Einmal jemand anders sein

Einmal jemand anders sein
In gemeinsamer Aktion von Heilbronner Stimme und Theater erhalten Laien Einblicke in das Schauspielhandwerk

Mut braucht es und Fantasie, wenn man dabei sein möchte. Das wurde den 12 Frauen und Männern, die sich aus über 70 Bewerbern für den Schauspielworkshop von Heilbronner Stimme und Theater qualifiziert hatten, bei ihrem ersten Trainings-Treffen mit den Theaterpädagoginnen Katrin Singer und Antjé Femfert ganz schnell klar. Denn es ist nicht so ganz ohne, wenn die Anweisung von Theaterpädagogin Antjé Femfert lautet: Spielt mal, ihr hättet einen Tick, der euch mitten im Alltag immer wieder heimsucht. Das kostet Überwindung, denn es ist den Akteuren schon klar, dass diese Aktion auf einen Beobachter wirken muss, als wäre er in ein Tollhaus geraten. Doch derartige Übungen gehören zum Grundkurs eines jeden Schauspielers. Ebenso Aufgaben wie sich durch den Raum zu bewegen, als wäre man 500 Kilogramm schwer, seiner eigenen Nase hinterherzulaufen, steif wie ein Stock zu staksen oder so elastisch mit den Gliedmaßen zu schleudern, als wäre man aus Gummi, seine Mitstreiter mit einem Zupfen am Ohrläppchen zu begrüßen oder sich von einem anderen mit geschlossenen Augen durch den Raum  führen zu lassen. Das macht locker, das entspannt. Man lernt seinen Körper kennen und auch die anderen Männer und Frauen, die in den nächsten drei Wochen zu einer (Schauspiel)-Gemeinschaft zusammenwachsen wollen. Zwischen 16 und fast 70 Jahre sind sie alt und alle verbindet die Leidenschaft für das Theater. Doch die Chance, selbst in einem Kurs die Grundregeln erlernen zu dürfen, die zum Schauspielhandwerk gehören, die hatten sie bisher noch nicht. Da kam ihnen der Aufruf  in der Heilbronner Stimme „Die Bühne ruft“ gerade recht. Über ein Bewerbungsverfahren und ein Casting haben sie sich qualifiziert und nun gehen sie selbst ihre ersten Schritte auf den „Brettern, die die Welt bedeuten“. Am 2. Oktober haben sie um 17 Uhr in der TheaterWerkStatt im Wollhaus ihre Premiere mit einem selbst kreierten Stück, das aus Pressefotos in der Heilbronner Stimme entwickelt werden soll. Dabei kommt es nicht darauf an, die tatsächliche Geschichte hinter dem Foto zu  interpretieren, sondern das Bild als Inspiration für einen Ausflug in  fantastische Welten zu nehmen. Die ersten Versuche, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen, gab es gleich beim ersten Treffen. Es galt, immer in Zweiergruppen drei bereits ausgeschnittene Fotos auszuwählen und daraus eine Story zu konstruieren. Entstanden sind in nur 10 Minuten herzzerreißende oder aberwitzige Geschichten. So gab es ein Liebeshappyend nach 70 Jahren, oder einen Film über einen Orgelbauer aus der Region, bei dem Woody Allen Regie führen soll. Es gab Manager mit Burnout, das mit einfachsten Mitteln wieder geheilt werden konnte oder eine Fast-Familientragödie beim Wandern, weil eine junge Mutter durch die plötzlich abfahrende Bergbahn von ihrem Säugling fortgerissen wurde. Auch die glückliche Fügung im Leben einer Hochspringerin, die ihrem triezenden Trainer-Vater entkommen konnte, wurde zum besten gegeben. Und als die beiden Küken unter den Workshopteilnehmern, Laura und Luise, überzeugend vermittelten, wie ein Mann und eine Frau dank eines schlechten Elvis-Presley-Doubles zum Paar fürs Leben wurden, blieb kein Auge trocken. Am Freitag geht es weiter – diesmal mit Tanz und Rhythmus, denn auch das gehört zum Handwerkszeug eines jeden Schauspielers.

Silke Zschäckel, Pressereferentin

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„Bretter, die die Welt bedeuten“

Am Wochenende fand ein kleines Casting statt, das unter dem Motto »Bretter, die die Welt bedeuten« von der Heilbronner Stimme zusammen mit dem Theater Heilbronn ins Leben gerufen wurde. 25 im Voraus ausgewählte Kandidatinnen und Kandidaten machten sich am Samstag auf in die Theaterwerkstatt des Theaters Heilbronn im Wollhaus und stellten dort ihr schauspielerisches Können unter Beweis. Aus ihnen sollte eine Gruppe von »Schauspielschülern« zusammengestellt werden, die ab September vom Theater einen Intensiv-Workshop bekommen.
Zunächst versuchten unsere Theaterpädagoginnen Katrin Singer und Antjé Femfert den Kandidatinnen und Kandidaten mit einem kleinen Warm-Up die Nervosität und Anspannung vor ihrem späteren Auftritt zu nehmen. Außerdem sollten sich die Teilnehmer/innen dadurch besser untereinander kennen lernen und ein Gefühl für ihren schauspielerischen Ausdruck bekommen.

 
Die Kandidatinnen und Kandidaten in der „Warm-Up“-Phase

Anschließend wurden vier Gruppenpräsentationen einstudiert, die von Bildern aus Zeitungsartikeln der Heilbronner Stimme inspiriert waren. Hierbei entstanden die unterschiedlichsten und verrücktesten Geschichten, wie beispielsweise ein chaotischer Familienausflug an den Strand oder eine hinterhältige Intrige von Ehefrauen, deren Ziel es war, ihre Männer zu ermorden.

 

 

 
Einige Schnappschüsse aus den Proben und Präsentationen der Gruppenstücke

Doch nun war es soweit, die Jury, die aus unserem Intendanten Axel Vornam, unserem Dramaturgen Andreas Frane, unseren Theaterpädagoginnen Katrin Singer und Antjé Femfert, dem Chefredakteur der Heilbronner Stimme Uwe Ralf Heer und dessen Referentin Nicole Amolsch bestand, traf ein. Jetzt hieß es Ruhe bewahren und alles geben. Zuerst wurden die am Vormittag einstudierten Gruppenstücke aufgeführt und anschließend trat jede/r Kandidat/in noch einzeln mit seinem/ihrem vorbereiteten Monolog aus einem Stück der aktuellen Spielzeit auf. Der eine oder andere kleine Texthänger wurde charmant überspielt und einige stellten durch außergewöhnliche Requisiten ihre Kreativität unter Beweis. Schaute man an den Jurorentisch, so sah man lachende und zufriedene Gesichter. Sowohl Jury, als auch die restlichen Teilnehmer/innen, die ihren Konkurrenten zuschauten, waren gut unterhalten.

Ehrlich gesagt hätte ich nicht in der Haut der Jury stecken und entscheiden wollen, wer weiter kommt und wer nicht. Das lange Diskutieren und Beraten der Juroren zeigte, dass auch ihnen diese Entscheidung alles andere als leicht fiel. 12 Kandidaten durften sich im Endeffekt freuen, da sie nun die Möglichkeit bekommen, ihr Hobby voll und ganz ausleben zu können und ihre schauspielerischen Fähigkeiten zu verbessern. Bis zum 02. Oktober haben sie Zeit ihr Stück einzustudieren und zu perfektionieren, denn an diesem Tag wird die Premiere stattfinden, die wir schon jetzt voller Spannung und Vorfreude erwarten.

 


Die Jury: Nicole Amolsch, Uwe Ralf Heer, Axel Vornam, Andreas
Frane, Antjé Femfert und Katrin Singer (v.l.)

 

Jessica D., Praktikantin

Und das erwartet die Schüler(innen) in der neuen Spielzeit…

Gestern lud das Theater die Kontaktlehrer(innen) seiner Kooperationsschulen aus Heilbronn und der Region zur neuen Spielplanpräsentation ein. Die insbesondere für Schüler interessanten Stücke der Spielzeit 2012/2013 wurden kurz erläutert und anschließend stellte die Theaterpädagogik ihre geplanten Projekte für die kommende Saison vor. Unter anderem kann man sich wieder auf eine interaktive Bühnenshow und spannende Partnerschultage freuen. Nächste Spielzeit werden zudem noch mehr Lehrerfortbildungen angeboten und zudem gibt es ab Oktober jeden ersten Montag im Monat einen Lehrerstammtisch in unserem Bistro.

Andreas Frane, Stefanie Symmank, Axel Vornam, Katrin Singer, Ramona Klumbach, Antjé Femfert (v.l.)

Nach der Präsentation fand noch eine gemütliche Diskussionsrunde statt, in der sich die Lehrer mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Theaterpädagogik und des Besucherservices austauschen konnten. Von Seiten der Lehrer gab es viel Lob für das Engagement im Bereich der Theaterpädagogik und der Zusammenarbeit mit den Kooperationsschulen und noch mehr Lob für das anstehende Programm für die neue Spielzeit.
Weitere Angebote der Theaterpädagogik, wie z.B. die unterschiedlichen Theaterclubs oder eine Tour durch die Abitur-»Sternchenthemen« im Fach Deutsch, findet ihr in der neuen Theaterpädagogikbroschüre.

Jessica D., Praktikantin

DER COUNTDOWN LÄUFT!!!

Täglich probt der Jugend-Theater-Club Masken nun intensiv für einen besonderen Abend: am Samstag, den 30.06.12, wird sich der imaginäre Vorhang der Kammerspiele des Theaters Heilbronn für die Premiere des Stückes„Leonce und Lena“ nach Georg Büchner heben. Bereits anfangs der Spielzeit 2011/12 begannen die dreizehn Jugendlichen mit ersten Recherchearbeiten nach einem geeigneten Schauspiel, zusammen mit der Theaterpädagogin Katrin Singer, welche die Leitung des Theater-Clubs innehat. Die Idee, genau dieses Stück einzustudieren, in welchem es um eine durch Langeweile zugrunde gehende Gesellschaft geht, ist das Ergebnis langer Vorüberlegungen. Die Thematik der Fremdbestimmung als weiterer zentraler Aspekt brachte die Jugendlichen hierbei auf die Frage, ob man einem solchen System und den damit verbundenen Gesellschaftsstrukturen entkommen könne und wie sich ein solcher Ausbruchsversuch in diesem Falle wohl gestalten würde. Geprobt wird in der seit 2011 bestehenden TheaterWerkStatt und auf der Probebühne des Theaters Heilbronn.

Jugend-Theater-Club Masken

Als Praktikantin beim Theater konnte ich mir bereits einen ersten Eindruck von der Inszenierung verschaffen und erlebte zum ersten Mal hautnah, was es bedeutet, einem Theaterclub anzugehören. Denn das bunt zusammengewürfelte Trüppchen von theaterbegeisterten Jugendlichen im Alter von 13 bis 21 Jahren scheint wunderbar aufeinander eingespielt zu sein: Auch wenn bei den Proben die eine oder andere Textpassage, der eine oder andere Raumgang oder Einsatz selbst nach mehrmaliger Wiederholung verpasst oder glattweg übersprungen wird – gelacht, geneckt und gezetert wird stets gemeinsam. Gemeinsam wird nun auch der anstehenden Premiere entgegengefiebert. Das Publikum darf sich auf zwei originelle Vorstellungen freuen und auf eine Besonderheit: bei dieser Inszenierung von „Leonce und Lena“ treten einzelne Charaktere sogar doppelt oder dreifachbesetzt auf, wie beispielsweise Lena und Valerio. Meiner Meinung nach eine äußerst kreative Idee, wodurch es der Fantasie des Zuschauer überlassen bleibt, dies weiter auszudeuten.

Julia N., Praktikantin

Termine:
30.06.12    19 Uhr    Kammerspiele
01.07.12    15 Uhr    Kammerspiele

Karten unter 07131/563001 oder 563050; Kosten: 2 Euro.

»Tito, mein Vater und ich« beim Festival »Junge Triebe«

Das Klassenzimmerstück »Tito, mein Vater und ich« fährt am 11. Juni zum Festival »Junge Triebe« nach Bielefeld. Dies ist ein Fest der Jugendkultur, bei dem sich junge Künstler aus allen Bereichen treffen: Breakdancer, Kurzfilmer, Graffitikünstler,  Theaterleute und Poetryslamer.
»Tito, mein Vater und ich« von Maja Das Gupta in der Inszenierung von Christopher Gottwald hatte im März Premiere in der Dammrealschule und war seither in vielen Klassenzimmern in Heilbronn und Umgebung zu sehen. Zumeist wissen die Schüler vorher nicht, dass sie sich gleich mitten in einem Theaterstück befinden, wenn plötzlich die Tür ihres Klassenzimmers aufgeht, ein junger Mann hereinstürmt und sie fragt, warum nichts für die Dreharbeiten vorbereitet ist. Schauspieler Sebastian Weiss spielt in dem Ein-Personen-Stück den Filmstudenten Tamas, der zwar in Deutschland geboren wurde, aber dessen Familie aus Ex-Jugoslawien stammt und  der über die eigene Familiengeschichte seinen Diplomfilm machen will. Eine Geschichte, die für ihn bisher unerzählbar war, weil er sie nicht über die Lippen bekommen hat. Eine Liebesgeschichte, die eine Kriegsgeschichte wurde. Der Vater war ein Demagoge, der mit seinen Reden die Landsleute in den Krieg trieb. Seine Mutter stand auf der anderen Seite. Wie kam es, dass die beiden zusammen nach Deutschland gingen und ein Kind bekamen?

Silke Zschäckel, Pressereferentin

Tito, mein Vater und ich

Bühne frei für Schüler

Partnerschultage vom 24. – 25. Mai  2012  

Bühne frei für Schüler: Vom 24. – 25. Mai waren unsere Partnerschultheatertage.  Schulen aus Heilbronn schickten ihre Theater- AG’s, Kurse etc. ins Komödienhaus, um ihre Stücke anderen theaterbegeisterten Schüleren vorzustellen. Vertreten waren die Dammrealschule, die Helene – Lange Realschule, die Fritz – Ulrich Schule, die Christiane – Herzog Schule, die Gustav von Schmoller Schule und die Johann – Jakob – Widmann Schule.
Los ging es gestern mit kleinen, lustigen theatertypischen Kennenlernspielen. Es folgte eine kurze Präsentation der  Theaterstücke, die am Abend des 25. Mai vorgeführt werden. Der heutige Morgen begann mit diversen Workshops von Theaterprofis für die Schüler:

– Physiodrama mit Peter Volksdorf
– Biografisches Theater mit Ramona Klumbach
– Clown mit Cosima Greeven
– Objekttheater mit Verena Lany
– Maskentheater mit Katrin Singer
– Theatersport & Improvisation mit Nadine Lipp

In den Workshops entstanden kleine Szenen die unter großem Beifall und Spaß auf der Bühne präsentiert wurden. Danach gab es dank zahlreicher Sponsoren ein leckeres und gesundes Buffet.
Das alles ist nur das Vorgeplänkel für den großen Abschlussabend an den die Schüler Ausschnitte aus ihren eigenen Stücken präsentieren dürfen. Wir sind sehr auf die Inszenierungen unserer Teilnehmer. Hiermit ein herzliches TOI, TOI, TOI!

Hier unsere ersten Impressionen der Schultheatertage…

Text und Fotos stammen von Nicole (Azubi), Rebecca (Praktikantin) und Jule (Praktikantin))

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Schüler erobern Bühne im Komödienhaus

Partnerschultage am 24. und 25. Mai – Workshops und Präsentationen eigener Stücke

Am 24. und 25. Mai 2012 gehört die Bühne des Komödienhauses 120 Schülerinnen und Schülern zwischen 12 und 19 Jahren. Diese besuchen eine der Kooperationsschulen des Heilbronner Theaters und spielen  in der Schule Theater. Das Treffen der Schülertheater bietet eine Plattform zum gegenseitigen Austausch: Wie arbeiten andere Theatergruppen? Was ist ähnlich, was anders? Die Gespräche zwischen den Teilnehmern fördern den Kontakt und bereichern die eigene Arbeit.

Mit dabei ist  die Fritz-Ulrich Schule Heilbronn mit ihrem Unterwassermusical „Krake Kurt und die Haibande“, die Helene-Lange Realschule stellt „Short Cuts“ von Dagny Reichert vor und die Christiane Herzog-Schule hat ein Stück zum Thema „Mobbing“ entwickelt. Die Dammrealschule bringt Szenen aus ihrem Stück „Aisha“ mit, die Johann-Jakob-Widmann-Schule präsentiert „Cindy Rella“ und die Gustav von Schmoller-Schule kommt mit „Nur Mut!“.

Los geht es am Donnerstag, dem 24. Mai, ab 17 Uhr mit einer theatertypischen Form des gegenseitigen Kennenlernens – mit Theaterspiel und Improvisation. Anschließend stellen die Gruppen kurz ihre Stücke vor, die sie zu den Partnerschultagen mitgebracht haben und die am nächsten Tag in 20 Minuten langen Ausschnitten gezeigt werden sollen.

Am Freitag, 25. Mai, können die Schülerinnen und Schüler von 9-11 Uhr in sechs verschiedenen Workshops in die Arbeit der Theaterprofis hineinschnuppern und ihr eigenes Repertoire um andere Theatertechniken erweitern. Schauspielerin Cosima Greeven, die auch eine Clownsausbildung hat, führt in die Geheimnisse des Clownsspiels ein. In diesem Workshop gilt es herauszufinden, wann und warum eine Spielweise zum Lachen bringen kann. Schauspieler Peter Volksdorf leitet den Workshop „Physiodrama“, der Einblicke in den Einsatz des Körpers in der Schauspielkunst gibt. Im Workshop „Biografisches Theater“ sucht Theaterpädagogin Ramona Klumbach mit den Teilnehmern nach Wegen, aus eigenen Erlebnissen Spielszenen zu entwickeln. Theaterpädagogin Verena Lany zeigt im Workshop „Objekttheater“, wie Alltagsgegenstände zum Leben erweckt werden. In die geheimnisvolle Welt des „Maskentheaters“ nimmt Theaterpädagogin Katrin Singer die Mädchen und Jungen mit. Und Nadine Lipp, Schauspielerin und Theaterpädagogin, treibt mit den Jugendlichen „Theatersport und Improvisation“. Nach den Workshops gibt es von 11.30-12.30 Uhr  eine kleine Präsentation. In der anschließenden Pause sorgen  dankenswerter Weise Bäcker. Metzger, Obst- und Gemüsebauern und  Lebensmittelhändler der Region für die Versorgung der angehenden Schauspieler. Dann geht es zum Höhepunkt des kleinen Festivals für die Partnerschulen: Ab 17 Uhr präsentieren die Schultheatergruppen ihre eigenen Stücke. Zuschauer sind bei freiem Eintritt herzlich eingeladen.

Silke Zschäckel, Pressereferentin

Theaterpädagogin Katrin Singer

Candoco Workshop mit Schülern der Lindenpark- und der Fritz-Ulrich-Schule

Bis vor einer Woche waren sie ganz normale Schülerinnen und Schüler zwischen 13 und 15 Jahren an der Lindenpark- und an der Fritz-Ulrich-Schule in Heilbronn. Jetzt sind sie Tänzerinnen und Tänzer, die heute Abend nicht nur eine spannende Vorstellung von ihrem Tanzstück „Vom Häuserbauen und der Pusteblume“ zeigen werden, sondern die auch noch viel öffentliche Aufmerksamkeit für ihr außergewöhnliches Projekt erfahren. Ein Kamerateam des SWR filmte und interviewte die Mädchen und Jungen, eine Rundfunkreporterin erstellte eine Radio-Reportage und in verschiedenen Zeitungen und Online-Tanzportalen wird über das Projekt berichtet. Die Workshop-Leitung hat ein Team der berühmten Londoner Candoco-Dance-Company  inne. Sechs Tage lang wurde täglich sechs Stunden lang geprobt. Ein Credo der Company, in der behinderte und nichtbehinderte Tänzer seit 20 Jahren zusammenarbeiten: Jeder Mensch ist einzigartig und das Besondere gilt es zu entdecken. Das scheint auch innerhalb dieser Woche mit den Schülern gelungen zu sein. Diese haben es nicht nur gelernt, bewusst mit ihrem Körper umzugehen, Emotionen und Situationen tänzerisch auszudrücken, sondern sie sind sich auch darüber klar geworden, dass sie selbst ganz außergewöhnliche junge Menschen sind. Mit Herzklopfen blicken sie ihrer heutigen Vorstellung vor rund 300 Zuschauern entgegen – um 19 Uhr und 20 Uhr im Komödienhausfoyer. Sie sind quasi die Vorgruppe der Candoco-Company, die um 19.30 Uhr  im Komödienhaus ihr StückTurning 20“ zur Deutschen Erstaufführung bringt. Doch egal, wie die Vorstellung heute für die Jugendlichen läuft, das Selbstbewusstsein, das sie in der einen Woche erworben haben, kann ihnen keiner mehr nehmen.

Die weltberühmte Candoco-Dance-Company hat nicht nur in jeder Hinsicht eine großartige Arbeit geleistet: Als Tänzer und als Leiter zweier Workshops  für Schüler und für Lehrer. Sie hat sich auch noch in Heilbronn un in unserem Theater sehr wohl gefühlt. Aber lest selbst im Blog der Candoco-Dance-Company: International Touring and other sunny delights

Silke Zschäckel, Pressereferentin

Geräuschkulisse selbst gemacht im Theaterworkshop

Die Vorfreude war riesig, als wir, Klasse 8b vom Theodor-Heuss-Gymnasium, hörten, dass wir an einem Theaterworkshop teilnehmen konnten. Und weil wir in nächster Zeit ein Hörspiel namens „Dracula“ im Theater besuchen wollten, drehte sich auch der Workshop um Hörspiele.
Als wir im Wollhaus angekommen waren, wurden wir herzlich von Frau Singer begrüßt, die den Kurs leitete. Nachdem sie sich uns genauer vorgestellt hatte, löcherten wir sie noch mit ein paar Fragen, auf die sie sehr freundlich antwortete.
Daraufhin sollte sich jeder einen Gegenstand in der Umgebung suchen, mit dem er ein bestimmtes Geräusch machen konnte. Wir holten Spülmittel, Alufolie und sogar einen Kaugummiautomaten. Dann setzten wir uns zusammen und jeder stellte sein Geräusch vor, während die anderen die Augen schlossen. Danach teilten wir uns in zwei Gruppen, die eine setzte sich in einem Kreis auf den Boden, die andere setzte sich in den Kreis. Die Gruppe im Kreis schloss die Augen und die andere machte Geräusche zu bestimmten Themen, wie z.B. „Büro“. Nach kurzer Zeit wechselten wir.
Daraufhin bekamen wir in kleinen Gruppe einen Dialog aus dem Hörspiel „Dracula“, zu dem wir passende Geräusche machen und die Rollen sprechen sollten. Diese Aufgabe hat uns besonders gut gefallen, da es viel Spass gemacht hat, die Ergebnisse zum Schluss anzusehen und -zuhören.
Uns allen hat der Workshop sehr viel Freude bereitet und wir würden jederzeit gerne wieder an einem teilnehmen.

Dracula – Ein Live-Hörspiel

Ein spannender Einblick …

Obwohl wir bei dem Titel des Stückes „The killer in me is the killer in you my love“ mehr an einen Krimi als an eine lustige Jugendgeschichte dachten, fanden wir diese nicht weniger spannend.
In dieser geht es um 5 Jugendliche, die sich im Sommer öfters im Schwimmbad treffen, wobei sie mit verschiedenen pubertären Problemen konfrontiert werden.
So konkurrieren beispielsweise die Freunde Gerber und Surbeck um Hanna, welche es genießt, die Augenweide der Männer zu sein. Die schüchterne Lena hingegen ist unzufrieden mit sich und verkörpert damit das Gegenteil der arroganten Hanna. Gerbers kleiner Bruder, der sich anfangs aus dem Imponiergehabe der Älteren heraushält, verliebt sich letztendlich aber doch in Lena.
Das Stück hat uns sehr gefallen, da der Autor die Probleme von Jugendlichen gut erfasst und die Schauspieler diese überzeugend dargestellt haben.

The killer in me is the killer in you my love

Außerdem haben wir noch zwei weitere Stücke angesehen, zu denen wir zuvor an einem Workshop in der Theaterwerkstatt im Wollhaus teilgenommen haben.
Das Zusammentreffen zweier Generationen war Hauptthema im Workshop zu dem Stück „Das Herz eines Boxers“. Zusammen mit einigen Studenten durften wir uns Szenen überlegen, in denen Jung und Alt und speziell deren Vorurteile aufeinander treffen. Die Theaterpädagogen führen die Besucher gekonnt an das Thema der Stücke heran.

Während unserer Praktikumswoche haben wir erfahren, wie wichtig das Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit für das Theater sind. Sie tragen maßgeblich dazu bei, dass mittlerweile jährlich über 160.000 Zuschauer gezählt werden.

Besonders interessant waren für uns auch die weiteren Theaterberufe, die wir bei einer Führung zu sehen bekommen haben. Neben den zahllosen Requisiten und Kostümen sahen wir außerdem, wie aufwändig die Mitarbeiter der verschiedenen Werkstätten die Bühnenbilder erstellen und wie viel Technik für den reibungslosen Ablauf einer Aufführung nötig ist.

Für uns war das Praktikum eine gute Erfahrung, da es uns einen interessanten Einblick hinter die Kulissen und die einzelnen Abläufe ermöglicht hat.
Die Tätigkeit mit den Leuten hat uns viel Spaß gemacht, sodass wir uns sehr gut vorstellen könnten, hier später einmal zu arbeiten.

Leunora und Ergin, die Praktikanten der Öffentlichkeitsarbeit