft. Und Kevyn Haile, der bereits mit Thomas Gottschalk, Helene Fischer und der Gruppe „Monrose“ gearbeitet hat, tourte nicht nur in „Saturday Night Fever“ durch ganz Deutschland, sondern trat auch bereits in Las Vegas („Starlight Express“) und am New Yorker Broadway („Dreamgirls“) auf.
Wer Travestie-Star Zaza (alias Nils Brück) und seine Cagelles noch – oder noch einmal – erleben will, muss sich übrigens beeilen: Am 9. Juni fällt der letzte Vorhang auf den „Käfig voller Narren“.
Karten gibt es außerdem noch für den 16. März und den 1. Juni.

Andreas Frane, Dramaturg

Foto:
Die „Herren Damen“ im „Käfig voller Narren“: Von links nach rechts Kevyn Haile, Eric Rentmeister, Hakan T. Aslan, Claus Opitz, Patrick Stauf und Timo Radünz.

Vorhang auf für den „Käfig voller Narren“ – TOI TOI TOI

Am Samstagabend ist es so weit. Dann öffnet sich endlich der Vorhang für das Musical „Ein Käfig voller Narren“. Einen Song aus diesem Musical kennt wohl jeder: „I am what I am“. Und genau darum, dass man so sein darf wie man ist, dreht sich das Musical, das im berühmtesten Transvestitenclub an der Riviera spielt. Georges (gespielt von Stefan Eichberg) leitet diesen Club und sein geliebter Albin (gespielt von Nils Brück, der im Frauenkostüm eine wirklich gute Figur macht) ist als Drag-Queen Zaza jeden Abend die große Attraktion. Seit 20 Jahren sind die beiden ein Paar mit allen Höhen und Tiefen. Bei einem einmaligen „heterosexuellen Fehltritt“ hat Georges ein Kind gezeugt – Jean Pierre, mittlerweile 24 Jahre alt. Albin hat sich wie ein Mutter um ihn gekümmert. Der Junge hat sich ausgerechnet in Anne, die Tochter des Abgeordneten Dindon von der Partei für „Tradition, Familie und Moral“ verliebt, der für die Schließung aller Transvestitenclubs in St. Tropez plädiert. Um vor seinen zukünftigen Schwiegereltern bestehen zu können, braucht Jean-Michel ein untadeliges Familienleben. Schließlich kann man Dindon keine Drag-Queen in der angeheirateten Verwandtschaft zumuten. Die „Elternpaare“ sollen sich zur Verlobung kennen lernen und Jean-Michel braucht ganz schnell eine „normale“ Familie. Es ist ganz klar, dass der Abend des Anstandsbesuches in urkomischen Verwirrungen und turbulentem Chaos endet, wenn die schrille Zaza die treu sorgende Mutter von Jean-Michel spielen muss.
Ein Käfig voller Narren“ ist eine vor Situationskomik und flotten Dialogen strotzende musikalische Komödie mit mitreißenden Musik-, Tanz- und Gesangsnummern, die das Inszenierungsteam opulent auf die Bühne bringt.
Eine besondere Augenweide sind die sieben Cagelles, allesamt ausgebildete Musical-Darsteller, die sonst in großen Musical-Produktionen wie „Cats“, „Starlight-Express“ oder „Ich war noch niemals in New York“ auf der Bühne stehen und sich wunderbar in ihren atemberaubend hohen High Heels bewegen können, die sie als Transvestiten in dem Club „La Cage Aux Folles“ tragen müssen.

Wir hoffen, Sie haben viel Spaß in unserem verrückten „Käfig voller Narren“. Für die Premiere gibt es noch ein paar Karten.
Die nächsten Vorstellungen sind am 13. März, am 15. und 16. März jeweils um 19.30 Uhr im Großen Haus

Karten unter 07131/563001 oder 563050 oder direkt im Online-Shop unter www.theater-heilbronn.de

Ein Käfig voller Narren

Drag Queens und schmissige Songs

 Bei »La Cage Aux Folles« verwandeln sich Männer in Frauen

Das ist ein Stück, da müssen wir auf den Putz hauen, grinst Chefmaskenbildner Sasha Heider-Friebel. Er meint das Musical »Ein Käfig voller Narren«, das Regisseur Jens Schmidl gerade am Theater Heilbronn inszeniert.

Schauspieler und Hauptdarsteller Nils Brück wirft einen besorgten Blick in den Spiegel. Noch weiß er nicht, was ihm am Ende dieser »Probe« entgegenschauen wird. Denn innerhalb der nächsten dreißig Minuten soll er sich von einem gestandenen Mann in Zaza verwandeln, eine »Drag Queen«, Star und Attraktion des Travestie-Clubs »La Cage Aux Folles« im mondänen Saint-Tropez. Ein Testlauf für insgesamt sechzehn Vorstellungen, bei denen die Verwandlung während der Nummer »Mascara« live auf der Bühne des Großen Hauses passieren wird. Neugierig beobachtet Kostümbildnerin Ilka Kops wie Brück mit Hilfe von Mastix, Puder, Rouge, Lippenstift, Perücke und künstlichen Wimpern zu einer betörend attraktiven Frau mutiert. Und er ist nicht der Einzige, der sich im »Käfig voller Narren« verwandelt: Für die großen Shownummern im Club »La Cage Aux Folles« sind neben Brück noch acht »Cagelles«, extra engagierte Musicaltänzer und -sänger, verantwortlich, die mit der Berliner Choreografin Andrea Heil, dem musikalischen Leiter Hans Kaul und dem Großteil des Schauspielensembles seit Ende Januar in Heilbronn proben. Sasha Heider-Friebel seufzt: »Das sind für uns ungefähr fünfzig Kopfbedeckungen, Perücken und Paillettenhauben«. »Und über hundert Kostüme«, ergänzt Ilka Kops. Die Seufzer sind schnell von einem erneuten Grinsen weggewischt. »Aber gerade so ein Ausstattungsstück macht auch Riesenspaß.«

Trotz aller Lust an der Verwandlung, der schmissigen Musik und den turbulenten Verwicklungen ist bei dem Musical, das auf einer erfolgreichen französischen Boulevard-Komödie und ihrer mehrfach preisgekrönten Verfilmung basiert, nicht alles nur Jux und Tollerei: Seit mehr als zwanzig Jahren sind Clubbesitzer Georges und sein Star Albin alias Zaza ein Paar. Zwei Welten prallen aufeinander, als Jean-Michel die Tochter eines erzkonservativen Politikers heiraten und dafür seine »Herkunft« verleugnen will. Er ist das Ergebnis eines »heterosexuellen Fehltritts« von Georges und wird von Albin liebevoll »bemuttert«. Wie weit sollen, wie weit können Albin und Georges für das Glück ihres Sohnes verstecken, was und wie sie sind? Autor Harvey Fierstein und Komponist Jerry Herman schufen mit ihrer Version vom »Käfig voller Narren« 1983 ein charmantes, aber auch mitreißendes Plädoyer für Toleranz und Selbstachtung, Freiheit und Individualität, das in einem Song gipfelt, der zur Hymne wurde: »Ich bin, was ich bin.« (Andreas F.)

Fotos: Maskenprobe für Nils Brück, der Albin alias Zaza im »Käfig voller Narren« spielt. Rund 30 Minuten dauert die Verwandlung des Mannes in eine schillernde Drag Queen. Kostümbildnerin Ilka Kops und Maskenchef Sasha Heider-Friebel probieren das optimale Make-Up und Geschmeide für ZaZa.

Ein Käfig voller Narren
Musical von Jerry Herman und Harvey Fierstein nach Jean Poiret
Premiere am 10. März 2012, 19.30 Uhr, im Großen Haus

Musikalische Leitung: Hans Kaul
Regie: Jens Schmidl
Bühnenbild: Marcel Keller
Kostüme: Ilka Kops
Choreografie: Andrea Heil
Gesangstraining: Andrea Voit-Erlewein
Dramaturgie: Andreas Frane
Mit:
Julia Apfelthaler
Johannes Bahr
Sylvia Bretschneider
Nils Brück
Stefan Eichberg
Angelika Hart
Gabriel Kemmether
Philipp Lind
Rolf-Rudolf Lütgens
Till Schmidt
und als Cagelles:
Hakan T. Aslan
Stratos Goutsidis
Kevyn Haile
Claus Opitz
Timo Radünz
Eric Rentmeister
Patrick Stauf
Robert Zapatka
Statisterie

Premiere der Winterreise frenetisch bejubelt

Die Winterreise


Premiere der Winterreise frenetisch bejubelt

Was für eine Premiere! 90 Minuten lang fast atemlose Spannung im Zuschauerraum, dann begeisterter, nicht enden wollender Jubel, nachdem Matthias Horn den letzten Ton des Liedes „Der Leierkastenmann“ gesungen hatte und das Bühnenlicht langsam erloschen war. Der frenetische Beifall und die Bravorufe galten zuerst dem Sänger, aber auch den Statisten, die ihn szenisch großartig unterstützen. Der Riesenapplaus galt ebenso dem Inszenierungsteam um Christian Marten-Molnár und Nikolaus Porz, die Franz Schuberts „Winterreise“ als Geschichte von Menschen interpretieren, die gesellschaftlich aus der Bahn geworfen wurden. Er galt dem Komponisten Jens Josef, der Schuberts Lieder, die eigentlich für Klavier geschrieben sind, sehr sensibel für Streichorchester arrangierte. Und er galt dem Württembergischen Kammerorchester unter Leitung von Ruben Gazarian, das diese unvergleichliche Musik ganz einfühlsam interpretierte, so dass man unweigerlich berührt wurde.
Die heutige Vorstellung der „Winterreise“ ist bereits nahezu ausverkauft. Die nächsten Vorstellungen sind am 3. und 5. April.

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Unbehaust in einer kalten Welt

Unbehaust in einer kalten Welt
»Die Winterreise«: Musiktheaterabend  nach Franz Schubert in einer Neu-Orchestrierung von Jens Josef
Koproduktion mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn

Einmal im Jahr finden sich die beiden wichtigen Kulturinstitutionen der Stadt Heilbronn, das Theater Heilbronn und das Württembergische Kammerorchester Heilbronn, zusammen, um gemeinsam ein Stück Musiktheater auf die Bühne zu bringen, das jenseits des gängigen Repertoires nur selten oder gar nicht in den Spielplänen zu finden ist. Am 17. Februar hat »Die Winterreise« nach dem gleichnamigen Liederzyklus von Franz Schubert Premiere im Großen Haus des Stadttheaters. Der in Kassel lebende Komponist Jens Josef hat die von Schubert für Klavier und Gesangsstimme geschaffenen Lieder für Streichorchester und  Bariton bearbeitet. Diese Neu-Orchestrierung der »Winterreise« erlebt an diesem Abend ihre Uraufführung durch das Württembergische Kammerorchester Heilbronn unter Leitung von Ruben Gazarian mit dem Heidelberger Sänger Matthias Horn. Für die Inszenierung zeichnet Christian Marten-Molnár verantwortlich, Musiktheaterregisseur und Chefdramaturg am Theater Heilbronn. Er hat gemeinsam mit dem Bühnen- und Kostümbildner Nikolaus Porz auch die anderen beiden Koproduktionen zwischen dem Heilbronner Theater und dem WKO »Verklärte Nacht« und »sinn_spuren« auf die Bühne gebracht.

Nun also Franz Schuberts »Winterreise«, die in der Orchestrierung von Jens Josef zu einer wahrhaften Theatermusik wird, wie Christian Marten-Monár betont. Der Regisseur hatte schon lange den Wunsch, die »Winterreise« in Szene zu setzen. Da traf es sich gut, dass das Württembergische Kammerorchester in dieser Spielzeit einen  Schwerpunkt seiner Arbeit bei Franz Schubert setzt.

Probenbild „Die Winterreise“

»Die Winterreise« als Beschreibung der Situation des Menschen in der Gesellschaft

Christian Marten-Molnár sieht in dem Liederzyklus ein Kunstwerk, das die Situation des Menschen in seiner Zeit beschreibt. Franz Schubert schrieb die Musik zu den Texten von Wilhelm Müller, die in der damals verbotenen Zeitung »Urania« erschienenen waren. Der Winter steht als Symbol für Kälte und eine menschenfeindliche Gesellschaft. Unter dem Deckmantel der Geschichte über eine enttäuschte Liebe beschrieben Müller und Schubert das Grundgefühl der Moderne: Die Unbehaustheit des Menschen in einer kalten Welt. Dies verstanden sie sowohl als Metapher auf die politischen Bedingungen ihrer Zeit: In Österreich fuhr Fürst Metternich einen restaurativen Kurs, der jegliche Form von Liberalismus verbot. Sein ausgeklügeltes Spitzelsystem sorgte dafür, dass jeder Widerstand im Keim ersticken musste. Der Dichter und der Komponist sahen es aber auch als Synonym für die sozialen Missstände ihrer Zeit: Armut, Obdachlosigkeit und Hungersnöte führten zur Verelendung vieler Menschen.
Diese bittere Armut hat auch das Leben von Franz Schubert (1797-1828) geprägt. Der heute unsterbliche Schöpfer von 600 Liedern, wunderbaren Sinfonien, Messen und Streichquartetten konnte von seiner Kunst nicht leben und fürchtete, eines Tages verhungern zu müssen. Um Anstellungen als Kapellmeister bewarb er sich vergeblich. Er hatte keine eigene Wohnung, sondern kam immer wieder bei Freunden unter bzw. zog als »Trockenwohner« von Quartier zu Quartier. Schubert erlebte Entbehrung, Hunger, Obdachlosigkeit, also Unbehaustheit am eigenen Leib.
In keinem Werk hat Schubert persönlicher über sich erzählt als in der »Winterreise«, die er 1827 schuf. Als er sie zum ersten Mal in seinem Freundeskreis spielte und sang, waren die Freunde erschüttert von der Seelenlage Schuberts, die sich hier offenbarte. Lieder aus diesem Zyklus wie »Der Lindenbaum« oder der »Leierkastenmann« berühren uns noch heute und die 24 Lieder der »Winterreise« gehören zum Schönsten, was es im Genre des Kunstliedes überhaupt gibt.

Inszenierungsidee

Christian Marten-Molnár ließ sich für die Inszenierung dieses Musiktheaterabends vom Leben Schuberts und den politischen Verhältnissen seiner Zeit leiten und wirft mit diesem Abend  einen Blick in die Seele eines einsamen, von der Gesellschaft ausgestoßenen Menschen – allerdings eines Menschen unserer Tage. Gemeinsam mit Ausstatter Nikolaus Porz suchte er für die Bühne nach einem Sinnbild für das gesellschaftliche Klima unserer Zeit, einem unbehaglichen Raum, in den »ein Mensch nicht hinein gehört, in dem er nicht leben sollte«. Sie entschieden sich für ein halbfertiges Parkhaus, an dem tagsüber noch gebaut wird und das nachts den Menschen ohne festen Wohnsitz als Unterschlupf dient. Die Tatsache, dass Schubert, der Schöpfer dieser wunderbaren Musik, auch ein Ausgestoßener in seiner Zeit war, lässt uns vielleicht zurückhaltender werden in unserem Urteil gegenüber seinen Leidensgenossen von heute, hofft der Regisseur.
Christian Marten-Molnár inszeniert den Abend mit dem Heidelberger Bariton Matthias Horn in der Hauptrolle, der ein ausgewiesener Spezialist der »Winterreise« ist und bereits eine eigene CD-Einspielung dieses Werkes vorgelegt hat. Er verkörpert auf der Bühne diesen Menschen, der aus dem bürgerlichen Leben herausgefallen und an einen Punkt geraten ist, an dem er nur noch sich selbst hat und die Musik Schuberts. Außerdem arbeitet er mit Statistinnen und Statisten des Heilbronner Theaters.

Die Neu-Orchestrierung

Die Komposition Schuberts war 1827 ungeheuer modern und innovativ. Er hat auf dem Gebiet des Liedes Grenzen überschritten wie kurz vorher Beethoven im Bereich der sinfonischen Musik.
Durch die Neu-Orchestrierung 2012 von Jens Josef wird die Brücke von Schuberts Zeit ins Heute geschlagen. Grundlage war die Idee für die szenische Umsetzung.
Jens Josef selbst sagt dazu: »Der Reiz besteht vor allem darin, dass das Original auf neue Weise gehört werden kann. Farben, mitunter sogar Klänge treten hervor, die zwar im Original angelegt waren, aber zugunsten anderer Schönheiten im Hintergrund blieben.« Zusätzlich hat er aus den Melodien Schuberts elektronische Klänge entwickelt, die für die Geräusche einer großen Stadt stehen.

Musikalische Leitung: Ruben Gazarian
Regie: Christian Marten-Molnár
Ausstattung: Nikolaus Porz

Mit: Matthias Horn
Statisterie
Württembergisches Kammerorchester

Premiere am 17. Februar 2012, 19.30 Uhr, Theater Heilbronn, Großes Haus

Alle Spieltermine:
Fr. 17.02.2012 19.30 Uhr
Sa. 18.02.2012 19.30 Uhr
Di. 03.04.2012 19.30 Uhr
Do. 05.04.2012 19.30 Uhr

Karten unter 07131/563001 oder 563050 oder direkt im Online-Karten-Shop unter www.theater-heilbronn.de

Die Winterreise – Impressionen einer Probe:

 

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Theaterfrühstück zur „Winterreise“

Dritte Koproduktion zwischen Theater Heilbronn und WKO: Die Winterreise nach Franz Schubert – Theaterfrühstück am 12. Februar – Premiere am 17. Februar

Einmal im Jahr finden sich die beiden wichtigen Kulturinstitutionen der Stadt Heilbronn, das Theater Heilbronn und das Württembergische Kammerorchester Heilbronn, zusammen, um gemeinsam ein Stück Musiktheater auf die Bühne zu bringen, das jenseits des gängigen Repertoires nur selten oder gar nicht in den Spielplänen zu finden ist. Am 17. Februar hat „Die Winterreise“ nach dem gleichnamigen Liederzyklus von Franz Schubert Premiere im Großen Haus des Stadttheaters.

Probenfoto „Die Winterreise“

Das THEATERFRÜHSTÜCK zur „Winterreise“ findet am 12. Februar um 11 Uhr im Foyer des Großen Hauses statt. (Das Frühstücksbuffet ist ab 10 Uhr aufgebaut) Hier gewährt das Inszenierungsteam einen spannenden Einblick in den außergewöhnlichen Theaterabend.
Der in Kassel lebende Komponist Jens Josef hat die von Schubert für Klavier und Gesangsstimme geschaffenen Lieder für Streichorchester und Bariton bearbeitet. Diese Neu-Orchestrierung der „Winterreise“ erlebt an diesem Abend ihre Uraufführung durch das Württembergische Kammerorchester Heilbronn unter Leitung von Ruben Gazarian mit dem Heidelberger Sänger Matthias Horn. Für die Inszenierung zeichnet Christian Marten-Molnárverantwortlich, Musiktheaterregisseur und Chefdramaturg am Theater Heilbronn. Er hat gemeinsam mit dem Bühnen- und Kostümbildner Nikolaus Porz auch die anderen beiden Koproduktionen zwischen dem Heilbronner Theater und dem WKO „Verklärte Nacht“ und „sinn_spuren“ auf die Bühne gebracht.

Lesen Sie unten weiter, wenn Sie mehr über das gemeinsame Projekt erfahren wollen.

ÜBRIGENS: Seit kurzem hat auch das Württembergische Kammerorchester einen elektronischen Newsletter. Wenn Sie diesen beziehen möchten, schreiben Sie eine Mail an Judith Heinrich, die für die Öffentlichkeitsarbeit des WKO zuständig ist an heinrich@wko-heilbronn.de

Winterreise – Impression einer Probe

Immer, wenn auf den Bühnen des Theaters keine Vorstellungen stattfinden, nutzen die Inszenierungsteams, die gerade für die nächsten Premieren proben, die Chance von der Probebühne auf die eigentliche Bühne zu gehen. So auch das Team der „Winterreise“, die in Kooperation des Theaters Heilbronn mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn unter Regie von Christian Marten-Molnár entsteht. Am 17. Februar hat „Die Winterreise“ nach dem gleichnamigen Liederzyklus von Franz Schubert Premiere im Großen Haus des Stadttheaters. Der in Kassel lebende Komponist Jens Josef hat die von Schubert für Klavier und Gesangsstimme geschaffenen Lieder für Streichorchester und Bariton bearbeitet.


Fotos: Rebecca Göttert

Christian Marten-Molnár inszeniert den Abend mit dem Heidelberger Bariton Matthias Horn in der Hauptrolle, der ein ausgewiesener Spezialist der „Winterreise“ ist und bereits eine eigene CD-Einspielung dieses Werkes vorgelegt hat. Er verkörpert auf der Bühne einen Menschen, der aus dem bürgerlichen Leben herausgefallen und an einen Punkt geraten ist, an dem er nur noch sich selbst hat und die Musik Schuberts. Außerdem arbeitet Marten-Molnár mit Statistinnen und Statisten des Heilbronner Theaters. Die szenischen Proben werden zur Zeit von Ann Joana Druyts am Klavier begleitet, bis in den letzten Probentagen das Orchester unter Leitung von Ruben Gazarian dazu kommt.

Hier ist ein kurzer Eindruck von den Proben auf der Probebühne:
Video: Frank Druschel

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