TheaterWerkStatt im Wollhaus

Theaterjugend nimmt am 22. Oktober ehemaligen Drogeriemarkt in Besitz

Dort, wo bis vor einiger Zeit noch Zahnpasta und Seife verkauft wurden, im ehemaligen Drogerie-Markt in Wollhaus nämlich, wird künftig Theater gespielt. Da wird sich die TheaterWerkStatt befinden, quasi das Jugendzentrum des Heilbronner Theaters. Die Theaterpädagogik zieht mit der Clubszene, das sind die verschiedenen Jugendclubs des Theaters,  und all ihren Veranstaltungen in die 600 Quadratmeter großen Räumlichkeiten. Diese wurden vom Theater schon für das Kunstprojekt „Wohnzeit“ im Sommer 2011 genutzt. Jetzt hat die Stadt Heilbronn dem Theater weiterhin die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Am 22. Oktober um 17 Uhr ist die offizielle Einweihung. Es gibt Live-Musik und die Theaterjugendclubs zeigen Szenen aus ihren aktuellen Stücken.  Hinterher wird ordentlich gefeiert. Zwischen 16.15 Uhr und 16.40 Uhr ziehen die Jugendclubs mit Megaphon, Trillerpfeifen und Umzugskisten durch die Stadt vom Theater zu ihrem neuen Domizil. In den Kisten sind allerlei Materialien, die der Theaterjugend von den Profis am Berliner Platz zur Verfügung gestellt werden.

In Zukunft finden auch alle Theaterworkshops für Schulklassen in diesen großzügigen Räumlichkeiten statt. Mittlerweile hat das Theater Heilbronn 18 Kooperationsschulen, und das Interesse wächst weiter. Deshalb war es dringend nötig, neue Räume für die Theaterpädagogik zu suchen.  Zu allen Inszenierungen bietet die Theaterpädagogik spielerische Vor- und Nachbereitungen, Diskussionsveranstaltungen und Lehrerfortbildungen an. Dafür bietet die TheaterWerkStatt im Wollhaus ab dem 22. Oktober ideale Bedingungen.

Silke Zschäckel, Pressereferentin

NAME GESUCHT!

Ab dem 22. Oktober ziehen wir mit der Theaterpädagogik ins Wollhaus. Da wo früher ein Drogeriemarkt war, spielen dann unsere Jugendclubs Theater und finden unsere vielen Workshops mit Jugendlichen statt. Auf 600 Quadratmetern sind Probebühnen, gemütliche Ecken zum Chillen und Diskutieren und eine Küche aufgebaut. Das Ganze hat uns die Stadt jetzt zur Verfügung gestellt. Wir freuen uns! Jetzt seid ihr gefragt: WIR SUCHEN EINEN NAMEN FÜR UNSERE SPIELSTÄTTE! Wer gute Ideen hat, schreibt uns diese bitte auf unsere Pinnwand bis Dienstag, den 11. Oktober. Es gibt KARTEN für “White” am 16. Oktober zu GEWINNEN.

Theaterworkshop

Vom Thron geschubst…

Werner Schwabs Bizarres Schauspiel »Die Präsidentinnen« am 15. Oktober in den Kammerspielen

Wer träumt nicht auch davon? Im Rentenalter munter mit langjährigen Freunden bei Kaffee und Erdbeertorte in der Küche sitzen, plaudern und palavern über Gartenbau und Backrezepte und den neuesten Tratsch und Klatsch aus dem englischen Königshaus. Die Kinder sind hinausgezogen in die weite Welt, sind hochbezahlte Bank Business Management Assistants mit Familienhund und 2,5 Kindern, die Enkel am Wochenende zu Besuch, ein Häuschen in Frankreich, unendlicher Urlaub … Das Leben kann so herrlich sein!
Kann, muss aber nicht. Ein gutes Beispiel dafür geben Sparweltmeisterin Erna, Lebefrau Grete und die fromme Mariedl ab. Besonders Erna und Grete hat das Leben mit all seinen Boshaftigkeiten und Auswüchsen schwer gebeutelt. Hermann, großgesparter Sohn Ernas, lässt seine Mutter wegen permanenter Saufeskapaden nachts nicht ruhig schlafen und auch Grete, einmal Witwe, einmal geschieden, hat ein schweres Nachwuchs-Packerl zu tragen. Ihre Tochter Hannelore hat die Flucht nach Australien ergriffen, Kontakt gibt es keinen mehr, der Grund ist ein Tabuthema unserer Gesellschaft.
Beschimpfungen und Lebenserfahrungen kommen nun passend zum Ostersonntag auf den Küchentisch. Jede Frau will es noch schwerer gehabt haben und nur eine nimmt es leicht: Mariedl. Ihr Alleinstellungsmerkmal ist nicht Seelenschutt und schwere Not mit dem Nachwuchs; Mariedl ist dafür bekannt, es »auch ohne« zu machen! Strafe dem, der jetzt Böses denkt! Rutscht es auf dem stillen Örtchen nicht nach unten, sondern quillt nach oben, greift die Mariedl mit bloßen Händen – ohne Gummihandschuhe! – in die Muschel und … Für Mariedl, die ungekrönte »Befreierin des Throns«, ein gutes Werk für Jesus Christus. Doch wer dankt einem wirklich alle Anstrengung und Mühen? »Niemand«, würden Grete, Erna und Mariedl unisono antworten. Da hilft nur eins: Träumen. Eintauchen in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Da wird die eine zur Unternehmergattin und die andere zur Großgrundbesitzerin, da wird hemmungslos geflirtet und zünftig gegessen, da findet die Mariedl in jedem verstopften Abort ein schöneres Geschenk vom Herrn Pfarrer. Die unerfüllten Sehnsüchte der Frauen laufen über, werden größer und phantastischer und zerschellen an der brutalen Realität der Mariedl, die plötzlich Hannelore und Hermann auftauchen lässt, um dem ganzen Treiben Einhalt zu gebieten.
Aus dem Präsidentinnen-Trio wird am Ende ein rachsüchtiges Verschwörer-Duo, das die anarchische Staatsfrau in Ernas Küche in einem großen Showdown vom Thron stößt. Und dann? Geht das Leben heiter weiter!

Stefanie Symmank, Dramaturgin

White. The Album! The Beatles! 1968!

Wiederaufnahme des Publikumserfolgs am 16. Oktober  im Großen Haus des Theaters Heilbronn

Musikalisch hervorragend und szenisch so verrückt wie das legendäre „Weiße Album“ der Beatles: Am 16. Oktober um 19.30 Uhr  ist „White“, der Publikumserfolg der vergangenen Spielzeit wieder im Großen Haus des Heilbronner Theaters zu erleben.

Eigentlich trägt das Doppelalbum der Beatles, das im November 1968 erschien, den schlichten Titel „The Beatles“. Doch weil es in der Erstausgabe auf weißes Vinyl gepresst und mit einem weißen Cover umhüllt war, wurde es von den Fans nur „Das Weiße Album“ genannt. Stefan Huber und Michael Frei haben sich vom „Weißen Album“ inspirieren lassen.  Die beiden haben hier bereits mit der Inszenierung  „A day on Abbey Road“ 2007 einen Riesenerfolg gelandet.

„Das  Weiße Album“ gilt als das wichtigste, weil umfassendste, vielgestaltigste und widersprüchlichste popmusikalische Dokument des Umbruchsjahres 1968. Kein anderes Album der Beatles ist musikalisch abwechslungsreicher und innovativer. Die Beatles schenkten der Welt  mit diesem Album, mit dem sie sich auf der Höhe ihres Triumphes befanden, ein popmusikalisches  Monument . Es enthält so grandiose Songs wie „Back in the USSR“; „Ob-la-di, Ob-la-da“, „ Blackbird“, „I will“, „Why don’t we do it in the road“ – das Lied mit der meistzitierten Zeile der Popgeschichte, „Helter Skelter“  oder eben „Revolution“.

Auf der Bühne  stehen acht Darstellerinnen und Darsteller mit großer Sangeskraft- und- freude: Sylvia Bretschneider, Angelika Hart, Susan Ihlenfeld, Julia Klotz; Alexander von Hugo, Felix Jeiter, Gabriel Kemmether und Tobias D. Weber.

Silke Zschäckel, Pressereferentin

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Fotos: Fotostudio M42

Jeder gegen jeden…

Wussten Sie, dass Alan Ayckbourn der nach Shakespeare meist gespielte englische Autor ist? Ist vielleicht kein Wunder bei einem Werk von 75 Stücken und noch ist keine Ende der Produktivität bei diesem Meister der englischen Komödie abzusehen. Solche und ähnlich interessante Informationen gibt es in der sogenannten Konzeptionsprobe, der ersten Probe, zu der sich alle Beteiligten einer neuen Inszenierung treffen. „Frohe Feste“ heißt Ayckbourns Stück, das am 11. November im Komödienhaus Premiere haben wird und zu dem am 4. Oktober die Proben begannen. Regie führt Jens Schmidl, der in Heilbronn schon zweimal sehr erfolgreich eine Komödie auf die Bühne gebracht hat: „Das andalusische Mirakel“ und „Arsen und Spitzenhäubchen“. Sein Talent für präzises Timing und die Formung überspitzter und grotesker Charaktere ist wieder gefragt, wenn er diese Komödie um das maximale Weihnachtsdesaster inszeniert. Ihm zur Seite stehen der Ausstatter Ulrich Frommhold und Dramaturg Andreas Frane, der Mann mit den spannenden Hintergrundinformationen. Drei Paare, ein kleiner Kaufmann mit Expansionsabsichten, ein Architekt, der Aufträge braucht, und ein Banker mit ihren jeweiligen Frauen verbringen zusammen Weihnachten. Eigentlich können sie sich nicht leiden, doch um des gesellschaftlichen Vorteils willen pflegen sie miteinander Umgang  und das auch zu Weihnachten. Drei Jahre hintereinander gewährt Ayckbourn einen Einblick in die chaotischen Festivitäten, denen alles fehlt, was ein Weihnachtsfest eigentlich ausmachen sollte: der Baum, der Glaube, die Liebe, die Geschenke. Das Raffinierte an diesem Stück: Die eigentliche Party läuft zwar im Wohnzimmer – dieses sieht man aber nicht. „Frohe Feste“ spielt in der Küche, dort wo man schon mal die  Contenance verliert und Klartext spricht. Schnell wird deutlich, dass es hinter der Fassade der drei Paare mächtig kriselt. Gabriel Kemmether und Judith Lilly Raab, Nils Brück und Sylvia Bretschneider und Vilmar Bieri (als Gast) und Katharina Voß spielen diese drei Albtraumpaare in Ayckbourns erfolgreichstem Stück.

Warum ist dieser Autor eigentlich so populär?  Dramaturg Andreas Frane hat eine Ahnung und findet sie in Ayckbourns eigenen Worten bestätigt: „Meine  Stücke handeln von der Unmenschlichkeit des Mannes gegen die Frau und der Unmenschlichkeit der Frau gegen den Mann. Sie handeln auch von der Unmenschlichkeit der ganzen physischen Welt gegen uns alle.“ Na, wenn das nicht zeitlos ist.

Silke Zschäckel, Pressereferentin

Konzeptionsprobe in den Probenkulissen. Regisseur Jens Schmidl und Ausstatter Ulrich Frommhold erklären den Schauspielern und den anderen an der Inszenierung beteiligten Kollegen das Bühnenbild

Zeichenwettbewerb zum “Der gestiefelte Kater”

Das Theater Heilbronn veranstaltet zum diesjährigen Weihnachtsmärchen »Der gestiefelte Kater« einen Zeichenwettbewerb. Die Bilder werden auf der Homepage des Theaters präsentiert und die schönsten werden in der nächsten Ausgabe der Theaterzeitung veröffentlicht. Außerdem verlost das Theater unter allen Einsendern Karten für die Märchenpremiere am 13. November um 15 Uhr im Großen Haus.

Die Bilder sollen bitte bis zum 15. Oktober an

Theater Heilbronn
z.H. Katrin Schröder/Öffentlichkeitsarbeit
Berliner Platz 1
74072 Heilbronn

gesendet werden. Bitte die Adresse und die Telefonnummer für eine eventuelle Gewinnbenachrichtigung nicht vergessen.

Speziell? Ja, immer wieder und dabei stets unterhaltsam!

Weihnachtlich startet »Theater spezial« in die neue Saison. Am 02. Dezember 2011 steht ein Wiedersehen mit Maybebop auf dem Spielplan. Die A-Cappella Gruppe hat »Schenken« im Gepäck. Der Titel ist Programm. Die vier Jungs aus Hannover schenken uns einen frohlockenden Abend mit poppigen Christmas-Evergreens u.a. von George Michael und Chris Rea.
Am 25. Februar 2012 baut der diesjährige Gewinner des deutschen Kleinkunstpreises Jess Jochimsen Tisch und Stuhl auf der Bühne auf. Dazu ein Kaltgetränk und los geht’s! Jochimsens neues Soloprogramm »Durst ist schlimmer als Heimweh« ist kein herkömmliches, sondern ein tragikomisches Roadmovie zum Zurücklehnen, ein entspannt-literarischer Heimatabend mit ungewissem Ausgang. Ihm gelingt es, grandios komisch zu sein, ohne je albern und oberflächlich zu werden. Mehr als ein Akkordeon, eine Gitarre und einen Dia-Projektor braucht er dafür nicht.
Mit voller Wucht und ungebremst hat Annamateur in der vergangenen Saison die Herzen der Heilbronner erobert. Die Frau mit der unverwechselbar soulig-jazzigen Stimme und einer satten Portion Selbstironie gastiert am 18. März 2012 mit ihrem neuen Programm im Komödienhaus.
Wer von Chansons mehr erwartet als den üblichen Mann-Frau-Hickhack und schwülstige Bebilderung von Seelenzuständen, liegt bei Pigor & Eichhorn genau richtig! Die Themenpalette, die die beiden Berliner zu bieten haben, ist atemberaubend und führt uns in Gefilde, wo bisher niemand Material für deutschsprachiges Liedgut vermutete. Ihre Songs sind böse, scharfsinnig um die Ecke gedacht. Die Träger des Deutschen Kleinkunstpreises und des Österreichischen Kabarettpreises sind wahrscheinlich die musikalischsten unter den Kabarettisten und die kabarettistischsten unter den Chansonniers. Sie gehören mit Sicherheit zum Sehenswertesten, was zur Zeit über die deutschen Kabarettbühnen zieht und am 21. April 2012 endlich auch in Heilbronn zu sehen sein wird. »Keine Macht den Dosen«. Das GlasBlasSing Quintett sind die wahren Verfechter des klassischen Leerguts. Eine Flasche macht doch nicht nur optisch viel mehr her als so eine schnöde Dose. Für das GlasBlasSing-Quintett sind Flaschen Instrumente und in ihrem neuen Programm »Keine Macht den Dosen« kommen weit mehr als die gängigen Allerweltsexemplare zum Einsatz. Ein paar Nummern größer oder auch ein paar Nummern kleiner als gewohnt – da sollte doch was zu finden sein, gerade für den Schlaginstrumenten-Sektor.

Anne Hardt, Kuratorin Theater spezial