Interview mit der Tänzerin Nefeli Skarmea

Interview mit der Tänzerin Nefeli Skarmea

Die Griechin Nefeli Skarmea ist eine gefragte Tänzerin, die schon mit zahlreichen Choreografen gearbeitet hat. 2012 nimmt sie bereits zum dritten Mal am Heilbronner Tanzfestival teil, das ist Zufall – aber nicht nur. 2009 trat sie in „meinland“ von Philip Bergmann auf. 2011 tanzte sie ein wunderbares Duett mit dem Taiwanesen Shang-Chi Sun und erzählte nach der Aufführung von einem ungewöhnlichen Projekt, das gerade entstanden war: „Sideways rain“ des in Genf lebenden Brasilianers Guilherme Botelho. Aufgrund ihrer Empfehlung habe ich mir „Sideways rain“ angesehen und war sofort überzeugt von diesem Stück, das nun das Heilbronner Festival am 09. Mai im Großen Haus eröffnen wird.

 

Karin Kirchhoff (Kuratorin Tanz! Heilbronn): Nefeli Skarmea, Sie leben in Berlin, wie kam es dazu, dass der in Genf arbeitende Guilherme Botelho Sie engagiert hat?

Nefeli Skarmea.: Cie. Alias hat ein Vortanzen im Tanzhaus NRW in Düsseldorf angekündigt, und ich hatte in der Zeit nach neuen Engagements gesucht. Das ist schon vor ungefähr 4 Jahren. Eigentlich hat Guilherme nach Tänzern für eine frühere Produktion gesucht. Es war ein sehr langer Tag, ich hab’s auch bis zum Ende geschafft, aber er hat mich trotzdem nicht für das Stück engagiert… Diese Kostprobe seiner Arbeit habe ich aber sehr genossen und geschätzt und anderthalb Jahre später, als ich in Lausanne für eine andere Kompanie vortanzen war, habe ich beim Alias Studio in Genf „vorbeigeschaut“ und mit der Gruppe trainiert. Durch diesen neuen Kontakt hat mir dann Gui angeboten bei Sideways Rain mitzumachen.

 

K.K.: Das Stück war international schon viel unterwegs. In welcher Stadt oder welchem Land sind Sie besonders gerne gewesen?

 N.S.: Natürlich freut man sich, in südlichen Ländern bzw. wärmeren Orten Gastspiele zu haben. Zagreb und Porto, Tel Aviv und Sao Paolo haben das Team besonders glücklich gemacht! Letztes Jahr am Ende des Sommers haben wir in Zürich getanzt, in einem Theater dessen Backstage-Bereich direkt am Züricher See liegt. Das Wetter war in der Zeit ganz wundervoll, und jeden Tag nach der Verbeugung sind wir alle nackt ins Wasser gesprungen; das war immer nach der ganzen Erschöpfung, der Anstrengung vom Stück, ein absolut fantastisches Gefühl…!
Ich freue mich auch immer, wenn Gui über das Stück spricht. Er hat eine sehr einfache aber poetische Art, über die Konzeption des Stücks zu erzählen; wie er von seiner eigenen Aktivität des Laufens inspiriert wurde, wie sich alles vorwärts bewegt wie ein Fluss auf der Bühne, wie es nicht über Beziehungen zwischen Menschen handelt sondern über das Individuum innerhalb seines Lebensflusses.

 

K.K.: Ihr seid mit 17 Leuten auf Tour. Weil die Gruppe so groß ist, müssen sich die Tänzer Doppelzimmer teilen, um Kosten zu sparen. Geht man sich da manchmal auf die Nerven?

 N.S.: Wir sind sehr unterschiedlichen Alters, von 20 bis 38 Jahren ungefähr, trotzdem verstehen wir uns extrem gut und hatten nie wirklich Probleme. Niemand will das Zimmer mit Fabio teilen, weil er anscheinend schnarcht, deswegen teile ich es mit ihm, da ich so tief schlafe.

 

K.K.: Gibt es etwas, worauf Sie sich in Heilbronn freuen, oder woran Sie sich vom letzten Aufenthalt noch gut erinnern?

N.S.: Vom Tanz! Heilbronn Festival habe ich mich immer sehr willkommen gefühlt. Wir freuen uns natürlich auf ein enthusiastisches Publikum, was ich bis jetzt in Heilbronn jedes Mal so erlebt habe.

 

 

Nefeli Skarmea ist auf dem Bild ganz links zu sehen. Foto: Cie. Alias/Guilherme Botelho (Genf)

„Jeder Mensch kann tanzen“

„Jeder Mensch kann tanzen“ und „Selber tanzen macht glücklich“ – das wurde in den vergangenen Jahren schon bei Tanz! Heilbronn unter Beweis gestellt: in Tanzprojekten mit Jugendlichen und Senioren und in verschiedenen Workshops. Dass jeder tanzen kann, gilt auch für Menschen mit ganz unterschiedlichen Körpern, mit Krankheiten oder Behinderungen. Jeder Körper bringt durch seine spezielle Beschaffenheit eine ganz bestimmte Bewegungsqualität mit sich. Und die vermeintliche Einschränkung birgt oft eine besondere Befähigung. Um zu diesem Thema zu recherchieren, habe ich mir im Verlauf des letzten Jahres Stücke von professionellen integrativen Tanzkompanien angesehen, in denen Menschen mit und ohne Behinderung zusammen auftreten. Eine Erfahrung wurde dabei besonders deutlich. Sie hat mit der Bühnensituation zu tun: auf der Straße würde ich jemanden, der „anders“ aussieht, z.B. kleinwüchsig ist oder eine Prothese trägt, nicht lange anschauen, um keine unangenehme oder peinliche Situation zu erzeugen. Jemanden, der auf einer Bühne steht, darf ich ansehen. Erst recht in einem integrativen Tanzstück, in dem die Darsteller nicht ausgestellt werden sondern als Künstler agieren. Und nach einer gewissen Zeit des Schauens ist es – Normalität. Es wird völlig selbstverständlich, ganz verschiedene Körper auf der Bühne zu sehen. So selbstverständlich sollte es ja auch im Alltag sein. Auf die Diskrepanz zwischen diesem Ideal und der Realität machen integrative Tanzcompagnien aufmerksam, meistens ohne erhobenen Zeigefinger sondern einfach durch ihre selbstbewusste Arbeit.

Im Gespräch mit den Künstlern und auch bei ersten Projektbeschreibungen bin ich dann immer wieder über die Sprache gestolpert. Wie benennt man Unterschiedlichkeiten ohne zu diskriminieren oder auszugrenzen? Im Englischen gibt es für integrative Gruppen das Adjektiv „mixed-abled“, also „mit unterschiedlichen Befähigungen“, das ist nicht wertend. Im Deutschen gibt es dafür nur die umständliche Umschreibung, man sagt „Behinderte und Nicht-Behinderte“. Das Wort „behindert“ ist aber erst in seiner Umdeutung nicht diskriminierend, nämlich: der jeweilige Mensch IST nicht behindert, sondern er WIRD behindert: von seiner Umwelt, die nicht auf seine Bedürfnisse eingerichtet ist, sei es ein rollstuhlgerechter Zugang, Blindenschrift oder ein Gebärdendolmetscher.

Im Mai wird die englische Tanzcompany Candoco zu Gast sein und ein integratives Projekt mit Schülern der Fritz-Ulrich-Werkrealschule und mit hör- und sprachbehinderten Schülern der Lindenparkschule leiten. Mein Vorsatz ist, bis dahin mindestens „Hallo“, „Bitte“ und „Danke“ in Gebärdensprache zu können.

Karin Kirchhoff, Tanz Heilbronn Kuratorin

Bild: Candoco Dance Company (London)

 

Vom 09.-13. Mai 2012 wird »Der aufrechte Gang« getanzt

4. Auflage des Festival »Tanz! Heilbronn«
Vom 09.-13. Mai 2012 wird »Der aufrechte Gang« getanzt
Unter anderem zu Gast: Die Candoco Dance Company mit einer Deutschen Erstaufführung

Es ist mittlerweile aus der Vielfalt der Angebote am Theater Heilbronn nicht mehr wegzudenken: Das Festival »Tanz! Heilbronn«, das jedes Jahr im Mai für eine Woche Highlights des internationalen Tanztheaters auf den Bühnen des Stadttheaters präsentiert.

Eröffnet wird es am 09. Mai um 19.30 Uhr im Großen Haus mit einem rauschhaften Lauf durch die Evolution der Menschheit: »Sideways rain« ist eine Arbeit des brasilianischen Choreografen Guilherme Botelho und seiner Schweizer Compagnie Alias. Die 14 Tänzerinnen und Tänzer bilden für 60 Minuten einen unermüdlichen Menschenstrom voll visueller Kraft und hypnotischer Energie und spüren der Entwicklung der Menschheit vor dem Hintergrund einer sich stets verändernden Welt nach.

Am 10. Mai um 19.30 Uhr ist die britische Candoco Dance Company mit einer Deutschen Erstaufführung zu erleben. Behinderte und nichtbehinderte professionelle Tänzerinnen und Tänzer arbeiten seit 20 Jahren in dieser Gruppe zusammen. Aus Anlass ihres Jubiläums hat sich die Company einen Abend geschenkt, der eine aktuelle Choreografie »Looking back« des Franzosen Rachid Ouramdane mit einem Klassiker der jüngeren Tanzgeschichte »Set and Reset/Reset« von Trisha Brown vereint.

Am 11. Mai um 20.00 Uhr kommt Vanilton Lakka aus Brasilien mit seinem Stück »Is the body the media of dance? Other parts« in die Kammerspiele. Zusammen mit seinen beiden Mitstreitern gewinnt er dem Breakdance ganz neue Bewegungsformen ab. Er verbindet ihn mit Elementen des klassischen Tanzes und lässt die Choreografie im Wesentlichen von den Zuschauern mitgestalten. (Eine zweite Vorstellung ist am 12. Mai um 22 Uhr.)

Ebenfalls am 11. Mai gibt es um 22 Uhr ein großes Open-Air-Spektakel auf dem Theatervorplatz. Die Compagnie Retouramont aus Paris vollführt in der Choreografie von Fabrice Guillot »Danse des Cariatides« einen nächtlichen Tanz zwischen Himmel und Erde.

Am 12. Mai um 19.30 Uhr ist die Compagnie Marie Chouinard aus Montreal mit »bODY_rEMIX/gOLDBERG_vARIATIONS« im Großen Haus zu erleben, einem Stück von virtuoser, verstörender Schönheit. Marie Chouinard verfremdet die Formensprache des Balletts auf einzigartige Weise. Ihre virtuosen Tänzerinnen und Tänzer sind mit Spitzenschuhen an Händen und Füßen ausgestattet. Sie sind an Stangen gefesselt, staksen auf Krücken oder hängen an Seilen und verwandeln sich in Wesen zwischen Mensch, Maschine und Tier.

Am 13. Mai um 19.30 Uhr schlägt der afrikanische Choreograf Tchekpo Dan Agbetou in seiner Arbeit »Three levels« mit fünf herausragenden Tänzerpersönlichkeiten einen Lebensbogen von der Geburt bis zum Tod.
Er hinterfragt das europäische Stereotyp vom afrikanischen Körper und untersucht, wie der Körper von der Seele abhängig ist.

Der Kartenvorverkauf für das Festival hat begonnen.
Karten und Infos unter 07131/56 30 01 od. 56 30 50 oder im Online-Ticket-Shop unter www.theater-heilbronn.de

Silk Zschäckel, Pressereferentin

Tchekpo Dance Company (Bielefeld) kommt zum Tanz! Festival

Am 13. Mai um 19.30 Uhr schlägt der afrikanische Choreograf Tchekpo Dan Agbetou in seiner Arbeit »Three levels« mit fünf herausragenden Tänzerpersönlichkeiten einen Lebensbogen von der Geburt bis zum Tod.

Mit fünf herausragenden Tänzerpersönlichkeiten beschreibt Tchekpo Dan Agbetou einen Lebensbogen von der Geburt bis zum Tod, von Entstehen, Entfalten und Vergehen.

Foto: Tchekpo Dance Company

 

Dabei beschäftigen ihn Fragen über das Verhältnis von Körper, Gefühl und Seele:
»Wie ist der Körper abhängig von der Seele? Wird er durch die Gefühle gelenkt oder lenkt die Seele die Gefühle? Ist der Körper wirklich der Spiegel der Seele? Und ist er das Instrument, das uns ermöglicht, unsere Ideen und Träume auf die Bühne zu bringen?« (T.D.A.)
In poetischen Solo- und kraftvollen Gruppensequenzen entfaltet sich seine zeitgenössische Tanzsprache. Bewusst hat er Tänzer gewählt, die verschiedenen afrikanischen Ländern entstammen. Der Choreograf hinterfragt mit ihnen das europäische Stereotyp vom »afrikanischen Körper« und sieht dahinter die Unterschiede, die Regionen und Ethnien hervorbringen.
»Was ist der Mensch? Was zeichnet ihn aus, und was macht ihn schwach? Der aus Benin  stammende und seit 1995 in Deutschland lebende Choreograf Tchekpo Dan Agbetou hat sich diesen Fragen gestellt und mit seinem aktuellen Stück ebenso aufrüttelnde wie berührende Antworten gefunden. (…) kluges, raffiniert choreografiertes und vom Premierenpublikum begeistert aufgenommenes Tanzstück (…)« (Neue Westfälische)

Foto: Tchekpo Dance Company

 

Nach der Premiere in Bielefeld und Aufführungen in Marrakesch ist Heilbronn der erste Gastspielort in Deutschland für diese Produktion.

Tchekpo Dan Agbetou erlernte zunächst in Benin/Westafrika den traditionellen Tanz. Als Jugendlicher kam er nach Frankreich und studierte Modern und Jazz in Paris und New York, u. a. am Alvin Ailey Dance Theater. 1991 gründete er in Frankreich die Tchekpo Dance Company und kam 1995 nach Deutschland, wo er in Bielefeld das Zentrum für Tanz + Kreativität DANSART eröffnete und die Arbeit mit seiner Company fortsetzte. Erfolgreich werden seine Produktionen seither nicht nur in Europa, sondern auch in Asien, Afrika und den USA gezeigt.
2002 übernahm er die künstlerische Leitung für das jährliche Tanzfestival Bielefeld. 2006 rief er zusätzlich ein Festival für Zeitgenössischen Tanz aus Afrika ins Leben, die BIENNALE PASSAGES.

Produktion: Tchekpo Dance Company, in Koproduktion mit DansArtTanznetworks. Gefördert vom Land Nordrhein-Westfalen und dem Verein der Förderer der Tanzkunst e.V.

Foto: Tchekpo Dance Company

 

Konzept:
Tchekpo Dan Agbetou
Choreografie:
Tchekpo Dan Agbetou mit den Tänzern
Dramaturgie:
Gilda Rebello
Tanz:
Michel Kouakou (Elfenbeinküste, USA), Pape Ibrahim N’Diayes »Kaolak« (Senegal, Tschechien), Doudet Grazai (Elfenbeinküste, Frankreich), Lebeau Boumpoutou (Kongo-Brazzaville, Burkina-Faso), Nestor Kouame (Elfenbeinküste, Frankreich)
Bühnenbild, Licht, Ton, Video, Lichtdesign
Chris Umney,
Tchekpo Dan Agbetou
Soundmix:
Chris Umney
Kostüm:
Sabina Strunk,
Ulla Agbetou

Dauer: 70 Min.

Am 12.05 ist die Compagnie Marie Chouinard aus Montreal zu erleben

Choreografie, Foto: Marie Chouinard

Am 12. Mai um 19.30 Uhr ist die Compagnie Marie Chouinard aus Montreal mit »bODY_rEMIX/gOLDBERG_vARIATIONS« im Großen Haus zu erleben, einem Stück von virtuoser, verstörender Schönheit. Marie Chouinard verfremdet die Formensprache des Balletts auf einzigartige Weise. Ihre virtuosen Tänzerinnen und Tänzer sind mit Spitzenschuhen an Händen und Füßen ausgestattet. Sie sind an Stangen gefesselt, staksen auf Krücken oder hängen an Seilen und verwandeln sich in Wesen zwischen Mensch, Maschine und Tier.

Body Remix: die kanadische Choreografin Marie Chouinard zerlegt und verfremdet die Formsprache des Balletts auf einzigartige Weise. Ihre virtuosen Tänzerinnen und Tänzer sind mit Spitzenschuhen an Händen und Füßen ausgestattet, an Stangen gefesselt, staksen auf Krücken oder hängen an Seilen. Die Hilfsmittel behindern oder ermöglichen ihre Bewegungen und erzeugen hybride Körperformen zwischen Mensch, Maschine und Tier.
Latente Ballett-Erotik wird in aggressive Sexualität gewandelt, mit dem Spitzenschuh als Fetisch und Folterinstrument. Gleichzeitig entsteht ein hyperästhetisches Sinnbild über die Bedingungen der menschlichen Existenz: mit ihrem Gefangen-sein in der physischen Wirklichkeit und dem Streben nach Vollkommenheit und Freiheit.
Der Manipulation der Bewegungen entspricht der Umgang mit dem musikalischen Material. Bachs Goldberg-Variationen werden in der berühmten Interpretation von Glenn Gould zum Teil verfremdet, zum Teil original wiedergegeben.

 

Choreografie, Foto: Marie Chouinard

 

Bereits 2005 entstanden, tourte bODY_rEMIX/gOLDBERG_vARIATIONS um die Welt und ist mit seiner zeitlosen Kraft weiterhin im Repertoire einer der bekanntesten Kompanien Kanadas.
Die Choreografin Marie Chouinard wurde in Québec geboren. Seit 1978 entwickelte sie eigene Stücke, die das Publikum oft schockierten und faszinierten. Nach dreißig Soloarbeiten gründete sie 1990 die Compagnie Marie Chouinard. Sie erhielt zahlreiche renommierte Preise und Ehrungen wie den Prix du Québec (2010), Chevalier de L’Ordre des Arts et des Lettres (Frankreich 2009), Officer of the Order of Canada (2007) und den Bessie Award (New York 2000).

Choreografie, Foto: Marie Chouinard

 

Produktion: Compagnie Marie Chouinard. Koproduktion: National Arts Centre (Ottawa), Montréal High Lights Festival, Schlossfestspiele (Ludwigsburg), Théâtre de la Ville (Paris), Biennale von Venedig, White Bird (Portland), mit Unterstützung von ImPulsTanz (Wien).

Choreografie, Künstlerische Leitung:
Marie Chouinard
Tanz:
Valeria Gallucio, Leon Kupferschmid, Lucy M. May, Michael Nameishi, Mariusz Ostrowski, Carol Prieur, Gérard Reyes, Dorotea Saykaly, James Viveiros, Megan Walbaum
Musik:
Louis Dufort: Variations on the Variations; Johann Sebastian Bach: Goldberg Variationen, Variationen 5, 6, 8; Vocal Extracts of Glenn Gould (A state of Wonder: The Complete Goldberg Variations (1955 & 1981)
Licht, Bühne, Requisiten:
Marie Chouinard
Kostüme, Frisuren:
Vandal
Technische Leitung:
Jean-François Bernier

Open-Air-Spektakel

Am 11. Mai gibt es um 22 Uhr ein großes Open-Air-Spektakel auf dem Theatervorplatz. Die Compagnie Retouramont aus Paris vollführt in der Choreografie von Fabrice Guillot »Danse des Cariatides« einen nächtlichen Tanz zwischen Himmel und Erde.

In einer spektakulären, abendlichen Aktion zwischen Himmel und Erde erobern drei Tänzerinnen den Luftraum vor dem Theater. Eine hohe Hauswand dient als »Tanzboden« für die Choreografie an Horizontal- und Vertikalseilen.
Die französische Compagnie Retouramont passt ihr Stück an die architektonischen Gegebenheiten des jeweiligen Ortes an. Dafür werden sie drei Tage in Heilbronn proben. Ein währenddessen hier gedrehtes Video spielt mit Perspektiven und Dimensionen und erschafft zusammen mit Licht, Ton und Live-Tanz eine so poetische wie spannungsgeladene Atmosphäre.

Foto: Pierre Galais

 

»In gewissen Nächten verlassen diese Steinwesen ihre Sockel und erobern den Raum, auf den sie so lange gestarrt haben. Ihre mineralische Konsistenz wird geschmeidig und allmählich befreien sie sich aus der Architektur. Auch unter dem Fundament leben mächtige Karyatiden, unterirdische Kolleginnen, Riesinnen mit einem Körper aus Dunkelheit. Sie erheben sich aus dem Untergrund, drängen sich an die Fassaden und treffen sich schließlich für einen nächtlichen Tanz. Sie bewegen sich umeinander, tragen einander und erschaffen unwahrscheinliche Zentauren mit Körpern aus Bildern und Dunkelheit. Lasst uns, nur für einen Moment, durch die Augen dieser Frauen sehen, und seht die Welt stürzen, die Wände schwanken und den Horizont sich um sich selber drehen. Die Karyatiden verkehren die Schwerkraft der Welt.« (Cie. Retouramont)

Foto: Pierre Galais

 

Produktion: Le Manège Mons/Belgien, Remue-Méninges/Lieux Publics, pOlau Pôle des Arts Urbains Cie Off, Compa/CG Eure et Loir, Theater Bonneuil, Theater Cachan,Theater Charenton (Val-de-Marne), Grand Théâtre Lorient, Gemeinde Port-Louis, Schloss Clermont, Associazione Culturale BASILICATA 1799 / Festival Citta delle Cento Scale – Rassegna Internazionale di Danza e arti performative nei Paesaggi Urbani (Italien).
Gefördert durch: Abteilung für Musik, Tanz, Theater und Darstellende Künste des Ministeriums für Kultur und Kommunikation Frankreich; Conseil Général Département Val-de-Marne; Conseil Général Département Seine-Saint-Denis.
Gastspiel mit freundlicher Unterstützung des Institut français d’Allemagne / Bureau de la création artistique – Théâtre et Danse.

Choregrafie:
Fabrice Guillot
Tanz:
Séverinne Bénnevault
Bérangère Roussel
Nathalie Tedesco
Komposition:
Bach to Beirut / Trio
Filmregie/Video, Lichtdesign:
Pierre Galais

Dauer: 40 Min.

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Danse des Cariatides von jmcarmona

Am 11. Mai kommt Vanilton Lakka aus Brasilien

Am 11. Mai um 20.00 Uhr kommt Vanilton Lakka aus Brasilien mit seinem Stück »Is the body the media of dance? Other parts« in die Kammerspiele. Zusammen mit seinen beiden Mitstreitern gewinnt er dem Breakdance ganz neue Bewegungsformen ab. Er verbindet ihn mit Elementen des zeitgenössischen Tanzes und beteiligt die Zuschauer an der Gestaltung des Abends. (Eine zweite Vorstellung ist am 12. Mai um 22 Uhr.) Vanilton Lakka gibt am 12. und 13. Mai einen zweitägigen Hip-Hop-Workshop.

 

Vanilton Lakka Foto: agencia espetaculum


Ist der Körper das Medium des Tanzes?«, fragt der brasilianische Choreograf Vanilton Lakka und bringt auch Plastikpüppchen und Spielzeugautos zum Tanzen. In einer leichtfüßigen, spielerischen Versuchsanordnung setzen er und seine beiden Mitstreiter ihre Körper in höchster technischer Brillanz ein. Bewegungen des Breakdance werden bis an die Grenzen der Machbarkeit verlangsamt und mit klassischen und zeitgenössischen Elementen vermischt. Bewegungsfolgen werden zu HipHop, Tangomusik oder Radiorauschen getanzt, das Publikum darf »Stop and Go« kommandieren. Wie bei einem Breakdance-»Battle« sitzen die Zuschauer um die Teilnehmenden herum. Die drei Tänzer zeigen jedoch nicht konkurrierende Soli, sondern treten in Aktion zu- und miteinander und machen aus dem ursprünglichen Wettbewerb ein gemeinschaftliches Erlebnis, bei dem sie das Publikum als Mitschauende und Mitdenkende einbeziehen.
»Vanilton Lakkas Spiel mit den Codes des Breakdance ist so liebevoll, swingend und ganz einfach brasilianisch schön, dass diese Dekonstruktion selbst B-Boys große Freude macht. Normale Zuschauer amüsieren sich hier erst recht. HipHop aus Brasilien ist derzeit der überraschendste überhaupt, und »O corpo è o midia da dança – Outras partes« in diesem Sinn eine weitere bedeutende Entdeckung.« (kultiversum.de, April 2011)

Vanilton Lakka lebt und arbeitet im brasilianischen Uberlândia. Neben einem Master of Arts besitzt er einen Universitätsabschluss in Sozialwissenschaften. Zum Tanz kam er über den Streetdance, der in Brasilien viel stärker als in Europa Teil der Alltagskultur ist. Nach zahlreichen Auftritten in Süd- und Mittelamerika ist er seit 2011 zunehmend auch auf europäischen Bühnen zu Gast.

Vanilton Lakka Foto: Cristina Kochmann

Konzept, Choreografie:
Vanilton Lakka
Tanz:
Vanilton Lakka, Cloifson Costa, Fabio Costa
Musik:
»Maria Elena« (Xavier Cugat),
»Take a Look Around«
(Theme from M:I-2 Limp Bizkit),
»La Cumparsita«
(Matos Rodriguez),
»Se ela dança eu danço«
(MC Marcinho)

Das Projekt wurde mit Unterstützung des Programms Rumos Itaú Cultural Dança entwickelt.

Dauer: ca. 50 Min.

 

Candoco Dance Company mit einer Deutschen Erstaufführung

Am 10. Mai um 19.30 Uhr ist die britische Candoco Dance Company mit einer Deutschen Erstaufführung zu erleben. Behinderte und nichtbehinderte professionelle Tänzerinnen und Tänzer arbeiten seit 20 Jahren in dieser Gruppe zusammen. Aus Anlass ihres Jubiläums hat sich Company den Abend »Turning 20« geschenkt, der eine aktuelle Choreografie »Looking back« des Franzosen Rachid Ouramdane mit einem Klassiker der jüngeren Tanzgeschichte »Set and Reset/Reset« von Trisha Brown vereint. Mitglieder von Candoco arbeiten außerdem für eine Woche mit zwei Schulklassen – eine davon mit Hör- und Sprachbehinderten – zusammen, die ihre Performance unmittelbar vor der Vorstellung zeigen. Zusätzlich bieten sie eine zweitägige Lehrerfortbildung zum Thema Integrativer Tanz an.

Foto: Hugo Glendinning

 

Seit 20 Jahren tanzen in der Londoner Candoco Dance Company professionelle behinderte und nichtbehinderte Tänzerinnen und Tänzer zusammen. Zum Jubiläum hat sich die Gruppe einen Abend geschenkt, der eine aktuelle Choreografie mit einem »Klassiker« der jüngeren Tanzgeschichte vereint.

Den Auftakt macht Looking back des französischen Choreografen Rachid Ouramdane, der den Companymitgliedern ein Stück quasi auf den Leib geschneidert hat. Es legt den Schwerpunkt auf individuelle Porträts der Tänzerinnen und Tänzer in einem atmosphärisch dichten, visuell und musikalisch eindringlichen Werk. Rachid Ouramdane ist einer der führenden Vertreter einer neuen Generation von konzeptionell denkenden Performern, die Tanz, dokumentarisches Material und Multimedia verbinden.

Foto: Hugo Glendinning

 

Set and Reset/Reset heißt die Rekonstruktion einer 1983 entstandenen Produktion der berühmten amerikanischen Choreografin Trisha Brown. Die Musik stammt von Laurie Anderson, Bühnenbild und Kostüme basieren auf den Originalentwürfen, die der Maler Robert Rauschenberg für Trisha Brown schuf. Set and Reset – so der Originaltitel – gilt als Meisterwerk des Postmodern Dance. In großer Abstraktion reflektiert es über das Thema »Un-/Sichtbarkeit«. Klare geometrische Strukturen und eine extrem flüssige Bewegungsqualität in hohem Tempo zeichnen die Choreografie aus. Begleitet von einer Tänzerin der Trisha Brown Company haben die Candoco-Tänzer das Stück neu einstudiert, wobei sie, den Regeln der Choreografin folgend, eine eigene Version entwickelten.
Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Publikumsgespräch mit den Künstlern statt.

Foto: Hugo Glendinning

 

Deutsche Erstaufführung

Künstlerische Leitung Candoco Dance Company
Pedro Machado, Stine Nilsen
Tanz
Darren Anderson, Elinor Baker, Dan Daw, Mirjam Gurtner, Annie Hanauer, Victoria Malin, Chris Owen

LOOKING BACK
Choreografie: Rachid Ouramdane
Sounddesign: Jean-Baptiste Julien
Bühne: Jean-Baptiste Julien,
Rachid Ouramdane
Kostüm: La Bourette
Lichtdesign: Chahine Yavroyan

SET AND RESET/RESET  
Einstudierung mit der TRISHA BROWN DANCE COMPANY.
Choreografie Set and Reset (1983): Trisha Brown
Regie Set and Reset/Reset (2011): Abigail Yager
Musik: Laurie Anderson
Kostüm: Celeste Dandeker-Arnold OBE (nach dem Originaldesign von Robert Rauschenberg 1983)
Bühne: David Lock (nach dem Originaldesign von Robert Rauschenberg 1983)
Lichtdesign: Chahine Yavroyan

Dauer: ca. 75 Min., eine Pause

Gastspiel mit freundlicher Unterstützung des British Council.

Tanz! Heilbronn wird im Mai mit der Compagnie Alias eröffnet

Eröffnet wird das Festival am 9. Mai um 19.30 Uhr im Großen Haus mit einem rauschhaften Lauf durch die Evolution der Menschheit: »Sideways rain« ist eine Arbeit des brasilianischen Choreografen Guilherme Botelho und seiner Schweizer Compagnie Alias. Die 14 Tänzerinnen und Tänzer bilden für 60 Minuten einen unermüdlichen Menschenstrom voll visueller Kraft und hypnotischer Energie und spüren der Entwicklung der Menschheit vor dem Hintergrund einer sich stets verändernden Welt nach.

Vierzehn Tänzerinnen und Tänzer überqueren die Bühne von links nach rechts, immer wieder, unermüdlich. Sie robben, kriechen, gehen, laufen, fallen, stehen auf und beginnen wieder von vorne. Ein endlos scheinender Menschenstrom, getrieben durch den unerklärlichen Drang zur Fortbewegung. Bestimmt durch Schicksal, Vorsehung, Evolution?
Der brasilianische Choreograf Guilherme Botelho erschafft mit seiner Schweizer Kompanie eine physische Metapher des Lebens, der Conditio Humana. Durch das ineinandergreifende Universum aus Licht, Musik und Bühnenbild entstehen aus der beeindruckenden Einfachheit der Bewegungen die komplexen Fragen nach der Entwicklung des Menschseins vor dem Hintergrund einer Welt, die sich in stetiger Transformation befindet. Aus der Wiederholung der Muster und der stetigen Beschleunigung des Rhythmus entsteht eine Choreografie voll visueller Kraft und soghafter Energie, deren Faszination man sich nur schwer entziehen kann. Der Zuschauer wird hypnotisiert und hineingezogen in diesen rauschhaften Lauf durch die Evolution der Menschheit.

 

Der in São Paulo geborene Guilherme Botelho begann mit 16 Jahren seine Tanzausbildung und wurde bereits zwei Jahre später ans Grand Théâtre in Genf engagiert, wo er heute noch lebt. 1993 gründete er dort die Compagnie Alias, die seitdem mehr als 20 Stücke erarbeitet und in Vorstellungen auf der ganzen Welt gezeigt hat.
Botelhos Arbeiten gewannen mehrere Preise, darunter den 2. Kirin Contemporary Award of Tokyo 1999 und den Schweizer Tanz- und Choreografiepreis 2009.

Nefeli Skarmea, Tänzerin der Compagnie Alias, gibt am 09. Mai einen zweistündigen Workshop zu Sideways rain exklusiv für Schülerinnen und Schüler von Kooperationsschulen des Theaters Heilbronn.

Produktion: Alias. In Koproduktion mit La Bâtie festival de Genève, Théâtre du Crochetan, Théâtre Forum Meyrin. Unterstützt von: Stadt Genf, Kanton Genf, Pro Helvetia – Schweizer Kulturstiftung, Gemeinde Meyrin, Fondation meyrinoise pour la promotion culturelle, sportive et sociale, Stiftung Corymbo, Stiftung Leenaards. Gastspiel unterstützt durch Corodis.


Choreografie
Guilherme Botelho
Musik
Murcof (Fernando Corona)
Kostüme
Marion Schmid, Julia Hansen
Bühne
Guilherme Botelho, Gilles Lambert, Stefanie Liniger
Licht
Jean-Philippe Roy
Technische Direktion
William Ballerio
Tanz
Stéphanie Bayle, Fabio Bergamaschi, Adriano Coletta, Erik Lobelius, Philia Maillardet, Danilo Moroni, Madeleine Piguet Raykov, Ambre Pini, Claire Marie Ricarte, Adrian Rusmali, Candide Sauvaux, Nefeli Skarmea, Gabor Varga

Dauer: ca. 60 Min.

Vorverkauf für »Tanz! Heilbronn 2012« hat begonnen!

Gestern  haben wir der Presse das Programm für die vierte Auflage des Festivals „Tanz! Heilbronn“ vom 9.-13. Mai vorgestellt.  Der Vorverkauf hat heute begonnen. Sichern Sie sich rechtzeitig Ihre Karten.

4. Auflage des Festival „Tanz! Heilbronn“
Vom 9.-13. Mai 2012 wird „Der aufrechte Gang“ getanzt
Unter anderem zu Gast die Candoco Dance Company mit einer Deutschen Erstaufführung

Es ist mittlerweile aus der Vielfalt der Angebote am Theater Heilbronn nicht mehr wegzudenken: Das Festival „Tanz! Heilbronn“, das jedes Jahr im Mai für eine Woche Highlights des internationalen zeitgenössischen Tanzes auf den Bühnen des Stadttheaters präsentiert.
Im Mai 2009 aus der Taufe gehoben, erfreut es sich von Jahr zu Jahr wachsender Beliebtheit bei Tanzfreunden weit über die Region hinaus
Vom 9.-13. Mai 2012 lädt das Theater Heilbronn zum vierten Mal zum Festival „Tanz! Heilbronn“ ein. Thema ist diesmal der „Aufrechte Gang“ und zwar sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinn. Unter diesem Motto hat Festivalkuratorin Karin Kirchhoff europäische und außereuropäische Tanz-Highlights eingeladen. Das Festival bietet ein dichtes Programm in allen drei Spielstätten: Unter anderem mit einer deutschen Erstaufführung der britischen Candoco Dance Company , einem großen Stück der kanadischen Compagnie Marie Chouinard oder einer außergewöhnlichen Open-Air-Performance der Pariser Compagnie Retouramont. Außerdem gibt es wieder ein Tanzprojekt mit Jugendlichen und viele Möglichkeiten, die Aufforderung „Tanz! Heilbronn“ ernst zu nehmen und sich selbst in Workshops zu betätigen.

Eröffnet wird das Festival am 9. Mai um 19.30 Uhr im Großen Haus mit einem rauschhaften Lauf durch die Evolution der Menschheit: „Sideways rain“ ist eine Arbeit des brasilianischen Choreografen Guilherme Botelho und seiner Schweizer Compagnie Alias. Die 14 Tänzerinnen und Tänzer bilden für 60 Minuten einen unermüdlichen Menschenstrom voll visueller Kraft und hypnotischer Energie und spüren der Entwicklung der Menschheit vor dem Hintergrund einer sich stets verändernden Welt nach.
Eine Tänzerin der Compagnie gibt am 9. Mai außerdem einen Workshop für Schülerinnen und Schüler.

Cie. Alias / Guilherme Botelho

Am 10. Mai um 19.30 Uhr ist die britische Candoco Dance Company mit einer Deutschen Erstaufführung zu erleben. Behinderte und nichtbehinderte professionelle Tänzerinnen und Tänzer arbeiten seit 20 Jahren in dieser Gruppe zusammen. Aus Anlass ihres Jubiläums hat sich Company den Abend „Turning 20“ geschenkt, der eine aktuelle Choreografie „Looking back“ des Franzosen Rachid Ouramdane mit einem Klassiker der jüngeren Tanzgeschichte „Set and Reset/Reset“ von Trisha Brown vereint. Mitglieder von Candoco arbeiten außerdem für eine Woche mit zwei Schulklassen – eine davon mit Hör- und Sprachbehinderten – zusammen, die ihre Performance unmittelbar vor der Vorstellung zeigen. Zusätzlich bieten sie eine zweitägige Lehrerfortbildung zum Thema Integrativer Tanz an.

Candoco Dance Company

Am 11. Mai um 20.00 Uhr kommt Vanilton Lakka aus Brasilien mit seinem Stück „Is the body the media of dance? Other parts“ in die Kammerspiele. Zusammen mit seinen beiden Mitstreitern gewinnt er dem Breakdance ganz neue Bewegungsformen ab. Er verbindet ihn mit Elementen des zeitgenössischen Tanzes und beteiligt die Zuschauer an der Gestaltung des Abends. (Eine zweite Vorstellung ist am 12. Mai um 22 Uhr.) Vanilton Lakka gibt am 12. und 13. Mai einen zweitägigen Hip-Hop-Workshop.

Vanilton Lakka

Ebenfalls am 11. Mai gibt es um 22 Uhr ein großes Open-Air-Spektakel auf dem Theatervorplatz. Die Compagnie Retouramont aus Paris vollführt in der Choreografie von Fabrice Guillot „Danse des Cariatides“ einen nächtlichen Tanz zwischen Himmel und Erde.

Compagnie Retouramont

Am 12. Mai um 19.30 Uhr ist die Compagnie Marie Chouinard aus Montreal mit „bODY_rEMIX/gOLDBERG_vARIATIONS“ im Großen Haus zu erleben, einem Stück von virtuoser, verstörender Schönheit. Marie Chouinard verfremdet die Formensprache des Balletts auf einzigartige Weise. Ihre virtuosen Tänzerinnen und Tänzer sind mit Spitzenschuhen an Händen und Füßen ausgestattet. Sie sind an Stangen gefesselt, staksen auf Krücken oder hängen an Seilen und verwandeln sich in Wesen zwischen Mensch, Maschine und Tier.

Compagnie Marie Chouinard

Bereits um 17 Uhr läuft am 12. Mai in den Kammerspielen ein Kurzfilmprogramm „A typical Dancer“. Die Filme zeigen Alternativen zum traditionellen Bild des Tänzers und erweitern das Verständnis des Betrachters davon, was Tanz bedeuten kann.

Am 13. Mai um 19.30 Uhr schlägt der afrikanische Choreograf Tchekpo Dan Agbetou in seiner Arbeit „Three levels“ mit fünf herausragenden Tänzerpersönlichkeiten einen Lebensbogen von der Geburt bis zum Tod.
Er hinterfragt das europäische Stereotyp vom afrikanischen Körper und untersucht, wie der Körper von der Seele abhängig ist. Bereits beim 3. Festival „Tanz! Heilbronn“ leitete Tchekpo Dan Agbetou einen Workshop zum Thema Afrikanischer Tanz. Aufgrund der großen Nachfrage wird er in diesem Jahr wieder einen dreitägigen Workshop geben.
Zusätzlich gibt es einen Feldenkrais-Workshop „Bewusstheit durch Bewegung“ mit Sabine Haß-Zimmermann aus München.

Tchekpo Dance Company

Der Kartenvorverkauf für das Festival hatte am 3. Februar begonnen. Das Programm ist so konzipiert, dass alle Vorstellungen angeschaut werden können. Es gibt Festivalcards in verschiedenen Preisklassen für den Besuch aller Tanzstücke. Anmeldungen für die Workshops müssen bis zum 26. April an der Theaterkasse erfolgen.

Karten unter 07131/563001 oder 563050 oder im Online-Ticket-Shop unter www.theater-heilbronn.de

Herzliche Grüße und bis bald im Theater

Ihre Silke Zschäckel