Sprechende Gegenstände, zweifelhafte Wahrnehmungen und eine raffinierte Intrige

Kay Neumann inszeniert »Über den Dingen« von Martin Suter für das Komödienhaus

von Katrin Aissen

v.l.n.r.: Judith Lilly Raab, Pablo Guaneme Pinilla, Lukas Schneider, Tobias D. Weber; Foto © Verena Bauer

»Wenn ich allein bin, spreche ich mit den Dingen. Vielleicht kennen Sie das: Wenn Sie eine ganze Nacht lang arbeiten müssen, dann bekommen auch die Geräusche etwas ganz Bedrohliches. Und ich habe mich dann gefragt: Was wäre eigentlich, wenn die Dinge antworten würden.« Martin Suter

Reto ist mal wieder allein zu Hause. Seit seiner Trennung von Susi hat er ein wiederkehrendes abendliches Ritual: die Tiefkühlpizza in den Ofen schieben, sich ein Glas Rotwein einschenken und ein »kultiviertes After-Work-Selbstgespräch führen«. Dabei spornt er seinen automatischen Staubsauger zum eifrigen Arbeiten an, sein Topfhandschuh mutiert im ausgelassenen Spiel zum bissigen Hund und auch die Pizza wird launig angesprochen. Soweit business as usual, bizarr wird es erst, als die Pizza in das Gespräch einsteigt. Und als sich auch noch der Hugo Boss-Anzug, der Topfhandschuh, das Blumenkissen und der psychologisch geschulte Sessel – er stand früher jahrelang in der Praxis eines Psychiaters – einschalten, gerät Retos Lebenswelt ins Wanken: Hat er ein Gläschen Wein zu viel getrunken? Ist er einsam und bildet sich Dinge ein? Hat er Wahrnehmungsverschiebungen? Kann er seinem eigenen Verstand noch trauen? Doch damit nicht genug: Die Gegenstände können scheinbar nicht nur sprechen, sie haben auch die Beziehung zwischen dem selbstbewussten Produktmanager Reto und seiner Ex-Freundin Susi genau beobachtet und analysiert – und Reto kommt dabei gar nicht gut weg. Wähnt er sich doch als derjenige, der Schluss gemacht hat und der sein Single-Leben genießt, sind die Dinge da vollkommen anderer Meinung. Auch als das Blumenkissen zögerlich davon berichtet, wofür Susi es in Retos Abwesenheit bei ihren Männerbesuchen verwendet hat, erhöht das nicht gerade Retos Selbstwertgefühl …

Martin Suter, bekannt vor allem durch seine hintergründigen – mehrfach ausgezeichneten und verfilmten – Romane, in denen die Protagonisten durch unvorhersehbare, manchmal surreale Ereignisse aus ihrer Lebensroutine gerissen werden, setzt in seinem scharfsinnigen und unglaublich komischen Schauspiel die Beschäftigung mit Figuren im Ausnahmezustand fort. Pointiert, pfiffig und mit bösem Witz erweckt er die Gegenstände zum Leben: Mit dem schwäbisch sprechenden Hugo Boss-Anzug, dem aggressiv-bissigen Topfhandschuh, der launenhaften Pizza, dem schüchternen Blumenkissen, dem therapeutisch bewanderten Sessel oder dem ewig stichelnden Pouf, um nur einige zu nennen, hat er wunderbar plastische Charaktere mit amüsanten menschlichen Eigenschaften entwickelt.

Am Theater Heilbronn wird Regisseur Kay Neumann diese spitzzüngige Komödie mit Unterstützung des Figurenspielers Lukas Schneider als ein Stück für vier Schauspieler in 13 Rollen auf die Bühne bringen. Die Hauptfigur des vermeintlichen Gewinnertypen Reto, dessen falsche Selbsteinschätzung im Laufe des Stücks lustvoll dekonstruiert wird, verkörpert Pablo Guaneme Pinilla. Judith Lilly Raab, Tobias D. Weber und Lukas Schneider spielen nicht nur jeweils einen menschlichen Charakter, sondern kreieren auch als Figurenspieler einen zum Schmunzeln anregenden Bühnen-Kosmos, eine Gesellschaft der Dinge!

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Nicht gesucht, aber gefunden

Figurentheater ist für Katja Spiess die innovativste der Darstellenden Künste und eine große Leidenschaft

Foto: Max Kovalenko

Hand aufs Herz! Woran denken Sie, wenn Sie den Begriff Figurentheater hören? Wahrscheinlich kommt vielen, zumindest denjenigen, die noch nie die »IMAGINALE« besucht haben, zuerst und ausschließlich die Augsburger Puppenkiste oder das Kasperle-Theater aus Kindertagen in den Sinn. So ging es vor 29 Jahren auch Katja Spiess, die nach ihrem Studium der Germanistik, Geschichte und der vergleichenden Literaturwissenschaften auf der Suche nach einer Dramaturgie-Stelle im Theater war. Im Bereich Tanz oder Schauspiel sollte es sein. Figurentheater hatte sie gar nicht auf dem Schirm, als ihr durch Zufall ein Job in der Pressestelle/Dramaturgie des FITZ, des Theaters animierter Formen, in Stuttgart angeboten wurde. Sie willigte ein, wollte maximal ein Jahr bleiben. Jetzt sind es 29 Jahre, 20 davon als Leiterin des FITZ und als Mitbegründerin des Festivals »IMAGINALE« im Jahre 2008, das zu den wichtigsten Figurentheaterfestivals in Europa gehört. Sie hat ihre berufliche Liebe dort gefunden, wo sie nicht im Traum darauf gekommen wäre, zu suchen. Die Leidenschaft ist bis heute frisch, wird geradezu ständig neu entfacht. Denn kaum eine Kunstform ist so innovativ und entwickelt sich so dynamisch wie das Figurentheater, sagt Katja Spiess. »Dies liegt an dem ungeheuren Potential an künstlerischer Veränderung und Weiterentwicklung, die im Figurentheater steckt, und an der inspirierenden Kraft, die von diesem Genre ausgeht. Der Fundus dieser virtuosen Kunst reicht vom zerknüllten Papier bis zur filigranen Marionette, von Masken bis zu Licht, Raum und Schatten, von der Stabpuppe bis zum Alltagsobjekt. Grenzüberschreitungen zu Schauspiel, Musik, Tanz und Pantomime sind inzwischen selbstverständlich und machen Figurentheater zu einer sehr zeitgemäßen Kunstform.

Mit Beginn des neuen Jahrtausends bewegen sich vor allem die jungen Theatermacher verstärkt auf die anderen Künste und die Neuen Medien zu. Sie definieren ihr künstlerisches Selbstverständnis nicht mehr im Kontext herkömmlicher Inszenierungs- und Aufführungstraditionen. Bildende Kunst, Performance Art, Musik, Film, Video werden in ästhetische und inhaltliche Strategien eingebunden, die interdisziplinärem Denken entspringen, und unbefangen zu verschiedensten künstlerischen Ausdrucksweisen vereinigt.« So wird auf der Homepage des FITZ mit Begeisterung geworben. Aber nicht nur die fantastische Bandbreite an Formen ist beeindruckend. »Figurentheater kann auf besondere Weise vom Menschen erzählen«, schwärmt Katja Spiess. Es greift die großen Menschheits-Themen auf: Das Leben in all seiner Schönheit und Mühsal, den Tod aber auch die große Politik. Es darf Schabernack treiben, in die tiefsten Abgründe schauen, frech und politisch unkorrekt sein. Und es darf Grenzen überschreiten, die Schauspielern aus Fleisch und Blut gesetzt sind. Man kann den Puppen unendlich viel zumuten. »Aber am Ende vergisst man, dass es Puppen sind und man könnte schwören, dass die Masken nicht starr gewesen sind, weil das Spiel einen emotional so tief berührt hat.«

Für die »IMAGINALE« wählt Katja Spiess alle zwei Jahre die spannendsten internationalen Figurentheaterinszenierungen aus. Sie fährt im In- und Ausland herum, um neue Stücke anzuschauen und besucht viele Festivals. Eigentlich sollte die 8. »IMAGINALE« bereits 2022 stattfinden, aber die Coronabedingten Unsicherheiten machten ein internationales Festival zu diesem Zeitpunkt unmöglich und es wurde um ein Jahr verschoben. Für die »IMAGINALE« 2023, die nun vom 02. bis 12. Februar 2023 stattfindet, konnte sie nur wenig reisen. Stattdessen hat sie viele großartige Künstlerinnen und Künstler angesprochen und nach neuen Arbeiten gefragt. So wird das 8. Festival animierter Formen auch eine kleine Wundertüte mit vielen Stücken, die dann zum ersten Mal zu sehen sein werden.

»Ernesto Hase hat ein Loch in der Tasche«

Und am Sonntag, 25. März, gibt es um 15 Uhr in den Kammerspielen ein Stück für Kinder ab sechs Jahren »Ernesto Hase hat ein Loch in der Tasche« vom Ensemble Materialtheater aus Stuttgart. Darin geht es um eine Hasenfamilie, welche die Armut bekommt, so wie andere eine Krankheit – ein Stück mit Gewicht, aber ohne Schwere und mit viel Hoffnung und Humor.

Zum Stück
„Ernesto Hase“ erzählt eine Geschichte, die ganz alltäglich ist, sich meist im Verborgenen abspielt und die jeden betreffen könnte: Papa Albert, Mama Liliane und der kleine Hasenjunge Ernesto bekommen die Armut, gerade so, wie man eine Krankheit bekommt. Die Symptome dieser Krankheit sind zunächst gar nicht so schlimm für Ernesto: Löcher tauchen auf. Mit durchlöcherten Strümpfen kann man gut leben. Oder im Dach – da „hat man mehr frische Luft“, sagt der Vater. Aber in den Papieren? „Ohne Papiere kein Haus! Raus!“ sagen die Aufpasserhasen. Die Hasenfamilie steht auf der Straße mit nichts in der Tasche. Wo sollen sie hin? Wo dürfen sie bleiben? Was schützt sie gegen Wind und Regen? Was hilft gegen Hunger und wunde Füße? Und was antwortet man jemandem, der einem das Kind abkaufen will, damit es eine bessere Zukunft hat? Die Familie bleibt zusammen, immer voran geht der Weg, und das Beste daraus machen, es wird schon wieder anders werden! Und selbst, als es auch für das Essen nicht mehr reicht, gibt es immer noch eine tolle Geschichte, die in den Schlaf hilft. Aber die Aufpasser-Hasen sind immer hinter ihnen her, um sie zu verjagen. Ihre Lage scheint ohne Ausweg. Aber Wunder geschehen. Auf ihrer Reise nach Nirgendwo kommt Ernestos Familie an einem seltsamen Haus vorbei, einem leeren Haus, das sich nichts sehnlicher wünscht, als dass endlich wieder jemand in ihm wohnt, es beheizt, durch seine Zimmer läuft und ihm Post in den Briefschlitz steckt. „Hört doch! Hier sollen wir bleiben!“, sagt Ernesto. „Die Jäger!“, sagen die Eltern. „Wir müssen weiter!“ Was hilft? In größter Not schreibt Ernesto dem Haus eine Postkarte … aber mehr wird jetzt noch nicht verraten.

 

Ensemble Materialtheater
Seit Mitte der 80er Jahre spielt das Ensemble Materialtheater eine herausragende Rolle in der Stuttgarter Figurentheaterszene. Gegründet von Sigrun Kilger und Hartmut Liebsch, beide Absolventen des Stuttgarter Hochschulstudiengangs Figurenspiel, 1996 ergänzt um den Regisseur und Schauspieler Alberto García Sánchez, verfolgt das Materialtheater eigenwillig, politisch engagiert und immer wieder überraschend seinen künstlerischen Weg. Ob sensibel-leise oder grell provozierend, ob mit Puppen, Objekten, Trash und Alltagsmaterialien oder wortlos pantomimisch – jede Inszenierung des Materialtheaters zeugt von der Lust, Grenzen zu überschreiten und eröffnet neue Möglichkeiten theatraler Darstellung. Mit ihrer Kreativität und Produktivität hat sich die Formation schnell einen internationalen Aktionsradius erarbeitet. Zahlreiche Tourneen – auch in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut – führten das Ensemble in fast alle Länder West- und Osteuropas, nach Westafrika und die USA. Ursprünglich auf Stücke für Erwachsene ausgerichtet, hat die Formation ihren Fokus in den letzten Jahren auf Jugendliche und Kinder erweitert.

Ernesto Hase hat ein Loch in der Tasche
eine freie Adaption des Kinderbuchs „Petit-Gris“ (1995) von Elzbieta
Ensemble Materialtheater, Stuttgart (D) & Théâtre Octobre, Brüssel (BE)
Spiel: Annette Scheibler, Sigrun Nora Kilger  Puppen: Ute Kilger  Live-Musik: Daniel Kartman  Technik: Luigi Consalvo  Regie: Alberto García Sánchez

Dauer ca. 60 Minuten, Sprache: Deutsch, Altersgruppe: Kinder ab 6 Jahren
Termin: 25.03.2012 15 Uhr

Neville Tranter kommt nach Heilbronn

Am Samstag, 24. März um 20 Uhr ist das Stuffed Puppet Theatre mit einem der weltweit erfolgreichsten Puppenspieler Neville Tranter aus Amsterdam zu Gast im Komödienhaus mit »Schicklgruber alias Adolf Hitler«. Mit Klappmaulfiguren bietet er ein groteskes Kammerspiel über die letzten Tage im Führerbunker. Es treten auf: Adolf Hitler, Eva Braun, Josef Goebbels, dessen Kinder, Hermann Göhring und der Tod.

 

Zum Stück:
„Schicklgruber“ zeigt ein groteskes Kammerspiel über die letzten Stunden im Führerbunker. Ein Endzeitszenario, in dem sich der Horror der NS-Zeit, die Selbstüberhebung, die konservierten Posen und die menschliche Erbärmlichkeit ihrer Protagonisten ins schmerzlich Absurde vergrößern. Es treten auf: Adolf Hitler, Eva Braun, Josef Goebbels, dessen Kinder, Hermann Göring und der Tod. Neville Tranter selbst übernimmt die Rolle von Hitlers Sekretär Heinz Linge. Respektlos und doch sensibel wagt sich Tranter an ein Stück finsterer deutscher Vergangenheit. Flankiert von seinen charakteristischen lebensgroßen Klappmaulfiguren, mal mit dramatischer Wucht, dann wieder mit berückender Leichtigkeit, findet er noch in den Abgründen des Verbrechens Züge des Menschlichen.

 

Neville Tranter
Nach seinem Dramen-Studium und ersten Theaterarbeiten in den USA gründete der australische Figurenspieler Neville Tranter 1976 das „Stuffed Puppet Theatre“. Zwei Jahre später übersiedelte er nach Amsterdam und begann, jene ungeheuer kraftvolle Theatersprache zu entwickeln, die ihn zu einem der erfolgreichsten Figurenspieler der Welt gemacht hat. Stets solistisch, flankiert von seinen charakteristischen lebensgroßen Klappmaulfiguren, mal mit dramatischer Wucht, dann wieder mit berückender Leichtigkeit, findet er noch in den Abgründen des Verbrechens Züge des Menschlichen, scheinen noch in der bizarrsten Überzeichnung immer wieder Ansätze eine Identifikation auf. Tranter gelingt „die so gefährliche Gratwanderung zwischen Schrecken und Komik, zwischen Rührung und Verstörung, zwischen Anteilnahme und Abscheu mit Bravour. Ein Spiel mit dem Tod, das unter die Haut geht.“

Schicklgruber alias Adolf Hitler
Stuffed Puppet Theatre, Amsterdam (NL)
Idee, Puppen, Spiel: Neville Tranter  Ausstattung: Atty Kingma, Martin Mulder  Text: Jan Veldmann
Dauer ca. 75 Minuten, Sprache: Englisch, Altersgruppe: Erwachsene // Jugendliche ab 16 Jahren
Termin: 24.03.2012 20 Uhr
Karten unter 07131/563001 oder 563050 oder direkt im Online-Karten-Shop unter www.theater-heilbronn.de

 

Eine unglaublich amüsante Interpretation …

 … von Mozarts »Zauberflöte – eine Prüfung« kommt am 18.03.2012 zur Imaginale nach Heilbronn.

Zauberflöte – Eine Prüfung
Musikalisches Volkstheater mit Pappe, Puppen, Projektionen nach W. A. Mozart und E. Schikaneder
Thalias Kompagnons & ensembleKONTRASTE & Tafelhalle Nürnberg (D)

 

Zum Stück:
Musikalisches Entertainment mit Papier, Puppen und Projektionen ist diese Tour de Force à la Mozart. Tristan Vogt und Joachim Torbahn spielen mit historischen Papierkulissen, einer kleinen Kamera und der Verführbarkeit des Publikums. Ein originell arrangiertes Orchester, ein sensationeller Countertenor, der alle Arien, Duette, Terzette und Chöre singt, zwei begnadete Puppenspieler – mehr braucht es nicht, um auch im 256. Lebensjahr des Wunderknaben aus Salzburg in magischen Bildern seine Zauberflöte zu erzählen.

 

Thalias Kompagnons
bewegen sich mit international gefeierten Produktionen im Grenzbereich zwischen Schauspiel-, Figuren- und Musiktheater. Mit ihren hintergründig-frechen Opern- und Klassikerversionen (Wagners Ring, Macbeth, Zauberflöte u. a.) eroberten sie gleichermaßen Off-Bühnen, Festivals und Staatstheater.
Einladungen u. a. auf die Wiener Festwochen, zu den Salzburger Festspielen, den Ruhrfestspielen; auf über 40 Figurentheaterfestivals im deutschsprachigen Raum; an Opernhäuser in Stuttgart, Mannheim, Trier, Krakau, Dordrecht; auf internationale Theaterfestivals in Österreich, der Schweiz, Frankreich, Holland, Italien, Slowenien, Dänemark, Finnland, Polen, Ungarn, Russland, Israel, Korea, Japan und Australien.

ensembleKONTRASTE
1990 in Nürnberg gegründet, widmet sich das eK seit über 20 Jahren der Kammer- und Ensemblemusik. Das eK spielt circa 60 Konzerte im Jahr und verfügt über einen selbstbestimmten Mitgliederstamm, der Name ist Programm. Die engsten Medienpartner sind der Bayerische Rundfunk und die Fernsehanstalten ZDF/arte. Das Rückgrat des Ensembles bildet die Konzertreihe in der Nürnberger Tafelhalle. Auf der steten Suche nach einem intensiven Konzerterlebnis, für Musiker wie Publikum, entwickelte das eK eine lebendige Vielfalt, die ihresgleichen sucht. Kammermusik, Schauspiel, Puppentheater, Literatur, StummFilmMusik und Kammeroper führten das eK in europäische Metropolen wie Paris, Wien, Warschau, Athen, München, Berlin. Es erhielt Einladungen zu Festivals wie den Wiener Festwochen, den Schwetzinger Festspielen oder dem Schleswig-Holstein Musikfestival. Für seine undogmatische Arbeitsweise, Altem mit Respekt und Neuem ohne Avantgarde -Attitüde zu begegnen, wurde das eK von der Ernst von Siemens Musikstiftung gefördert und mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.

Puppenspiel: Joachim Torbahn, Tristan Vogt, Gesang: Daniel Gloger (Countertenor), Musik: ensembleKONTRASTE, Musikalische Bearbeitung: Marcus Maria Reißenberger, Puppen und Ausstattung: Joachim Torbahn, Technik: Sasa Batnociz, Harald Zimm, Regie: Thalias Kompagnons, Jürg Schlachter

Dauer ca. 80 Minuten, Sprache: Deutsch, Altersgruppe: Erwachsene // Kinder ab 10 Jahren, Termin: 18.03.2012, 11 Uhr

Karten unter 07131/563001 oder 563050 oder direkt im Online-Karten-Shop unter www.theater-heilbronn.de


 

Am 16.03. startet die Imaginale mit „Bastard!“

Bastard! am 16.03.2012, 20 Uhr
DUDAPAIVA Company, Amsterdam

Nach „Angel“ und „Morningstar“ präsentiert der holländische Tänzer und Figurenspieler Duda Paiva ein neues Solo. „Bastard!“ ist inspiriert durch den Roman „L’Arrache-cœur“ des französischen Schriftstellers Boris Vian. Vians leichtherzig-humorvolle Annäherung an die menschliche Grausamkeit, seine gleichermaßen verlockende wie provokativ-sinnliche Symbolik berührt sich mit der Bildwelt der DudaPaiva Company.

„Meine Kreationen handeln von Menschen, ihren Träumen, ihren Ängsten und ihrer Suche nach Liebe. Durch die Abstraktion des Tanzes und den Realismus der Figuren und Objekte entsteht eine magische Welt, in der alles möglich scheint und die Vorstellungskraft des Zuschauers auf eine ungeahnte Ebene gehoben wird. Das ist ein notwendiger Schritt, um die reiche und komplexe Welt des Boris Vian zu erfassen.“ Duda Paiva

Bastard!

 

 

DUDAPAIVA Company, Amsterdam
Der in Brasilien geborene Duda Paiva kam 1996 in die Niederlande und arbeitete dort als Tänzer unter anderem mit RAZ, Rogie & Company, Itzik Galili, Paul Selwyn Norton und Ron Bunzl. Seit 2004 widmet er sich unter dem Label DudaPaiva Company in Solo und Ensemblestücken dem Crossover von Tanz und Puppenspiel. Körperliche Präsenz und Dynamik, stimmliche Präzision, figurenspielerisches Können und ein sicheres Gespür für den tragikomischen Gehalt seiner Sujets machen Paivas vielfach ausgezeichnete Inszenierungen unverwechselbar und sorgen europaweit für Begeisterung.


DudaPaiva Company, Amsterdam (NL)

Spiel, Konzept, Choreographie: Duda Paiva  Dramaturgie: Jaka Ivanc  Coaching Animation: Neville Tranter  Ausstattung: Duda Paiva, Jim Barnard  Licht, Video, Design: Hans C. Boer  Ton, Musik: Erikk McKenzie  Regie, Choreografie: Paul Selwyn Norton

Dauer ca. 60 Minuten, Sprache: EnglischAltersgruppe: Erwachsene, Termin: 16.03.2012, 20 Uhr
Koproduktion mit den CaDance 2011/Korzo Productions, Festival Mondial des Théâtre des Marionettes Charleville-Mézières 2011, Laswerk

Karten unter 07131/563001 oder 563050 oder direkt im Online-Karten-Shop unter www.theater-heilbronn.de

Faszination Figurentheater

Theater Heilbronn erstmals beim Festival IMAGINALE im März 2012 dabei
Faszination Figurentheater
Vier Vorstellungen für Erwachsene/eine für Kinder – Kartenverkauf läuft

Im März hält eine faszinierende Schwesternkunst von Schauspiel, Musiktheater und Tanz Einzug am Theater Heilbronn – das Figurentheater. Es erobert in jüngster Zeit mehr und mehr die Bühnen und zieht jeden mit einer ganz eigenen Theatersprache in seinen Bann.

Wer es noch nie erlebt hat, der denkt wahrscheinlich zuerst an Kasperletheater oder die Augsburger Puppenkiste. Dass Figurentheater aber unglaublich facettenreich ist und längst alle Grenzen zwischen den Künsten überschreitet, zeigt die IMAGINALE, eines der größten Figurentheaterfestivals in Deutschland. Erstmals ist das Theater Heilbronn Mitveranstalter, des zum dritten Mal stattfindenden Treffens der weltweit besten und interessantesten Inszenierungen dieses Faches. Die IMAGINALE 2012 findet vom 15.-25. März in verschiedenen Städten Baden-Württembergs statt (neben Heilbronn sind das Stuttgart, Mannheim, Pforzheim, Ludwigsburg, Schondorf und Eppingen). Wir möchten unserem Publikum zeigen, wie faszinierend, vielgestaltig und inspirierend Figurentheater ist. Heilbronn bietet vier hochkarätige Vorstellungen für Erwachsene und eine für Kinder.

Die IMAGINALE wird am Festivalort Heilbronn mit einem grandiosen Stück des aus Brasilien stammenden und in den Niederlanden lebenden Puppenspielers und Tänzers Duda Paiva eröffnet: »Bastard!« am Freitag, 16. März, um 20 Uhr im Komödienhaus. Duda Paiva arbeitet mit lebensgroßen Schaumgummifiguren, mit denen er zu verschmelzen scheint und die man bald für Wesen aus Fleisch und Blut hält. Sein Solo »Bastard!« ist inspiriert vom Buch »L’arrache coeur« (Der Herzausreißer) des französischen Schriftstellers Boris Vian und dessen humorvoller Annäherung an die menschliche Grausamkeit.

Am Samstag, 17. März, läuft um 17 Uhr in den Kammerspielen ein Stück der international gefeierten Gruppe »Thalias Kompagnons« aus Nürnberg: »Kafkas Schloss – ein Machtspielchen« . Kafkas Romanfragment wird hier mit kleinen Holzfiguren als boshaftes »Mensch-ärgere-dich«- Spiel voller Intrigen, Machtkämpfe und Beziehungsfallen erzählt.
Für alle Kafka-Fans und solche, die es werden wollen, bietet das Theater am 17. März einen ganzen Kafka-Tag an:
16.00 Uhr: Lesung Franz Kafka »Brief an den Vater« Oberes Foyer
17.00 Uhr: Figurentheater: »Kafkas Schloss – Ein Machtspielchen« Kammerspiele
19.30 Uhr: Schauspiel »Der Process« nach Franz Kafka – Großes Haus
Man kann die Vorstellungen einzeln buchen oder ein Kombiticket für alle drei Veranstaltungen.

Kafkas Schloss

Am Sonntag-Vormittag, 18. März, um 11 Uhr im Komödienhaus dürfen sich Musikfreunde die unglaublich amüsante Interpretation von Mozarts »Zauberflöte – eine Prüfung« durch die »Thalias Kompagnons« und das ensembleKONTRASTE nicht entgehen lassen. Es ist ein Spiel mit historischen Papierkulissen, Puppen und Projektionen, einem Orchester und einem sensationellen Countertenor, der alle Partien der Oper von Sarastro bis zur Königin der Nacht übernimmt.

Am Samstag, 24. März um 20 Uhr ist das Stuffed Puppet Theatre eines der weltweit erfolgreichsten Puppenspieler Neville Tranter aus Amsterdam zu Gast im Komödienhaus mit »Schicklgruber alias Adolf Hitler«. Mit Klappmaulfiguren bietet er ein groteskes Kammerspiel über die letzten Tage im Führerbunker. Es treten auf: Adolf Hitler, Eva Braun, Josef Goebbels, dessen Kinder, Hermann Göhring und der Tod.

Und am Sonntag, 25. März, gibt es um 15 Uhr in den Kammerspielen ein Stück für Kinder ab sechs Jahren »Ernesto Hase hat ein Loch in der Tasche« vom Ensemble Materialtheater aus Stuttgart. Darin geht es um eine Hasenfamilie, welche die Armut bekommt, so wie andere eine Krankheit – ein Stück mit Gewicht, aber ohne Schwere und mit viel Hoffnung und Humor.

Der Kartenvorverkauf für die fünf Vorstellungen in Heilbronn hat begonnen unter 07131/563001 oder 563050 oder im Online-Shop unter www.theater-heilbronn.de

Kommen Sie! Staunen Sie! Lassen Sie sich inspirieren! Wir sind sicher: Sie verlassen als Figurentheaterfans die Vorstellungen.

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Imaginale 2012

Internationales Figurentheaterfestival Baden-Württemberg
15. bis 25. März 2012
in Heilbronn, Stuttgart, Mannheim, Pforzheim, Ludwigsburg, Schorndorf und Eppingen

Im Verlauf der letzten 30 Jahren hat sich das Figurentheater aus seiner Nischenposition befreit. Spezialisierte Spielorte sind entstanden, Hochschulstudiengänge in Berlin und Stuttgart sorgen für fundierte Ausbildungen, ein weltumspannendes Netz von Festivals bietet attraktive Präsentationsflächen und macht Figurentheater zu einem ausdrucksstarken Medium für kulturellen Austausch.

Heute erstreckt sich das Spektrum des Figurentheaters vom Formenkanon traditioneller Spieltechniken bis hin zu experimentellen Performances. Grenzüberschreitungen zu Schauspiel, Musik, Tanz, Film und Pantomime sind selbstverständlich. Es ist also nicht erstaunlich, dass Figurentheater längst auch in die klassischen Schauspieltheater Einzug gefunden hat.

Maßgebliche Träger dieser Entwicklung sind eine Vielzahl freier, häufig weltweit aktiver Theaterensembles. Sie bilden das hoch bewegliche, innovative Zentrum einer Kunstform, in der bestehende Theaterformen immer wieder hinterfragt, erweitert und verändert werden.

Die IMAGINALE, das internationale Figurentheaterfestival Baden-Württemberg, zeigt in zweijährigen Rhythmus eine handverlesene Auswahl der derzeit besten und interessantesten Produktionen für Erwachsene und Kinder. Als städteübergreifende Großveranstaltung gehört die imaginale zu den größten deutschen Figurentheaterfestivals und verwirklicht in ihrem Konzept gleichzeitig die für kulturelle Arbeit essentielle Idee organisatorischer und künstlerischer Vernetzung.

Neben den beiden Hauptveranstaltungsorten, dem FITZ in Stuttgart und den Mannheimer Institutionen Schnawwl und Alte Feuerwache macht die IMAGINALE 2012 auch Station in Pforzheim, Ludwigsburg, Schorndorf, Eppingen und – erstmals in diesem Jahr – am Theater Heilbronn. Damit hat sich der Veranstalterverbund weiter vergrößert und die IMAGINALE kann noch besser die Aufgabe erfüllen, die sie sich gestellt hat: Zu zeigen, wie faszinierend, vielgestaltig, ergreifend, inspirierend und unterhaltsam Figurentheater sein kann.

Die IMAGINALE 2012 bietet ein weit gefächertes Programm mit international renommierten Künstlern aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Russland, Österreich, der Schweiz und Taiwan. Erwartet werden mehr als 20 Ensembles und Solokünstler. Insgesamt sollen im Rahmen des Festivals ca. 80 Vorstellungen gezeigt werden.

Die IMAGINALE 2012 wird gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.

Das detaillierte Programm in Heilbronn erscheint am 17. Dezember 2011. Informationen zum Festival gibt es auch im Internet unter www.imaginale.net