Candoco Dance Company mit einer Deutschen Erstaufführung

Am 10. Mai um 19.30 Uhr ist die britische Candoco Dance Company mit einer Deutschen Erstaufführung zu erleben. Behinderte und nichtbehinderte professionelle Tänzerinnen und Tänzer arbeiten seit 20 Jahren in dieser Gruppe zusammen. Aus Anlass ihres Jubiläums hat sich Company den Abend »Turning 20« geschenkt, der eine aktuelle Choreografie »Looking back« des Franzosen Rachid Ouramdane mit einem Klassiker der jüngeren Tanzgeschichte »Set and Reset/Reset« von Trisha Brown vereint. Mitglieder von Candoco arbeiten außerdem für eine Woche mit zwei Schulklassen – eine davon mit Hör- und Sprachbehinderten – zusammen, die ihre Performance unmittelbar vor der Vorstellung zeigen. Zusätzlich bieten sie eine zweitägige Lehrerfortbildung zum Thema Integrativer Tanz an.

Foto: Hugo Glendinning

 

Seit 20 Jahren tanzen in der Londoner Candoco Dance Company professionelle behinderte und nichtbehinderte Tänzerinnen und Tänzer zusammen. Zum Jubiläum hat sich die Gruppe einen Abend geschenkt, der eine aktuelle Choreografie mit einem »Klassiker« der jüngeren Tanzgeschichte vereint.

Den Auftakt macht Looking back des französischen Choreografen Rachid Ouramdane, der den Companymitgliedern ein Stück quasi auf den Leib geschneidert hat. Es legt den Schwerpunkt auf individuelle Porträts der Tänzerinnen und Tänzer in einem atmosphärisch dichten, visuell und musikalisch eindringlichen Werk. Rachid Ouramdane ist einer der führenden Vertreter einer neuen Generation von konzeptionell denkenden Performern, die Tanz, dokumentarisches Material und Multimedia verbinden.

Foto: Hugo Glendinning

 

Set and Reset/Reset heißt die Rekonstruktion einer 1983 entstandenen Produktion der berühmten amerikanischen Choreografin Trisha Brown. Die Musik stammt von Laurie Anderson, Bühnenbild und Kostüme basieren auf den Originalentwürfen, die der Maler Robert Rauschenberg für Trisha Brown schuf. Set and Reset – so der Originaltitel – gilt als Meisterwerk des Postmodern Dance. In großer Abstraktion reflektiert es über das Thema »Un-/Sichtbarkeit«. Klare geometrische Strukturen und eine extrem flüssige Bewegungsqualität in hohem Tempo zeichnen die Choreografie aus. Begleitet von einer Tänzerin der Trisha Brown Company haben die Candoco-Tänzer das Stück neu einstudiert, wobei sie, den Regeln der Choreografin folgend, eine eigene Version entwickelten.
Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Publikumsgespräch mit den Künstlern statt.

Foto: Hugo Glendinning

 

Deutsche Erstaufführung

Künstlerische Leitung Candoco Dance Company
Pedro Machado, Stine Nilsen
Tanz
Darren Anderson, Elinor Baker, Dan Daw, Mirjam Gurtner, Annie Hanauer, Victoria Malin, Chris Owen

LOOKING BACK
Choreografie: Rachid Ouramdane
Sounddesign: Jean-Baptiste Julien
Bühne: Jean-Baptiste Julien,
Rachid Ouramdane
Kostüm: La Bourette
Lichtdesign: Chahine Yavroyan

SET AND RESET/RESET  
Einstudierung mit der TRISHA BROWN DANCE COMPANY.
Choreografie Set and Reset (1983): Trisha Brown
Regie Set and Reset/Reset (2011): Abigail Yager
Musik: Laurie Anderson
Kostüm: Celeste Dandeker-Arnold OBE (nach dem Originaldesign von Robert Rauschenberg 1983)
Bühne: David Lock (nach dem Originaldesign von Robert Rauschenberg 1983)
Lichtdesign: Chahine Yavroyan

Dauer: ca. 75 Min., eine Pause

Gastspiel mit freundlicher Unterstützung des British Council.

Tanz! Heilbronn wird im Mai mit der Compagnie Alias eröffnet

Eröffnet wird das Festival am 9. Mai um 19.30 Uhr im Großen Haus mit einem rauschhaften Lauf durch die Evolution der Menschheit: »Sideways rain« ist eine Arbeit des brasilianischen Choreografen Guilherme Botelho und seiner Schweizer Compagnie Alias. Die 14 Tänzerinnen und Tänzer bilden für 60 Minuten einen unermüdlichen Menschenstrom voll visueller Kraft und hypnotischer Energie und spüren der Entwicklung der Menschheit vor dem Hintergrund einer sich stets verändernden Welt nach.

Vierzehn Tänzerinnen und Tänzer überqueren die Bühne von links nach rechts, immer wieder, unermüdlich. Sie robben, kriechen, gehen, laufen, fallen, stehen auf und beginnen wieder von vorne. Ein endlos scheinender Menschenstrom, getrieben durch den unerklärlichen Drang zur Fortbewegung. Bestimmt durch Schicksal, Vorsehung, Evolution?
Der brasilianische Choreograf Guilherme Botelho erschafft mit seiner Schweizer Kompanie eine physische Metapher des Lebens, der Conditio Humana. Durch das ineinandergreifende Universum aus Licht, Musik und Bühnenbild entstehen aus der beeindruckenden Einfachheit der Bewegungen die komplexen Fragen nach der Entwicklung des Menschseins vor dem Hintergrund einer Welt, die sich in stetiger Transformation befindet. Aus der Wiederholung der Muster und der stetigen Beschleunigung des Rhythmus entsteht eine Choreografie voll visueller Kraft und soghafter Energie, deren Faszination man sich nur schwer entziehen kann. Der Zuschauer wird hypnotisiert und hineingezogen in diesen rauschhaften Lauf durch die Evolution der Menschheit.

 

Der in São Paulo geborene Guilherme Botelho begann mit 16 Jahren seine Tanzausbildung und wurde bereits zwei Jahre später ans Grand Théâtre in Genf engagiert, wo er heute noch lebt. 1993 gründete er dort die Compagnie Alias, die seitdem mehr als 20 Stücke erarbeitet und in Vorstellungen auf der ganzen Welt gezeigt hat.
Botelhos Arbeiten gewannen mehrere Preise, darunter den 2. Kirin Contemporary Award of Tokyo 1999 und den Schweizer Tanz- und Choreografiepreis 2009.

Nefeli Skarmea, Tänzerin der Compagnie Alias, gibt am 09. Mai einen zweistündigen Workshop zu Sideways rain exklusiv für Schülerinnen und Schüler von Kooperationsschulen des Theaters Heilbronn.

Produktion: Alias. In Koproduktion mit La Bâtie festival de Genève, Théâtre du Crochetan, Théâtre Forum Meyrin. Unterstützt von: Stadt Genf, Kanton Genf, Pro Helvetia – Schweizer Kulturstiftung, Gemeinde Meyrin, Fondation meyrinoise pour la promotion culturelle, sportive et sociale, Stiftung Corymbo, Stiftung Leenaards. Gastspiel unterstützt durch Corodis.


Choreografie
Guilherme Botelho
Musik
Murcof (Fernando Corona)
Kostüme
Marion Schmid, Julia Hansen
Bühne
Guilherme Botelho, Gilles Lambert, Stefanie Liniger
Licht
Jean-Philippe Roy
Technische Direktion
William Ballerio
Tanz
Stéphanie Bayle, Fabio Bergamaschi, Adriano Coletta, Erik Lobelius, Philia Maillardet, Danilo Moroni, Madeleine Piguet Raykov, Ambre Pini, Claire Marie Ricarte, Adrian Rusmali, Candide Sauvaux, Nefeli Skarmea, Gabor Varga

Dauer: ca. 60 Min.

Vorverkauf für »Tanz! Heilbronn 2012« hat begonnen!

Gestern  haben wir der Presse das Programm für die vierte Auflage des Festivals „Tanz! Heilbronn“ vom 9.-13. Mai vorgestellt.  Der Vorverkauf hat heute begonnen. Sichern Sie sich rechtzeitig Ihre Karten.

4. Auflage des Festival „Tanz! Heilbronn“
Vom 9.-13. Mai 2012 wird „Der aufrechte Gang“ getanzt
Unter anderem zu Gast die Candoco Dance Company mit einer Deutschen Erstaufführung

Es ist mittlerweile aus der Vielfalt der Angebote am Theater Heilbronn nicht mehr wegzudenken: Das Festival „Tanz! Heilbronn“, das jedes Jahr im Mai für eine Woche Highlights des internationalen zeitgenössischen Tanzes auf den Bühnen des Stadttheaters präsentiert.
Im Mai 2009 aus der Taufe gehoben, erfreut es sich von Jahr zu Jahr wachsender Beliebtheit bei Tanzfreunden weit über die Region hinaus
Vom 9.-13. Mai 2012 lädt das Theater Heilbronn zum vierten Mal zum Festival „Tanz! Heilbronn“ ein. Thema ist diesmal der „Aufrechte Gang“ und zwar sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinn. Unter diesem Motto hat Festivalkuratorin Karin Kirchhoff europäische und außereuropäische Tanz-Highlights eingeladen. Das Festival bietet ein dichtes Programm in allen drei Spielstätten: Unter anderem mit einer deutschen Erstaufführung der britischen Candoco Dance Company , einem großen Stück der kanadischen Compagnie Marie Chouinard oder einer außergewöhnlichen Open-Air-Performance der Pariser Compagnie Retouramont. Außerdem gibt es wieder ein Tanzprojekt mit Jugendlichen und viele Möglichkeiten, die Aufforderung „Tanz! Heilbronn“ ernst zu nehmen und sich selbst in Workshops zu betätigen.

Eröffnet wird das Festival am 9. Mai um 19.30 Uhr im Großen Haus mit einem rauschhaften Lauf durch die Evolution der Menschheit: „Sideways rain“ ist eine Arbeit des brasilianischen Choreografen Guilherme Botelho und seiner Schweizer Compagnie Alias. Die 14 Tänzerinnen und Tänzer bilden für 60 Minuten einen unermüdlichen Menschenstrom voll visueller Kraft und hypnotischer Energie und spüren der Entwicklung der Menschheit vor dem Hintergrund einer sich stets verändernden Welt nach.
Eine Tänzerin der Compagnie gibt am 9. Mai außerdem einen Workshop für Schülerinnen und Schüler.

Cie. Alias / Guilherme Botelho

Am 10. Mai um 19.30 Uhr ist die britische Candoco Dance Company mit einer Deutschen Erstaufführung zu erleben. Behinderte und nichtbehinderte professionelle Tänzerinnen und Tänzer arbeiten seit 20 Jahren in dieser Gruppe zusammen. Aus Anlass ihres Jubiläums hat sich Company den Abend „Turning 20“ geschenkt, der eine aktuelle Choreografie „Looking back“ des Franzosen Rachid Ouramdane mit einem Klassiker der jüngeren Tanzgeschichte „Set and Reset/Reset“ von Trisha Brown vereint. Mitglieder von Candoco arbeiten außerdem für eine Woche mit zwei Schulklassen – eine davon mit Hör- und Sprachbehinderten – zusammen, die ihre Performance unmittelbar vor der Vorstellung zeigen. Zusätzlich bieten sie eine zweitägige Lehrerfortbildung zum Thema Integrativer Tanz an.

Candoco Dance Company

Am 11. Mai um 20.00 Uhr kommt Vanilton Lakka aus Brasilien mit seinem Stück „Is the body the media of dance? Other parts“ in die Kammerspiele. Zusammen mit seinen beiden Mitstreitern gewinnt er dem Breakdance ganz neue Bewegungsformen ab. Er verbindet ihn mit Elementen des zeitgenössischen Tanzes und beteiligt die Zuschauer an der Gestaltung des Abends. (Eine zweite Vorstellung ist am 12. Mai um 22 Uhr.) Vanilton Lakka gibt am 12. und 13. Mai einen zweitägigen Hip-Hop-Workshop.

Vanilton Lakka

Ebenfalls am 11. Mai gibt es um 22 Uhr ein großes Open-Air-Spektakel auf dem Theatervorplatz. Die Compagnie Retouramont aus Paris vollführt in der Choreografie von Fabrice Guillot „Danse des Cariatides“ einen nächtlichen Tanz zwischen Himmel und Erde.

Compagnie Retouramont

Am 12. Mai um 19.30 Uhr ist die Compagnie Marie Chouinard aus Montreal mit „bODY_rEMIX/gOLDBERG_vARIATIONS“ im Großen Haus zu erleben, einem Stück von virtuoser, verstörender Schönheit. Marie Chouinard verfremdet die Formensprache des Balletts auf einzigartige Weise. Ihre virtuosen Tänzerinnen und Tänzer sind mit Spitzenschuhen an Händen und Füßen ausgestattet. Sie sind an Stangen gefesselt, staksen auf Krücken oder hängen an Seilen und verwandeln sich in Wesen zwischen Mensch, Maschine und Tier.

Compagnie Marie Chouinard

Bereits um 17 Uhr läuft am 12. Mai in den Kammerspielen ein Kurzfilmprogramm „A typical Dancer“. Die Filme zeigen Alternativen zum traditionellen Bild des Tänzers und erweitern das Verständnis des Betrachters davon, was Tanz bedeuten kann.

Am 13. Mai um 19.30 Uhr schlägt der afrikanische Choreograf Tchekpo Dan Agbetou in seiner Arbeit „Three levels“ mit fünf herausragenden Tänzerpersönlichkeiten einen Lebensbogen von der Geburt bis zum Tod.
Er hinterfragt das europäische Stereotyp vom afrikanischen Körper und untersucht, wie der Körper von der Seele abhängig ist. Bereits beim 3. Festival „Tanz! Heilbronn“ leitete Tchekpo Dan Agbetou einen Workshop zum Thema Afrikanischer Tanz. Aufgrund der großen Nachfrage wird er in diesem Jahr wieder einen dreitägigen Workshop geben.
Zusätzlich gibt es einen Feldenkrais-Workshop „Bewusstheit durch Bewegung“ mit Sabine Haß-Zimmermann aus München.

Tchekpo Dance Company

Der Kartenvorverkauf für das Festival hatte am 3. Februar begonnen. Das Programm ist so konzipiert, dass alle Vorstellungen angeschaut werden können. Es gibt Festivalcards in verschiedenen Preisklassen für den Besuch aller Tanzstücke. Anmeldungen für die Workshops müssen bis zum 26. April an der Theaterkasse erfolgen.

Karten unter 07131/563001 oder 563050 oder im Online-Ticket-Shop unter www.theater-heilbronn.de

Herzliche Grüße und bis bald im Theater

Ihre Silke Zschäckel

Jede Menge los im Theater!

Das Theater lebt!
Vergangene Wochen haben die Proben für gleich vier neue Produktionen begonnen: „La Cage aux folles“ (Premiere am 10.03.2012), „Der dressierte Mann“ (Premiere am 02.03.2012), „Kohlhaas“ (Premiere am 23.02.2012) und „Tito, mein Vater und ich“ (Premiere am 08.03.2012).

Das bedeutet eine hohe Regisseur-Dichte in der Dramaturgie, eine hohe Schauspieler- und Gästedichte in der Kantine und geschäftiges Schneiden, Sägen, Schweißen und Schneidern in sämtlichen Werkstätten. Welch ein Gewusel herrscht auch auf den Probebühnen! Auf der einen singt Nils Brück gerade „Ich bin was ich bin“ während ein paar Türen weiter mit professionellen Musicaldarsteller das Opening zu „La Cages aux folles“ geprobt bzw. choreographiert wird. Dazu finden parallel die szenischen Proben mit den Schauspielern auf einer weiteren Probebühne statt.

Auf unseren Probebühnen in der Paulinenstraße zieht die Winterreise (Premiere am 17.02.2012) ihre musikalischen Kreise und wird ein Mann auf höchst amüsante Art und Weise dressiert.

Sogar in der TheaterWerkStatt wird fleißig unser Klassenzimmerstück geprobt. Und weil damit auch schon alle Probebühnen belegt sind, probt unser Michael Kohlhaas in einem extra für ihn angemieteten Probenraum, nämlich im Deutschhofkeller der Volkshochschule. Ein Ort, wie geschaffen für die Kleist-Novelle um den rechtschaffenen Familienvater, der durch Willkür und Vetternwirtschaft nicht zu seinem Recht kommt und deshalb das Recht in die eigene Hand nimmt und zum Räuber und Mörder wird. Erste verheißungsvolle und exklusive Eindrücke könnt Ihr hier sehen. (Stefanie S.)
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Theaterfrühstück zur „Winterreise“

Dritte Koproduktion zwischen Theater Heilbronn und WKO: Die Winterreise nach Franz Schubert – Theaterfrühstück am 12. Februar – Premiere am 17. Februar

Einmal im Jahr finden sich die beiden wichtigen Kulturinstitutionen der Stadt Heilbronn, das Theater Heilbronn und das Württembergische Kammerorchester Heilbronn, zusammen, um gemeinsam ein Stück Musiktheater auf die Bühne zu bringen, das jenseits des gängigen Repertoires nur selten oder gar nicht in den Spielplänen zu finden ist. Am 17. Februar hat „Die Winterreise“ nach dem gleichnamigen Liederzyklus von Franz Schubert Premiere im Großen Haus des Stadttheaters.

Probenfoto „Die Winterreise“

Das THEATERFRÜHSTÜCK zur „Winterreise“ findet am 12. Februar um 11 Uhr im Foyer des Großen Hauses statt. (Das Frühstücksbuffet ist ab 10 Uhr aufgebaut) Hier gewährt das Inszenierungsteam einen spannenden Einblick in den außergewöhnlichen Theaterabend.
Der in Kassel lebende Komponist Jens Josef hat die von Schubert für Klavier und Gesangsstimme geschaffenen Lieder für Streichorchester und Bariton bearbeitet. Diese Neu-Orchestrierung der „Winterreise“ erlebt an diesem Abend ihre Uraufführung durch das Württembergische Kammerorchester Heilbronn unter Leitung von Ruben Gazarian mit dem Heidelberger Sänger Matthias Horn. Für die Inszenierung zeichnet Christian Marten-Molnárverantwortlich, Musiktheaterregisseur und Chefdramaturg am Theater Heilbronn. Er hat gemeinsam mit dem Bühnen- und Kostümbildner Nikolaus Porz auch die anderen beiden Koproduktionen zwischen dem Heilbronner Theater und dem WKO „Verklärte Nacht“ und „sinn_spuren“ auf die Bühne gebracht.

Lesen Sie unten weiter, wenn Sie mehr über das gemeinsame Projekt erfahren wollen.

ÜBRIGENS: Seit kurzem hat auch das Württembergische Kammerorchester einen elektronischen Newsletter. Wenn Sie diesen beziehen möchten, schreiben Sie eine Mail an Judith Heinrich, die für die Öffentlichkeitsarbeit des WKO zuständig ist an heinrich@wko-heilbronn.de

Winterreise – Impression einer Probe

Immer, wenn auf den Bühnen des Theaters keine Vorstellungen stattfinden, nutzen die Inszenierungsteams, die gerade für die nächsten Premieren proben, die Chance von der Probebühne auf die eigentliche Bühne zu gehen. So auch das Team der „Winterreise“, die in Kooperation des Theaters Heilbronn mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn unter Regie von Christian Marten-Molnár entsteht. Am 17. Februar hat „Die Winterreise“ nach dem gleichnamigen Liederzyklus von Franz Schubert Premiere im Großen Haus des Stadttheaters. Der in Kassel lebende Komponist Jens Josef hat die von Schubert für Klavier und Gesangsstimme geschaffenen Lieder für Streichorchester und Bariton bearbeitet.


Fotos: Rebecca Göttert

Christian Marten-Molnár inszeniert den Abend mit dem Heidelberger Bariton Matthias Horn in der Hauptrolle, der ein ausgewiesener Spezialist der „Winterreise“ ist und bereits eine eigene CD-Einspielung dieses Werkes vorgelegt hat. Er verkörpert auf der Bühne einen Menschen, der aus dem bürgerlichen Leben herausgefallen und an einen Punkt geraten ist, an dem er nur noch sich selbst hat und die Musik Schuberts. Außerdem arbeitet Marten-Molnár mit Statistinnen und Statisten des Heilbronner Theaters. Die szenischen Proben werden zur Zeit von Ann Joana Druyts am Klavier begleitet, bis in den letzten Probentagen das Orchester unter Leitung von Ruben Gazarian dazu kommt.

Hier ist ein kurzer Eindruck von den Proben auf der Probebühne:
Video: Frank Druschel

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Recht so!?

»Kohlhaas« in den Kammerspielen

Nicht immer heißt Recht haben auch Recht bekommen. Da geht es den Leuten wie den Menschen. Michael Kohlhaas gibt ein gutes Beispiel, wie aus einem unbescholtenen Familienvater und Bürger ein Räuber und Mörder wird, weil Klüngel und politisches Kalkül den Einzelnen nicht zu seinem Recht kommen lassen. Michael Kohlhaas begehrt auf und stürzt ein ganzes Land in eine Krise.

Dabei fing alles ganz harmlos an. Der Rosshändler Kohlhaas ist auf dem Weg von Kohlhaasenbrück in Brandenburg in die sächsische Haupt- und Residenzstadt Dresden, als er vom Junker Wenzel von Tronka nach einem Passierschein zur Durchreise durch fremdes Gebiet gefragt wird. Kohlhaas verneint den Besitz, verspricht aber, sich in Dresden eine Erlaubnis ausstellen zu lassen. Als Pfand lässt er zwei seiner Rappen und seinen Knecht Herse beim Junker. Verwundert über das Märchen vom Passierschein will Kohlhaas Wochen später seine Rappen wieder abholen und muss feststellen, dass diese zur Feldarbeit missbraucht, völlig abgemagert und somit unverkäuflich geworden sind. Sein Knecht wurde verprügelt und vertrieben. Kohlhaas will den Junker bei Gericht in Dresden auf Wiedergutmachung für Mensch und Tier verklagen, gerät jedoch in die schmierigen Fäden der Vetternwirtschaft bei Hofe und wird als Querulant abgestempelt. Als bei der Übergabe einer neuen Petition an den Kurfürsten von Brandenburg seine Frau Lisbeth tödlich verletzt wird und sein Fall erneut kein Gehör findet, verkauft Kohlhaas seine Besitztümer und beschließt, sein Recht auf eigene Faust zu erstreiten. Mit einer wachsenden Anhängerschaft überfällt er die Tronkenburg und steckt mehrmals die Stadt Wittenberg in Brand, da Kohlhaas den Junker dort vermutet. Als er auch in Leipzig Feuer legt, schaltet sich Martin Luther ein und versucht mit einer Amnestie für Kohlhaas, den Weg für Recht und Ordnung zu ebnen. Doch Missgunst, Rachegelüste und politisches Kalkül lassen alles anders kommen, und der selbsternannte Retter des Rechts kann sich nur noch mithilfe eines prophetischen Zettels einer geheimnisvollen Frau vor dem Todesurteil retten.

Heinrich von Kleist begann seine Novelle »Michael Kohlhaas« im Jahre 1805 zu schreiben. Er bezog sich mit seiner Geschichte auf ein historisches Vorbild. Hans Kohlhase musste bereits im 16. Jahrhundert ähnliche Erfahrungen mit Recht und Gerechtigkeit machen. Kleist bediente sich dieser Chronik, um seine rechtlich-politischen Forderungen zum Ausdruck zu bringen, ohne gleich der politischen Agitation verdächtigt zu werden. Um 1800 sorgten in Preußen sowohl die außenpolitischen Misserfolge wie die Niederlage im Krieg gegen Napoleon als auch das unterschiedliche Verhalten deutscher Fürsten gegenüber Napoleon bei Kleist, einem ausgesprochenen Gegner Napoleons, für Unzufriedenheit.
Erste Fragmente von »Michael Kohlhaas« erscheinen 1808 in der von Kleist herausgegebenen Literaturzeitschrift »Phöbus«. 1810, ein Jahr vor dem Selbstmord Kleists, erscheint die vollständige Novelle im ersten Band der Erzählungen.

Wutbürger oder Prinzipienreiter, Märtyrer oder Staatsfeind Nr. 1, Terrorist oder Rechtsfanatiker – die Figur Michael Kohlhaas muss und musste im Kleist-Jahr 2011 als Synonym und Beispielfigur für so einige Vorgänge im tagesaktuellen Zeitgeschehen herhalten. Doch kann man sich am Vorgehen des Michael Kohlhaas wirklich ein Beispiel nehmen?

Wie weit würden Sie für Ihr Recht gehen?

Stefanie Symmank, Dramaturgin

Weil ihm Unrecht widerfährt, wird der rechtschaffene Kohlhaas zum Brandstifter.

Premiere am 23. Februar 2012

Regie
Constanze Kreusch
Ausstattung
Petra Wilke
Dramaturgie
Stefanie Symmank
Mit
Tobias D. Weber

Steigende Besucherzahlen

Weiter steigende Besucherzahlen am Theater Heilbronn:
2011 Marke von 160.000 Zuschauern überschritten

Ein Ende der positiven Entwicklung am Theater Heilbronn ist nicht in Sicht, denn das Jahr 2011 endete mit überaus guten Zuschauerzahlen für das Theater Heilbronn. Erstmals seit vielen Jahren konnte die Grenze von 160000 Besuchern deutlich überschritten werden. Insgesamt besuchten 162500 Zuschauerrinnen und Zuschauer die Vorstellungen in den  Spielstätten Großes Haus, Komödienhaus und Kammerspiele. Die Auslastung über alle drei Spielstätten ist auf 78 Prozent gestiegen. Im Großen Haus lag sie 2011 bei 76 Prozent, im Komödienhaus bei 85 Prozent in den Kammerspielen bei 78 Prozent.
Seit Beginn der Intendanz von Axel Vornam im September 2008 konnte das Theater Heilbronn die Zuschauerzahlen kontinuierlich steigern, von 148 000 im Jahr 2007 auf eben  162 500 im Jahr 2011. Die Auslastung in allen drei Spielstätten stieg seither um 10 Prozentpunkte von 68 auf 78 Prozent.
Die gute Tendenz setzt sich fort. Allein in den ersten drei Monaten der Spielzeit 2011/12 kamen 5600 Zuschauer mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Von September bis Dezember 2011 lag die Auslastung bei 79 Prozent. Zuwächse sind vor allem im Abendspielplan des Großen Hauses zu verzeichnen.

Bericht in der Heilbronner Stimme vom 25.01.12: HIER KLICKEN

Interview mit Axel Vornam in der Heilbronner Stimme vom 25.01.12: HIER KLICKEN

Bericht in der Heilbronner Stimme vom 24.01.12: HIER KLICKEN

Theater bei Nacht

Fremd bin ich eingezogen …

»Die Winterreise« Musiktheaterabend nach Franz Schubert
In einer neuen Orchestrierung für das Theater Heilbronn von Jens Josef
Premiere 17. Februar 2012

Foto: Christian Marten-Molnár/Nikolaus Porz

 

Erinnern Sie sich noch? Kurz vor Weihnachten? Die Geschäfte sind länger auf und Sie können sich rechtzeitig mit allem versorgen, was zu einem gelungenen Weihnachtsfest gehört. Mit schweren Einkaufstaschen stehen Sie nun abgekämpft im Parkhaus vor dem Parkscheinautomaten. Beruhigt und zufrieden holen Sie aus Ihrem Portemonnaie das notwendige Kleingeld. Da fällt Ihr Blick zufällig auf den alten Mann, der dort in der Ecke auf einem Stück Pappe sitzt. Sein leerer Kaffeebecher, der auf Ihre Almosen wartet, berührt Sie unangenehm. Muss er ausgerechnet dort sitzen und Ihnen die gute Laune verderben?

»Keiner mag ihn hören,
Keiner sieht ihn an,
Und die Hunde knurren
Um den alten Mann.«

Er schaut Sie an, scheint Sie stumm anzusprechen: »Ich sehe Dich schon als Hofrat! Was wird aus mir armem Musikanten? Ich werde wohl im Alter wie Goethes Harfner an die Türen schleichen und um Brot betteln müssen.«

»Barfuß auf dem Eise
wankt er hin und her.
Und sein kleiner Teller
Bleibt ihm immer leer.«

Sie weichen seinem Blick aus, stecken Ihr Kleingeld in den Automaten und gehen zum Auto. Der Mann aber geht Ihnen nicht mehr aus dem Kopf. Wer ist er, warum sitzt er dort, hat er keine Familie? Er scheint Ihnen zu antworten:

»Fremd bin ich eingezogen,
Fremd zieh ich wieder aus.
Ich kann zu meiner Reisen
nicht wählen mit der Zeit:
Muss selbst den Weg mir weisen
In dieser Dunkelheit.«

Und nun fragen Sie sich, was das alles mit der »Winterreise« von Franz Schubert zu tun hat? Mehr, als man auf den ersten Blick vermuten mag. Die Angstvision des Betteln gehen müssens ist die Schuberts gewesen. Er schrieb es zwei Jahre vor seinem Tod an seinen Freund Eduard von Bauernfeld. Sein kurzes Leben war gekennzeichnet von Entbehrung, Hunger, Obdachlosigkeit, das beschämende Gefühl, auf Almosen angewiesen zu sein. Er wollte für die Musik von der Musik leben. Doch die Gesellschaft verweigerte es ihm. In keinem Werk hat Schubert persönlicher über sich und die eigene Hoffnungslosigkeit erzählt, als in seinem Liederzyklus »Die Winterreise«. Und so waren denn auch seine Freunde entsetzt, als er ihnen wenige Wochen vor seinem Tod dieses neueste Werk vorstellte. Dieser tiefe, musikalische Blick in die Seele eines einsamen, ausgestoßenen Menschen wurde zu einem der beliebtesten Liederzyklen der Musikgeschichte. Unzählige Einspielungen zeugen von seiner emotionalen Kraft. Wer kennt nicht den zum Volkslied gewordenen »Lindenbaum«, ist nicht von der komponierten Leere des »Leiermanns« tief berührt worden. Und doch entlässt Schubert trotz allem den Zuhörer nicht ungetröstet in die eigene Wirklichkeit.

Dieser Liederzyklus steht nun im Zentrum der nach »sinn_spuren« und »Verklärte Nacht« dritten Zusammenarbeit von Theater und Württembergischem Kammerorchester (WKO).

Der in Kassel lebende Komponist Jens Josef hat die Aufgabe übernommen, für die Inszenierung am Heilbronner Theater den Klavierpart des Schubert’schen Originals für die Möglichkeiten eines Streichorchesters zu erweitern. Er ist bereits mit zahlreichen eigenen Kompositionen in Konzertsaal und auf Opernbühnen zu hören gewesen und verfügt auch über große Erfahrung in der Kunst des Orchestrierens. Den Gesangspart übernimmt der Heidelberger Bariton Matthias Horn, der bereits eine eigene CD-Einspielung der »Winterreise« vorgelegt hat.

Christian Marten-Molnár, Chefdramaturg

 

Musikalische Leitung
Ruben Gazarian
Regie
Christian Marten-Molnár
Ausstattung
Nikolaus Porz
Mit
Matthias Horn

Alle Spieltermine:
Fr. 17.02.2012 19.30 Uhr
Sa. 18.02.2012 19.30 Uhr
Di. 03.04.2012 19.30 Uhr
Do. 05.04.2012 19.30 Uhr

Amüsante Verwicklungsgeschichte mit Ohrwurmmelodien

Emmerich Kálmáns Operette »Gräfin Mariza« von der Staatsoperette Dresden zu Gast (Premiere 02.02.12)

Gräfin Mariza
Foto: Staatsoperette Dresden

Musik voll glühender Leidenschaft und eine Handlung, gespickt mit Witz und Raffinesse – das ist Emmerich Kálmás »Gräfin Mariza«. Diese Operette kommt nun als Gastspiel der Staatsoperette Dresden für fünf Vorstellungen ans Theater Heilbronn.

Die Operette um die schöne Gräfin wurde 1924 uraufgeführt und entwickelte sich schnell zum Welterfolg mit Ohrwurmmelodien wie »Komm Zigan, komm Zigan, spiel mir was vor« oder »Komm mit nach Varasdin«. Auch die amüsante Verwicklungsgeschichte sorgt dafür, dass das Publikum die »Gräfin Mariza« seit 88 Jahren liebt.
Die ebenso attraktive wie reiche Gräfin Mariza kann sich vor lästigen Verehrern kaum retten. So greift sie zu verschiedenen Listen, um der Männerwelt zu entfliehen. Doch just zu diesem Zeitpunkt trifft sie auf Tassilo, den neuen Verwalter ihres Schlosses, und der will ihr einfach nicht mehr aus dem Sinn. Tassilo ist in Wirklichkeit ein verarmter junger Baron, der mit seiner inkognito aufgenommenen Arbeit die Ausbildung seiner jüngeren Schwester finanzieren will. Die Gräfin fühlt sich zu ihm hingezogen, ist aber über seinen Mangel an Unterwürfigkeit irritiert. Ihre Freunde meinen, sie solle Tassilo mit Herablassung
strafen. Die Wahrsagerin Manja prophezeit indessen, dass Mariza bald ihr Herz verlieren werde. Und es kommt, wie es in einer Operette kommen muss …

Doch wie bei jeder guten Operette gibt es auch hier einen doppelten Boden. Etwas, das die Abgründe der Entstehungszeit reflektiert. Ganz sicher waren schon damals die musikalisch süffig servierten Finten und Finanzgeschäfte so beliebt, weil auch die Goldenen Zwanziger für die einen Milliarden und die anderen bittere Armut brachten. Diese Ausgangssituation überträgt Regisseur Axel Köhler ins Heute und inszeniert die »Gräfin Mariza« als vergnüglichen Kommentar zur Zeit mit viel Tempo, Witz und herrlichen Typen und hat damit sowohl die Kritiker als auch das Publikum in Dresden überzeugt.

Das Theaterfrühstück am 29. Januar gestaltet Stefan Frey, Autor der vielbeachteten Biografie über Emmerich Kálmán »Unter Tränen lachen«.
Das Operettenpublikum will unter Tränen lachen. Die Musik keines zweiten Operettenkomponisten entspricht dieser Definition so sehr wie die Emmerich Kálmáns (1882-1953). Bei ihm ist noch im höchsten Glück die verstohlene Träne zu hören, bei ihm schlägt jedes zu-Tode-betrübt jauchzend ins Gegenteil um. Zugleich sind seine Werke funkelnde Spiegelbilder ihrer Epoche. Auch Kálmáns Biografie bewegt sich in solchen Extremen: zwischen ungarischer Heimat und amerikanischem Exil, zwischen künstlerischem Triumph und privatem Bankrott.

Nächste Spieltermine:
Do. 02.02.2012 19.30 Uhr (NUR NOCH RESTKARTEN)
Fr. 03.02.2012 19.30 Uhr (NUR NOCH RESTKARTEN)
Sa. 04.02.2012 19.30 Uhr (NUR NOCH RESTKARTEN)
So. 05.02.2012 15.00 Uhr (NUR NOCH RESTKARTEN)
So. 05.02.2012 19.30 Uhr (NUR NOCH RESTKARTEN)

Gräfin Mariza
Foto: Staatsoperette Dresden